Vor Einführung des "Bitcoin-Laws" in El Salvador wird langsam klar welche wirklichen Motive die Regierung verfolgt und welche Konsequenzen das haben könnte.
Die FATF könnte Sanktionen gegen El Salvador verhängen wegen der beansichtigten Ablösung des regulierten Dollarsystems hin zu einem Transaktionssystem bei dem AML/KYC-Aspekte ausgehoben werden.
Damit drohen Banken, Unternehmen und Individuen über Sanktionen eine Zwangsabkopplung vom USD-System, was massive Folgen für die Wirtschaft haben wird.
Nach Umfragen will die überwiegende Mehrzahl der Leute weder Überweisungen in Bitcoin machen noch ihr Gehalt in Bitcoin empfangen.
Die Motivation der Regierung ist nicht den Leuten billigere Überweisungen zu ermöglichen oder mehr finanzielle Freiheiten zuzustehen, sondern es geht darum der korrupten Elite des Lande mehr Spielraum für Korruption und Betrug zu ermöglichen. Die Liste der von der FATF angeklagten korrupten Regierungs- und Ex-Regierungsmitgliedern spricht Bände.
Nachzulesen in dem Dossier der renomierten Johns Hopkins University:
...
Die Motivation der Regierung ist nicht den Leuten billigere Überweisungen zu ermöglichen oder mehr finanzielle Freiheiten zuzustehen, sondern es geht darum der korrupten Elite des Lande mehr Spielraum für Korruption und Betrug zu ermöglichen. Die Liste der von der FATF angeklagten korrupten Regierungs- und Ex-Regierungsmitgliedern spricht Bände.
Nachzulesen in dem Dossier der renomierten Johns Hopkins University:
Hallo Roman,
Ich würde bezüglich der "Fachkenntnis" von Hr. Hanke (John Hopkins) einmal ein Interview von Ihm ansehen. Der Interviewer ist nach meiner Meinung sehr neutral.
Jeder kann sich damit ohne externe Beeinflussung ein eigenes Bild machen wie "renomiert" seine Einschätzung ist.
Ich habe seine Argumentationskette nicht verstanden.
Schönen Tag
Wieso glaubst du Prof. Hanke und der J.H.Uni die Kompetenz absprechen zu können?
Für mich ist die Argumentation nachvollziehbar. Die regulatorischen Risiken von Crypto-Währungen als Zahlungsmittel sind erheblich und ob eine Bananenrepublik wie El Salvador die Konsequenzen der Zwangseinführung von Bitcoin tragen kann bleibt abzuwarten.
Die Bereicherung der gesellschaftlichen Eliten durch Korruption und Betrug ist für mich ein wahrscheinlicheres Motiv für die Einführung als gesetzliches Zahlungsmittel als der Bevölkerung "etwas Gutes zu tun".
Interessanter Bloomberg Bericht mit einem Ausblick zur 2. Jahreshälfte. Der Ausblick ist meines Erachtens sehr bullisch.
Aus dem Bericht (Seite 5):
Bitcoin May be more than a digital Version of Gold
"A potential path for the Bitcoin price is to stabilize around 100x an ounce of gold"
Bei Ethereum ist ein Anstieg, ähnlich wie bei Bitcoin im Jahr 2017 denkbar.
Eine äußerst spannende Zeit, in der wir uns befinden.
Hallo Roman,
Ich würde bezüglich der "Fachkenntnis" von Hr. Hanke (John Hopkins) einmal ein Interview von Ihm ansehen. Der Interviewer ist nach meiner Meinung sehr neutral.
Jeder kann sich damit ohne externe Beeinflussung ein eigenes Bild machen wie "renomiert" seine Einschätzung ist.
Ich habe seine Argumentationskette nicht verstanden.
Schönen Tag
Anhand des Videos möchte ich dem Herrn Hanke unterstellen, dass er die Umsetzung des Systems in El Salvador nicht verstanden hat. Genausowenig wie den Einsatz des Lightning-Netzwerkes und der Strike App bzw. des lokalen Wallets. Das schöne ist bei den Auslandsüberweisungen, dass die Transaktion über das Btc bzw. Lightning-Netzwerk abläuft, auf Wunsch aber instant zurück in USD getauscht wird. Da sind die Gebühren (bei Lightning) definitiv niedriger als 8%, und die 0-4% die er für WU angibt halte ich auch für sehr optimistisch.
Wie das ganze mit dem USD-Drain funktionieren soll, kann ich ehrlich gesagt auch nicht nachvollziehen und die Diskussion mit dem inneren Wert kann man auch jedes mal neu führen und wird zu keinem sinnvollen Ergebnis kommen. Dazu gibt es ausnahmsweise mal ein gutes Video von Julian Hosp zum Thema Ist Bitcoin ein Schneeballsystem. Ich finde diese Aufbereitung der Argumente sehr anschaulich:
Wieso glaubst du Prof. Hanke und der J.H.Uni die Kompetenz absprechen zu können?
Für mich ist die Argumentation nachvollziehbar. Die regulatorischen Risiken von Crypto-Währungen als Zahlungsmittel sind erheblich und ob eine Bananenrepublik wie El Salvador die Konsequenzen der Zwangseinführung von Bitcoin tragen kann bleibt abzuwarten.
Die Bereicherung der gesellschaftlichen Eliten durch Korruption und Betrug ist für mich ein wahrscheinlicheres Motiv für die Einführung als gesetzliches Zahlungsmittel als der Bevölkerung "etwas Gutes zu tun".
Ich habe das Video gepostet, damit sich jeder eine eigene Meinung bilden kann.
Ich sehe den Punkt nicht, was die "gesellschaftlichen Eliten" damit im Vergleich zum aktuellen Dollar System gewinnen könnten. Diese könnten jetzt schon Dollar in jede Kryptowährung tauschen und bei Währungen wie Monero ist das nach aktuellem Stand nicht nachverfolgbar.
Eine Frage ist auch, was El Salvador und dessen Bürger zu verlieren haben und was sie gewinnen können.
Wie im Video diskutiert wird haben 70% der Menschen dort kein Bankkonto. Die meisten haben aber ein Smartphone. Wie das dann bei Hr. Hanke ein Argument gegen Krytowährungen sein kann, verstehe ich nicht.
Im Gegensatz zu Bukele macht sich Hanke Gedanken, was die Risiken sind. Bukele sagte dazu nur, das einzige Risiko wäre, dass sie ein paar Typen sauer machen. Die Probleme, die El Salvador hat (Kriminalität, Gewalt, Korruption, schwache Demokratie, schwache Wirtschaft), werden durch den Bitcoin nicht gelöst werden, es wird vielmehr in bester Süd/Mittelamerikanischer Tradition ein neues Experiment mit einem Volk durchgeführt, das wenn es schief geht, wahrscheinlich nicht von den Eliten ausgebadet werden wird. Und nochmal, es wird nicht der Bitcoin eingeführt, der ist mit 7 Transaktionen pro Sekunde dazu gar nicht in der Lage, sondern ein second-layer clearing-pool einer privaten Firma.
Und nochmal, es wird nicht der Bitcoin eingeführt, der ist mit 7 Transaktionen pro Sekunde dazu gar nicht in der Lage, sondern ein second-layer clearing-pool einer privaten Firma.
Falsch. Es wird ein Second-Layer System von einer privaten Firma angeboten. Es kann aber auch jedes andere System eingesetzt werden, das System ist nicht auf diese App / Firma beschränkt. Das Lightning-Netzwerk ist kein "Produkt" einer Firma, lediglich die Umsetzung in Strike ist das Produkt von ZAP. Bisher ist das Angebot an einfach zu nutzenden Apps noch relativ gering, aber das wird sich mit der Nachfrage sicherlich ändern.
Diese Apps auf second-layer werden aber dann auch nicht die Sicherheit eines echten Bitcoin-settlements haben.
Im Gegensatz zu Bukele macht sich Hanke Gedanken, was die Risiken sind. Bukele sagte dazu nur, das einzige Risiko wäre, dass sie ein paar Typen sauer machen. Die Probleme, die El Salvador hat (Kriminalität, Gewalt, Korruption, schwache Demokratie, schwache Wirtschaft), werden durch den Bitcoin nicht gelöst werden, es wird vielmehr in bester Süd/Mittelamerikanischer Tradition ein neues Experiment mit einem Volk durchgeführt, das wenn es schief geht, wahrscheinlich nicht von den Eliten ausgebadet werden wird. Und nochmal, es wird nicht der Bitcoin eingeführt, der ist mit 7 Transaktionen pro Sekunde dazu gar nicht in der Lage, sondern ein second-layer clearing-pool einer privaten Firma.
Hr. Bukele hat nicht gesagt, dass es keine Risiken gibt, sondern er hat gesagt, "what do we have to loose?".
Und dabei stimme ich Ihm zu. Was hat El Salvador zu verlieren? Und was kann es gewinnen, wenn es etwas wagt.
Das die Probleme dadurch nicht gebessert/gelöst werden, ist Deine Meinung Yok.
Natürlich wird Bitcoin als Basis eingefürt.
Das ist vergleichbar mit einem aktuellen "Goldstandart". Dort würden doch auch nicht nicht dauernd Goldkrümel um die Welt gesendet, sondern das Gold würden als Absicherung / Werthaltigkeit des Zahlungsverkehrs dienen und man hätte das Recht das Medium des Zahlungsverkehrs in Gold einzutauschen. Hier ist es das Selbe.
Das ganze klang ja schon ziemlich auf Zap ausgelegt. Und damit wird eine private Firma quasi zur Zentralbank von El Salvador gemacht. Was passiert, wenn Zap technische oder wirtschaftliche Probleme bekommt, was passiert, wenn Zap gehackt wird? Dann bricht halt mal wieder ein mittelamerikanisches Land zusammen. Herr Bukele wird für diesen Fall schon einen persönlichen Exitplan in der Schublade haben.
Und mal wieder mein Disclaimer: ja, alles, was ich im Futur schreibe, ist meine Meinung, besitze weder Glaskugel noch Zeitmaschine ;-)
Nachzulesen in dem Dossier der renomierten Johns Hopkins University:
Ich habe mir das Papier mal durchgelesen. Ich finde es, für ein wissenschaftliches Papier, sehr einseitig gehalten. Auch die Ausdrucksweise finde ich fragwürdig (aus einer in der Veröffentlichung zitierten Quelle: "The high priest of El Salvador’s bitcoin evangelicals is none other than President Nayib Bukele" https://www.coindesk.com/bukeles-bitcoin-blunder-for-el-salvador des selben Autors. Für sowas hätte mich mein Doktorvater geohrfeigt). Aus der gleichen Quelle stammt folgende Aussage:
According to the World Bank, in the first quarter, these companies (Western Union, MoneyGram, Ria and Remitly) charged between 0%-4% fees for a $200 remittance, depending on the transfer method.
Laut https://www.westernunion.com/us/en/send-money/app/price-estimator liegt die Fee bei einer Zahlung In-Store -> In-Store bei 7,5% für 200$. Natürlich gibt es da auch Möglichkeiten für günstigere Gebühren (Hauptsächlich wenn der Empfänger ein digital wallet nutzt) aber es geht eben auch deutlich über 4%.
Die im ersten Dokument genannten "Red Flag Behaviors Related to Know-Your-Customer and Customer-Due-Diligence Regulations" lesen sich für mich wie wenn jegliche Best-Practice Empfehlungen bei der Nutzung von Krypto-Währungen ein Red Flag auslösen würden:
12. “Incoming transactions from many unrelated wallets in relatively small amounts with
subsequent transfer to another wallet or full exchange for fiat currency” (p. 8).
Wenn man für jede Transaktion, aus Privatsphäregründen, eine neue Adresse verwendet muss man natürlich auch die Coins, ggf. in kleinen Paketen, von diesen Adressen wieder weg bewegen.
17. “The use of decentralised/unhosted, hardware or paper wallets to transport VAs across
borders” (p. 10).
Dann wäre jedes Hardware/Paperwallet suspekt. Kann man ja nicht prüfen, ob das mal irgendwo über eine Grenze getragen wurde.
23. “A customer significantly older than the average age of platform users opens an account and
engages in large numbers of transactions, suggesting their potential role as a VA money mule
or a victim of elder financial exploitation” (p. 14).
Klingt für mich nach Altersdiskriminierung.
24. “A customer being a financially vulnerable person, who is often used by drug dealers to
assist them in their trafficking business” (p. 14).
Was auch immer eine financially vulnurable person ist. Für mich klingt das so, als würden alle "unbanked" Personen sofort als verdächtig gelten, weil sie keinen financial record haben.
Die Logik von diesem Herrn Hanke verstehe ich nicht.
Wieso soll Bitcoin die Geldwäsche in El Salvadore erleichtern?
Vielleicht sollte der gute Mann wirklich mal den Bitcoin Standard lesen. Dort wird mit diesen Ammenmärchen aufgeräumt.
Was hat El Salvador zu verlieren?
Da brauchst du nur mal nach Iran oder Nordkorea schauen, was es für die Wirtschaft heisst "black-listed" zu sein.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist El Salvador vollständig USD abhängig, nicht nur mit den USA sondern auch mit anderen Ländern. Handelpartner werden zum gegenwärtigen Zeitpunkt kaum Bitcoin akzeptieren und wenn kein Währungswechsel in USD (was über US-Banken-Clearing läuft) möglich ist, dann hat El Salvador durchaus ein grösseres Problem, was in letzter Konsequenz heissen kann: Staatsbankrott, Bank-Run, Bürgerkrieg.
Wenn du meinst, dass Kryptobörsen die gleichen AML-Standards haben wie Banken, dann liegst du komplett falsch. Nicht umsonst werden Kryptowährungen bevorzugt von Betrügern und Kriminellen benutzt, nicht nur z.B. für Randsomware was zuletzt in den Schlagzeilen war.
Wenn die Eliten nicht mehr an dem strengen AML-Regeln im US-Bankensystem gebunden sind, dann können sie im Land màs o menos machen was wollen - und das scheint die Idee zu sein.
Quelle: ntv.de
EZB prüft den digitalen Euro
Europas Währungshüter machen den nächsten Schritt auf dem Weg zur möglichen Einführung eines digitalen Euro. Die Europäische Zentralbank beschloss, in eine zweijährige Untersuchungsphase für eine solche Digitalwährung einzutreten, in der es um Aspekte wie Technologie und Datenschutz gehen soll. "Dies greift einer künftigen Entscheidung über die mögliche Ausgabe eines digitalen Euro nicht vor, die erst später erfolgen wird", bekräftigte die Notenbank in Frankfurt. "In jedem Fall würde ein digitaler Euro das Bargeld ergänzen, nicht ersetzen."
Eine digitale Version der europäischen Gemeinschaftswährung könnte es Privatleuten erlauben, Geld direkt bei der Zentralbank zu hinterlegen. Diese Möglichkeit steht normalerweise nur gewerblichen Kreditgebern wie Banken, Regierungen und anderen Zentralbanken offen. Die Bemühungen der Euro-Notenbanken sind eine Antwort auf den steilen Aufstieg von Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether. Der große Unterschied: Im Gegensatz dazu stünde ein digitaler Euro unter Aufsicht einer Zentralbank, die die Stabilität der Währung sichert.
Quelle: ntv.de
EZB prüft den digitalen Euro