Okay, danke. Es gibt also eine Zufallskomponente, und die Aufgabe wird x-mal gelöst, bevor einer zufällig gewinnt. Und an diesem Parameter kann gedreht werden.
Genau. Und die Zeitpunkte und Regeln für die Anpassung sind fest im Protokoll definiert. Um diese zu ändern, muss in der Regel eine Zustimmung von >90% der Teilnehmer (Minder und Verifizierer) erreicht werden, was extrem schwierig ist.
Okay, danke. Es gibt also eine Zufallskomponente, und die Aufgabe wird x-mal gelöst, bevor einer zufällig gewinnt. Und an diesem Parameter kann gedreht werden.
Hier mal eine kurze Erklärung, wie das Mining von Grundprinzip her funktioniert bzw. wie der Schwierigkeitsgrad beim Mining angepasst werden kann.
Erstmal die Basics, die man kennen muss, um das nachfolgende zu verstehen:
Was ist eine Hashfunktion? Das ist ein Algorithmus, der sehr schnell eine beliebig lange Anzahl von Zeichen (Input) in eine Zeichenkette fester länger "umwandelt", den sogenannten Hashwert. Hierbei wird bei gleichem Input immer der gleiche Hashwert generiert. Wichtig: Diese "Umwandlung" ist in sinnvoller Zeit nur ein eine Richtung möglich. D.h. man kann vom Hashwert nicht einfach so auf den Input der Hashfunktion zurückrechnen. Bei Bitcoin wird für das Mining die SHA-256 Hashfunkion verwendet und zwar zwei mal hinereinander.
Beispiel:
Input: Hallo yok! 1. Hashwert: 77be1a24054e58d6b554f8d877c61c02c5ee1c62dc7467f8e15497a0a91dc311 Dieser Hashwert wird nun wieder als neuer Input verwendet Finaler Hashwert: af09ba99441b76dc2891c1dbc11ff53c8e4f021d694df46107c774bc3d046a84
Kann man hier ausprobieren: https://emn178.github.io/online-tools/sha256.html
Bitcoin Mining funktioniert im Prinzip nun so:
Die Miner verketten nun verschiedene Daten zu einer langen Zeichenkette (das ist im Bitcoin Protokoll genau definiert). Folgende Daten werden verkettet:
- Version des Bitcoin-Protokolls
- Hashwert des vorherigen Blocks
- Merkle Root
- Timestamp
- Bits
- Nonce
- Coinbase
- Transaktionen
Die verketteten Daten werden nun durch SHA-256 geschickt, was dabei herauskommt nennt man Hashwert des Blocks. Was "Merkle Root" und "Bits" sind ist für die Erklärung irrelevant. Das Feld Nonce ist eine beleibige Kombination aus Ganzzahlen mit einer Länge zwischen 0 und 232.
Jetzt kommt die Aufgabe, die von den Minern zu lösen ist: Finde eine Zahl für das Datenfeld Nonce, sodass der errechnete Hashwert mit einer vom Protokoll vorgegebenen Anzahl an Nullen beginnt. Wenn die Schwierigkeit z.B. auf "5" steht, dann wäre das hier eine korrekte Lösung der Aufgabe:
00000a24054e58d6b554f8d877c61c02c5ee1c62dc7467f8e15497a0a91dc311
Je mehr Nullen vom Protokoll gefordert werden, desto höher ist der Schwierigkeitsgrad. Nun ist es so, dass sich der aktuelle Schwierigkeitsgrad mit einiger Verzögerung automatisch immer so anpasst, dass im Durchschnitt alle 10 Minuten eine Lösung gefunden wird.
Hat ein Miner eine Nonce gefunden, sodass die korrekte Anzahl an Nullen am Anfang des Hashwerts stehen, so verteilt er diese Information im Netzwerk und die anderen Miner können ganz leicht prüfen, ob die genannten Nonce tatsächlich zur geforderten Anzahl an Nullen führt. Dann ist der Block gemined, und das Spiel beginnt erneut für den nächsten Block.
Da die 232 möglichen Kombinationen für Nonce seit langem nicht mehr ausreichen, um die Aufgabe zu lösen, können die Miner zusätzlich noch die Coinbase für eine variable Zeichenketten nutzen und den Timestamp oder das Set an Transaktionen varieren.
Danke fuer die bisherigen Erklaerungen.
Wenn ich das richtig verstehe, beginnt also immer mit finden eines neuen, gueltigen Blocks das Spiel fuer alle Miner von neuem, da ja im naechsten Block der Hashwert des vorherigen Blocks mit beruecksichtigt werden muss.
Was mir aber nicht klar ist: Gibt es einen Mechanismus der sicherstellt, dass alle Miner entsprechend Ihrer zur Verfuegung gestellten Rechenleistung etwas von den neu erzeugten Bitcoins abbekommt oder kann es auch sein, dass ein Miner ueber laengere Zeit leer ausgeht, da er trotz Rechenleistung nie der erste ist, der einen neuen, gueltigen Block findet?
Es gibt für diesen Zweck sogenannte "Mining-Pools". Kopiere den ersten Teil von Bitpanda mal hier rein:
Miner können ihre Mining-Kräfte in Mining-Pools bündeln, um regelmäßiger mit Block Rewards belohnt zu werden. Diese werden entsprechend der jeweiligen investierten Rechenleistung im Pool unter den Minern gerecht aufgeteilt.
* Einzelne Miner vereinen ihre Mining-Kräfte in Mining-Pools, um die Chancen, einen neuen Block zu generieren, zu erhöhen
* Je stärker die Hash-Power eines Mining-Pools, desto höher die Chance, einen neuen Block zu erschließen
* Block Rewards werden entsprechend der jeweiligen investierten Rechenleistung der Miner gerecht aufgeteilt
Quelle: https://www.bitpanda.com/academy/de/lektionen/wofur-gibt-es-mining-pools-und-wie-funktionieren-sie/
Gibt es einen Mechanismus der sicherstellt, dass alle Miner entsprechend Ihrer zur Verfuegung gestellten Rechenleistung etwas von den neu erzeugten Bitcoins abbekommt oder kann es auch sein, dass ein Miner ueber laengere Zeit leer ausgeht, da er trotz Rechenleistung nie der erste ist, der einen neuen, gueltigen Block findet
Es gilt das "Winner takes it all" Prinzip.
Wenn du jetzt z.B. zuhause mit deinem Rechner Bitcoin minen würdest, dann würde folgendes passieren: Die aktuelle Hashrate des gesamten Netzwerks ist im Moment bei ~90 Mio Terrahash/Sekunde. Mit nem guten Gaming PC schaffst du vielleicht ~1 Gigahash/Sekunde. Wenn man nun die Hashrate des Netzwerks durch die eigene teilst, dann hast du Anzahl der Blöcke, nach denen du im Durchschnitt einen Block findest. Jeder Block braucht im Durchschnitt 10 Minuten, d.h. du müsstest etwa 1,7 Mio Jahre lang minen um einen einzigen Block zu finden... Und das alles unter der Annahme, dass der Schwierigkeitsgrad konstant bleibt.
Worauf ich hinaus will: Das ganze ist ein reines Rechenspiel. Wieviel Rechenleistung brauchst du, um in annehmbarer Zeit einen Block zu finden. Wenn dann die Stromkosten, die Unterhaltung und die amortisierten Anschaffungskosten für das Equipment geringer sind als der Mining Reward, dann machst du ein Geschäft, ansonsten produzierst du nur Stromkosten und Abwärme ;)
Aber wie @reinvest bereits gesagt hat, gibt es dafür Mining-Pools, damit viele an einem gefunden Block partizipieren können. Aber das ist nicht Bestandteil des Bitcoin-Protokolls, das hat sich einfach als Bestandteil des "Ökosystems" mitentwickelt.
Danke für eure Erklärungen zur Bitcoinology! (weniger gestört find ich's dadurch aber nicht... ?)
Heute in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung lesenswertes Interview mit Jesse Powell (Gründer von Kraken) Er betont noch einmal die Freiheit von Bitcoin. Er geht davon aus, dass die Widerstandskraft von Bitcoin mittlerweile auch gegenüber staatlichen Interventionen zugenommen hat und Bitcoin für Länder mit schwachen nationalen Währungen eine Alternative für die Menschen sind. Highlight für mich die Frage: Wo meinen Sie steht der Bitcoin in 10 Jahren? Antwort: deutlich mehr als eine Million Dollar.
@JD: Was für eine Antwort hast du von jemandem, der vom Bitcoin lebt, erwartet?
@maddin
klar großes Eigeninteresse hat er, aber die Grundaussage der steigenden Widerstandsfähigkeit von Bitcoin durch zunehmende Verbreitung und Aktzeptanz halte ich für richtig. Ansonsten kann ja niemand seriös den Kurs vorhersehen. Die Nummer kann natürlich auch schief gehen. Aber es könnte ja auch (keine Anlageberatung) eine Strategie sein mit den anderen Krypots kurzfristig (1 Jahr) zu spekulieren und bei dem Bitcoin es ggf. drauf ankommen zu lassen (buy and hold) auch über einen oder mehrere Zyklen hinaus.
Guten Wochenstart!
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/finanzen/bitcoin-ether-krypto-waehrung-blase-crash-101.html
Aus dem Mund der Mainstream Medien ist das ja eher ein Hinweis für weiteres Aufwärtspotential in diesem Zyklus.
;)
Schönen Abend
Bei Microstrategy und Coinbase hat er definitiv gute Argumente.
Ich würde Beide an dieser Stelle auch nicht long anfassen, da zu viel Premium im Preis, zu viel Leverage (Microstrategy) und kein auf dauerhaft in dieser Höhe erziehlbarer Cashflow (Coinbase Gebühren).
Die Überleitung zu "Kryptowert Null" wird nicht erklärt und diesen Punkt verstehe ich auch nicht.
Bitcoin als besseres Gold und Ethereum als Weltcomputer mit Ihrer weiter steigenden Verbreitung (Netzwerkeffekt) sind für mich extrem wertvolle Anwendungsfälle mit starkem Burggrabeneffekt.
Schönen Tag
Wenn die Tagesschau vor Kryptowährungen warnt, wird es wohl höchste Zeit nachzukaufen.
Außerdem kann es gut sein, dass eine Menge Bitcoins für immer weg sind.