Wer hätte es gedacht – Die Versicherungsunternehmen lieben deutschsprachige Bürger!
Und das aus dem Grund, weil diese Menschen sich so gerne für alle möglichen und unmöglichen Situationen „absichern“ und im Zweifelsfall lieber noch eine Versicherung mehr abschließen als etwas nicht abzudecken.
Der Begriff, der die deutsche Versicherungswirtschaft dabei vor Glück tanzen lässt, heißt „Überversichert“! Was sich harmlos anhört, zieht dem durchschnittlichen Versicherungsnehmer jährlich hunderte oder sogar tausende Euro zusätzlich aus der Tasche.
Zahnersatzzusatzversicherung, Sterbegeldversicherung, Hundeversicherung, Reiserücktrittsversicherung – Kein Thema ist zu verrückt, als das es nicht in einer Versicherung inklusive eines regelmäßig zu entrichtenden Beitrages verpackt werden kann.
Aber was ist jetzt eigentlich schlecht daran?
Versicherungen haben, wie alle Unternehmen, laufende Kosten und natürlich wollen (und sollen) Sie zusätzlich auch noch einen Gewinn machen. Wer denkst Du, bezahlt diese Kosten?
Außerdem müssen Versicherungen noch jeden statistischen Extremfall mit abdecken ohne in den Verlust zu rutschen. Menschen, die zum Beispiel regelmäßig als „Sport“ Ihre Reiserücktrittsversicherung in Anspruch nehmen, müssen von Dir als ehrlicher Versicherungsnehmer, dem so etwas nie in den Sinn käme, beitragsseitig mit abgedeckt werden.
Als Ergebnis dieser Parameter wird nur ein Teil Deiner Versicherungsbeiträge für Deine persönliche Schadenswahrscheinlichkeit verwendet. Der Rest muss die anderen Sonderausgaben abdecken. Du bezahlst bei jeder Versicherung statistisch also immer mehr, als wenn Du die Kosten im Schadensfall einfach selbst begleichen würdest.
Diese unnötig bezahlten Beiträge summieren sich je nach Anzahl Deiner Versicherungspolicen wie erwähnt zu drei- oder vierstelligen Eurobeträgen im Jahr. Und diese sich, für Nichtkenner des Zinseszinseffektes, vielleicht noch klein anhörenden Beträge werden dann durch Dekaden des Nichtinvestierens zu hohen fünf- oder sechsstelligen Geldsummen.
Und diese befinden sich dann am Ende nicht bei Dir, sondern bei den Aktienbesitzern der Versicherungsunternehmen. Also unter anderem bei mir.
Danke dafür.
Ich wäre allerdings glücklicher, wenn die Bürger dieser schönen Länder selbst mehr Vermögen aufbauen würden. Und das deshalb, weil unsere Gesellschaft in diesem Fall deutlich mehr Zeit und Geld für sinnvolle Dinge zur Verfügung hätte, anstatt damit fragile Lebensmodelle zu stützen.
Es sollte also spätestens jetzt klar sein, das der Maschinist kein Freund von unnötigen Versicherungen ist.
Aber welche Versicherung ist denn jetzt sinnvoll, Maschinist? Und gibt es überhaupt eine?
Gute Frage lieber Leser. Wenn Dich Versicherungen also grundsätzlich statistisch mehr Geld kosten als Sie Dir wieder einspielen, lohnt sich eine Versicherung nur in einem Fall: Sie sichert ein Risiko ab, das bei Eintritt einen solch hohen Schaden bei Dir verursacht, dass er Dich finanziell stark beeinträchtigt.
Die goldene Regel des Maschinisten bezüglich Versicherungen lautet deshalb im Umkehrschluss: Sichere keine Risiken mit einer Versicherung ab, bei der Du den Worstcase ohne Probleme aus eigener Tasche abdecken kannst!
Der „Worstcase“ ist dabei die größtmögliche Schadenshöhe und „Ohne Probleme“ bezieht sich auf einen Prozentsatz Deines vorhandenen Vermögens. Für den Maschinisten ist dabei wie schon bei der finanziellen Unabhängigkeit 3% eine sinnvolle Höhe zur Abschätzung.
Als Rechenbeispiel und auch als Beispiel einer unnötigen Versicherung, deckt eine Zahnersatzzusatzversicherung die Kosten für Zahnbehandlungen ab, die die gesetzliche Krankenversicherung nicht zahlt. Das sind meistens nur einige hundert Euro. Runden wir das für den Worstcase auf 1.500 Euro auf. Das heißt spätestens ab einer eigenen Vermögenshöhe von 50.000 Euro solltest Du an eine solche Versicherung keinerlei Gedanken mehr verschwenden. Der Schadensfall tritt zusätzlich statistisch meistes bei älteren Menschen im Bereich 55+ auf. Das heißt es war mehrere Dekaden lang Zeit, um diese Vermögenssumme zusammenzusparen bevor es überhaupt größere Wahrscheinlichkeit hat.
Mit dem gleichen Prinzip kannst Du alle Deine Versicherungen überprüfen und dabei wird deutlich, dass für Menschen mit hoher Sparquote und mäßigen Lebensstil der Großteil an Versicherungen unnötig ist!
KFZ Versicherung
Während als weiteres Beispiel ein Konsumjünger ohne Vermögen aber dafür mit geleastem Luxus PKW zwangsweise eine teure Vollkasko KFZ Versicherung ohne Selbstbeteiligung braucht – nimmst Du, ausgestattet mit mindestens sechsstelligem Aktien- oder Immobilienbesitz in Kombination mit einem gebrauchten PKW, eine günstige PKW-Haftpflichtversicherung. Falls Du dann einmal einen selbstverschuldeten Schaden haben solltest, bezahlst Du Ihn einfach selbst.
Das lohnt sich auf lange Sicht immer.
Vermögen auf der einen Seite und Konsumzurückhaltung auf der Anderen hat also einen doppelten Effekt und jede Verbesserung bringt Dir ein mehr an Antifragilität (unbedingt lesen). Zusätzlich sparst Du mit jedem dieser Optimierungsschritte danach dauerhaft weiteres Geld, weil Du mit steigendem Vermögen immer weniger Versicherungen brauchst!
Bezüglich der erwähnten KFZ-Versicherung kannst aber selbst Du als Haftpflichtversicherungsnehmer mit diesem Rechner einmal prüfen, ob Du bei einem Wechsel weiteres Geld sparen kannst (die Vollkasko Option hat der Maschinist blockiert ;-). Spaß beiseite, wenn Du denkst Du brauchst eine Vollkasko, kauf Dir lieber ein günstigeres Auto.
Als nächsten Schritt kommt beim Maschinisten die Berufsunfähigkeitsversicherung
Richtig notwendig wird eine solche Versicherung für den Normalbürger erst, wenn er eine Familie mit Kindern hat, die er absichern will.
Da der Maschinist Dich auf diesem Gebiet anspornen will, hat er den Satz mit Absicht in der unbestimmten Person dekliniert. Seine Challenge an Dich lautet: Wenn Du früh genug mit dem Vermögensaufbau anfängst und Deine Sparquote dabei hoch genug legst, kannst Du Dir sehr schnell Deine eigene Berufsunfähigkeitsversicherung machen!
Du willst z.B. eine Berufsunfähigkeitsversicherung, die Dir im Alter von 35 Jahren bis zum Eintritt in die gesetzliche Rente zusätzlich zur gesetzlichen Absicherung monatlich 1.000 Euro auszahlt. Wie Du beim Anbieter Getsurance ermitteln kannst, kostet Dich eine solche Versicherung mit einem Niedrigrisikoberuf wie einem 90% Schreibtisch Ingenieur ca. 600 Euro im Jahr.
Diese 12.000 Euro an zusätzlicher Jahresrente kannst Du Dir aber auch selbst erzeugen, indem Du und Dein Lebenspartner nach dem Studium mit z.B. 24 Jahren anfangt, jeweils 1.000 Euro in einen passiven Aktien ETF anzusparen. Das heißt 24.000 Euro im Jahr als Sparleistung von euch Beiden zusammen, die dann in der größten Wohlstandmaschine aller Zeiten auch Börse genannt mit 5% Nettorendite inkl. Inflationsausgleich und deutscher Steuer auf Dividenden nach 11 Jahren eine Summe von ca. 350.000 Euro ergeben. Diese 350.000 Euro erzeugen nach der 3% Regel der unendlichen Entnahmesicherheit eines Aktiendepots des Maschinisten dann schon alleine knapp die 1.000 Euro monatlich.
Du hast Dir also zusammen mit Deinem Lebenspartner in etwas mehr als einer Dekade eure persönliche Berufsunfähigkeitsrente erschaffen!
Und im Gegensatz zu einer Versicherung ist Diese dann lebenslang auch wirklich für Euch vorhanden. Das Geld bleibt als gebildetes Vermögen dauerhaft in eurem Besitz und es wird an der Börse zusätzlich langfristig immer mehr.
Wer nun erst ab Mitte Dreißig diesen Beitrag liest, schon eine Familie zu versorgen hat aber noch wenig Vermögen aufgebaut, der schaut bitte beim günstigen Online Anbieter Getsurance einmal nach einer Berufsunfähigkeitsversicherung. In diesem Fall kann das eine sinnvolle Sache für Dich und Deine Familie sein.
Das mit dem dauerhaften Vermögensaufbau gilt trotzdem weiterhin für Dich und nimm die Versicherung dann nicht als Entschuldigung das zu vernachlässigen.
Ähnliches gilt für eine Risikolebensversicherung
Wer möglichst früh schon sehr viel gespart und investiert hat und damit bei der (aus Kapitalsicht sinnvollen möglichst späten) Geburt der Kinder schon viel Vermögen aufgebaut, braucht keine Risikolebensversicherung.
Für alle Menschen, die besonders als Alleinverdiener früh eine Familie gründen, kann eine Risikolebensversicherung dagegen sinnvoll sein um für Lebenspartner und die Kinder zusätzlich zur Tragödie des Ablebens des Ernährers nicht noch die Tragödie des finanziellen Ruins folgen zu lassen.
Wenn wir die mögliche Worst-Case-Eskalationsleiter der Versicherungen noch weiter hochsteigen, wird deutlich dass einige Versicherungen auch für richtig vermögende Menschen Sinn machen.
Wer z.B. eine eigene Immobilie besitzt, braucht eine Gebäudeversicherung wenn der mögliche Verlust derselben einen bedeutenden Teil seines Vermögens bedroht.
Da Immobilien meist einen sechsstelligen Vermögenswert darstellen, ist eine solche Versicherung selbst für wirklich wohlhabende Immobilienbesitzer eine sinnvolle Sache. In diesem Rechner kannst Du einfach ermitteln, ob Du für Deine Versicherung zu viel bezahlst.
Auch eine Krankenversicherung ist ein klarer Fall
Es gibt Erkrankungen, die in unserer westlichen Welt dermaßen hohe Behandlungskosten verursachen, dass Sie im „Schadensfall“ einen einzelnen Menschen finanziell ruinieren. Diese Belastung wird durch eine Krankenversicherung auf viele Menschen verteilt. Der Beitrag ist dadurch für alle handelbar und jeder weiß, dass er im Falle des Falles garantiert medizinisch versorgt wird (Das ist für den Maschinisten zusätzlich auch aus ethischen Gründen richtig aber das ist ein anderes Thema).
Das heißt: Krankenversicherung auf jeden Fall und hier würde ich bei einer gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland einmal einen Kostenvergleich in diesem Vergleichsrechner machen, welcher Anbieter nur einen geringen Zusatzbeitrag von seinen Kunden verlangt und im Falle einer Kostenersparnis einfach einmal wechseln.
Da das Wechselthema bei der gesetzlichen Krankenversicherung gesetzlich genau geregelt ist, hat der Versicherungsnehmer immer garantiert einen Versicherungsschutz. Es ist für Ihn also ohne Risiko.
Bei der privaten Krankenversicherung ist das Thema komplexer. Ein Wechsel zu einer anderen privaten Krankenversicherung ist nach einiger Zeit bei schon vorhandener privater Vorversicherung meistens nicht sinnvoll, da beim Vorversicherer schon Beitragsrückstellungen für das Alter aufgebaut wurden, die nach aktueller Gesetzeslage nicht zum neuen Anbieter mitgenommen werden können. Ein interner Tarifwechsel ist dort oft die beste Möglichkeit um Kosten zu optimieren.
Ein erstmaliger Wechsel von der gesetzlichen in eine private Krankenversicherung will nicht nur deshalb in Deutschland gut überlegt sein und das Thema sprengt auch den Umfang dieses Artikels. Man sollte aber auf jeden Fall nicht nur auf die in jungen Jahren günstigeren PKV-Tarife schauen, sondern auch was später mit einer Familie und im Alter beitragsseitig passiert.
Hier kannst Du einmal die aktuellen PKV Angebote für Dich überprüfen.
Wenn wir die worst-case Versicherungsskala schließlich ganz bis nach oben klettern, steht dort die Private Haftpflichtversicherung.
Wegen Dir stürzt ein Tanklaster um und explodiert in einem Gebäude! Ohne private Haftpflichtversicherung ist in genau diesem Moment Dein Leben vorbei. Mit einer privaten Haftpflichtversicherung ist das immer noch ein sehr unschönes Erlebnis aber Du kommst zumindest finanziell aus dieser Sache unbeschadet heraus.
Da die Schadenswahrscheinlichkeit für einen solchen Fall sehr gering ist, sind die Kosten für eine solche Versicherung trotzdem überschaubar. Selbst die Absicherung für eine ganze Familie kostet keine 100 Euro im Jahr. Und da Du keine Bagatellschäden absichern willst, die nur Deine Versicherungskosten erhöhen, nimmst Du am besten eine Versicherung mit Freibetrag.
Ich habe im Internet den Haftpflichtschutz der Haftpflichthelden gefunden und finde das Konzept sehr sympathisch:
Du kannst diese Haftpflichtversicherung in wenigen Minuten online abschließen, auf jede erdenkliche Art und Weise bezahlen und die Beitragshöhe ist für alle Haftpflichtversicherungsfälle gleich und transparent. Der Maschinist betrachtet Versicherungen immer mit einer gesunden Portion Misstrauen aber falls Du keine Haftpflichtversicherung hast, dann drücke jetzt einfach oben auf den Link und schließe eine ab (oder irgendwo anders).
So das war das Thema Versicherungen unter der Reihe „Frag den Maschinisten“.
Was Du für Dich mitnehmen solltest, sind die Punkte:
- Alle Versicherungen kannst Du nach Deiner persönlichen 3% Vermögensregel bewerten
- Auch hier passt das Thema Antifragil perfekt
- Konzentriere Dich auf die wenigen sinnvollen Versicherungen, die aus Deiner persönlichen 3% Regel herausfallen und optimiere diese kostenseitig
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