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Interactive Brokers - Steuererklärung

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Roman
(@roman)
Freiheitskämpfer Silber

@wintersommer 

Hat PWC neben der "modifizierten" P&L aus allen Trades zusätzlich noch die volle P&L aus Forex Income steuerlich berücksichtigt?

Aus Sicht der Aktien-Trades macht die PWC-Vorgehensweise für mich Sinn. Wenn man wie in deinem Beispiel EUR als Basiswährung hat, dann würde man beim Kauf der Aktie, der dem USD-Konto belastet wurde, sofort einen FX EUR/USD machen um das offene Exposure auf dem USD-Konto auszugleichen. Das ist das Gleiche als wenn du die US-Aktie an einer deutschen Börse in EUR gekauft hättest (dann ist FX im Handelskurs bereits enthalten).

Wenn man den FX nicht macht, dann hat dieser Trade eine offene FX-Position EUR/USD, deren P&L im Forex-Report ausgewiesen wird. Wenn das USD-Konto zum 31.12. nicht ausgeglichen wurde, dann gibt es im Report nur einen unrealisierten Gewinn, aber eben keinen realisierten.

Mein Kommentar ist, dass wenn der FX-Effekt im Aktien-Trade einberechnet wird, dann sollte er im Forex-P&L reduziert werden.

Ich kenne nicht das deutsche Steuerrecht und was dort dazu geregelt ist. Da hat PWC sicher mehr Sachverstand ;-)

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Veröffentlicht : 4. Januar 2023 15:51
SilverLegend
(@silverlegend)
Verdienter Freiheitskämpfer
Veröffentlicht von: @wintersommer

Meine Interpretation:

Die Frage ist ja, was entspricht jetzt dem was mit meinem Konto passiert:

Bei PWC werden 2 Kurse benutzt, d.h. hier schlägt die Währungschwankung voll ein, und hat IMHO nichts mit der Änderung des Vermögens zu tun das Interactive Broker anzeigt.

Beim Activity-Statment wird nur 1 Kurs benutzt, also KEINE Währungschwankung, nur angewendet auf den Gewinn/Verlust zum Verkaufstag.

 

(Das ist alles erstmal unabhängig vom Forex Income Worksheet, beidem JEDE Aktion irgendwas gegen die Basiswährung triggert - Das PWC Statement weißt IMHO viel zu hohe Gewinne aus, bzw. ist halt einfach nicht der Gewinn denn ich wirklich am Ende in meinem Interactive Broker Konto sehe - was meint ihr ?)

PWC berechnet den Gewinn des Trades auf Eurobasis, also Wert der Position am Verkaufstag in Euro abzgl. Wert der Position am Kauftag in Euro. Das ist auch der Gewinn der versteuert werden muss.

Hält man Cash z.B. in USD auf dem Konto um damit in den USA zu handeln fallen steuerlich eigentlich Währungsgewinne oder -verluste an da bei Kauf der Aktien steuerlich ein Tausch der USD in EUR angenommen wird; nach meiner Einschätzung wird das in den PWC Berichten nicht berücksichtigt (Erste Seite, "Other income", "Currency transactions" = 0.00). In meinen Steuererklärungen für 2020 und 2021 habe ich den PWC Bericht einfach 1:1 übernommen. 2020 wurde genau so anerkannt, für 2021 habe ich noch keinen Bescheid.

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Veröffentlicht : 4. Januar 2023 17:15
wintersommer
(@wintersommer)
Aktiver Freiheitskämpfer

IMHO reflektiert das PWC-Statement aber nicht, was auf dem Konto passiert.

Das, was auf dem Konto passiert entspricht (IMHO) dem Activity-Statement, da nicht die USD in EUR zurückgewechselt werden, sondern auf dem USD Konto verbleiben und dort für den nächsten USD Trade verwendet werden.

Zusätzlich wird bei jedem Verkaufs-Trade ein Forex G/V gegen die Basiswährung verbucht, da irgendein "LOT" geschlossen wird, die ja auch in der Übersicht als "Realisiert" aufgeführt wird.

Die Diskrepanz zwischen PWC und Activity ist bei mir schon sehr hoch, gerade letztes Jahr, wo USD.EUR so geschwankt sind ( Zwischen 1.2 und 1.0 )

 

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Veröffentlicht : 4. Januar 2023 17:37
SilverLegend
(@silverlegend)
Verdienter Freiheitskämpfer
Veröffentlicht von: @wintersommer

IMHO reflektiert das PWC-Statement aber nicht, was auf dem Konto passiert.

Das, was auf dem Konto passiert entspricht (IMHO) dem Activity-Statement, da nicht die USD in EUR zurückgewechselt werden, sondern auf dem USD Konto verbleiben und dort für den nächsten USD Trade verwendet werden.

Da stimme ich Dir völlig zu.

Die steuerliche Behandlung des Handels direkt von einem Fremdwährungskonto ist darauf ausgelegt uns möglichst viel Kohle abzuknöpfen. Aber was willste machen, ist halt so ...

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Veröffentlicht : 4. Januar 2023 19:58
langfristinvestor
(@langfristinvestor)
Verdienter Freiheitskämpfer

Ich habe die gleiche Problematik entdeckt und berechne nun alles selbst in einer Excelaufstellung, die ich fürs FA aufbereite und Erläuterungen zu den Berechnungsmethoden von IB/PWC vs. deutscher Steuergesetzgebung erläutere - das habe ich nur deshalb angefangen, da sich das bei mir kurzfristig als sehr vorteilhaft herausgestellt hat im Vergleich zur Übernahme vom FX-Income Sheet oder aus den Activity Statements (ersteres wurde bei mir in der Vergangenheit auch anstandslos vom FA akzeptiert).

*Musste sowieso immer einiges am Bericht korrigieren, da ich ein paar Optionen übers Jahr handle und dort die Diskrepanz zwischen Bericht und deutschem Steuerrecht wirklich problematisch ist!

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Noch ein Hinweis für die Optionstrader unter uns zu einem kürzlichen Urteil:

Glattstellungskosten einer Option, die über den Jahreswechsel gehalten und im folgenden Jahr glattgestellt wird, werden ins KJ zurückdatiert, in dem die Optionsprämie zufloss:

https://trading-steuerberatung.de/wichtiges-urteil-fuer-alle-optionshaendler/

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Veröffentlicht : 5. Januar 2023 03:01
wintersommer
(@wintersommer)
Aktiver Freiheitskämpfer

Meiner Meinung nach hat PWC die Umrechung der Kosten in EUR zum Kauf+Verkaufstag, mit der Methode das direkt mit dem Tageskurs zu machen zu stark vereinfacht.

Das mann die Kosten in EUR am Kauftag+Verkaufstag errechnen müssen, darüber sind wir uns einig - IMHO aber nicht über den Tageskurs, sondern halt über die verkettete+angehängte Forex-Transaktion, die auch im Activity-Statement bzw. Forex-Income Sheet aufgeführt wird.

Am Ende kommen aber genauso Kosten am Kauf+Verkaufstag raus, halt nicht über den Spot-Umtauschkurs.

Ich hab mir jetzt ein Programm geschrieben , das die Forextransaktionen an die Aktientransaktionen hängt, und zusammen dann der Kauf+Verkauspreis ergeben.

Ansonsten wäre noch die Möglichkeit den Ganzen Forex-Block in die Anlage SO als privates Veräußerungsgeschäft zu packen, weil weglassen wäre ja auch falsch.

Aber da die Geld-Umtausch-Transaktion ja direkt mit der Aktientransaktion zusammenhängt, mag ich die Kosten da auch berücksichtigen und verrrechen.

 

 

Ich hänge mal mein Beispiel an:

Kurse (Näherung) ... https://www.exchangerates.org.uk/EUR-USD-spot-exchange-rates-history-2021.html

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Hier meine Transaktion aus dem Activity-Statement-Block : "Transaktionen" in USD

image

(Btw. die 873,93USD stehen Im Activity-Statenment unter Realisiert in EUR (zum Tageskurs am Verkauf USD.EUR)

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mit Tageskursen in EUR umzurechnen was laut PWC-Statement in 

image

11372,49€-10452,89€ = 919,60€ zu versteuerendem Gewinn resultiert.

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Über die verknüpfte Forex Transaktion aus dem Activity Statement-Block (Forex-G&V Details): Kauf

image

10453,09€ Kosten 

image

und 11,144,56€ Ertrag weil -228,70€ Forex Verluste angefallen sind, (Wegen dem Closed LOT von JD)

Das sind dann 11144,46€-10453,09€= 691,37

 

Das ist schon ein Riesenunterscheid von 228,23€ - ~ 76,71 Euro Steuern... (~30%)

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Anmerkung, ihr seht das die Zahlen, wenn man das verknüpfte Forex jetzt nicht betrachtet ca. dem Tageskurs-umrechung übereinstimmen (Basis-in-EUR) 11372,49€ vs 11373,16€ und 10453,09€ vs 10452,89€, das kann daran liegen das die Kurse auf soviele Nachkommastellen laufen, und nicht ausgewiesen werden.

Aber man sieht auch an der Überschrift das das verknüpfte Forexgeschäft mit -228,70€ *realisiert* wurde, und das landet ja dann auch oben in dem Summen-Kapitel "Performance Realisiert/Unrealisiert"

 

 

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Veröffentlicht : 6. Januar 2023 10:31
rolm
 rolm
(@rolm)
Neuer Freiheitskämpfer

In meinem German Tax Report kommt sehr oft

SUSPECT COST - matched book cost set to zero .

Die Einstandskosten sind gleich 0 gesetzt und der Gewinn dadurch gleich dem Verkaufswert.
Ausserdem fehlen Trades ab einem gewissen Datum.

Ich habe IB angefragt, bekomme aber keine Antwort.

Hat jemand von euch ein ähnliches Problem und konntet ihr es mit Interactive Brokers lösen?

Herzlichen Dank.

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Veröffentlicht : 29. Januar 2023 20:03
langfristinvestor
(@langfristinvestor)
Verdienter Freiheitskämpfer

Thema Besteuerung Fremdwährungsguthaben: Änderung durch Kürzliches BMF Schreiben

Kürzlich sah ich das BMF-Schreiben zu Fragen der Abgeltungssteuer und bin mir jetzt nicht sicher, ob ich jetzt bei IB/Resellern die Wechelskursgewinne/verluste für jede Position mit in die Anlage KAP muss und somit 25% + Soli unterliegt und ich nun das alles detailiert berechnen soll (da die IB Währungskonten ja verzinst werden): https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Downloads/BMF_Schreiben/Steuerarten/Abgeltungsteuer/2022-05-19-einzelfragen-zur-abgeltungsteuer.pdf?__blob=publicationFile&v=3

Betreffender Ausschnitt Seite 57:

grafik

Mir ist bewusst, dass das Thema Fremdwährungsgewinne bei vielen FA stiefmütterlich behandelt wird und wohl viele Erklärungen in diesem Aspekt durchgewunken werden. Nichtsdestotrotz möchte ich nicht eine böse Überraschung bei einer zukünftigen Überprüfung erleben...

Wie handhabt ihr das?

 

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Veröffentlicht : 15. März 2023 02:24
langfristinvestor
(@langfristinvestor)
Verdienter Freiheitskämpfer

Um das Thema Fremdwährungsgewinne erneut aufzugreifen: Ab 2025 sind inländische Broker verpflichtet, diese auszuweisen.

Das Thema ist relativ komplex, könnte jedoch durch die neue Reportingpflicht verstärkt in den Fokus des Finanzamts rücken – insbesondere bei der Nutzung ausländischer Broker wie IBKR und deren Resellern.

Eine hilfreiche Informationsquelle dazu ist:

 

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Veröffentlicht : 28. November 2024 03:49
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