Freiheitskämpfer Kids

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Kindererziehung Geld Ernährung Bewegung GlückJe nach Einstellung ist es grandios, verrückt oder unverantwortlich, eigene Kinder zu haben.

  • Nach meiner Meinung ist es einerseits einer der härtesten Jobs der Welt aber gleichzeitig eine der erfüllendsten Aufgaben, die man sich freiwillig „aufhalsen“ kann.
  • Kinder zeigen einem einerseits die eigenen Grenzen auf manchmal schonungslose Art. Und andererseits die eigentlich schon bekannte Welt mit ganz neuen Augen.
  • Aber ganz besonders sind sie wie eine Rosenknospe, bei der man bei ausreichender Pflege das Wunder des Lebens und deren Entfaltung mit eigenen Augen miterleben darf.

Und so schön das ist – als Eltern gibt es dabei viele Dinge zu erledigen.

Zum Beispiel die Beantwortung der Frage:

 

Was soll und kann ich meinen Kindern mitgeben, um Ihnen auf Ihrem Weg zu glücklichen, sozialen, erfolgreichen und eigenständigen Wesen zu helfen.

 

Wer denkt, das sich nach den ersten behüteten Jahren, in denen Kinder vor allem viel Liebe und Verlässlichkeit brauchen, doch Kindergarten und dann besonders die Schule um diese Punkte kümmert, sollte noch einmal genauer hinschauen.

Kurz aus der Hüfte geschossen wird klar, dass diese Institutionen viele der wichtigsten Themen im Leben eines Menschen entweder nur unzureichend oder gar nicht abdecken.

 

Was ist zum Beispiel wichtiger

Die Real- und Imaginäranteile einer Chauchy-Riemannschen Differentialgleichung zu bestimmen oder verinnerlicht zu haben wie man mit ausgewählter Ernährung und einem kompakten Sportprogramm kerngesund und vor Kraft strotzend bis ins hohe Alter Purzelbäume schlagen kann, dadurch fast nie krank wird und die meisten Zivilisationskrankheiten unserer Zeit links liegen lässt?

Einfach, oder? Trotzdem wird Ersteres in unseren höheren Schulen gelehrt und benotend abgefragt, letzteres aber mit fast keinem Wort erwähnt. Und falls doch, dann sind viele Punkte davon entweder falsch oder zumindest von diversen Interessengruppen so stark verfälscht, das kein großer Lerneffekt übrig bleibt.

 

Oder ein zweites Beispiel:

Was bringt die meisten Menschen weiter? Die absolute Optimierung und Vorbereitung darauf, später ein perfekt funktionierender Angestellter zu werden oder die Motivation auch einmal neue Dinge außerhalb der ausgetrampelten Pfade zu wagen, auch einmal den eigenen Interessen und Leidenschaften zu folgen und dabei bewusst ein Scheitern zu riskieren.

 

Oder noch eins:

Was ist wertvoller? Lange Gedichtstexte auswendig zu lernen und dann wie ein Papagei wiedergeben zu können oder zu lernen, sich selbständig ein eigenes Thema anzueignen und das Erarbeitete dann vor anderen zu frei zu präsentieren und sich generell bei anderen Menschen verkaufen zu können.

 

Und was ist eigentlich mit Geld?

  • Wie funktioniert es?
  • Wie kann ich es vermehren?
  • Wie funktioniert eigentlich unser Wirtschaftssystem?

Und wie kann ich daran noch außerhalb des standartmäßigen: „Tausche eigene Lebenszeit gegen Geld“ Spiels teilnehmen?

Das sind wunderbare Fragen und extrem wichtige Lebensthemen, die in den öffentlichen Schulen immer noch so gut wie niemand stellt und noch weniger jemand behandelt.

Und weil sich das auch in den nächsten Jahren aller Wahrscheinlichkeit nach nicht entscheident ändert, sind diese Themen einige der wichtigsten Jobs für Dich als Eltern oder auch als erweiterte Familienmitglieder von Kindern.

 

Und dabei gilt wie immer:

Um etwas zu lehren, musst Du diese Themen erstens selbst kennen, können und dann auch aktiv vorleben!

 

Bei den Bereichen Ernährung und Bewegung ist das Lehren durch Vorleben nach meiner Meinung gut und einfach umsetzbar, wenn man diese Bereiche selbst verstanden und verinnerlicht hat, weil die Kinder dann jeden Tag sehen, was die Eltern essen und für Ihre Gesundheit tun.

Meine Kinder sehen mich zum Beispiel Joggen, Fahrrad fahren oder am Park „Am Baum hängen“ und Klimmzüge machen.

Und sie haben mittlerweile verinnerlicht, dass süße Sachen und Zucker im Rahmen ok ist, so lange man sich auch bewegt und auch genügend Eiweiß, Mineralstoffe und Vitamine zu sich nimmt. Mittlerweile wird dadurch aus eigenem Antrieb in den gezuckerten Joghurt jede Menge Quark eingerührt, Eier oder gegrillter Lachs werden mitgegessen und zur selbstgemachten Pizza werden Gurken, Paprika oder Beeren gegessen.

Bei Freiheitskämpfern mache ich mir beim Thema Ernährung und Fitness grundsätzlich weniger Sorgen, da selbst machen hier automatisch Vorleben bedeutet. Aber wer dort bisher als Erziehungsberechtigter als Standartprogramm die Kippe vom Balkon schnippt und sich dann mit einer Tüte Chips vegetierend vor den Fernseher flätzt und seinen durch Unterbauchfett überdehnten Bauch massiert, bekommt hiermit die Langhantel des Maschinisten auf den Schädel!

Leute, wenn Ihr schon nicht für euch selbst aufpasst, dann tut es wenigstens für eure Kinder!

 

Kommen wir zum Geld und allem was dazu gehört

Diesen gesamten Bereich zu lehren, ist für viele Menschen im deutschsprachigen Raum deutlich schwieriger, weil hier leider immer noch die dämliche Maxime „Über Geld spricht man nicht“ herrscht.

Wie kann man seinen Kindern so das ganze Themengebiet inklusive Wirtschaft, Einkommen oder den Wert eines eigenen Vermögens näher bringen?

Das wichtigste dabei ist, die deutsche Grundprogrammierung in diesem Bereich über Board zu werden und mit den Kindern wie selbstverständlich darüber zu sprechen und auch diesen Bereich aktiv vorzuleben.

Besprecht mit Ihnen z.B., dass man Geld auf ganz unterschiedliche Art und Weise verdienen kann und dass sich die Entlohnung dabei meistens nach dem Wert dieser Arbeit für andere richtet.

 

Wenn Deine Kinder schon etwas älter sind, können sie z.B. erste einfache Arbeiten wie Rasenmähen oder Babysitten für Freunde oder Nachbarn gegen etwas Geld erledigen.

Mit den beteiligten Erwachsenen kannst Du das im Vorfeld besprechen und je nachdem, das Geld selbst im Vorfeld an den „Auftraggeber“ vorstrecken. Es kommt dabei zu Beginn weniger auf die Geldsumme an, sondern auf das Erfolgserlebnis für die Kinder, erstmals eigenständig etwas Geld verdient zu haben.

In den USA sind solche Erfahrungen in den wohlhabenderen Gegenden für Kinder durch Jobs bei den Nachbarn z.B. selbstverständlich und diese Erfahrung inkl. dem Ausprobieren verschiedener Tätigkeiten hilft Ihnen, sich später im Leben besser zurecht zu finden und die eigenen Vorlieben besser einzuschätzen.

 

Besprecht mit Ihnen außerdem, dass man Geld nicht nur durch Arbeit „verdienen“ kann, sondern das Geld selbst, wie bei einem Huhn das goldene Eier legt, durch Investieren mehr Geld erzeugt.

Bring Deinen Kindern dazu den Zinseszins und später auch die größte Wohlstandsmaschine aller Zeiten näher.

Kinder sind auch hier viel lernfähiger als die meisten Erwachsenen denken.

 

Bei meinen beiden Kindern habe ich das für diesen Themenbereich folgendermaßen gemacht

  • Im Kindesalter von 4 Jahren habe ich erstmals ein kleines wöchentliches Taschengeld gegeben (z.B. 50 Cent pro Woche). Als meine Kinder verstanden hatten, was man damit machen kann, war die Freude groß und je nach Charakter des Kindes wurde damit eine Süßigkeit gekauft oder auf ein kleines Spielzeug gespart.
  • Mit gut 5 haben wir das wöchentliche Taschengeld dann auf einen Euro pro Woche festgesetzt. Das war zu Beginn prima aber nach dem Grundschuleintritt kamen von den Kindern dann erste Kommentare, dass „alle anderen!“ mehr Taschengeld bekommen als sie selbst.
  • Anstatt dann darüber zu diskutieren, war es Zeit für die Lektion „Zinseszins“

 

Anstatt einfach mehr Geld zu geben, habe ich das Thema: „Sei die eigene Bank für Deine Kinder“ aufgesetzt und Ihnen auf das gesparte Geld einen wöchentlichen Zins von einem Prozent angeboten.

Es dauerte dann einige Wochen, bis sie das Konzept verstanden hatten. Aber Geld und was man damit auch als Kind machen kann, ist ein unglaublich starker Motivator und nach einiger Zeit war der Zinseszins verinnerlicht (und ich muss mir heute als Nebeneffekt keine Gedanken mehr um Prozentrechnung bei Ihnen in der Schule machen).

Da ich zwei Kinder mit deutlich unterschiedlicher Impulskontrolle habe, entwickelte sich durch diese Rahmenbedingungen ein geradezu grandioses Spiel, bei dem ich selbst durch verschiedene Emotionen ging.

 

Das ältere Kind hat seinen wöchentlichen Taschengeld-Euro trotz des Zinsangebotes zu Beginn weiterhin ausgegeben obwohl ich vorrechnete, wie viel mehr es bald bekommt würde, wenn es zum Beispiel nur die Hälfte des Geldes ausgibt und den Rest spart.

Aber Reden hilft bei Kindern eh kaum, sondern tun und selbst spüren. Und gespürt wurde es bald. Und das nicht nur von den Kindern, sondern auch von mir selbst.

Das jüngere Kind fing als natürlicher Sparer sofort an, das wöchentliche Taschengeld zurück zu legen und fast nichts davon auszugeben.

Nach der ersten Woche gab es dadurch 1,01 Euro für das jüngere Kind und 1 Euro für das ältere.

 

„No Big Deal“ – Was ist schon ein extra Cent, wenn ich dafür Süßigkeiten kaufen kann… 😉

 

Aber aus dem einen Extracent pro Woche wurden 5, dann 10 und dann durch zusätzliches Geld von den Großeltern plus Geburtstag auf einmal zusätzlich 50 Cent pro Woche.

 

1,5 Euro zu 1! Das ältere Kind fing an sich zu beschweren

Jüngerer Bruder und dann mehr Taschengeld als man selbst. Und warum? „Nur“ weil Geld nicht ausgegeben wurde.

„So ein blödes System!“

  • Ich wurde als „gemein“ tituliert und das System als „unfair“.
  • Ich hatte selbst einige Momente, in denen ich mir dabei als zu hart vorkam. (Heute bin ich froh, dass so durchgezogen zu haben).

Das Ganze ging so weit, bis das jüngere Kind nach ca. einem Jahr 2,5 Euro pro Woche bekam und das ältere (!) nur wenig über einem Euro.

Ich sagte keinen Mucks aber das ältere Kind fing plötzlich an zu sparen. Natürlich zu Beginn nicht aus freien Stücken sondern aus Wut, Ärger und wegen des kleineren Bruders, der mit nicht einmal 7 Jahren in der Summe aus Taschengeld, verschiedenen Geldgeschenken und dem Zinseszins über 150 Euro selbst gespart hatte.

Dabei gab es Situationen wie im Geschäft vor seiner Wunsch- Carrerabahn stehend: „Die könnte ich mir jetzt einfach so kaufen, aber dann ist das meiste Geld weg und ich lasse es“, haben mich wirklich beeindruckt.

 

Das System überlistet

Als das jüngere Kind mir dann vorrechnete, wann es 10 Euro Zinsen die Woche von mir bekommen würde, musste ich mir etwas einfallen lassen. Ich habe den 1% Zins pro Woche dann auf die ersten 200 Euro Sparsumme begrenzt (bevor diese Summe erreicht war) und wir Eltern warteten dann, bis das nun sparende größere Kind ebenfalls diese Summe erreicht hatte.

Für beide Kinder gab es dann viele Glückwünsche nach jeweils erreichtem Ziel und im Vorfeld auch finanzielle Unterstützung von Großeltern und Verwandtschaft. Auch das ältere Kind hatte seine Kaufimpulse mittlerweile merklich besser im Griff.

 

Großaktionäre

Was ist besser als den eigenen Kindern Zinsen zu zahlen, nachdem sie das Thema verstanden und verinnerlicht haben?

Ganz einfach: Kinderdepots eröffnen und Aktien kaufen, die den Kindern dann Dividenden als Zinsen bezahlen.

Als beide Kinder die 200 Euro Sparsumme erreicht hatten und damit zusammen mit den Zinsen 3 Euro pro Woche an „Zins-Taschengeld“ erhielten, haben wir jeweils ca. 4.000 Euro pro Kind auf ein DKB-Kinderdepot eingezahlt und damit drei Vanguard-ETF (Developed, Emerging und Asia Pacific) für sie gekauft.

 

Das DKB Depot für Kinder ist nach meiner Meinung eine gute Gesamtlösung, da Kindergirokonten, EC & Kreditkarten und das Kinderdepot selbst auf einer Seite übersichtlich aufgeführt werden und die Kinder damit direkt sehen können, wo sich wie viel Geld befindet und wie die Dividenden wann auf das Girokonto fließen.

Die knapp 3% jährliche Dividenden aus den ETF belaufen sich auf ca. 120 Euro pro Jahr und Kind. Also gute 2 Euro „Zinsen“ pro Woche, die sie sich durch die zuvor jeweils angesparten 200 Euro „selbst verdient“ haben.

 

Das Depot selbst nennen wir „Das goldene Huhn“, das niemals verkauft wird, weil es natürlich dämlich ist, goldene Hühner zu verkaufen, die ohne Pause goldene Eier legen.

 

Vielmehr sollte man goldeierlegende Goldhühner weiter füttern, damit die Eier immer größer werden. Und das geht am besten mit weiterem Geld, das die Kinder sparen und dann mit meiner Hilfe investieren können (ich bezahle dabei alle Gebühren).

Diese Denke ist mittlerweile bei beiden Kindern in Fleisch und Blut übergegangen.

Die Kinder geben dabei ca. jeweils die Hälfte Ihrer Dividenden aus und die andere Hälfte legen sie zusammen mit den weiteren Geldgeschenken der Großeltern und dem normalem Taschengeld von weiterhin „nur“ einem Euro pro Woche wieder an.

 

Die Kinder fühlen sich dabei mittlerweile wie echte Unternehmensbesitzer

Wenn wir zum Beispiel bei McDonalds sind, wird darüber diskutiert, dass jetzt vom Kindermeal-Kauf ein winziger Bruchteil eines Cents als Gewinn zurück ins eigene Depot wandert, weil McDonalds als Aktie in Ihrem ETF enthalten ist.

 

Es ergeben sich auch Gespräche wie diese:
  • „Gibt es eigentlich Aktien von Lego?“ (Leider nein, ich würde sie direkt kaufen, wenn ich sehe wie viel Geld meine Kinder darin „investiert“ haben.)

 

  • Oder: „Sollen wir beim nächsten Mal Aktien von Zigarettenfirmen kaufen?“

Kind 1: „Wow, die bezahlen 8% Dividende!“ Kind 2: „Auf gar keinen Fall, weil…“

… diskutier…

„Ok, doch lieber nicht“.

 

Es gibt dann Momente, wenn nicht nur meinen Kindern bewusst wird, wie viel sie in diesem Bereich schon gelernt und verinnerlicht haben.

Mein aktuell knapp 9 jähriger Sohn kommt z.B. mit folgender Neuigkeit nach Hause:

„Papa, ich habe heute Felix gefragt, welche Aktien er hat und er wusste noch nicht mal, was eine Aktie ist“.

Das „noch nicht mal“ hat er dabei mit dem gleichen Unglauben ausgesprochen, als ginge es um Pizza oder Fahrradfahren.

 

Ich selbst hatte bis Mitte 20 auch keine Ahnung davon und natürlich auch keine Aktien und dann mit Trial & Error mühsam begonnen zu lernen. Meine Kinder werden später genug eigene Fehler machen aber aus Unwissenheit nicht im Aktienmarkt investiert zu sein wird mit angrenzender Sicherheit nicht dazu gehören.

 

Fazit

Unsere Schulen werden Dinge wie Ernährung, Bewegung oder Geld und allem was dazu gehört wahrscheinlich auch in Zukunft nur unzureichend lehren und die deutschsprachige Bevölkerung braucht auch noch mehrere Dekaden, bis sich das Mindset dazu hoffentlich irgendwann als Allgemeinwissen durchsetzt.

Das heißt diese extrem wichtigen Punkte Deinen Kindern beizubringen ist Dein Job. Wenn Du das in Angriff nimmst, haben sie einen geradezu uneinholbaren Vorsprung nicht nur in Bezug auf Geld sondern auch einem mehr an Lebenszufriedenheit und persönlicher Freiheit.

Sie können diese Punkte dann innerlich für sich abhaken, sie einfach leben und sich dann um andere Dinge kümmern, die sie weiter bringen.

 

Sie werden dabei natürlich, so wie wir alle, weiterhin eigene Fehler machen. Aber es sind dann neue Themen mit neuen Herausforderungen, die unsere Gesellschaft dann wieder einen Schritt weiter bringen und für unseren immer weiter steigenden Wohlstand sorgen.

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