Die Millionär Interviews der Freiheitsmaschine powern weiter.
Heute schreibt uns Vincent von Freaky Finance.
Er war auch auf dem Freiheitskämpfertreffen in der Okercabana in Braunschweig und beschreibt uns hier seinen Weg zum Vermögensmillionär.
Los geht’s
Moin lieber Maschinist!
Interessiert verfolge ich deine Millionär Interviews und von Anfang an hatte ich vor, daran teilzunehmen und das Interview mit meinem Artikel „Endlich Millionär! – (Wie) sage ich es meinem Umfeld?“ zu verbinden.
Immer wieder ist etwas dazwischen kommen und schließlich hat mich das von dir organisierte Meet Up und die Aussicht auf ein, zwei Freigetränke motiviert, endlich „aus dem Knick“ zu kommen. Ich bin ja ein sparsamer Millionär 😉 Das wird im Interview vielleicht auch an der einen oder anderen Stelle noch deutlich.
Vielen Dank für den Anstoß, die Organisation des Treffens und die Möglichkeit des Interviews. Ich wünsche allen viel Spaß beim Lesen!
Einige deiner Leser kennen mich vielleicht schon von meinem Blog freaky finance. Für die anderen hier mein Vorstellungstext:
„Blogger, Autor, Privatinvestor, finanzieller Tausendsassa und Extremdiversifikator
Vincent hat sich als Privatinvestor auf eine hohe Diversifikation seiner Investments spezialisiert und teilt als Finanzblogger seine Erfahrungen mit der Community: Vincent und sein Blog www.freakyfinance.net wurden unter anderem durch die beliebteste Finanzrocker-Podcastfolge 2018 und Publikationen in der Tageszeitung „Die Welt“ bekannt. Zusammen mit Sebastian Wörner hat er das Buch „Das 1×1 der P2P-Kredite – Wie du in richtig in Privatkredite investierst“* geschrieben und kürzlich veröffentlicht.
Er setzt auf eine Vielzahl von verschiedenen Einkommensquellen, während er dabei ist, seine Arbeitszeit im Angestelltenverhältnis Stück für Stück auf ein Minimum zu reduzieren. Die teilweise ungewöhnlichen Ideen, um Einkommen zu generieren, teilt er ebenso in seinem Blog wie die detaillierten Einnahmen auf Monatsbasis, die nicht aus seinem Angestelltenverhältnis stammen.
In dieser Transparenz sicher ungewöhnlich und nahezu einmalig in unserer Neid- und „Über Geld spricht man nicht“-Gesellschaft. Aber genau das hat sich Vincent zur Aufgabe gemacht: Über Geld zu sprechen und seine Erfahrungen als Investor zu teilen – übrigens auch, wenn mal etwas gehörig schief geht.
Vincent gilt als absolut bodenständig und bemüht, mit seinen Lesern auch einen persönlichen Austausch zu pflegen. „Der Blogger zum Anfassen“, „der Millionär von nebenan“ und „freaky finance – der Supermarkt der Finanzblogs“ sind nur einige Assoziationen, die die Community mit ihm und seinem Blog verbinden.
Beste Grüße
Vincent“
Wie alt bist Du (und der Partner falls vorhanden) und wie lange seid Ihr schon zusammen?
Ich bin Jahrgang 1976, also aktuell 42 Jahre alt.
Habt Ihr Kinder und wenn ja, wie alt sind sie?
Ich bin Vater einer erwachsenen Tochter (Jahrgang 1995) und es sind keine weiteren Kinder geplant.
Wo auf der Welt lebt Ihr (in der Stadt oder auf dem Land)?
Ich komme ursprünglich aus der Lüneburger Heide, arbeite seit 26 Jahren für eine große Firma in Hamburg und war beruflich viele Jahre mit Unterbrechungen in Frankreich. Seit ziemlich genau einem Jahr bin ich wieder zurück in Hamburg. Weil ich seitdem Teilzeit arbeite, wird es für mich keine weiteren Auslandseinsätze mehr geben. Ich bin definitiv ein Großstadtmensch geworden. Und ich werde natürlich weiterhin viel reisen und die Welt entdecken!
Was ist Dein (euer) jährliches Nettoeinkommen aus euren Berufen sowie euren Investments?
Ich habe immer sehr gut verdient. Nun bin ich dabei, meine Wochenarbeitszeit stufenweise zu reduzieren. Wenn ich diesbezüglich das Endziel mit 15 Stunden pro Woche verteilt auf 2 Arbeitstage erreicht habe (Zeitpunkt noch in Verhandlung; aktuell 21 Stunden an 3 Tagen), wird mein Jahresnettogehalt aus dem Angestelltenverhältnis nur noch bei gut 29.000 Euro liegen, was aber für eine 15 Stunden Woche durchaus eine gute Gage ist.
Meine anderen Einnahmequellen, bestehend aus
Dividenden,
Optionsprämien,
P2P-Zinsen,
Zinsen aus Immobilien-Crowdinvesting,
Mieteinnahmen aus Wohnungen,
Blogeinnahmen,
Transportervermietung sowie
diverses (Zinsen, Prämien, Boni und kleinere Einnahmen),
bringen monatlich im Durchschnitt über 5.000 € (nach Kosten, aber größtenteils vor Steuern) ein. In meinen Monatsabschlüssen, die ich im Blog veröffentliche, führe ich all diese Einnahmen transparent auf.
Wie hoch sind eure jährlichen Ausgaben und gibt es Dinge für die Du gerne Geld ausgibst?
Grob überschlagen komme ich auf ca. 15 bis 20.000 € Ausgaben im Jahr. Investitionen sind darin nicht enthalten. Ausgaben und Investitionen sind ja grundsätzlich zu unterscheiden aber die Leser hier wissen das natürlich.
Für Urlaube und Reisen gebe ich tatsächlich gerne Geld aus. Aber statt mir Luxusreisen zu gönnen, verreise ich lieber ein paar Mal öfter. Die letzten Sommer habe ich mit schmalen Budgets und meinem Transporter, den ich leicht zum Camper umfunktionieren kann, in Südfrankreich, Spanien, Deutschland und Österreich verbracht.
Im Winterhalbjahr sind mir Fernreisen in wärmere Gefilde sehr wichtig. Da bewege ich mich in einem breiten Spektrum von Südostasien (wo ich auch schon mal fast den Nachweis erbracht habe, dass eine Fernreise billiger sein kann als zu Hause zu bleiben), Afrika, aber auch USA und Australien, was definitiv keine günstigen Reiseziele sind. Dafür finde ich es dort unglaublich schön. Es zieht mich immer wieder dorthin und das Geld gebe ich gerne dafür aus, weil ich weiß, was ich dafür bekomme.
Außerdem kaufe ich mir alle paar Jahre ein vernünftiges Telefon und ein adäquates Notebook. Mit den Geräten arbeite ich, ich muss mich auf sie verlassen können und eine gute Qualität und Usability zahlt sich da definitiv aus!
Wie hoch ist Dein (Euer) aktuelles Vermögen?
Zu Beginn eines jeden Monats aktualisiere ich meine Vermögensaufstellung. Die letzte hat etwas über 1,35 Millionen Euro ergeben. Davon stecken gut 100.000 € in einer Betriebsrente, an die ich vor meinem offiziellen Ruhestand nicht herankommen werde. In den letzten 26 Jahren habe ich auch vergleichsweise üppige gesetzliche Rentenansprüche erarbeitet, die aber nicht Teil meiner Vermögensaufstellung sind, weil sie a) nicht liquidierbar sind und es b) unsicher ist, ob, wann und wieviel ich davon tatsächlich sehen werde.
Für den Immobilienanteil rechne ich nur den abbezahlten Teil sowie den Einkaufswert der jeweiligen Wohnung zu meinem Vermögen. Da ich die erste Immobilie vor über 20 Jahren gekauft habe, dürfte mein Immobilienanteil im Vermögen zu niedrig bewertet sein. Nennen wir es eine konservative Betrachtung.
Wie hast Du (Ihr) euer Vermögen investiert (Aktien, Aktienfonds, vermietete oder selbstgenutzte Immobilien, eigenes Business, sowie Bargeld (inkl. Giro- und Tagesgeld).
Der Hauptanteil meines Vermögens steckt mit aktuell etwa 48 % in Wertpapieren. Davon sind 70 % Einzelaktien, der Rest besteht aus ETFs, aktiven Fonds und Zertifikaten (von früher).
Etwa 20 % machen 9 verschiedene Wohnungen aus (nochmals der Hinweis: nur bezahlter Anteil und nach Einstandspreis, also ohne eventuelle Wertsteigerung berechnet).
P2P-Privatkredite (über Plattformen und in Reinform, also ganz ohne zwischengeschaltete Instanz) und Immobilien-Crowdinvesting machen den dritten größeren Posten aus. Zusammen sind das noch einmal 11 %.
Der Rest verteilt sich auf: Betriebsrente, Riesterrente, Lebensarbeitszeitkonto (damit kann ich früher aufhören zu arbeiten; bei Gehaltsfortzahlung), Edelmetalle, Kryptowährungen, (alte, hochverzinste) Bausparverträge, Genossenschaftsanteile, Bargeld, Tagesgeld und Festgeld.
Wie hast Du es geschafft, Dein Vermögen zu generieren?
Ich habe nach der Realschule eine Ausbildung gemacht. Ich bin da ziemlich zufällig in einen Weltkonzern geraten. Ich wollte eigentlich Hubschrauberpilot bei der Bundeswehr werden. Dort hat man mir vorbereitend zu der technischen Ausbildung geraten. Dadurch, dass ich noch während der Ausbildung Vater geworden bin, habe ich die Bundeswehrpläne über den Haufen geworfen und habe in meinem Ausbildungsbetrieb Karriere gemacht. Allein dadurch, dass ich mit 16 angefangen habe Geld zu verdienen, bin ich anderen, die bis Mitte zwanzig studiert haben, 10 Jahre beim Vermögensaufbau voraus.
Schon während meiner Ausbildung hatte ich den Plan, früh in Rente zu gehen – lange bevor die FIRE-Bewegung (Financial Independence, Retire Early) in Deutschland Fuß fassen konnte und ich den Begriff der finanziellen Freiheit zum ersten Mal hörte, habe ich meine Ausbildung wegen guter Leistungen verkürzt, Überstunden, Spät- und Nachtschichten gemacht, am Wochenende gearbeitet, lange Dienstreisen und Entsendungen ins Ausland absolviert. Von der Werkbank habe ich mich über die Position als Vorarbeiter ins Büro hochgearbeitet. Ich habe ein vom Arbeitgeber gefördertes Techniker-Studium bei voller Bezahlung durchgezogen (dafür musste ich ein Auswahlverfahren durchlaufen und mich gegen Hunderte anderer Bewerber durchsetzen; 8 Mitarbeiter pro Halbjahr wurden gefördert), ich habe alle paar Jahre die Abteilung und manchmal den Standort gewechselt – um immer da zu sein, wo die meiste Arbeit (und damit die besten Verdienstmöglichkeiten) war. Anfangs hatte ich sogar zusätzlich noch Nebenjobs.
Ich hatte also früh das Ziel, mein Einkommen zu maximieren, gleichzeitig habe ich meinen Lebensstandard weit unter meinen finanziellen Möglichkeiten gehalten und sparsam gelebt. Die Überschüsse habe ich regelmäßig in Aktien und Immobilien investiert. Zusätzlich habe ich immer wieder versucht aus Alltagssituationen Einnahmen zu generieren. Beispiele dafür sind die Vermietung von Monteurzimmer in Frankreich, Airbnb, sowie Auto-, Keller- und Transportervermietung.
Mach deinen Keller zu Geld! Stauraum und Lagerfläche ist gefragt!
Meine Einnahmen aus 3 Jahren Transportervermietung
Welche Fehler hast Du auf Deinem Weg gemacht, was würdest Du Deinem jüngeren Ich dazu raten und was können die Leser Der Freiheitsmaschine davon lernen?
Die verschiedenen einzelnen geschlossenen Beteiligungen, in die ich investiert habe, ergaben bei mir zusammengenommen den einen ganz großen Fehler, neben dem alle anderen recht klein erscheinen. Mein größter finanzieller Fehler war eben das Investieren in geschlossene Beteiligungen!
Die Sch***e mit geschlossenen Beteiligungen
Vor und am Anfang der Finanzmarktkrise (2007/2008) war ich der Meinung, ich müsste weniger in (zunächst noch recht hoch bewertete und später stark fallende) Aktien und dafür mehr in andere Anlageklassen investieren. Da kamen mir die Angebote mit zweistelligen Renditeversprechen und kurzen Laufzeiten verschiedener geschlossener Beteiligungen gerade recht. „Gier frisst Hirn“, und so habe ich nach und nach über 200.000 € in diesen Murks gesteckt und bis heute fast alles davon verloren.
Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass z. B. Schifffonds bis dahin jahrzehntelang funktioniert hatten und quasi etabliert waren. Mit der großen Rezession und Weltwirtschaftskrise kam aber leider auch die gewaltige Krise in der Containerschifffahrt. Die Charterraten brachen dramatisch ein und haben sich entgegen anfänglicher Prognosen bis heute nicht wieder erholt.
Neben den außerdem immens hohen Emissionskosten, die es solchen geschlossenen Fonds von Anfang an schwer machen, sich auch für den Anleger rentabel zu entwickeln, gibt es ein anderes großes Problem am sogenannten „grauen Kapitalmarkt“, was ich vorher nicht für möglich gehalten habe: Das ist tatsächlich Betrug! Wir leben in einem Land, in dem bis zur Schriftgröße eines Fondsprospektes alles bürokratisch und gesetzlich geregelt ist, aber Fondsinitiatoren können das eingesammelte Geld einfach so verprassen und es dauert Jahre, bis es überhaupt jemand merkt und die Betrüger schließlich vor Gericht gestellt werden. Und das eingesetzte Kapital bekommt man auch nicht wieder, wenn die Schuldigen irgendwann wirklich verurteilt sind. Da ist meist fast nichts mehr zu holen.
Hätte ich damals weiter konsequent Aktien gekauft, wäre ich trotz oder gerade wegen der Finanzkrise deutlich besser gefahren. Statt das Geld zu verlieren hätte ich es vervielfacht. Langfristig sollten Aktienanlagen steigen, auch wenn man immer wieder denkt, die Luft wird dünn. Rücksetzer, Krisen und Crashs gehören dazu und irgendwann geht es wieder aufwärts zu neuen Höchstständen.
Was hast Du während Deines Weges zur finanziellen Unabhängigkeit gelernt und was können andere Menschen davon für sich nutzen?
Ich kann nun aufgrund eigener Erfahrungen mitteilen, dass sich Fleiß, Sparsamkeit, Investieren, Mut und Durchhaltevermögen finanziell auszahlen. Je früher man anfängt, diese Tugenden zu leben, umso leichter fällt es, finanzielle Ziele zu erreichen, weil der Zinseszins – der maßgeblich auch von der Komponente „Zeit“ gespeist wird – seine Wirkung dann noch besser entfalten kann.
Ich rate also dazu, die Lifestyleinflation, z. B. nach der Ausbildung oder nach dem Studium, wenn man also das erste Mal so richtig Geld verdient, klein zu halten, angemessen sparsam zu leben und vor allem das Gesparte zu investieren: Marktbreit in Wertpapiere (je nach Neigung über ETFs oder Einzelaktien) anzulegen erscheint mir alternativlos, wenn ein solider und langfristiger Vermögensaufbau das Ziel ist.
Ggf. können Immobilien mit Fremdkapitalhebel so etwas wie ein Turbo beim Vermögensaufbau sein. Dabei ist aber sicher mehr Knowhow nötig als bei ETF-Sparplänen. Bei größer werdenden Vermögen kann je nach Interesse in weitere Anlageklassen diversifiziert werden.
Was machst Du aktuell um Dein Vermögen zu nutzen/erhalten oder noch zu erhöhen?
Das vorhandene Vermögen erlaubt es mir, nur noch Teilzeit zu arbeiten. Aber im Wesentlichen mache wie gewohnt weiter, was die Investments angeht. Hin und wieder kommt etwas Neues dazu, mit dem ich versuche, mein Vermögen weiter zu erhöhen. Seit 1,5 Jahren handle ich z. B. Aktienoptionen mit einer recht simplen Strategie und meist großem Sicherheitsabständen zwischen aktuellem Kurs und den von mir gewählten Strikes. Dadurch sind die Prämien recht klein, aber ich bekomme nicht so oft Aktien eingebucht und Kleinvieh macht auch Mist.
Ich habe also nichts dagegen, wenn mein Vermögen weiterwächst, aber ich muss auch nichts mehr übers Knie brechen. Und es befinden sich ja auch durchaus stabilisierende Komponenten in meinem Portfolio, die in turbulenten Zeiten Sicherheitsanker sein sollen.
Hast Du eine bestimmte Vermögenshöhe, die Du erreichen willst?
Nein. Es war auch nie mein Ziel, Millionär zu werden – das hat sich aufgrund meiner Lebensweise zwangsläufig ergeben. Grundsätzlich denke ich, dass ich auch mit weniger Vermögen glücklich über 100 Jahre alt werden könnte. Aber wenn das Geld schon mal da ist, hat man ja auch nichts dagegen und das Sicherheitsgefühl nimmt zu. Wie gesagt führe ich auch meine Investitionen fort. Das Ziel bleibt Vermögensmehrung durch Rendite. Eigentlich könnte ich mir ja aus Spaß die zweite Million als Ziel setzen. Unrealistisch ist das nicht. Wobei das bei meiner Aktienquote auch an der Entwicklung der Börse hängt. Wichtig ist mir das nicht, und krampfhaft daran arbeiten werde ich auch nicht.
Es sollte bei mir nun insgesamt eher etwas entspannter zugehen. Ich habe auch kein Problem damit, wenn mein Vermögen langsam kleiner wird. Dafür arbeite ich ja auch weniger und von irgendwas muss ich schließlich auch leben. Mein Ziel ist es auch nicht, ein Millionenerbe zu hinterlassen. Wenn ich wirklich über 100 werde, ist meine Tochter im Erbfall über 80. Dann braucht sie auch keine Million mehr. Sollte ich eher das Zeitliche segnen, wird sie entsprechend mehr erben. Das ist also quasi ganz natürlich sinnvoll geregelt und ich könnte ruhigen Gewissens auch einen angemessenen Vermögensverzehr zulassen.
Wo stehst Du aktuell? Was sind Deine Pläne für die Zukunft bezüglich Deines Lebensstils, Lebensortes oder Deiner aktuellen Arbeit?
Nachdem ich viele Jahre beruflich Gas gegeben habe und durch meine Lebensweise einen ordentlichen finanziellen Puffer aufgebaut habe, versuche ich es nun etwas ruhiger angehen zu lassen.
Die beiden letzten Jahre in Frankreich habe ich nur noch 3 Tage in der Woche, die dafür auf dem Wochenende lagen, gearbeitet. Nach meiner Rückkehr nach Deutschland vor einem Jahr habe ich über den Sommer eine viermonatige Auszeit genommen und die Wochenarbeitszeit auf 28 Stunden reduziert. Über den Jahreswechsel war ich knapp 6 Wochen in Australien und Dubai unterwegs, gerade wurde mir eine 3-Tage-Woche mit 21 Stunden genehmigt und als nächstes steht der finale Schritt auf 15 Stunden an 2 Tagen pro Woche an. Auf weniger Stunden kann man bei meinem Arbeitgeber nicht reduzieren. Mein Wunsch ist in der Firma bekannt und wir müssen schauen, wann es realisierbar ist.
Nun muss ich dazu sagen, dass das Betreiben meines Blog mit allem Drum und Dran viel von der eigentlichen freigewordenen Arbeitszeit frisst. Das möchte ich noch einmal konkret bewerten, wenn ich bei der 15-Stunden-Woche im Angestelltenverhältnis angekommen bin. Erst dann kann ich realistisch entscheiden, wie viel Raum ich dem Blog zukünftig geben will.
Ansonsten bin ich natürlich Vermögensverwalter in eigener Sache. Da ich kein langweiliger All-in-ETFs-Anleger bin, gibt es immer etwas zu tun. Meine Wohnungen verwalte ich bis auf eine alle alleine. Bei meiner Immobilienstrategie (günstige Lagen in Hamburg; meist Hartz4-Empfänger und Flüchtlinge als Mieter) ist oft Action angesagt. Der Optionshandel benötigt auch ein bisschen Aufwand und bei all den anderen Investments muss ich auch ab und zu etwas regeln. Im Großen und Ganzen macht mir das aber Spaß. Nur das eine oder andere Mietverhältnis wird ab und zu mal anstrengend. Im Gegensatz zu meinem Bürojob kann ich mir dabei selbst einigermaßen einteilen, was ich wann mache, und größtenteils ortsunabhängig ist es auch. Was mir sehr entgegen kommt, weil ich eben gerne unterwegs bin. Ich bin gespannt, wie sich das alles einpendelt, wenn ich nur noch dienstags und mittwochs in Büro muss.
Solange ich meinen Job nicht ganz kündige, wird Hamburg meine Homebase bleiben. Wenn das Wetter passt, gefällt es mir hier auch richtig gut. Nur die graue, dunkle, kalte und nasse Jahreszeit lässt mich schon lange von einem (Winter-)Domizil in wärmeren Gefilden träumen. Da gibt es aber auch die eine oder andere Hürde und solange ich noch ab und zu ins Büro gehe, ist das eh Zukunftsmusik. Aber träumen und ein paar potenzielle Destinationen testen ist auch eine schöne Sache.
Gibt es noch einen Rat, den Du den Menschen in Der Freiheitsmaschine gerne mitgeben möchtest?
Jeder ist anders und pauschale Ratschläge passen für den Einzelnen oft nicht so richtig. Ich habe die Weisheit auch nicht mit Löffeln gefressen, aber folgende Punkte schaden sicherlich nicht:
Interessiere dich für deine Finanzen und lass das nicht von anderen regeln!
Nutze kostenlose Angebote wie Blogs, YouTube-Videos, Podcasts, Foren und Veranstaltungen, um dir Finanzbildung anzueignen!
Nutze ggf. zusätzlich kostenpflichtige Wege wie Bücher, Seminare und Coachings.
Investiere in dein Humankapital!
Gib Gas im Job oder baue etwas Eigenes auf! Mach dich möglichst unentbehrlich!
Fang früh an, umso leichter wird es nach hinten raus!
Vermeide die typische Lifestyleinflation und sei angemessen sparsam!
Sorge für die wichtigsten Absicherungen und baue einen Notgroschen in Wohlfühlhöhe auf!
Investiere das gesparte Geld solide, z. B. marktbreit in Wertpapiere oder unterbewertete Immobilien!
Sei neugierig und auch ruhig mal mutig was Investments angeht!
Halte durch und lass dich nicht von Menschen davon abbringen, die finanziell nicht erfolgreich sind!
Vergiss darüber hinaus nicht, dass du nur dieses eine Leben hast und genieße es!!!
Passend zum Thema „Millionär“ gibt es bei mir im Blog aktuell eine „Millionärs-Trilogie“:
Teil 1:
Wann ist man Millionär?
Definition des Begriffes
Das Nettovermögen ist entscheidend
Teil 2:
Ist ein Millionenvermögen überhaupt etwas Besonderes?
Welche Bedeutung hat der Millionärsstatus für mich persönlich?
Was können Rückschläge auf dem Weg zur ersten Million sein?
(Wie) sagt man es seinem Umfeld, wenn man es geschafft hat?
Teil 3 (folgt demnächst):
Wozu braucht man ein solches Vermögen?
Reicht eine Million überhaupt?
Kann jeder Millionär werden?
Vielen Dank, dass ich dein Interviewgast sein durfte!
Das war das Interview mit Vincent.
Herzlichen Glückwunsch zum Erreichten!
Ich finde es absolut beeindruckend, wie früh und zielstrebig Du losgelegt hast und welches hohe Gehalt Du Dir im Angestelltenjob aufbauen konntest ohne den Weg über eine Uni.
Außerdem kenne ich mittlerweile viele Investoren. Aber mir ist noch niemand begegnet, der bezüglich Anlagewelt gleichzeitig auf so vielen „Hochzeiten tanzt“ wie Du und das irgendwie unter einen Hut bekommt.
Meine eigene Einstellung zu P2P Krediten im Konsumkreditbereich kennst Du. Aber da Blogger eh harte Fragen gewohnt sind, freue ich mich bei Dir im Kommentarbereich schon sehr auf die Beiträge und ich selbst werde ich mir auch etwas überlegen.
Und das war auch das Stichwort
Was würdet Ihr gerne von Vincent wissen und was interessiert euch besonders an seinem Lebensweg.
Schreibt dazu im Kommentarbereich.
Außerdem
Habt Ihr eigenes Vermögen aufgebaut und könnt niemandem davon erzählen? Hier in der Freiheitsmaschine ist das anders.
Hier könnt Ihr anderen Menschen auf Ihrem Weg damit sehr helfen und beim zwanglosen Austausch mit anderen selbst neue Ideen erhalten.
Schreib dem Maschinisten im Kommentarbereich oder betreff Interview unter maschinist@freiheitsmaschine.com und werde selbst Teilnehmer bei den Millionär Interviews.
Und jetzt Feuer frei im Kommentarbereich.