Ja ich weiß – Die Arbeitswelt ist manchmal hart!
Ich bin selbst durch jede Menge Mist hindurch gestiegen und habe sogar manch hübsche Intrige am Wegesrand des Großkonzerns beobachten dürfen.
Es ist oft kein Pappenstiel und manchmal ist es sogar Schmerzensgeld, anstatt eines Gehaltes, dass man am Monatsende erhält.
So! Und Du hast es jetzt also satt
Du möchtest Deinen gut bezahlten Job einfach so hinschmeißen und Dir einen ganz anderen Beruf suchen – ganz egal wie schlecht er bezahlt wird.
Im Internet liest Du Geschichten von Menschen, die das getan haben und damit Ihre Erfüllung fanden. Sie schwärmen vom Nirwana und dass Sie jetzt jeden Tag glücklich zu Ihrem neuen Unternehmen fahren. In einem komplett anderen Beruf, obwohl Sie dort nun viel weniger verdienen.
Meine Antwort dazu lautet: Blödsinn!
Es wird Zeit für eine weitere Wahrheit.
Eine, die Du sonst nirgendwo lesen kannst, außer hier in der Freiheitsmaschine.
Sie lautet: Ein Angestelltenberuf macht Dich nie dauerhaft über lange Zeit glücklich!
Er kann es gar nicht.
Das Problem ist nämlich, dass Du mit der Unterschrift unter Deinen Arbeitsvertrag Deine gesamte Arbeitskraft in den Dienst des Unternehmens gestellt hast. Wenn das Unternehmen an der Börse notiert ist, hast Du Deinen Arbeitsvertrag damit also eigentlich mit den Aktionären abgeschlossen (wir kommen darauf am Ende nochmal zurück).
Sie geben Dir monatlich ein Gehalt, wenn Du gleichzeitig den ganzen Tag dafür arbeitest, dass Sie höhere Gewinne machen.
„Jetzt mal schön langsam Maschinist“, wirst Du einwerfen.
„Als ich vor fünf Jahren bei meinem Unternehmen anfing, habe ich meinen Beruf heiß und innig geliebt. Aber bei meiner Firma hat sich seitdem vieles verändert. Mein alter Chef war viel besser und die Projekte waren sinnvoller als jetzt. Ich habe gemerkt, dass ich doch kein („setze hier einen gut entlohnten Beruf ein“) sein möchte. Ich will einfach mal etwas ganz anderes ausprobieren. Ganz egal wie viel ich dabei verdiene!”
Uhhh…
Das Problem, lieber unzufriedener Angestellter, liegt nicht bei Deinem Chef oder den Projekten.
Es liegt bei Dir!
Und dieses Problem lässt sich auch, zumindest dauerhaft, nicht mit einem anderen Beruf lösen, sondern mit einer anderen Einstellung zumindest lindern.
Ein Angestelltenberuf kann über einen langen Zeitraum betrachtet gar nicht glücklich machen, weil Du jeden Tag fremdbestimmte Dinge für das Unternehmen tun musst.
Wenn Du Glück hast, sind die Unternehmensziele temporär auch zum großen Teil Deine eigenen, aber langfristig ist so etwas sehr unwahrscheinlich.
Wenn Du also Deinen Job wechseln willst, plane es.
Plane es richtig gut!
Nachdem Du jetzt sechsundzwanzig andere Beiträge hier in der Freiheitsmaschine gelesen hast und immer noch da bist, hast Du wahrscheinlich ein nennenswertes Interesse daran, Dein eigenes Leben und besonders Deine finanzielle Situation zu verbessern.
Eine super Sache – Kann ich nur unterstützen.
Du musst dafür aber einen Preis bezahlen.
Mein eiskalter, aber für Dich langfristig sehr hilfreicher Rat lautet:
Nimm keinen neuen Job an, der Dir deutlich weniger Geld bringt als der Alte, bevor Du nicht brechen musst.
Bleib stattdessen zuerst einmal genau dort, wo Du gerade bist und suche von da aus nach einer anderen mindestens gleich gut bezahlten Tätigkeit.
Oder am Besten: Strebe nach einer noch besser bezahlten Position,schon deutlich bevor Du es in Deinem alten Bereich nicht mehr aushältst.
Dazu eine kleine Maschinistengeschichte:
Ich hatte früher in Deutschland ein nettes Rentner Ehepaar als Nachbarn und diese hatten zwei Kinder in meinem Alter.
Der eine war Architekt und der andere Techniker in einem Automobilunternehmen.
Mit dem Architektensohn habe ich mich manchmal am Wochenende zum Bier getroffen und wir haben dann auch mal zusammen über die Härten des Angestelltendaseins sinniert. Danach ging es uns meistens wieder besser und die Abende waren recht lustig.
Der andere Sohn war schon verheiratet und hatte ein Kind.
Er hatte die gleichen Schmerzen wie wir, aber er vertraute mir eines Abends an, dass er im tiefsten Herzen eigentlich Krankenpfleger sein möchte und nicht Techniker und darauf jetzt umschult und das Geld erstmal egal ist.
Jetzt ist Krankenpfleger ein sehr ehrenwerter Beruf (!) und ich hoffe inständig, dass ich einen Guten bekomme, wenn ich einmal einen benötige.
Aber das Problem für meinen Nachbarssohn mit eigener Familie war, dass der neue Beruf nur das halbe Einkommen des Alten generierte.
Außerdem gab es zusätzlich noch eine Ausbildungszeit, in der das Gehalt noch geringer war.
Aber wir konnten Ihn nicht von seiner Entscheidung abbringen. Der „Rap“ ging bei Ihm ungefähr so, dass er doch noch jung sei und das jeder doch einmal etwas Neues ausprobieren kann.
Das Pfleger-Glück währte dann leider nur ungefähr so lange, wie das Technikerglück zuvor – wenige Jahre.
Im Gegensatz zum Stress und Wahnsinn des Großkonzerns, gab es nun den Stress und Alltag im Krankenhaus. Als auch diese Euphorie vorbei war, blieb wieder wie vorher auch nur die Auseinandersetzung mit dem unsinnigen Teil eines abhängig Beschäftigten den es überall gibt.
Dem ganz normalen Wahnsinn, der entsteht, wenn viele Menschen an einem Ort zusammen Arbeiten und das Interesse des großen Ganzen über dem Eigenen steht.
Bei unserem, nun wieder unzufriedenen Jobwechsler aber jetzt leider nur noch für das halbe Gehalt.
Das bedeutet selbst bei einem sehr sparsamen Menschen, dass die Sparquote von vielleicht vorher 50% auf… nahe NULL sinkt.
Unser Nachbar hatte sich damit also selbst zu 35 weiteren Jahren Angestelltendasein verdonnert obwohl er zuvor auf einem prima Weg in Richtung finanzielle Unabhängigkeit hätte sein können.
Und die Rentenpunkte wachsen bei der Halbierung der Einzahlungen auch nicht gerade schneller. Für den weiteren Ausblick ist es auch nicht förderlich, wenn ein Krankenpfleger der vorher Techniker war, nun wieder nach einer besser bezahlten Stelle sucht.
Es geht – Aber es tut weh und es ist unnötig.
Ohne Andere auch nur im geringsten kritisieren zu wollen, zieht sich das Verhalten, Dinge nur schwer durchzuhalten, bei manchen Menschen oft durch den ganzen Lebenslauf.
Interessanterweise schreiben diese dann in Ihrer neuen Hochphase nach dem gerade erfolgten Wechsel über ihre endlose Glückseligkeit und dem Nirwana, in dem Sie sich nun befinden. Oft noch ahnungslos, dass kurz hinter der nächsten Weihnachtsfeier schon wieder das gleiche Drama lauert.
“Oh Mann – Das sind ja Aussichten – Und was jetzt?“
Der Maschinist lässt Dich an dieser Stelle nicht allein.
„Wo ist der richtige Weg? Die Richtung? Das Ziel? Maschinist?“
Ein Ziel liegt, lieber (werdende) Freiheitskämpfer, in Deiner…
Du weißt schon, was jetzt wieder kommt, oder?
Warte! Ich spule mal an die richtige Stelle:
„DEINER FINANZIELLEN UNABHÄNGIGKEIT!“
Wenn Du nach vielen Jahren in Deinem Beruf, der mit so viel Leidenschaft begann, langsam keine Lust mehr hast, kann ich Dich gut verstehen.
Wenn aber an dieser Stelle schon mehrere Jahresausgaben als selbsterschaffenem Vermögen in Deinem Investmentdepot lagern, hast Du sehr viele Optionen.
Anstatt alles hinzuschmeißen und wieder etwas ganz anderes anzufangen, hast Du alleine schon aufgrund Deines schnell weiter wachsenden Geldhaufens eine ganz andere Motivation, erst einmal mit Deinem aktuellen Job mit hohem Cashflow weiter zu machen.
Wenn das auch nicht reicht und Dir wirklich schon regelmäßig arg schlecht wird, kannst Du Dir zuerst einmal eine Auszeit nehmen, bevor Du irgendwelche Zelte abbrichst.
Reise z.B. ein paar Wochen oder sogar Monate durch die Welt.
Das hat der Maschinist in 2008 auch gemacht.
Und was glaubst Du, wie viel Motivation Du auf einmal wieder an Deinem Angestelltendasein hast, wenn Du in Südafrika oder Bolivien einmal durch die Slums gefahren bist.
Wirklich.
Es gibt Menschen die haben kein fließendes Wasser und wissen auch nicht, woher die nächste Mahlzeit kommen soll.
Diese Erkenntnis – live erlebt – bläst den Kopf frei.
Du lebst an einem der besten Orte der Welt und auch noch zur besten Zeit überhaupt!
Du merkst es nur nicht mehr.
Als der Maschinist damals von seiner mehrmonatigen Weltreise zurückkam, war er ein anderer Mensch.
Anstatt weiter über den alten Job zu jammern, hat er sich mit neuer Motivation einen besser bezahlten im gleichen Unternehmen gesucht. Das hat nach einiger Zeit unglaublicher Weise sogar funktioniert. Natürlich kam bei dieser Tätigkeit irgendwann auch wieder der erste Frust aber er wusste zu dem Zeitpunkt zum Glück schon, wie der Hase läuft und er hatte auch schon bald danach das endgültige Ziel vor Augen.
Wenn Du also gerade in Deinem Job frustriert bist und etwas ganz anderes machen willst – Ich kann Dich verstehen.
Aber mach es nicht, wenn Du nach einem Wechsel nicht mindestens ein vergleichbares Einkommen hast und verwende Deine Energie lieber darauf, die ultimative Freiheit zu erreichen.
Deine finanzielle Unabhängigkeit!
So und jetzt geh hin und kümmere Dich um Deine monatliche Sparrate!
PS: Um den Klammersatz am Anfang des Artikels einzufangen, sind also die Aktionäre die eigentlichen Entscheider in einem Unternehmen und alle Mitarbeiter inkl. des Vorstandsvorsitzenden arbeiten im Endeffekt nur für sie!
Die Lösung für Dich heißt also, Dich nicht nur mit Dingen wie Deiner täglichen Glückseligkeit im Job auseinander zu setzen, sondern grundsätzlich auf der richtigen Seite zu stehen.
Je mehr Geld Du in passive Aktien Index ETF oder Einzelaktien investierst, desto mehr Anteil der harten Arbeit von Millionen fleißiger Menschen fließt direkt in Form von Dividenden und Kurssteigerungen auf Dein Konto.
Die besten CEO’s dieses Planeten kämpfen mit Ihrer gesamten Energie darum, dass es fast jedes Jahr mehr wird.
Und das bis ans Ende Deiner Tage.