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Daily Börsentalk 2020+

Seite 372 / 410
Stefan.M
(@stefan-m)
Freiheitskämpfer Silber

@maschinist:

Dein Beitrag hat einige grobe Verkürzungen. 

  • Der Markt plant aktuell nicht mit einem Zinssschritt (0,25%) sondern mit 4 (1%)
    _____________________________
  • Das stimmt, aber die vier Stufen kommen ja nicht auf einmal, sondern mit Schonfristen dazwischen...
  •  
  • Es kommt auf den Verschuldungsgrad der Unternehmen an, wie stark sich eine Zinserhöhung auswirkt, deshalb kannst Du die Gesamtrendite des Aktienmarktes nicht mit einer Zinserhöhung gleichsetzen. (Angenommen ein Immobilienbesitzer muss 25% seines Einkommens für den reinen Zinsdienst seines Immobilienkredits bei einem Zinssatz von 1% aufwenden, wie viel ist es dann bei 2% (Antwort 50%).
  • ____________________________________
  • Also wenn ein Immobilienbesitzer schon 25% seines Einkommens nur für die Zinsen aufwenden muß, dann wird er wohl nie in der Lage sein, den Kredit abbezahlen zu können. Finde ich sehr unsolide kalkuliert.
    Und auch die Verschuldung von Unternehmen ändert sich nur minimal, eben pro Quartal um 0,25%. Ein vernünftig geführes Unternehmen sollte in der Lage sein, das zu verkraften. Auch wenn es nach einem Jahr 1 % ausmacht. Was soll denn da der Mieter sagen, dem die Miete auf einen Schlag um 10 % oder so erhöht wird???
  •  
  • Der US Aktienmarkt ist aktuell sehr hoch bewertet. Bei einem Shiller Cape von knapp 40 ist die Realrenditeerwartung der nächsten Dekade wohl eher bei 0-4% als bei 10%. Wenn man von diesen 0-4% Realrenditeausblick nun 1% pro Jahr wegnimmt, dann verringert sich die Gesamtrendite der nächsten 10 Jahre um mindestens 25%.
    ________________
  • Mit dem Shiller Cape kann ich n icht viel anfangen, aber ich weiß, es gab und gibt zu jeder Zeit Prophezeiungen, daß mindestens der Aktienmarkt zugrunde geht, wenn schon nicht die ganze Welt. Ist aber bisher nicht eingetroffen. Das macht mich zuversichtlich.
  •  
  • Die reduzierte Investitionstätigkeit aus dem erhöhten Schuldendienst verursacht einen Kaskadeneffekt im wirtschaftlichen Ausblick / wirtschäftliche Tätigkeit.
    _______________________
  • Welche Firma kalkuliert ihre Schuldenaufnahme Spitze auf Knopf? So eine Firma sollte erst überhaupt nicht auf dem Markt sein, weil das unsolide ist. Ganz zu schweigen von den Arbeitern und Angestellten, die damit einem unsinnigen Arbeitsplatzrisiko ausgesetzt sind.

 

Staatsverschuldung USA / BIP Inflationsbereinigt befindet sich auf Allzeithoch und ist sogar höher als im zweiten Weltkrieg. Es gibt keine Intentionen mehr, diese Kredite zurück zu zahlen sondern es wird einfach mit einer weitereren prozentualen Erhöhung geplant und die Nullzinspolitik soll dieses Spiel möglichst lange am Laufen halten (Viele Länder in der EU sehen nicht besser aus).
____________________

I beg to differ: Schulden bauen sich am besten durch Inflation ab, speziell, wenn man die Leitwährung hat...

Alle großen Empires der Welteschichte sind an Ihrer Schuldenlast zusammengebrochen (Egal ob römisches Reich, die Niederlande oder das Britisch Empire).
____________________

I beg nochmals to differ. Die Weltreiche sind nicht wegen Schulden zerbrochen, sondern weil sie sich überdehnt haben. Näheres sehr schlüssig nachzulesen bei Paul Kennedy: „Aufstieg und Fall der großen Mächte“

Spannende Zeiten
______________________

Da gebe ich Dir recht.
Aber mein Statement bleibt bestehen: Die Firmen und der Aktienmarkt haben schon früher mit einem viel höherren Zinsniveau zu tun gehabt und auch damals ging es weiter und der Markt bergauf.

(Italics by Maschinist, bold by me)

 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 25. Januar 2022 16:41
Stefan.M
(@stefan-m)
Freiheitskämpfer Silber

@lekai 

Ich habe keinen Sparplan und würde mich davon auch eingeschränkt sehen. Das Pendant zum TQQQ, den ich schon länger habe, ist der SQQQ, der allerdings eine kleineren Preis hat, weshalb ich davon mehr kaufen mußte, um pari zu erreichen. Aber jetzt sind die Verluste nicht mehr so groß, eher 1-5% gegenüber den vorherigen Zahlen. Hätte ich eigentlich schon viel früher machen sollen, also SQQQ kaufen...

AntwortZitat
Veröffentlicht : 25. Januar 2022 16:45
Maschinist
(@maschinist)
Maschinist

Hallo @stefan-m 

Du hast eine Frage gestellt und ich habe versucht, sie zu beantworten. 

Daraufhin fängst Du mit mir an zu diskutieren, dass nicht nur der Markt unrecht hat, Shiller Cape und ...

 

Jeder kann eine Meinung haben aber das ist dann nach meiner Meinung Zeitverschwendung.

 

Es ist egal ob mehrere Zinsschritte von jeweils 0,25% auf einmal oder auf mehrere Monate gestreckt kommen. Der Aktienmarkt preist das Gesamtergebnis ein und für kapitalintensive Unternehmen macht z.B. eine Verdopplung des Zinssatzes einen riesigen Unterschied, unabhängig davon, wie jemand dessen allgemeines Wirtschaften bewertet.

 

Alle großen Zinswendemarken der FED im letzten Jarhhundert hatten massivste Bewegungen aller Anlageklassen zur Folge. (Siehe z.B.: Deflationär 1929 bis 1933 und Inflationär 1966 bis 1982) und dabei hatten deutlich steigende Zinssätze längerfristig ohne Ausnahme fallende reale Aktienmarktbewertungen zur Folge, da:

  • Die Alternative Staatsanleihen attraktiver wird (besonders wenn Anleihezinsen die Inflationsrate deutlich übersteigen wie 1929-1933)
  • Die Refinanzierungskosten der Unternehmen steigen
  • Die Bürger bei steigender Inflation temporär weniger Geld zur Verfügung haben (siehe besonders 70er Jahre Inflation zusammen mit steigenden Zinsen).

 

Ich habe keine Ahnung was der Markt jetzt macht, aber wenn die FED die Zinsen nun massiv anheben würde um die Inflation einzufangen, würde der US Aktienmarkt längerfristig deutlich korrigieren, da niemand mit viel Geld in etwas wie in den S&P500 investiert, wenn dieser mit knapp 40 Jahresgewinnen auf Shiller Cape Basis bewertet ist, wenn es attraktive liquide Alternativen mit weniger Risiko gibt.

Wenn es US Staatsanleihen mit Realrenditen (Zinssatz minus Inflation) von z.B. 4% gäbe würde sich der US Aktienmarkt von hier aus mindestens halbieren.

 

Das wird nach meiner Meinung nicht passieren, da die USA überschuldet sind. Deshalb wird versucht so weiter zu machen wie bisher. Aber das gesamte System ist damit fragil und anfällig für starke Bewertungsschwankungen.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 25. Januar 2022 17:22
reinvest, malle18, Paule und 2 User mögen das
Stefan.M
(@stefan-m)
Freiheitskämpfer Silber
Veröffentlicht von: @maschinist

Hallo @stefan-m 

Du hast eine Frage gestellt und ich habe versucht, sie zu beantworten. 

Daraufhin fängst Du mit mir an zu diskutieren, dass nicht nur der Markt unrecht hat, Shiller Cape und ...

 

Jeder kann eine Meinung haben aber das ist dann nach meiner Meinung Zeitverschwendung.

 

Es ist egal ob mehrere Zinsschritte von jeweils 0,25% auf einmal oder auf mehrere Monate gestreckt kommen. Der Aktienmarkt preist das Gesamtergebnis ein und für kapitalintensive Unternehmen macht z.B. eine Verdopplung des Zinssatzes einen riesigen Unterschied, unabhängig davon, wie jemand dessen allgemeines Wirtschaften bewertet.

 

Alle großen Zinswendemarken der FED im letzten Jarhhundert hatten massivste Bewegungen aller Anlageklassen zur Folge. (Siehe z.B.: Deflationär 1929 bis 1933 und Inflationär 1966 bis 1982) und dabei hatten deutlich steigende Zinssätze längerfristig ohne Ausnahme fallende reale Aktienmarktbewertungen zur Folge, da:

  • Die Alternative Staatsanleihen attraktiver wird (besonders wenn Anleihezinsen die Inflationsrate deutlich übersteigen wie 1929-1933)
  • Die Refinanzierungskosten der Unternehmen steigen
  • Die Bürger bei steigender Inflation temporär weniger Geld zur Verfügung haben (siehe besonders 70er Jahre Inflation zusammen mit steigenden Zinsen).

 

Ich habe keine Ahnung was der Markt jetzt macht, aber wenn die FED die Zinsen nun massiv anheben würde um die Inflation einzufangen, würde der US Aktienmarkt längerfristig deutlich korrigieren, da niemand mit viel Geld in etwas wie in den S&P500 investiert, wenn dieser mit knapp 40 Jahresgewinnen auf Shiller Cape Basis bewertet ist, wenn es attraktive liquide Alternativen mit weniger Risiko gibt.

Wenn es US Staatsanleihen mit Realrenditen (Zinssatz minus Inflation) von z.B. 4% gäbe würde sich der US Aktienmarkt von hier aus mindestens halbieren.

 

Das wird nach meiner Meinung nicht passieren, da die USA überschuldet sind. Deshalb wird versucht so weiter zu machen wie bisher. Aber das gesamte System ist damit fragil und anfällig für starke Bewertungsschwankungen.

@Maschinist,

ich stelle nicht Fragen, um dann zu diskutieren, das hast Du in den falschen Hals bekommen.
Ich versuche nur, mir Klarheit zu verschaffen und stelle dazu dann ggf. weitere Nachfragen. Natürlich kann jeder seine persönliche Meinung haben, wir sind ja nicht in China oder Rußland (oder anderen Diktatoren-Staaten).

Deshalb habe ich mich gefragt, warum hohe Zinsen in früheren Zeiten o.k. waren, aber heute fast das Ende der Welt bedeuten. Was ist heute anders?
Und ich weiß, daß seitdem Amamzon das vorgemacht hat (und Google?) "negativer Gewinn" sexy ist. Aber als Anleger packe ich doch nicht meine Kohle in Firmen, die so überschuldet sind, daß sie u.U. von ein paar Zinserhöhungen aus der Bahn geworfen werden. Deshalb haben z.B. Meme-Aktien m.M.n. auch nichts auf dem Markt zu suchen, denn die haben mehr als nur die Tendenz, den Anlegern das Geld zu klauen.

Ich habe halt nur den Verdacht, daß mit den Zinserhöhungen  etc. ein Buhmann aufgebaut wird, wie in einem parteipolitischen Zweikampf, da geht es uum minimale Vorteile.

Ein Bekannter hat mir mal erzählt, wie er bei Verhandlungen von einem Zulieferer mit einer Automobil-Firma mitbekommen hat, wie es im "Preiskampf" um ein Teil, das weit über 100 DM (damals) wert war, mindestens eine halbe Stunde um 0,1 Pfennig pro Teil ging. Selbst in den Mengen, die da eingekauft wurden, war der Betrag absolut bedeutungslos für den Käufer, im Gegenteil, diese Sitzung von Managern hat viel, viel mehr gekostet, als was man am Preis dabei herausgeholt hatte. Ich finde so 'was pervers... Selbst aus BWL Sicht. Aber das scheint kein Einzelfall gewesen zu sein.

Einen guten Morgen noch...

AntwortZitat
Veröffentlicht : 26. Januar 2022 04:12
Vroma mag das
Roman
(@roman)
Freiheitskämpfer Silber
Veröffentlicht von: @stefan-m

Deshalb habe ich mich gefragt, warum hohe Zinsen in früheren Zeiten o.k. waren, aber heute fast das Ende der Welt bedeuten. Was ist heute anders?
Und ich weiß, daß seitdem Amamzon das vorgemacht hat (und Google?) "negativer Gewinn" sexy ist. Aber als Anleger packe ich doch nicht meine Kohle in Firmen, die so überschuldet sind, daß sie u.U. von ein paar Zinserhöhungen aus der Bahn geworfen werden.

Mir scheint, deine Wahrnehmung kannst du nicht mit den vorherigen Kommentaren auflösen.

 

1. Es gab in den letzten 30 Jahren keine Inflationsraten mehr wie wir sie heute sehen und die Zinsen sind immer noch nahe der historischen Tiefstände. Gleichzeitig habe verschiedene Märkte rekordhohe Bewertungen. Das zeigt potentiell massive Auswirkung von steigenden Zinsen auf, wie wir sie in dieser Konstellation sehr lange nicht mehr gesehen haben.

2. Deine Wahrnehmung ist überwiegend falsch, dass der aktuelle Kursrückgang mit Überschuldung und effektiv höherer Verzinsung der Schulden der Unternehmen zu tun hat. Bei Growth-Unternehmen, auf die du hier hauptsächlich abstellst, liegt der Grund in der Anpassung des fairen Unternehmenswertes vom Markt durch steigende Zinsen - wie ich es bereits geschrieben habe.

Vielleicht hast du das nicht verstanden. Daher hier nochmal ein Dokument was den hohen Effekt auch von geringfügigen Zinserhöhungen auf hoch bewertete Aktien einfach beschreibt:

3. Bei anderen Unternehmen liegt das aktuelle Problem primär nicht in der potenziellen Erhöhung der Zinsen für Schulden sondern in der inflationsbedingten Margenverknappung durch höhere Rohstoffpreise, Lohnerhöhungen, Lieferengpässe etc. 

4. Natürlich gibt es auch hochverschuldete Unternehmen, für die höhere effektiv zu zahlende Zinsen in der Zunkunft ein Problem sein könnten. Andererseits gibt es aber auch Unternehmen, die von höheren Zinsen profitieren, z.B. Banken und Versicherungen.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 26. Januar 2022 06:38
Vroma, MKMXX, Reblaus und 4 User mögen das
AnIhn
(@anihn)
Aktiver Freiheitskämpfer
Veröffentlicht von: @reblaus

Ein gewisser Simon Betschinger startet nach herben Verlusten in 2021 sein Depot neu. Altpositionen wurden einfach in andere Depots verschoben.... 

Ich starte neu mit 500.000 € Cashbestand

- Signature Bank ist eine Qualitätsaktie. Sie übertrage ich in ein Investment-Depot
- Bloom Energy ist spekulativ. Ich übertrage sie in mein Zocker-Depot von mir und werde Anfang Januar 2022 vermutlich die Hälfe der Position verkaufen
- Silvergate Capital ist spekulativ, weil die US-Behörden offenbar das Diem-Projekt von Meta Platforms weiter blockieren. Hierfür wäre Silvergate die exklusive Emissionsbank. Ich übertrage die Aktie in mein Zocker-Depot und werde Anfang Januar 2022 vermutlich die Hälfe der Position verkaufen.“

Das ist wirklich einfach nur noch peinlich. Weniger die Performance (wie war die für 2021 genau?), das kann jedem passieren, aber der Umgang damit. Da finde ich Thelen deutlich besser, er kommuniziert offen und hatte für seinen Ansatz mit dem Startzeitpunkt seines Fonds auch wirklich Pech :)!

AntwortZitat
Veröffentlicht : 26. Januar 2022 11:11
Snoops
(@snoops)
Freiheitskämpfer Silber
Veröffentlicht von: @anihn
Veröffentlicht von: @reblaus

Ein gewisser Simon Betschinger startet nach herben Verlusten in 2021 sein Depot neu. Altpositionen wurden einfach in andere Depots verschoben.... 

Ich starte neu mit 500.000 € Cashbestand

- Signature Bank ist eine Qualitätsaktie. Sie übertrage ich in ein Investment-Depot
- Bloom Energy ist spekulativ. Ich übertrage sie in mein Zocker-Depot von mir und werde Anfang Januar 2022 vermutlich die Hälfe der Position verkaufen
- Silvergate Capital ist spekulativ, weil die US-Behörden offenbar das Diem-Projekt von Meta Platforms weiter blockieren. Hierfür wäre Silvergate die exklusive Emissionsbank. Ich übertrage die Aktie in mein Zocker-Depot und werde Anfang Januar 2022 vermutlich die Hälfe der Position verkaufen.“

 

Das ist wirklich einfach nur noch peinlich. Weniger die Performance (wie war die für 2021 genau?), das kann jedem passieren, aber der Umgang damit. Da finde ich Thelen deutlich besser, er kommuniziert offen und hatte für seinen Ansatz mit dem Startzeitpunkt seines Fonds auch wirklich Pech :)!

andererseits erwähnte SB in seinem gestrigen webinar, dass er den Massen da draußen "nur" seine Software-Abos verkaufen will. Also bestätigt er gewissermaßen selbst, dass die Sache mit den Aktien-News nur eine Art Marketing-Instrument für seine Software-Abos sind.

So betrachtet isses doch ok, wenn der Software-Verkäufer SB nebenbei mit Aktien spekuliert und darüber berichtet. 

I Dont Know

 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 26. Januar 2022 16:11
MichiBro
(@michibro)
Verdienter Freiheitskämpfer

zu SB:

Ich muss da nur noch schmunzeln und frage mich ob er sich Tipps bei Jens Raabe geholt hat. Der ist Meister, ach was sage ich, GROßMEISTER darin alte Depos irgendwie von der Bildfläche verschwinden zu lassen um dann "neu" zu starten. Das macht er übrigens auch mit Produkten (ehemals Optionsstrategien nun "Raabe Academy") - vom Trader wurde er zum Investor zum Coach usw.

 

Und wenn SB wirklich als Softwareverkäufer auftreten will dann soll er die Sache wenigstens gescheit machen. Zum "charten" ist TF unbrauchbar wie sonst was weil die Kurse nicht immer passen oder an Feiertagen ganz abschmieren. Dazu sind nur vorgefertigte Indikatoren möglich - da sind Tradingview, ProRealTime und Finviz / Barchart deutlich stärker und das for free...

 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 26. Januar 2022 21:12



yok
 yok
(@gesperrt)
Freiheitskämpfer Gold

Was die Inflationsgeschichte angeht, das wird nicht nur durch die reinen Fed-Aktionen (stop tapering, Zinserhöhung) gesteuert. Mittelfristig werden die Lieferketten wieder etabliert werden. Und stark anti-inflationär werden sinkende Kurse bei Aktien und housing und die Abkühlung der Wirtschaft sein, viel schneller als die Fed-Aktionen selbst.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 26. Januar 2022 22:24
Roman, Stefan.M und Maschinist mögen das
Stefan.M
(@stefan-m)
Freiheitskämpfer Silber

@Roman,

das sehe ich dann doch anders.

Das Verhältnis von Zinsen zu aufgenommenem Kredit hat sich ja nicht geändert. Geändert hat sich doch eher das Verhältnis der Kreditnehmer zum Kredit. Früher wurden mit Krediten Firmen erweitert, neue Maschinen angeschafft oder neue Arbeitskräfte. Heute werden Kredite oft nicht zur Erhöhung von Produktivität und Ausstoß verwandt, sondern für spekulative und unproduktive Zwecke.
Daß die Märkte steigen ist ja auch nichts Neues, und wenn die Märkte im Tandem mit der Produktion steigen würden, dann würde kein Aas mehr Aktien kaufen wollen. Also muß der Aktienmarkt steiler wachsen, ergo steigende Bewertungen. In Maßen ist das auch verdaulich, aber wenn einige Werte wie Tesla etc. mit dem mehr als 100-fachen Gewinn gehandelt werden, dann ist da offensichtlich was dran verkehrt. Und davon gibt es ja viele Werte. Das ist die leider vielfach vorherrschende Casino-Mentalität.

Der Kursrückgang ist m.E. nicht auf Überschuldung zurückzuführen, denn das würde nur die individuellen Firmen treffen, die sich übernommen haben. Ich glaube nur, daß das Jammern über höhere Zinsen Teil einer fortwährenden Kampagne ist, um möglichst viel für die Unternehmen herauszuholen. Ist für gewöhnlich sehr effektiv gegenüber der Politik. Wenn es aber nichts nützt und die Zinsen steigen doch, dann arbeiten die Firmen aber trotzdem weiter...

Und Dein Punkt drei ist auch nicht stichhaltig, sorry, denn wenn die Margen durch höhere Kosten (Material etc.) zu gering werden, dann erhöhen die Firmen eben auch ihre Preise, eben mehr noch als vorher geplant. Das geht dann rundherum und nennt sich Inflation. Der olle Karl mit Vollbart hat das den tendenziellen Fall der Profitrate genannt, vor 170 Jahren. Die Firmen verlangen stets den höchstmöglichen Preis für ihre Güter/Dienstleistungen, um den maximal möglichen Profit zu erlangen (sonst wären sie karitative Einrichtungen). Wenn die Kosten für Material etc. höher werden, dann wird eben versucht, das über weitere Preiserhöhungen auszugleichen. Und wenn die Erhöhungen "moderat" sind, dann wird das auch akzeptiert.

Ich meine ja nicht, daß der Aktienmarkt zu sehr gewachsen ist, sondern, daß er zu steil/schnell gewachsen ist. Und das liegt an einigen Bereichen, in denen jeder Preis gezahlt wurde. Und wird. Berkshire hat wie viele Jahre gebraucht, um so teuer zu werden? Und wie viele Jahre haben die Spitzen der IT Branche gebraucht, um astronomische Preise zu erreichen.
Die Aktienpreise haben sich von den reellen Preisen abgekoppelt, wenn etwa Tesla mehr wert ist als die ganze sonstige Auto-Industrie. Ich denke da immer an die Tulpen-Zwiebeln in Holland...

Deshalb sitze ich derzeit mit über 50% an der Seitenlinie und warte, bis der Markt wieder zu Sinnen gekommen ist.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 27. Januar 2022 05:32
Stefan.M
(@stefan-m)
Freiheitskämpfer Silber
Veröffentlicht von: @yok

Was die Inflationsgeschichte angeht, das wird nicht nur durch die reinen Fed-Aktionen (stop tapering, Zinserhöhung) gesteuert. Mittelfristig werden die Lieferketten wieder etabliert werden. Und stark anti-inflationär werden sinkende Kurse bei Aktien und housing und die Abkühlung der Wirtschaft sein, viel schneller als die Fed-Aktionen selbst.

Ich glaube, daß ein bemerkbarer Effekt der Liefer-Engpässe sein wird, wieder "näher an zuhause" Materialien und Halbfertig-Produkte zu besorgen. Reduziert nicht nur die Risiken, sondern auch die Preise/Kosten. Und damit die Inflation.
Ich denke mal, die FED ist garnicht so sehr gegen Inflation, weil ihr das hilft, die Schulden im Wert zu reduzieren.
Inwieweit die Häusle-Preise zurückkommen, da glaube ich, daß das kaum passieren wird. Wer zu teuer anbietet und keinen Käufer findet, der wartet halt, bis ein Käufer kommt, der den angesagten Preis zahlt. Spätestens, wenn mit einem Immobilie Geld gewaschen werden soll.

 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 27. Januar 2022 05:41
Roman
(@roman)
Freiheitskämpfer Silber

@stefan-m 

Auch wenn du es nicht glaubst oder es als nicht "stichhaltig" siehst, dass Margen durch höhere Kosten sinken können - Banken und Researchfirmen sehen das anders. Im Gegensatz zu vor 170 Jahren leben wir heute in einer globalisierten Welt, in der viele Unternehmen im Wettbewerb stehen und Margen nicht beliebig ausgeweitet werden können.

“We see corporate profits at risk amid rising wage pressures” Bank of America, 13.1.2022

"Downward pressure on margins. In our view, the pressure on profit margins will increase from 2022 onwards." S&P Global Credit Outlook 2022 https://www.spglobal.com/_assets/documents/ratings/research/100772320.pdf

 

Viel Erfolg mit deinen Investmententscheidungen.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 27. Januar 2022 07:24
Maschinist mag das
Roman
(@roman)
Freiheitskämpfer Silber
Veröffentlicht von: @yok

Was die Inflationsgeschichte angeht, das wird nicht nur durch die reinen Fed-Aktionen (stop tapering, Zinserhöhung) gesteuert. Mittelfristig werden die Lieferketten wieder etabliert werden. Und stark anti-inflationär werden sinkende Kurse bei Aktien und housing und die Abkühlung der Wirtschaft sein, viel schneller als die Fed-Aktionen selbst.

Ein starker Kursrückgang am Aktien- bzw. Immobilienmarkt hat in der Vergangenheit durchaus für eine starke Abkühlung der Konsumnachfrage geführt.

Solange die Nachfrage nach Gütern hoch ist und China an der Zero-Covid-Politik festhält wird es wohl keine Entspannung bei den Lieferketten geben. Die Containerfrachtraten sind nach wie vor nahe dem Rekordhoch und auch der Rückstand bei der Güterabfertigung in internationalen Häfen zeigt kaum Fortschritte.

Dem gegenüber stehen die weiterhin steigenden Energie- und Rohstoffpreise als eine der Hauptkomponenten des CPI sowie der hohe Lohndruck in der Wirtschaft durch steigende Verbraucherpreise und fehlende Arbeitskräfte.

Auch wenn die Inflationsrate mittelfristig runterkommt, werden die Notenbanken - die ohnehin der Entwickung hinterherlaufen - einen langen Weg vor sich haben bis die gewünschte Zielgrösse bei der Inflation erreicht ist.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 27. Januar 2022 07:32
Stefan.M
(@stefan-m)
Freiheitskämpfer Silber
Veröffentlicht von: @roman

@stefan-m 

Auch wenn du es nicht glaubst oder es als nicht "stichhaltig" siehst, dass Margen durch höhere Kosten sinken können - Banken und Researchfirmen sehen das anders. Im Gegensatz zu vor 170 Jahren leben wir heute in einer globalisierten Welt, in der viele Unternehmen im Wettbewerb stehen und Margen nicht beliebig ausgeweitet werden können.

“We see corporate profits at risk amid rising wage pressures” Bank of America, 13.1.2022

"Downward pressure on margins. In our view, the pressure on profit margins will increase from 2022 onwards." S&P Global Credit Outlook 2022 https://www.spglobal.com/_assets/documents/ratings/research/100772320.pdf

 

Viel Erfolg mit deinen Investmententscheidungen.

@Roman,

Roman, Du läufst doch da bei mir offene Türen ein. Natürlich können Margen durch höhere Kosten sinken, aber auch durch stärkere Konkurrenz. Vor der Globalisierung, aber seit der Globalisierung noch stärker, weil Billigheimer III.Welt Anbieter plötzlich auf der Matte stehen. Googel einfach mal den "tendenziellen Fall der Profitrate", da wird Margendruck allein aus Konkurrenzgründen erläutert.
Deswegen ist die Überschrift des Artikels von S&P Global Credit auch total banal, weil wirklich nichts Neues.

Wie erwähnt, für mich ist der ganze Lärm wegen der Zinserhöhung nur dazu da, Druck zu entwickeln, um den Unternehmen bessere Bedingungen zu gewähren.

 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 27. Januar 2022 08:11
Reblaus
(@reblaus)
Freiheitskämpfer Gold

DJ: Facebook-Kryptowährung steht vor dem Aus - Kreise
Von Peter Rudegeair und Liz Hoffman

NEW YORK (Dow Jones)--Facebook begräbt offenbar seine Krypto-Träume. Die Diem
Association, das Konsortium, dass Facebook 2019 gründete, um ein
Bitcoin-Zahlungsnetzwerk aufzubauen, werde aufgelöst und verkaufe seine
Technologie an eine kleine kalifornische Bank, die Bitcoin- und
Blockchain-Unternehmen für etwa 200 Millionen US-Dollar bediene, sagte eine mit
der Angelegenheit vertraute Person. Die Bank, Silvergate Capital, hatte zuvor
eine Vereinbarung mit Diem getroffen, um einige der Stablecoins auszugeben, die
durch reale Dollars abgesichert sind und weniger volatil sein sollen als
Bitcoin und andere digitale Währungen, die im Mittelpunkt der Bemühungen
gestanden hätten. Der Verkauf ist ein Versuch, noch einen Restwert aus einem
Projekt herauszuholen, das fast von Anfang an in Frage gestellt wurde und
Gegenwind von Aufsichtsbehörden erfuhr.

Der inzwischen in Meta Platforms umbenannte Tech-Konzern stellte 2019 seine
ambitionierten Projekt-Pläne unter dem Namen Libra für die eigene Kryptowährung
vor. Libra holte sich bekannte Partner aus dem Bereich E-Commerce und
Zahlungsverkehr, darunter Paypal, Visa und Stripe ins Boot. Die Partner
erklärten sich bereit, der Libra Association beizutreten, einer in der Schweiz
ansässigen Gruppe, die den Stablecoin verwalten sollte und sicherten zu,
jeweils mehrere Millionen Dollar für die Entwicklung des Projekts aufzubringen.
Doch das Projekt stieß in Washington fast sofort auf Widerstand. Politiker
äußerten Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf die Finanzstabilität und
den Datenschutz. Es wurde befürchtet, dass Libra von Geldwäschern und
Terroristen missbraucht werden könnte.

Kontakt zu den Autoren: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/DJN/cbr/uxd

(END) Dow Jones Newswires

January 27, 2022 01:28 ET (06:28 GMT)

Dow Jones & Company, Inc.2022

AntwortZitat
Veröffentlicht : 27. Januar 2022 08:58
Snoops mag das
Stefan.M
(@stefan-m)
Freiheitskämpfer Silber

@maschinist 

Schöne Graphik, die Du da gepostet hast. Ich schätze mal, die FED wird weiterhin, aber nicht mehr als 4 Schritte, die Zinsen anheben, um die "vorübergehende" Inflation abzufangen. Die EZB wird sich da still verhalten und hoffen, daß aufgrund des schlechteres Wechselkurses, sprich günstigeren Euro, das Exportpotential der starken Euro-Staaten verbessert wird und mit niedrigen Zinsen die schwachen Staaten unterstützt werden können.
Es wird also weiter in Richtung pari gehen, auch wenn ich glaube, daß pari eine Hemmschwelle ist, die die EZB nicht überschreiten will.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 28. Januar 2022 05:59



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