Ungeachtet der Leute, die gebetsmühlenartig behaupten, dass ETFs die besseren Investments sind: es gibt eine Reihe von aktiv gemanagten Fonds die über 3, 5 und 10 Jahren bessere Renditen als der MSCI World aufweisen, einige davon auch mit niedrigere Volatilität, was sich in höheren SR ausdrückt. Über Morningstar-Ratings kann man sie finden.
3,5 oder 10 Jahre nutzen doch nichts. Als passiver ETF Anleger - am besten monatlich per kostenlosen Sparplan - sollte man einen Anlagehorizont von 20-30 Jahren mitbringen und dann will ich die aktiv gemanagten Fonds sehen, die über diesen Zeitraum einen S&P 500 oder einen MSCI World nach Abzug der Kosten nachhaltig schlagen.
Es ist außerdem kein Geheimnis, dass die meisten Privatanleger eine schlechtere Performance als der Markt haben. Gründe hierfür sind vielschichtig: hohe Transaktionskosten durch zu viel Aktivität im Depot, Home Bias, schlechte Diversifikation und die Überschätzung der eigenen Risikotoleranz.
Diese Leute wären wohl sehr wahrscheinlich mit einem simplen ETF Sparplan besser gefahren. Das allgemeine Marktrisiko wird sich leider kaum eliminieren lassen.
https://gerd-kommer.de/flaggschiff-fonds-elend/
Die Kunst ist doch, JETZT den Fonds auszuwählen, der in die ZUKUNFT gerichtet mit seiner Strategie (die in der Vergangenheit nachweislich erfolgreich gewesen ist) auch in Zukunft erfolgreich(er) ist.
Korrekt. Genau das habe ich vor ein paar Monaten untersucht, ob aktuelle Top Fonds die den Index über 3 Jahre sowohl absolut als auch risikoadjustiert geschlagen haben, vor 3 Jahren als Top Fonds bewertet waren. In nur seltenen Fällen kann man überhaupt Dokumente aus dem Jahr 2019 frei zugänglich finden die das belegen konnten, da Morningstar über ihre Plattform keine historischen Veränderungen im Rating verfügbar macht. Da ich jetzt besser dokumentiert bin werde ich in knapp 3 Jahren nochmal reinschauen ;)
Wie du bereits geschrieben hast, die Morningstar-Methodik ist keine Prognose für die Zukunft. Aber um aus heutiger Sicht eine fundierte Investitionsentscheidung zu treffen macht es durchaus Sinn eine historische Überperformance von heutigen Top-Fonds zu berücksichtigen, wenn man glaubt dass die Gründe dafür kein Zufallsprodukt sondern systemisch sind (z.B. eine eingesetzte quantitative Methodik, Fähigkeiten des Fondsmanagers etc).
Wenn man dies - bewusst oder unbewusst - nicht tut bleibt als die Alternative die relativ schlechte risikoadjustierte Rendite der ETFs zu akzeptieren und dem Prinzip Hoffnung, dass sie in der Zukunft besser laufen.
Die Diskussion war über relative Performance von Investmentprodukten und riskoajustierte Renditen und nicht warum Privatanleger ETF-Sparplan machen sollten...
@renditefarm ja, habe meinen emerging markets sparplan auf all world umgestellt. Davor war schon der grösste Teil all world. Jetzt geht alles dort rein.
Wenn es zur Auseinandersetzung zwischen USA und China kommen sollte, würden das die USA wohl auch nicht unbeschadet überstehen. Ob da der All World besser ist? Eingepreist wird das in den USA definitiv nicht.
Dann sollte man eher einen Vorrat von den Dingen haben, die wir sonst so aus China importieren.
Die letzten Jahre hat es sich halt immer gut an der Börse angefühlt. Ich ändere erstmal nichts an meiner einmal gewählten Strategie.
Wobei sich die Indexzusammensetzung automatisch ändern müsste und damit, sollte es bzgl. China weiter abwärts gehen, mit der Zeit auch aus nivelliert?
Es gibt ja auch die Möglichkeit, dass man in einen MSCI Emering Market ex China ETF investiert. Dann ist China außen vor ( https://www.ishares.com/de/privatanleger/de/produkte/315592/ishares-msci-em-ex-china-ucits-etf?switchLocale=y&siteEntryPassthrough=true).
Ich persönlich fahre aber auch die FTSE All World Schiene.
Ich habe mich 2019 für 70/30 + 10% REITs entschieden. All World wäre besser gelaufen. Aber keiner kennt die Zukunft. Ich frage mich halt, ob bei Amazon eingepreist ist, dass ggf. keine Produkte aus China mehr kommen, dass Tesla dort nicht mehr verkaufen kann. Ich glaube nicht, dass dieses Szenario drin ist. Dann wären die Gewinnschätzungen der Unternehmen nochmal ganz anders. Die Lieferkettenprobleme durch COVID wären dagegen wohl ein Klacks. Von daher hätte auch der All World ein ziemlicher Potenzial nach unten abzutauchen, falls es zu relevanten Konflikten kommt.
Für dieses Szenario wären wahrscheinlich die 10 beliebtesten Amazonprodukte die beste Investmentidee. Kann man dann bestimmt teurer verticken.
Falsch macht man mit All World sicher nichts. Empfehle ich auch meiner Familie. Weil die Ausgangsfrage aber war, ob sich Chinaexposure ungut anfühlt: Ja, aber ich ändere meine gewählte Strategie nicht. Sonst hätte ich während Corona auch die REITs rausschmeißen müssen usw.
EDIT: Dass meine Aufteilung risikoreicher sein wird als All World, war ja auch schon 2019 klar.
@j-d wobei es ja bei China nicht nur das Risiko "allumfassender Handelskrieg mit China, der zu einer völligen Neuordnung der Wirtschaftswelt führt" gibt.
Da gebe ich dir Risiko hat man nicht aus der Welt geschafft, wenn man den Anteil von MSCI World EM reduziert. In dem Fall gilt ähnliches wie hier:
“If an ICBM is heading your way, the size and composition of your portfolio becomes irrelevant,” a new report says.
- https://twitter.com/MarketWatch/status/1500635505863663621
Xi Jinping könnte auch einfach einen weniger marktfreundlichen Kurs in Zukunft fahren und nationale Interessen noch stärker vor Börseninteressen setzen. Hier mal was verbieten, da verstaatlichen, dort nicht retten, wenn davon hauptsächlich ausländische Investoren betroffen sind...
Zu deiner Aufteilung: 70/30 + 10%... heißt das 0,7*0,9 + 0,3*0,9 + 0,1? Mit REITs will ich mich auch noch beschäftigen, gerade solche die monatlich ausschütten sind (völlig irrational, ich weiß) für mich interessant.
@j-d wobei es ja bei China nicht nur das Risiko "allumfassender Handelskrieg mit China, der zu einer völligen Neuordnung der Wirtschaftswelt führt" gibt.
Da gebe ich dir Risiko hat man nicht aus der Welt geschafft, wenn man den Anteil von MSCI World EM reduziert. In dem Fall gilt ähnliches wie hier:
“If an ICBM is heading your way, the size and composition of your portfolio becomes irrelevant,” a new report says.
- https://twitter.com/MarketWatch/status/1500635505863663621
Xi Jinping könnte auch einfach einen weniger marktfreundlichen Kurs in Zukunft fahren und nationale Interessen noch stärker vor Börseninteressen setzen. Hier mal was verbieten, da verstaatlichen, dort nicht retten, wenn davon hauptsächlich ausländische Investoren betroffen sind...
Zu deiner Aufteilung: 70/30 + 10%... heißt das 0,7*0,9 + 0,3*0,9 + 0,1? Mit REITs will ich mich auch noch beschäftigen, gerade solche die monatlich ausschütten sind (völlig irrational, ich weiß) für mich interessant.
Auch möglich. Da ich aber keine Glaskugel habe, lass ich’s so wie meine ursprüngliche Entscheidung war. Bei jedem unguten Gefühl, die Strategie zu ändern, ist nichts für mich. Sonst läuft man ja auch immer den bestperformern hinterher. Das Risiko war ja auch vorher klar. Ist ja nicht so, dass ein neuer Machthaber gewählt wurde…Mit All World ist man so neutral wie es mit ETFs geht, ist bestimmt nicht das Verkehrteste. Aber auch für ausländische Firmen mit Absatzmarkt China könnte ein marktunfreundlicherer Kurs den Gewinn verhageln. Gibt es einen ETF mit Firmen ohne Chinaexposure?
Zum Arbeitsbeginn waren es 2000€ aufgeteilt 70/30 und dann noch 200€ in iShares Dev Properties. REITs ist daher etwas viel gesagt, sind ja auch Immobilienaktien drin, aber einzelne REITs raussuchen, geht zeitlich nicht. Alles schön runde Zahlen, damit es einfach zu überblicken war ?
Abgesehen vom GAU Taiwankrieg könnte ich mir gut vorstellen, dass der Westen und China kurz bis mittelfristig versuchen werden, sich finanziell zu entkoppeln, um für alle Szenarien gewappnet zu sein, nicht erpressbar zu sein. Das heisst, die Chinesen verkloppen ihre US-Staatsanleihen und die westlichen Investoren werden versuchen, ihr Geld aus dem chinesischen Markt in Sicherheit zu bringen. Was das für die chinesischen Indizes heissen würde, ist ja klar. Das wird erstmal natürlich ohne grosses Tataa gemacht, um die Preise nicht zu ruinieren. Aber der Parteitag, Xis Rede, die Personen in seinem neuen Politbüro, und als Kirsche obendrauf das öffentliche Abführen seines Vorgängers, waren ein starkes Zeichen, das viele verstanden haben. Xi plant nicht, Winnie the Pooh zu sein.
Auch könnte es zu Blockaden der Handelbarkeit von chinesischen Aktien für Ausländer kommen, oder zur Beschränkung von Geldflüssen, zB. wenn China vom Westen so stark sanktioniert wird, dass man sich mit allen wirtschaftlichen Mitteln wehren will. Ein nicht zu kleiner Anfang wurde ja gemacht, mit den Einschränkungen für die Chiptechnologie von US-Seite aus. Der von den meisten hier so geschätzte ;-) Simon B. hat das auf Twitter etwas polarisiert so ausgedrückt: Klartext für alle, die es noch nicht kapiert haben. Das zwangsläufige Kursziel für China-Aktien in den Händen von uns Europäern beträgt 0 €. So wie bei russischen Aktien. In China hat in diesen Tagen ein Despot sein wahres Gewicht gezeigt.
Auch könnte es zu Blockaden der Handelbarkeit von chinesischen Aktien für Ausländer kommen
Das ist ja bereits zu guten Teilen Realität:
Hat der Prof heute auch noch in seiner Story genauer erklärt.
hier ein Vgl EM ex China (EMXC grau) vs. EEM (orange)
Hast du das auch länger als 2 Jahre bzw. wo hast du das her?
UCITS-konform finde ich nur einen synthetischen thesaurierenden Lyxor ex China aus 2019
Hast du das auch länger als 2 Jahre bzw. wo hast du das her?
UCITS-konform finde ich nur einen synthetischen thesaurierenden Lyxor ex China aus 2019
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