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Trainingslog Nero

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Natman
(@natman)
Freiheitskämpfer Gold

@nero hm schwieriges Thema. Mich haben jetzt einige Plus-Argumente gar nicht so überzeugt, wie z.b. erwachsener werden, haben die Kontrolle darüber (ist es wirklich so) und bin eher dagegen etwas zu nehmen, was man derzeit nicht braucht. Allerdings ist das Argument Garten schon interessant. Ich denke halt, dass es auch schwierig ist, viel Platz zu haben, Schichtdienst, Fahrtzeit und Kinder, da bleibt das Renovieren auf der Strecke. 

Man kann kaum etwas Sinnvolles über das Inet raten, da deine Argumente Pro und Kontra sehr individuell sind. 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 20. Januar 2023 16:01
Nero mag das
Garagengold
(@garagengold)
Verdienter Freiheitskämpfer

Auch wenn alle schlauen Bücher was anderes sagen, ich würde mich FÜR das Haus entscheiden:

- Das Haus wird, wenn du es selbst bewohnst, eine bessere Wertsteigerung (oder weniger Wertminderung) haben, als wenn es von Mietern bewohnt wird. Kann falsch sein, weiß ich, aber wenn es so ist, kannst du eine geringere Sparquote an ETFs ausgleichen, dein Privatvermögen zählt.

- Zwar braucht ihr jetzt den Platz nicht, aber später. Ihr könnt euch in Ruhe einrichten, und keiner kann euch auf die Straße setzen. Diese Sicherheit wäre mir was wert.

- Die Idee mit Vermietung, z.B. AirBnB, finde ich super. damit wird das Haus nicht zum Kostenfresser, sondern trägt sich.

- Investitionen in rentable Haustechnik (Solar, Wallbox) sind möglich, weil es Eigentum ist. Ob es sich rechnet, ist eine andere Geschichte. Ist so in etwa wie Punkt 2 (Sicherheit in die Zukunft)

- Es ist keine unwiderrufliche Entscheidung. Das Haus ist da, man ändert zwar sein System (Autos, Jobwechsel), aber sollte man in 5 Jahren unglücklich sein, kann man wieder zum Ursprungszustand zurück. Das können Leute, die bauen/kaufen, nicht so einfach. Das würde mir die Sorge nehmen.

 

Aus der Ferne kann man immer klug daherreden. Ich hoffe du triffst die für Euch richtige Entscheidung.

Das mit den Bienen ist übrigens richtig cool!

 

 

 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 20. Januar 2023 17:27
Yakari, Nero und Natman mögen das
Natman
(@natman)
Freiheitskämpfer Gold
Veröffentlicht von: @garagengold

Aus der Ferne kann man immer klug daherreden. Ich hoffe du triffst die für Euch richtige Entscheidung.

Ja das stimmt. Ich wollte damit nur ausdrücken, dass es einfach wäre, einen Rat zu geben, wenn @nero ein Freund / Arbeitskollege den man persönlich kennt, wäre statt ein Forumsfreund.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 20. Januar 2023 17:37
Nero und Garagengold mögen das
Garagengold
(@garagengold)
Verdienter Freiheitskämpfer

@natman Ja genau, daher wollte ich mit meinen Gedanken nur für Meinungspluralität sorgen. Am Ende hat nunmal keiner Recht oder unrecht. Für jedes Argument dafür gibt es eins dagegen.

In seinem eigenen Garten auf ´ner Bank zu sitzen und seinen Bienen bei der Arbeit zuzusehen (ich habe selber Wildbienen, da macht es noch mehr Spaß) ist mit Geld schwierig zu greifen, weil unbezahlbar.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 20. Januar 2023 17:45
Yakari und Nero mögen das
Nero
 Nero
(@nero)
Verdienter Freiheitskämpfer

Hi @natman und @garagengold!

Danke erstmal für eure Antworten. Auch wenn wir nicht mit Bierchen am Stammtisch sitzen, hilft das weiter und es ist schön ein Paar andere Gedanken und einen Realitätscheck zu bekommen.

Habe gerade schonmal eine Antwort getippt, die ist leider in den Weiten des Internet versunken...

Aber in Kurz:

Veröffentlicht von: @natman

Allerdings ist das Argument Garten schon interessant. Ich denke halt, dass es auch schwierig ist, viel Platz zu haben, Schichtdienst, Fahrtzeit und Kinder, da bleibt das Renovieren auf der Strecke. 

Wenn es darum geht, nach der Arbeit einfach nur dumm in die Gegend zu gucken, bin ich der erste der "hier" schreit. Auf der anderen Seite hat sich mein Vater auch dazu bereit erklärt beim Renovieren zu helfen und vor allem auch Werkzeug zu leihen... Wenn man jemanden an der Hand hat der einfach Ahnung hat, spart das zum Glück auch Zeit, Geld und Nerven...
Aber du hast 100% recht.
Es sind 2 Paar Schuhe ob man sich nur etwas ausmalt oder es dann wirklich zu machen und durch die damalige Renovierung der Wohnung ist mir vollkommen klar was für eine Knochenarbeit das ist.

Veröffentlicht von: @garagengold

Das Haus wird, wenn du es selbst bewohnst, eine bessere Wertsteigerung (oder weniger Wertminderung) haben, als wenn es von Mietern bewohnt wird. Kann falsch sein, weiß ich, aber wenn es so ist, kannst du eine geringere Sparquote an ETFs ausgleichen, dein Privatvermögen zählt.

Auch ein wirklich guter Punkt den ich kaum im Kopf hatte.
Habe ein Paar aktuelle Fotos vom Haus & Garten die mich ein wenig enttäuscht haben. Meine Eltern haben in 10 Jahren die Miete so gut wie nie erhöht (1x). Natürlich sind Mieter nicht dazu verpflichtet die Immobilie die sie bewohnen zu renovieren aber so ein gewisser Standard an Ordnung erhöht sicher auch die Lebensqualität... War zumindest für mich so, überall wo ich gewohnt habe...

Durch das selbst bewohnen kommen wohl einige Dinge ins Haus die es in der Vermietung einfach nicht gegeben hätte. Wie eben Solaranlage, Wallbox, Hochbeete, Sauna, yadda, yadda

Hinzu kommt, dasss, sollte es zu einem Auszug in ein Paar Jahren kommen, die Möglichkeit bestünde die Miete natürlich entsprechend anzupassen was den Cashflow gleich mal um 300 - 1000€ erhöhen könnte. (Je nachdem wie viel renoviert wurde...)

Veröffentlicht von: @garagengold

Zwar braucht ihr jetzt den Platz nicht, aber später. Ihr könnt euch in Ruhe einrichten, und keiner kann euch auf die Straße setzen. Diese Sicherheit wäre mir was wert.

Jemand hat zu mir mal gesagt "Im eigenen Haus kann man auch noch wohnen wenn's rein regnet" und irgendwo hat er da einfach recht...

Insbesondere folgendes ist ein wichtiges Argument für uns:

Veröffentlicht von: @garagengold

In seinem eigenen Garten auf ´ner Bank zu sitzen und seinen Bienen bei der Arbeit zuzusehen (ich habe selber Wildbienen, da macht es noch mehr Spaß) ist mit Geld schwierig zu greifen, weil unbezahlbar.

Als ich noch bei meinen Eltern gelebt habe, habe ich schonmal Bienen gehalten und hatte viele naturverbundene Hobbies die ich mit dem Umzug in die Stadt leider aufgegeben habe (u.a. Fliegenfischen, Destillieren, Basteln)

Natürlich hatte ich damals mehr Zeit und keinerlei Verantwortung, aber es wäre dennoch schön dahingehend einen Kompromiss zu finden. u.U. lässt sich ja auch Zeit einsparen wenn der Remote job eine größere Rolle spielen sollte usw...

Wir werden sehen. Von meiner Freundin kommt eigentlich ein sehr sehr deutliches Signal. Die will ein Nest bauen.

Danke nochmal für eure Gedanken!

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Themenstarter Veröffentlicht : 20. Januar 2023 18:35
Dustin, Yakari, Natman und 1 User mögen das
Garagengold
(@garagengold)
Verdienter Freiheitskämpfer
Veröffentlicht von: @nero

Jemand hat zu mir mal gesagt "Im eigenen Haus kann man auch noch wohnen wenn's rein regnet" und irgendwo hat er da einfach recht...

Ok damit hast du mich nun,  weil wir in einem alten Reetdachhaus wohnen, wo das in den nächsten 5 Jahren eintreten wird, und auch dann werden wir gerne drin wohnen (und uns eine Lösung überlegt haben).

Also ich halte mich für einen Rat als absolut ungeeignet. Ich habe zwar 2 Häuser, wohne aber schon  lange zur Miete. Das wiederum in Häusern, die zum Familienbesitz zählen, vorher von meinen Eltern, nun bei der Partnerin. Nutzen also die Vorteile von Mieten und die Vorteile von Besitzen (wir können hier umbauen und machen, wie uns gefällt). 

Oft ist man genervt vom Eigentum, mit der verbundenen Arbeit. Aber ist es andersrum nicht erfüllend, Dinge FÜR SICH zu tun? Wir haben einen riesengroßen toll angelegten Garten. Und eigentlich habe ich besseres zu tun als Rasen zu mähen. Aber andersrum, man tut es ja für sich. Egal ob renovieren, Zaun streichen, Blumen pflanzen. Man setzt sich was in Kopf und macht einfach. Ich weiß nicht, ob ein Mietvertrag Bienenvölker erlaubt, aber Stress mit Nachbarn ist programmiert.

Auch wenn mieten günstig ist, und ich oft vor Hausfinanzierungen warne, ich denke, bei euch kann das gut klappen. Happy wife,  happy life.

Aber wie gesagt, ich bin da ein ganz schlechter Ratgeber, aber im klug daherreden hatte ich immer 'ne 1.

 

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Veröffentlicht : 20. Januar 2023 22:24
Nero mag das
Natman
(@natman)
Freiheitskämpfer Gold

@garagengold und @nero: ich sehe es etwas differenzierter mit Garten. Klar ist ein Garten toll aber nur für die Bienen könnte man eine Wiese kaufen und das dann dort machen ohne Stress mit den Nachbarn. Bei Nestbautrieb und dem Happy Wife Spruch sollte Mann immer aufpassen. Cool Es ist okay, wenn man das Haus auch genauso will aber hier nur Kompromisse zu schließen, kann einen teuer zu stehen kommen. Deswegen ist es eher angebracht zu fragen, seid ihr euch bei den Kids einig und ist dieses Nest zu bauen nur eine Phase oder "muss" es sein. Ich konnte meine Frau davon abbringen mit dem Haus und wir leben genauso glücklich, wir sind aber eher handwerkliche Nerds, also mir reicht da das Gartenzeugs ohne Haus ^^

AntwortZitat
Veröffentlicht : 20. Januar 2023 22:45
Nero und Garagengold mögen das
Garagengold
(@garagengold)
Verdienter Freiheitskämpfer

Wäre es nicht sinnvoll, wenn ihr beide als Entscheidungsträger das Buch "Kaufen oder Mieten" von Gerd Kommer lest? Das würde eure Emotionen ausbremsen, und ihr hättet danach alle Infos zusammen, diese Entscheidung zu treffen.

Ich würde mir bei dieser Entscheidung neben den Pros und Contras auch mal den möglichst genauen Geldverlauf über die Jahre überlegen (eingesparte Miete, aus Bock doch mal eben neu gegönnte Küche), sowie mal ein Bild ausmalen, wie sieht die Situation in 5, 10 und 20 Jahren aus. Ist das Haus in 20 Jahren eine Belastung? Ist der Cashverlauf beim mieten deutlich positiver und schafft Platz für andere Träume (Depot, Urlaube)? Es ist unglaublich vielschichtig und nicht so leicht, alles zu bedenken. 

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Veröffentlicht : 21. Januar 2023 08:37
Nero mag das
Nero
 Nero
(@nero)
Verdienter Freiheitskämpfer
Veröffentlicht von: @garagengold

Wäre es nicht sinnvoll, wenn ihr beide als Entscheidungsträger das Buch "Kaufen oder Mieten" von Gerd Kommer lest?

Habe vor Jahren mal Eigenheimfinanzierung für selbstnutzer von Kommer gelesen. Ich weiß, dass seine Haltung insgesamt sehr Kontra Haus/Immos ist. Aber vielleicht sollte ich mir ein Exemplar von Kaufen oder Mieten auch zulegen.

Was mich interessieren würde ist wie Kommer seine Beispielrechnungen gestaltet. z. B. geht er davon aus, dass man bei einer Renovierung alles von Fachpersonal erledigen lässt? Es gibt da ja bestimmte Maßstäbe z. B. 1€/m²/Monat Aber bin mir sicher, meine Eltern haben niemals so viel ausgegeben für das Haus.

Veröffentlicht von: @garagengold

Ich würde mir bei dieser Entscheidung neben den Pros und Contras auch mal den möglichst genauen Geldverlauf über die Jahre überlegen (eingesparte Miete, aus Bock doch mal eben neu gegönnte Küche), sowie mal ein Bild ausmalen, wie sieht die Situation in 5, 10 und 20 Jahren aus.

Problematisch sehe ich wirklich, dass es Preislich kaum Alternativen gibt in der Umgebung. Außer eben ein 30m² Studentenapartment für 700€ kalt. Es bringt uns ja wenig eine Wohnung außerhalb zu finden die das gleiche oder ein Bisschen weniger als das Haus kostet, weil wir dann trotzdem 2 Autos brauchen.

Realistisch betrachtet, also Kinderwunsch in die Entscheidung mit einbezogen, gibt's kaum lohnenswerte Alternativen für uns. Mit 2 Kindern braucht man ja schon 4 Zimmer, was dann mit saftigen 2k zu Buche schlägt. Außer man will eben mehrfach umziehen in der Zeit aber ob das wirklich günstiger kommt...

Neue große Küche, etc. sind wir glaub nicht die Typen für. Lieber Ebay, gebraucht, selber bauen... Aber stimmt schon... Die Gefahr besteht einfach, dass man sich ausbreitet und große, teure, unnötige Käufe rechtfertigt...

Veröffentlicht von: @garagengold

Ist der Cashverlauf beim mieten deutlich positiver und schafft Platz für andere Träume (Depot, Urlaube)? Es ist unglaublich vielschichtig und nicht so leicht, alles zu bedenken. 

Ich glaube, das ist tatsächlich nicht der Fall.
In unserer letzten Wohnung war das so. Die war wie oben schonmal erwähnt wirklich günstig. Wir wussten erst im nachhienein zu schätzen war wir das hatten, da Wohnungen der gleichen Größe tatsächlich deutlich teurer sind...
Andererseits war's wirklich einfach zu klein für 2 Personen... Interessant war, dass das eher Zuträglich für unsere Beziehung war, auf so engem Raum miteinander zu leben... Man merkt dann wie wenig man eigentlich braucht um Glücklich zu sein.

Auch interessant: Gestern vor der Arbeit habe ich erwähnt, dass ein Wechsel in eine kommunale Klinik die viele Kilometer näher liegt und im Sommer sogar mit dem Radl erreichbar wäre, erstmal nicht in Frage kommt.
In der Arbeit habe ich dann eine Information erhalten, die das alles schlagartig geändert hat. Direkt 2 Stellenangebote ausgedruckt (OP & Endoskopie)

Veröffentlicht von: @natman

Bei Nestbautrieb und dem Happy Wife Spruch sollte Mann immer aufpassen.

Stimme zu, meine Entgültige Entscheidung hängt auch nicht von ihr ab.

Meine Entgültige Entscheidung soll einfach alle Kriterien mit einbeziehen... Kosten, Lebensqualität, Kinderwunsch, Arbeitsplatz, Familienleben, peace of mind, hobbies, Depot, evtl. zukünftiges Gewerbe, Nebenjob, Nachbarschaft, Reparaturen, Lebensstandard...

Glaube sich nur auf eine Sache zu beschränken i.e. wir ziehen jetzt wegen dem Garten ein oder damit auch ein Hund platz hat, macht einfach keinen Sinn.

Wenn ich dann ein Bisschen raus zoome und bedenke dass z. B. 500€ Sparrate locker weiterhin möglich wäre... Was weit über dem Durchschnitt in diesem Land liegt, dann fällt die Entscheidung leichter.
Glaube dass meine Sparrate über die letzten Jahre eher eine Anomalie für mein Einkommen war. Und dann liegt eher die Entscheidung zu sagen fuk it ich mach das jetzt und konzentriere mich dann darauf mein Einkommen zu erhöhen als jetzt ein Penny Pincher zu sein...

Klar, das Depot sollte bei 100k sein bevor ich 30 werde.
Ob das ganz hin haut... Keine Ahnung.
Habe aber bei der Betrachtung meines Vermögens auch immer nur das Depot betrachtet und sowas wie die Eigentumswohnung oder das Haus eher außer acht gelassen.

Vielleicht entspricht das nicht dem gängigen Mindset im Forum aber ich würde tendenziell lieber ab 35 oder 40 Teilzeit arbeiten und mehr Zeit mit der Familie verbringen oder noch einen Versuch in die Selbstständigkeit wagen als mit 55 komplett die Arbeit zu streichen.
Den Absprung ins Early Retirement schaffen viele nicht, weil sie doch noch ein Paar Jahre dranhängen wollen und ich habe genug junge Leute elendig verrecken sehen um zu wissen, dass es nix gibt was die Zeit in jungen Jahren und guter Gesundheit ersetzt. Morgen tut dir das Bein weh und übermorgen kriegst du eine Chemo die dir die Festplatte verbrutzelt...
Und auch kein Geld der Welt, kein Depotstand, kein Haus, keine Dividende kann das irgendwie ausgleichen.

Meine Aktuelle Arbeit hat wahrscheinlich viel dazu beigetragen mein Mindset nochmal zu überdenken. Und Tag für Tag zu sehen, dass es auch einfach mit Anfang 20 schon vorbei sein kann, lässt einen daran zweifeln ob man wirklich so viel auf langfristige Planung und so wenig auf kurzfristige Planung setzen sollte. (i.e. einfach öfter Urlaub machen oder whatever) Ich habe im letzten Jahr 2 junge Männer sterben sehen die im gleichen Jahr geboren sind wie ich. Das gibt zu denken.

In der ganzen Soße die ich hier verfasst habe ist sicher viel Rationalisierung und geistiger Müll dabei.

Leg' mich nochmal hin, und denk' dann nochmal drüber nach... Bis dann

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 21. Januar 2023 14:07
Yakari, Garagengold und Natman mögen das
ziola
(@ziola)
Verdienter Freiheitskämpfer

Hi,

Bezogen auf deine Arbeit - das ist schon eine harte Erfahrung, die Denkweise verändern kann und Menschen runterziehen kann.

Ich hoffe, dass es nur eine Phase ist - sonst wurde ich dir dringend vorschlagen in deinem Arbeitsumfeld nach einer Veränderung zu suchen. Sei es eine Ausbilderstelle (fall es sowas gibt) oder eine andere Bereich... da kennst du dich besser aus. Vielleicht bring dich das auf besseren Gedanken, führt zu neuen Möglichkeiten, Umfeld und am Ende bringt auch ganz neue Umzugsmöglichkeiten. 

Wenn du im Bereich Wohnort auch flexibel ist - kombiniere es z.B. mit Auswanderung - so hat es meine nette Physiotherapeutin gemacht - sie arbeitet jetzt seit 2 Jahren in der Schweiz und bereut es kaum. Ehrlich gesagt mit 20+ aus jetziger Sicht, wurde ich es auch so machen Smile

Zum Thema Haus - ich stand vor 15 Jahren im gleichen "Zinsumfeld" wie heute, vom gleichen Problem. Da ich Ruhe und Freiheit bevorzuge, habe ich mich für ein Haus im ländlichem Umfeld entschieden. Ich konnte viel Freizeit in div. Umbauten /  Renovierung investieren - es hat mir aber alles spaß gemacht und viel Geld erspart. Die Nachteile sollte man aber nicht runterspielen - man ist auf das Auto angewiesen, die Geschäfte gibt es nicht um die Ecke, Kino, Theater, Schwimmbad, Fitness ebenso nicht. Letzter Arzt hat hier vor 2 Jahre aufgehört, Nachfolger gibt es nicht. Zahnarzt gibt es noch, dazu Grundschule und ein Kindergarten - beides eher mittelmäßig und zu klein. Meine Tochter wird jetzt knapp 1 Stunde aufs Gymnasium in der Stadt mit dem Bus fahren, ich selbst fahre ca. 40min auf die Arbeit, meine Frau 25min.

Für uns ist es aber alles so in Ordnung.

Zu deinem Mindset - ich finde es in  Ordnung ein ausgeglichenes Leben zu führe und sich ab und zu selbst zu belohnen. Urlaub ist wichtig und sonst muss man einen Plan haben. Ich hatte mal früher einen Kumpel auf der Arbeit gehabt - ca. 20 Jahre her - wir hatten damals etwa gleich verdient - ihm hatte das Geld fast kaum bis Monatsende gereicht und müsste von Mama-Sponsoring sein Konto auf "0" bringen. Dafür hat er 2 mal im Jahr neues Rennrad, gutes Auto und immer Party am Wochenende. Ich dachte damals ich bin der Dumme, da ich Geld zu Seite lege.. Ich habe ihm vor kürzen getroffen - 2 Kinder, Frau, Mietwohnung, arbeitet in Kunden-Sevice und kotzt ab. Die Realität hat ihm irgendwann überholt und jetzt ist es nix mit Party... 

Gruss

ziola

 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 21. Januar 2023 16:29
Nero und Garagengold mögen das
Natman
(@natman)
Freiheitskämpfer Gold
Veröffentlicht von: @nero

Vielleicht entspricht das nicht dem gängigen Mindset im Forum aber ich würde tendenziell lieber ab 35 oder 40 Teilzeit arbeiten und mehr Zeit mit der Familie verbringen oder noch einen Versuch in die Selbstständigkeit wagen als mit 55 komplett die Arbeit zu streichen.
Den Absprung ins Early Retirement schaffen viele nicht, weil sie doch noch ein Paar Jahre dranhängen wollen und ich habe genug junge Leute elendig verrecken sehen um zu wissen, dass es nix gibt was die Zeit in jungen Jahren und guter Gesundheit ersetzt. Morgen tut dir das Bein weh und übermorgen kriegst du eine Chemo die dir die Festplatte verbrutzelt...
Und auch kein Geld der Welt, kein Depotstand, kein Haus, keine Dividende kann das irgendwie ausgleichen.

Also dieser Absatz beschreibt Coast FIRE bzw dass man noch in jüngerem Lebensalter schon das Vermögen genießen soll und kein echtes Retirement. So macht es @siduva der Teilzeit arbeitet und auch der Maschinist (noch). Ich finde es legitim und es ist vermutlich das rundere Konzept. Und naja der letzte Satz stimmt, aber der Finanzkram soll das Finanzielle regeln, Gesundheit muss man was tun und ein Teil ist Schicksal bzw. Glück. 

Der Vorteil für dich später ist es jedoch, dass du den richtigen Mindset hast. Das heißt, ob Haus und Depot egal wie verteilt, du wirst in beides langfristig investieren, nur sehe ich deine Stellhebel eher bei Mehrgehalt, selbst renovieren und Nebenjob und sich nicht sinnlosen Luxus gönnen (d.h. Stichwort Lifestyle Inflation). Neros Ziel sollte sein später mit 35-40 nur noch maximal nach seinen Bedingungen in der Pflege zu arbeiten und der AG / das KH musst du dafür finden. Dies ist dann der Grundanker, der dir das Essen und KK bezahlt, der Rest dann das Vermögen. 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 21. Januar 2023 16:34
Nero, Siduva, Judge Dredd und 3 User mögen das
Natman
(@natman)
Freiheitskämpfer Gold

Hi Nero was hast du jetzt gemacht mit dem Haus? Außerdem hab ich in einem Video gesehen dass der Dr. Roski empfiehlt, bei fallenden Immopreisen die Sondertilgung (bei vermieteten Immos zumindest) zu nutzen, um seine Eigenkapitalrendite zu erhöhen. Keine Ahnung ob dies bei Eigennutz auch so wäre.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 5. April 2023 09:55
Nero
 Nero
(@nero)
Verdienter Freiheitskämpfer
Veröffentlicht von: @natman

Hi Nero was hast du jetzt gemacht mit dem Haus? Außerdem hab ich in einem Video gesehen dass der Dr. Roski empfiehlt, bei fallenden Immopreisen die Sondertilgung (bei vermieteten Immos zumindest) zu nutzen, um seine Eigenkapitalrendite zu erhöhen. Keine Ahnung ob dies bei Eigennutz auch so wäre.

Hi Natman, danke der Nachfrage!

Wir haben lange überlegt und werden Ende des Jahres einziehen, vorausgesetzt die aktuellen Mieter finden bis dahin etwas neues. Ich habe in einem kurzen Gespräch nochmal deutlich gemacht, dass wir bei Bedarf ein Paar Monate Spielraum einräumen würden da eine Räumungsklage oder ein Streit das letzte ist was ich möchte.
Habe mich nach einem neuen Arbeitsplatz in einer näheren Klinik umgesehen. Damit beträgt mein Arbeitsweg nur noch 10km (einfach). Gehalt steigt ein Bisschen, Schichtdienst verringert sich...

Ich werde dann mit Nero Senior Schritt für Schritt alles was geht in Eigenregie renovieren (Haben wir bei der Wohnung 2017 auch so gemacht inkl. Bad...) um das Haus wieder ansehnlicher zu machen und den Wert zu erhalten/steigern. Er hat mir, sollte der Bedarf entstehen, zinsfreie Darlehen zugesichert.
Sparpläne werden so gut es geht aufrecht erhalten (ich schätze ~ 500€/Monat) und ansonsten Sondertilgen.

Ich habe ausgerechnet, dass ich die Restschuld innerhalb von ca. 7.5 Jahren loswerden kann, wenn ich nur 130€ (nur die Zinsen) im Monat sondertilge. Also VL + 90€
So lange das Haus noch vermietet ist beleibt die Sparrate natürlich möglichst hoch. Letzten Monat waren es fast 1.6k
Die Tilgungsbeiträge werden später aber höher ausfallen.

Auch darüber habe ich mir lange Gedanken gemacht und es ja in einem früheren Beitrag schonmal angeschnitten...

Natürlich ist rein rechnerisch meine Rendite im S&P 500 oder in irgendwelchen T Bills oder sonstwo etwas höher. Der Zins für das Darlehen liegt bei 2.75%
Der Unterschied dazu ist aber:

1. Die eingesparten Zinsen sind eine 100% garantierte Rendite die sich schon im nächsten Monat als niedrigere Zinszahlung und höhere Tilgung bemerkbar macht. Von garnatiert würde ich bei T-Bills zwar auch ausgehen, die Sondertilgung ist dafür aber ohne Wechselkursrisiko. Kommer hat das in Souverän Investieren auch mehrfach hervorgehoben, wenn ich ich richtig erinnere.

2. Ein früher getilgter Kredit baut Stress ab und schafft Möglichkeiten für etwas neues. Egal ob ich das Haus nochmal für etwas anderes beleihen möchte oder nicht, die Rate, die mich psychisch sehr belastet, ist dann weg. Bei der Wohnung waren es schließlich immer nur 250€ die ohnehin in eine Sondertilgung fließen...
Es hat mir ja keiner verboten das Haus zu einem späteren Zeitpunkt nochmal zu vermieten sollten sich die Gegebenheiten ändern.

3. Ein getilgter Kredit ermöglicht es mir mich karrieretechnisch neu zu orientieren. Ich bin dann nicht mehr in diesem Ausmaß an mein Einkommen gebunden da meine Dividenden aus den ETFs aktuell in einigen Monaten schon fast die Fixkosten für das Haus (ca. 300€ wenn man Heizkosten berücksichtigt) decken können und ich glaube in 2 Monaten des Jahres sogar deutlich übersteigen.
Eine finanzielle Leistung auf die ich übrigens sehr stolz bin.

Last but not least...

4. Nicht alles dreht sich um Geld. Ja, Geld ist wichtig und spielt eine große Rolle. Der Lebensstil und verschiedene Entscheidungen die man früh im Leben trifft haben große Auswirkungen später im Leben.
Aber je länger ich über das ganze Thema nachgedacht habe, desto mehr ist mir eigentlich aufgegangen, dass es sich vielmehr um ein Luxusproblem handelt.
Ich kenne kaum Leute die sich heute noch ein Haus Leisten können/wollen. Paare die vor Kurzem gekauft haben mit einem Haushaltseinkommen von 5k zahlen 2.5k Rate... Kann mir vorstellen dass das die Lebensqualität stark beeinträchtigt wenn einer der Partner NUR für die Rate schaffen geht während der andere noch Nebenkosten + Lebenshaltungskosten decken muss, ich weiß gar nicht wie das funktionieren soll...

Mein Fokus sollte viel mehr beim erhöhen meines Einkommens liegen, als bei irgendwelchen geistigen Masturbationen zur optimierten Rendite.

Ein höheres Einkommen ermögliche ich mir durch einen Job mit mehr Risiko bzw. Selbstständigkeit. Den Job mit mehr Risiko möchte ich erst ohne Schulden und ich drehe mich im Kreis...

Viele Grüße

Nero

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 5. April 2023 13:37
Dustin, viper2333, Wanderlust und 3 User mögen das
Yakari
(@yakari)
Freiheitskämpfer Silber
Veröffentlicht von: @nero

Mein Fokus sollte viel mehr beim erhöhen meines Einkommens liegen, als bei irgendwelchen geistigen Masturbationen zur optimierten Rendite.

Ich hätte es so nicht formuliert (gut finde ich die Prägnanz!), aber da ist was Wahres dran.

 Ich würde auch zusehen, den Kredit so schnell wie möglich loszuwerden. Ist einfach Ballast. Wenn du in guten Zeiten dafür sorgen kannst, dass es dir in schlechten Zeiten besser geht als ohne die Vorsorge, dann solltest du es tun. Dafür sind wir doch alle hier. Sonst kann man die Kohle auch komplett verprassen und dabei Spaß haben.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 5. April 2023 14:19
Judge Dredd, Natman und Nero mögen das
Nero
 Nero
(@nero)
Verdienter Freiheitskämpfer

Hi friends.

Kann ich mal einen Realitätscheck kriegen ob ich verblödet bin oder etwas übersehe?

Diskussion zwecks Heizung ist nach wie vor überall Thema.

Mein vorläufiger Plan ist erstmal: Nix machen. (haha)

Wer weiß ob das Gesetz nicht noch gekippt oder hundert mal geändert wird...

Dann habe ich überlegt...

Wenn man eine neue Wärmepumpe einbauen will dann braucht man wahrscheinlich:

- Neue Isolierung (50k)
- Wärmepumpe + Einbau (30k)
- Fußbodenheizung + entsprechend neuem Boden (20 - 30k)
- Neue Fenster (30k)

Ist es da nicht eine wesentlich günstigere Alterantive einfach eine PV Anlage + Speicher anzuschaffen und überwiegend mit elektrischen Heizkörpern / Infrarotheizungen zu heizen?

Die haben sehr niedrige Anschaffungskosten, keine Kosten für Einbau oder Wartung, können einfach ausgetauscht werden...
Wenn es 20 Jahre dauert bis sich eine Wärmepumpe amortisiert dann braucht man schon die nächste, oder liege ich da falsch?

Kosten für Energie fallen dann ja überwiegend weg durch PV & Speicher

Ich weiß, dass Nero Senior im Winter gelegentlich einen Heizlüfter anstellt wenn die Sonne scheint oder der Tag hell ist um die Energie seiner PV Anlage selbst zu nutzen anstatt sie einzuspeisen. Er hat damit gute Erfahrungen gemacht.

Kombiniert man das ggf. mit Kamin/Holzofen dann dürfte man doch erheblich besser davonkommen als mit einem "Rundumschlag" (wie die Bank es nennt)

Meinungen? Reality Check? Bueller?

Cheers

Nero

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 11. April 2023 17:00
Natman mag das
Natman
(@natman)
Freiheitskämpfer Gold
Veröffentlicht von: @nero

Kombiniert man das ggf. mit Kamin/Holzofen dann dürfte man doch erheblich besser davonkommen als mit einem "Rundumschlag" (wie die Bank es nennt)

Hi @nero, ich hatte ja einige Überlegungen zu Heizung, das aber nur in der Wohnung. Soweit ich das mitbekommen habe, ist es so. Eine Gasheizung ist zwar erlaubt, allerdings ist mein Kenntnisstand, dass man in einem EFH eine Gasheizung / Gas-Brennwertheizung noch einbauen darf für dieses Jahr. Diese muss dann keine 65% erneuerbaren Energie können. Bei der Wohnung ist es natürlich viel billiger weil so Gasetagenheizung kosten so ab 4k und ist nicht so teuer. Bei Holzheizung soll es auch ein Gesetz geben ab 2025, was ich so gelesen habe, d.h. diese müsste man nachrüsten bzw. gleich eine bessere kaufen. Daher wäre mein Ratschlag, zuerst einmal soweit zu dämmen wie es Sinn macht und diese Heizungsproblematik noch etwas schieben. Letztendlich ist das Risiko, dass die "Verbotspartei" dir etwas verbietet, was du jetzt teuer einbauen lässt...

Mein Vater hat in dem MFH (3 Einheiten) eine gute Ölheizung noch Anfang 2022 eingebaut und alles ordentlich gedämmt, dabei hatte er nur die Fassade und das Dach dämmen müssen, Fenster waren noch super. Ob das allerdings für länger OKAY war, ist die Frage, die ich nicht beantworten kann.

Eine Solaranlage mit Speicher finde ich sinnvoll, allerdings frage ich mich, wie sehr Radiatorenheizungen Strom fressen und ob diese lange halten werden. Damit wäre ich vorsichtig.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 11. April 2023 17:12
Nero mag das
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