Freiheitskämpfer Interview 33 – MrOpportunity Vermögensaufbau durch Auslandsaufenthalt

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Freiheitskämpfer Interview 33 Asien AuslandsaufenthaltDie Freiheitskämpfer Interviews der Freiheitsmaschine.

Junge Menschen bis 35 berichten von Ihrem beruflichen Werdegang und dem Aufbau Ihres sechsstelligen Vermögens.

Sie erzählen von Ihren Träumen und Plänen für ein selbstbestimmtes und freies Leben.

 

Heute schreibt uns MrOpportunity

Eine absolut beindruckende Sparleistung in Verbindung mit der Bereitschaft Lebenschancen in Form von Auslandsaufenthalten zu ergreifen, wäre eine gute Zusammenfassung was er zusammen mit seiner Frau erreicht hat.

Aber bevor Ich zu viel verrate, Bühne frei für MrOpportunity:

 

Hallo Maschinist,
nachdem ich seit Jahren mit großem Interesse deinen Blog verfolge, habe ich mich jetzt endlich dazu durchgerungen selbst einmal das Freiheitskämpferinterview auszufüllen.
Ich hoffe es motiviert mehr Menschen im normalen Angestelltenverhältnis gleich am Anfang der Kariere hart zu arbeiten, Geld zu sparen und sich somit langsam aber sicher unabhängig zu machen.

 

  • Wie alt bist Du (& der Partner falls vorhanden), wie lange seid Ihr schon zusammen und habt Ihr Kinder?
Meine Frau und ich sind beide 33 Jahre alt und sind seit 5 Jahren verheiratet. Unser zweites Kind wurde im Januar geboren.

 

  • Wo auf der Welt lebst Du / Ihr (in der Stadt oder auf dem Land)?
Wir wohnen seit fast 3 Jahren in den USA etwa eine Stunde von Boston entfernt. Die Gegend ist eher ländlich.

 

  • Wie sieht Dein bisheriger Lebensweg aus und welche beruflichen wie privaten Erfahrungen hast Du dabei gemacht?
Nach einem unspektakulären Gymnasialschulabschluss habe ich Physik in einer mittelgroßen deutschen Stadt studiert und auch abgeschlossen. Während ich den Bachelor noch in Regelstudienzeit gemacht habe, habe ich mir für den Master mehr Zeit genommen. Der Grund dafür war hauptsächlich, dass ich nicht wusste, was ich nach dem Studium machen will. Ich hatte z.B. ein Auslandssemester eingeschoben und habe die Forschung für meine Masterarbeit in einer großen Firma in einer anderen Ecke Deutschlands gemacht. Insgesamt habe ich so 7 Semester für einen Master gebraucht, der auf vier ausgelegt ist.
Da ich im Studium gemerkt habe, dass reine Forschung nicht meine Leidenschaft ist, habe ich für meinen Berufseinstieg nach einer mehr praxisorientierten Stelle gesucht. Die habe ich dann auch gefunden in Form des Anwendungsentwicklers in der Automobilindustrie. Auch wenn ich mit Autos bis dahin gar nichts am Hut hatte (Ich wusste gerade so, wie man eins fährt), hat mich an der Stelle die Nähe an aktueller Entwicklung gereizt. Also habe ich mich auf alle interessant klingenden Stellen beworben, egal welche Produktgruppe, egal welche Firma, egal wo in Deutschland.
Ich habe dann auch einfach das erste ordentliche Angebot angenommen, das ich bekam. Ich dachte, wenn ich nicht weiß, was mich begeistert, dann muss ich einfach etwas ausprobieren, anstatt lange hin und her zu überlegen. Position oder Arbeitgeber wechseln kann man nach einem Berufseinstieg immer noch. Bis jetzt habe ich diese Entscheidung auch nicht bereut.
Seit über 7 Jahren bin ich jetzt Anwendungsentwickler bei dem großen Automobilzulieferer, bei dem ich eingestiegen bin. Obwohl ich beim Einstieg weder Ahnung von dem Produkt hatte noch von dem Prozess, mit dem es hergestellt wurde, habe ich alles gegeben, um mir fehlendes Wissen anzueignen und meine Arbeit so gut wie möglich zu erledigen.
Das hatte sich auch in der Form ausgezahlt, dass ich, nachdem ich für einen Auslandsaufenthalt Interesse bekundet habe, 2.5 Jahren nach meinem Berufseinstieg für 2 Jahre als technischer Experte nach Asien entsendet wurde.

 

Freiheitskämpfer Interview 33 Auslandsaufenthalt Statue Gold

 

Nach der Entsendung nach Asien wurde mir dann als zweiter Auslandsaufenthalt eine lokale Stelle in den USA angeboten, die ich damals gerne angenommen habe, da ich noch nicht nach Deutschland zurückwollte. Kurz nach der Ankunft in den USA kam leider Corona und alle wurden ins Homeoffice geschickt.
Dann wurde auch noch umstrukturiert und seitdem arbeite ich nur noch mit Leuten zusammen, die über 1.000 Km von mir entfernt sind, die meisten in anderen Ländern und Zeitzonen. Seitdem ist es vollkommen egal, ob ich ins Büro gehe (wo niemand ist, mit dem ich im Arbeitsalltag etwas zu tun habe) oder von zu Hause arbeite. Das hat dazu geführt, dass ich, obwohl das Büro seit diesem Jahr wieder offen ist, immer noch zu 95% von zu Hause aus arbeite. Meine Produktgruppe hat sich übrigens im Laufe der Jahre geändert und ich arbeite gerade in einem großen Projekt im Bereich der Elektromobilität. Auch wenn ich immer noch keine Autofanatiker bin, finde ich es gut ein Teil zur Mobilitätswende beizutragen. Ich kann mir aber gut vorstellen in Zukunft etwas ganz anderes zu machen.
Beim Thema Investment war ich bis zum Entdecken der Welt der persönlichen Finanzen in 2017 komplett ungebildet. Da ich nie Geld hatte, habe ich es auch nicht für nötig gehalten mich mit dem Thema zu beschäftigen. Ich weiß heute, dass das eine dumme Einstellung war, aber wenn man jung ist, hat man viel zu viele andere Dinge im Kopf und ich habe ja noch genau rechtzeitig die Kurve bekommen (siehe nächsten Abschnitt). In meiner Familie und soweit ich weiß bei meinen Freunden sind nur Häuser als Investment bekannt und von Aktien wird nicht viel gehalten. Ich weiß gar nicht ob noch jemand in meinen engeren Familien oder Freundeskreis noch am Aktenmarkt investiert.

 

  • Wie hoch ist Dein / Euer aktuelles jährliches Nettoeinkommen. Wie hat es sich entwickelt und wie sieht die weitere Entwicklungsmöglichkeit in Deinem Bereich aus?
Eingestiegen bin ich 2015 mit ~31.000 Euro netto im Jahr. Damals hatte ich ~10.000 BAföG Schulden und noch mal die gleiche Menge an Schulden bei meinen Eltern, da ich zum Berufseinstieg ein Auto brauchte. Zudem zog ich mit meiner damaligen Freundin (meiner heutigen Frau) zusammen und wir haben uns eine Wohnung eingerichtet, nachdem wir beide vorher in weitestgehend möblierten Wohnungen gelebt haben. Ich habe etwa 2 Jahre gebraucht, um die Schulden abzubezahlen. Bei unserer Hochzeit im Sommer 2017 hatte ich ein positives dreistelliges Vermögen auf dem Konto plus abbezahltes Auto und eingerichteter Wohnung. Meine Frau hat einen niedrigen fünfstelligen Betrag mit in die Ehe gebracht.
Während unseres Auslandsaufenthaltes in Asien 2018 & 2019 lag mein Einkommen dann durch all die Zulagen auf einmal bei etwa 100.000 Euro im Jahr. Zudem hat meine Frau in der Zeit für ein Jahr gearbeitet, was sie in Deutschland nicht gemacht hatte. Da wir Spaß hatten, nicht abgehoben zu leben, sondern uns den lokalen Begebenheiten etwas anzupassen und ich gerade im Jahr davor auf die FIRE-Bewegung aufmerksam geworden bin, haben wir in diesen beiden Jahren sehr viel sparen können. Das Geld wurde zu 100% investiert, hauptsächlich in ETFs und einen kleineren Teil in P2P. Das hat den Grundstein für unser aktuelles Vermögen gelegt.
Der zweite „Booster“ war der kurzzeitige Crash im März 2020. Ich musste nämlich, bevor wir in die USA gegangen sind, alle Aktienanlagen verkaufen und mir hier einen Broker einrichten, für den ich eine Sozialversicherungsnummer brauchte. Es hat bis März 2020 gedauert, bis ich unser erspartes wieder anlegen konnte (und es auch innerhalb von 2 Wochen gemacht habe). Wenn ihr euch einmal den weltweiten Aktienkurs vom Marz 2020 anseht, wisst ihr, warum ich von „Booster“ spreche: Das war glückliches Timing.
Hier in den USA ist mein Gehalt moderater und die Kosten (Miete, Gesundheit, Kinderbetreuung, Lebensmittel, …) deutlich höher als in Deutschland oder Asien. Wir leben aber recht sparsam (siehe weiter unten) und können daher monatlich immer noch gut was sparen. Boni, Steuerrückerstattungen und Überstundenvergütung werden immer komplett gespart. Letztes Jahr war mein Nettogehalt umgerechnet 56.000 Euro (plus 13.000 Euro 401k Beitrag von mir und meinem Arbeitgeber). Dazu kommen noch 8.500 Euro Dividenden. Das Jahr davor war ähnlich. Dieses Jahr werden es durch eine Gehaltssteigerung und einiger Überstunden wohl 70.000 Euro netto (plus 25.000 Euro 401k) sein (Anmerkung: Ich rechne immer alles in Euro um mit dem Kurs der jeweiligen Monate/Jahre. Der veränderte Doller/Eurokurs dieses Jahr lässt die Steigerung etwas grösser aussehen als sie tatsächlich in USD ist).
Dann muss vollständigkeitshalber noch erwähnt werden, dass wir diesen Sommer eine Schenkung von meinen Schwiegereltern über 40.000 Euro bekommen haben, die sofort vollständig in ETFs geflossen sind. Ansonsten ist praktisch alles Vermögen selbst erarbeitet.
Nächstes Jahr rechne ich mit einer weiteren Gehaltssteigerung von 5-10%. Es ist darüber hinaus schwer abzuschätzen, wie sich mein Gehalt in Zukunft entwickeln wird. Ich habe mich mittlerweile dagegen entschieden, noch viel auf der Karriereleiter aufsteigen zu wollen. Ich will mich eher in die Rolle eines technischen Experten reinarbeiten. Da hat man ein ordentliches Gehalt bei gleichzeitig akzeptablem Stress und Wochenstunden und kann evtl. auch in Teilzeit glücklich werden.

 

  • Würdest Du Deine / Eure berufliche Tätigkeit anderen Menschen empfehlen, wenn es um die Punkte Einkommen, Entwicklungsmöglichkeiten und persönliche Erfüllung geht und was sind die Gründe dafür?
Automobilindustrie ist gerade schwierig und es werden wenig neue Stellen ausgeschrieben und wenig interessante Angebote gemacht. Auch wenn der aktuelle Umbruch weg vom Verbrennungsmotor sehr spannend ist, sieht es finanziell bei vielen Firmen vor allem in den letzten 2 Jahren nicht gut aus.
Ich habe wenig Einsicht in anderen Branchen, aber ich denke, das Automobil gerade vielleicht nicht das Beste ist. Allerdings kann man sicher Glück haben und eine attraktive Stelle finden. Im Allgemeinen sind große Firmen entwicklungstechnisch und auch gehaltstechnisch bestimmt nicht das schlechteste.

 

  • Wie hoch sind Deine / Eure aktuellen jährlichen Ausgaben und in welchen Bereichen schränkst Du Dich ein, um eigenes Vermögen aufzubauen?
Wir haben letztes Jahr umgerechnet etwa 32.000 Euro ausgegeben, die Hälfte davon für unsere Wohnung. Dieses Jahr wird es durch die Geburt unseres zweiten Kindes wohl eher an die 38 000 Euro sein und auch im nächsten Jahr vermutlich noch einmal merklich nach oben gehen.
Auch wenn die Wohnung unser größter Posten ist, schränken wir uns da schon recht ein. Ich arbeite im Schlafzimmer und das Wohnzimmer ist gleichzeitig Hobbyraum, dass einzige weitere Zimmer ist das Kinderzimmer unseres ersten Kindes (das zweite schläft noch bei uns). Wie habe weder Abstellraum noch Keller, Dachboden oder Garage. Da würde ich gerne mittelfristig in etwas größeres ziehen, aber der Wohnungsmarkt ist hier so angespannt, dass man nichts Vernünftiges und Bezahlbares findet.
Sonst haben wir uns in den letzten 2 Jahren eher zwangsweise durch Corona und der zweiten Schwangerschaft/den zwei Kindern eingeschränkt. Die Finanzen waren da weniger der Treiber. Urlaube waren überwiegend Besuche der Familie in Europa, wo wir außer der Anreise nicht viel zahlen mussten. Wie fangen jetzt allerdings wieder langsam mit dem Reisen an, soweit das mit den kleinen geht.
Da wir das frugale schon recht verinnerlicht haben, vermeiden wir automatisch kostspieligen Zeitvertreibe, sodass wir nie ein Budget hatten oder Haushaltbuch führen mussten. Eine Sache ist hilfreich: Die erste Überweisung am Monatsanfang ist immer zum Broker und dann müssen wir sehen, wie wir mit dem restlichen Geld hinkommen. Das hat bis jetzt immer gut funktioniert und am Ende des Monats ist eigentlich immer noch Geld übrig, das wir zusammen mit der Sparrate vom Folgemonat zum Broker schicken. So stehen nie hohen Zahlen auf unserem Konto, die uns in Versuchung führen könnten.

 

  • Wie hoch ist Dein / Euer aktuelles Vermögen, wie hast Du es investiert und was möchtest Du in Zukunft dabei noch besser machen?
Wie haben aktuell umgerechnet etwa 525.000 Euro an Vermögen mit folgender Aufteilung:

 

  • 353.000 Euro Aktien (6 ETFs machen davon den Großteil aus. Dann noch 6 Einzelaktien)
  • 57.000 Euro Cash und etwas Gold
  • 44.000 Euro Immobilien (REIT ETF)
  • 50.000 Euro 401k (mit reinen US Aktien ETFs)
  • 21.000 Euro P2P (auf 3 Plattformen halte ich das Investment und 2 entspare ich)

 

Brokervergleich Depotvergleich Der beste Broker

 

Der Aktienanteil (Nummer 1 und 4) ist der einzige Topf, den ich noch aktiv bespare und dennoch ist diese Position auf demselben Level wie vor einem Jahr. Das motiviert mich allerdings gerade umso mehr dorthin zu investieren.
P2P sind meine einzigen Anlagen in Euro und ich entspare langsam eine Plattform nach der anderen. Ich nutze das Geld immer, um anfallende Ausgaben in Euro zu decken (ein paar laufende Kosten wie Berufsunfähigkeitsversicherung und alle Ausgaben, wenn wir in Deutschland sind). Ich glaube nicht, dass P2P tot ist, aber ich denke diese Anlageklasse ist Aktien unterlegen. Daher ist der mittelfristige Plan sie alle loszuwerden bzw. sie zu „verkonsumieren“.
Den REIT habe ich mir vor 2.5 Jahren zugelegt, aber da der nicht so gut gelaufen ist, weiß ich nicht, ob ich ihn noch weiter besparen will.
Ich denke unsere Cash Position ist zu hoch. Ein bisschen Bargeld auf jedem Konto und dem Verrechnungskonto vom Broker ist OK, aber 46k sind auf einem Sparkonto meiner Frau, dass nur wenig Zinsen bringt. Da es ihr allerdings ein Gefühl von Sicherheit bringt, lassen wir es erst einmal so.
Ich habe für meine Kinder je bei der Geburt eine größere Summe in einen All World ETF investiert, die in unserer Vermögensausstellung oben nicht mir drin sind, da sie für meine Kinder bestimmt sind.

 

  • Hast Du ein bestimmtes Vermögensziel?
Momentan haben wir als Vermögensziel 1.2 Millionen Euro. Ob das genug oder zu viel ist, wissen wir jetzt noch nicht. Da wir bestimmt noch 1-2 Mal unsere Lebenssituation ändern, können wir unsere zukünftigen Ausgaben nur schwer abschätzen. Die 1.2 Mio. sind eher in grobes Ziel, das ich gesetzt habe, da es ohne Ziel viel schwieriger ist, auf Kurs zu bleiben.
Wie man in der folgenden Grafik unser Vermögenshistorie sieht, haben wir es seit Beginn unserer FI-Reise geschafft, jedes Jahr eine weitere Hunderttausendermarke zu erreichen und das ist auch weiterhin unser grobes jährliches Ziel. Da wir allerdings den Großteil in Aktien investiert haben, liegen diese kurzfristigen Ziele nur bedingt in unserer Hand und falls wir es mal nicht erreichen sollten, ist es kein Drama. Ohne die oben genannte Schenkung hätten wir es dieses Jahr z.B. vermutlich nicht ganz geschafft (je nachdem was der Rest des Jahres noch bringt).

 

Vermögensentwicklung Halbe Million Euro

Die Abbildung zeigt unsere Vermögensentwicklung, die ich jeden Monat in einer selbstgebastelten Excel festhalte. Meine monatlichen Vermögensaufzeichnungen reichen zurück bis Oktober 2018. Der Zeitraum zwischen unsere Hochzeit und diesem Datum ist einfach linear dargestellt.

 

 

  • Welche weiteren Lebensziele hast Du. Wo und wie möchtest Du Leben und was treibt Dich aktuell besonders an?
Wir wollen nicht dauerhaft in den USA bleiben, sondern mittelfristig zurück nach Europa zu Familie und Freunden. Wann und wohin genau müssen wir noch sehen. Vermutlich wird es wie bis jetzt sein: irgendeine Tür wird sich öffnen und wir gehen einfach auf gut Glück hindurch. Das haben wir bis jetzt so gemacht und ich denke das ist besser als das Leben detailliert zu planen.
Ein weiteres mittelfristiges Ziel von mir ist, dass ich im Beruf kürzertrete. Ich hatte mir mal vorgenommen, dass ich bis zum Erreichen der Hälfte der finanziellen Freiheit auf jeden Fall Vollzeit arbeite und dann evtl. in Teilzeit gehe (Stichwort Coast-FI). Das könnte in 1-2 Jahren der Fall sein. Auch ein oder mehrere Sabbaticals sind dann möglich. Zudem wird meine Frau anfangen zu arbeiten, wenn beide Kinder im Kindergarten sind, was entweder mir die Möglichkeit gibt, weniger zu arbeiten, unseren Weg zur finanziellen Freiheit beschleunigt oder uns zu größeren Zielen streben lässt. Wir lassen es auf uns zukommen, was für uns dann am wichtigsten ist.
Kurzfristig wollen wir die aktuelle eher unbefriedigende Situation verbessern, dass wir alle 4 den ganzen Tag zu Hause sind. Das ist schon sehr anstrengend. Ich kann mich oft nicht gut auf die Arbeit konzentrieren, da ich immer wieder bei der Kinderbetreuung helfen muss, koche oder aufräume. Meiner Frau fällt auch oft die Decke auf dem Kopf. Seit September geht unser älteres Kind zumindest zweimal die Woche vormittags in den Kindergarten und ich hoffe, dass wir sie bald öfters hinschicken können (es ist echt schwer hier Plätze zu finden). Je nachdem, ob sich die Situation bis Anfang nächstes Jahr verändert, werden wir ab dann mehr oder wenig aktiv nach erwähnten Türen zurück nach Europa suchen.
Abgesehen vom Arbeiten und Wohnen wollen wir in Zukunft wieder mehr reisen, was in den letzten 2,5 Jahren Corona- und Schwangerschaftsbedingt sehr kurz gekommen ist. Das einzig Signifikante, was wir urlaubstechnisch gemacht hatten waren zwei mehrmonatige Familienbesuche in Europa bei denen wir immer abwechselnd bei unseren Eltern gewohnt haben. Ich habe in der Zeit allerdings immer gearbeitet (es interessiert wie gesagt kaum, von wo ich arbeite), daher war es nicht richtig Urlaub.
Vor kurzem haben wir einen Städtetrip hier in den USA gemacht (der erste richtige Urlaub zu viert) und für nächstes Jahr habe ich mir 2 zusätzlich Wochen Urlaub gekauft (das Maximum, das bei meinem Arbeitgeber möglich ist), um mehr reisen zu können.
Außerdem habe ich vor 2 Jahren wieder angefangen mich mehr oder weniger regelmäßig sportlich zu betätigen und will meine Fitness und Gesundheit jetzt kontinuierlich verbessern. Letztes Jahr bin ich meinen ersten Marathon gelaufen und vor ein paar Wochen meinen ersten Ultramarathon. Ich habe noch viele weitere sportliche Ziele für die nächsten Jahre, für die ich allerdings erst einmal die Zeit finden muss. 2 Kinder im Haus lassen einfach nicht viel Zeit für Hobbies. Ich liebe es auch zu lesen und zu lernen, aber auch das geht nur, wenn ich nicht ständig müde und abgelenkt bin.
Im Allgemeinen muss ich daran arbeiten, wieder mehr Zeit für mich zu haben. Im letzten Jahr habe ich gefühlt zu 98% für die Familie und den Arbeitgeber gelebt, was mich dauerhaft nicht glücklich macht. Man muss jeden Tag auch genug Zeit für sich haben und täglich an seiner körperlichen und geistigen Gesundheit arbeiten können, sonst bricht man irgendwann zusammen und so wird langfristig keiner glücklich. Da muss ich für mich noch einen guten Weg finden und hoffe, dass das mit etwas älteren Kindern besser möglich ist.

 

  • Was sagt Dein Umfeld generell zu Deinen Plänen und wirst Du dabei unterstützt?
Ich habe mit niemandem darüber gesprochen, dass ich die finanzielle Unabhängigkeit anstrebe. Ich wüsste auch nicht, wie ich so ein Gespräch anfangen soll. Meine Familie (Eltern, Geschwister) wissen, dass wir immer Geld sparen, aber wie und genau warum habe ich nie gesagt.
Meine Frau weiß natürlich von den Plänen von Anfang an und unterstützt, wo sie kann. Das Ziel ist die finanzielle Freiheit von uns beiden, da wir gemeinsame Finanzen haben. Sie ist von Natur aus sparsam und daher hat es da auch nie Probleme gegeben. Da sie immer mit mir und meinen neuen Stellen mitgezogen ist und dann die Kinder kamen, hat sie noch nicht so viel gearbeitet. Bis jetzt war die Rollenverteilung eher klassisch: Ich war Hauptverdiener und sie hat das Geld zusammengehalten. Sie interessiert sich gar nicht für Finanzen, was ich etwas schade finde. Wenn unsere Kinder etwas älter sind, wird sie, wie erwähnt, auch anfangen zu arbeiten und damit das Projekt finanzielle Freiheit auf diese Weise aktiv unterstützen.

 

  • Gibt es noch etwas, dass Du den anderen Freiheitskämpfern mitgeben willst?
Der finanzielle Teil auf dem Weg zur finanziellen Freiheit ist sehr langweilig. Wenn man einmal die Grundlagen verstanden und Grundstock gelegt hat (Asset Allokation Festlegen, Konten einrichten etc.) ist der Rest fast nur noch warten. Am besten automatisiert man, was mach kann und vergisst dann das Thema so gut es geht. Es ist sonst sehr frustrierend Monat für Monat das Portfolio anzusehen, ohne dass sich dort etwas signifikant ändert. Vermögen wird über Jahre und nicht über Monate gebildet und es gibt wichtigere Dinge, als täglich die neuesten Börsennachrichten oder auch Finanzpodcasts/-blogs/-bücher zu lesen. Am Anfang habe ich alles gelesen und gehört, was es zu dem Thema gab und erst nach etwa 2 Jahren habe ich gemerkt, dass das überhaupt nichts bringt.
Die Freiheitsmaschine und Earlyretirementnow.com sind die einzigen beiden Finanzblogs, die ich aus Interesse noch regelmäßig lese. Bei Podcasts bin ich auch weg von Finanzen hin zu interessanteren Dingen, wie dem „Mehr Mut Zum Glück“ Podcast vom Finanzrocker oder welche mit Lifestyle-/ Fitnessbezug. Ich lese auch gerne welche von den unzähligen guten Büchern ohne Finanzbezug. Finanzen sind ein wichtiger Baustein im Leben, dem man einmal in Ordnung bringen, dann aber auch weitestgehend in Ruhe lassen sollte.
Der einzige Grund, warum ich meine Vermögenswerte einmal im Monat in eine Tabelle eintrage, ist, dass ich später den zeitlichen Verlauf des Portfolios dokumentiert haben will (ist die Vermögensentwicklung nicht immer das Spannendste auf jedem FIRE-Blog?) und um zu wissen, in welchen ETF die nächste Sparrate gehen soll (so re-balance ich, da ich in der Ansparphase nichts verkaufen will), aber ich analysiere das Portfolio dabei nicht. Ich checke vielleicht 1-mal im Jahr, ob meine angestrebte Portfolioaufteilung und das Vermögensziel noch so passen.

 

Freiheitskämpfer Interview 33 Auslandsaufenthalt Asien Wald Berge

 

Das war das Freiheitskämpfer Interview mit MrOpportunity

 

Herzlichen Dank für Deine Teilnahme!

Eure Sparleistung und damit auch Vermögensentwicklung haben mich extrem beeindruckt. Im Endeffekt habt Ihr euch in 7 Jahren eine halbe Million Euro Vermögen erschaffen.

Etwas Glück war durch den Wiedereinstieg im Frühjahr 2020 dabei aber das gleicht sich langfristig im Leben sowieso aus.

Außerdem finde ich es super, dass Ihr zusammen die beiden Auslandsaufenthalte in Angriff genommen habt und damit euren Horizont lebenslang erweitert.

 

Und jetzt Ihr

Welche Fragen oder auch Ratschläge habt Ihr an MrOpportunity? Schreibt dazu gerne im Kommentarbereich.

Außerdem mach auch Du mit bei den beiden Interviewreihen der Freiheitskämpfer oder den Millionär Interviews.

Schreib dem Maschinisten unter: maschinist@freiheitsmaschine.com und sei dabei.

Neben dem Fakt den anderen hier etwas zurück zu geben, lernst Du durch das Interview selbst wieder Neues und kannst das Feedback für Deinen weiteren Weg nutzen.

Ich garantiere allen Teilnehmern dabei absolute Anonymität.

Und bei der großen Freiheitskämpfer Community sind natürlich alle Menschen eingeladen, die Ihr Leben verbessern und neue Dinge lernen möchten.

Gib Gas mit der Freiheitsmaschine und mach Dein Leben zu einem wunderbaren Abenteuer.

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