Guten Abend,
das Zeitwertkonto habe ich gewählt damit das Geld direkt vom Gehalt einbehalten wird. Das bedeutet dieses Geld gebe ich schonmal nicht aus und ich kaufe mir " Zeit " dafür. Das mir damit Rentenpunkte verloren gehen ist mir bewusst. Aber ob wir in 20 Jahren die Rente wie heute haben bezweifele ich. Es kommt eine Art Grundrente. Ob du viel in deinem Leben gearbeitet hast oder nur auf der Couch gelegen hast, wir werden alle das Gleiche bekommen. Zumindest im Niedriglohnsektor. Unsere jetzige Regierung ist ja an der Umverteilung schon dran.
Viele haben den Leserbrief gelesen und wissen was ich arbeite. Ich werde es sicherlich mit 55-60 Jahren nicht mehr schaffen dieses Pensum zu leisten. Meistens arbeite ich 9 -10 Stunden ohne Pause und bekomme 8,5 Stunden bezahlt. Jetzt denke viele, irrsinn, aber so ist es.
Auch schön bei dem Zeitwertkonto ist das ich jedes Jahr um die 1000 € Zinsen bekomme. Diese 1000 € zählen nicht zu dem Sparerpauschbetrag den ich bereits voll ausschöpfe.
Es ist einfach für mich eine Art Diversifizierung zu meinen Aktien und zu den Immobilien.
Ob diese Zeitwertkonto das Optimale ist, weiß ich nicht. Ein Bekannter hatte mich mal gefragt ob ich nicht bei Ihnen im öffentlichen Dienst arbeiten wollte. Sie hätten mich sehr gerne genommen, doch das Zeitwertkonto war damals im Weg, denn das konnte nicht übertragen werden. Also habe ich es gelassen. Im Nachhinein sehr schade.
Aber ob wir in 20 Jahren die Rente wie heute haben bezweifele ich. Es kommt eine Art Grundrente. Ob du viel in deinem Leben gearbeitet hast oder nur auf der Couch gelegen hast, wir werden alle das Gleiche bekommen. Zumindest im Niedriglohnsektor. Unsere jetzige Regierung ist ja an der Umverteilung schon dran.
Ich verstehe die Bedenken, sehe diese Gefahr aber nicht. Egal welches Rentensystem wir in x Jahren haben werden, es wird eine Überführung bestehender Anwartschaften geben, also einen Bestandsschutz. Das glaube ich, weil es in der Vergangenheit immer so war und somit die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass es auch zukünftig so sein wird und weil die Rentenempfänger in diesem Land eher mehr werden und gegen diese Gruppe keine Wahl gewonnen werden kann. Zudem glaube ich, dass dieses Land zukünftig weiterhin wechselnde Regierungsmehrheiten unterschiedlicher Lager haben wird und die bestehende linksorientierte Regierung in x Jahren abgelöst wird. Aber genug davon, das ist meine persönliche Meinung und das kann man natürlich anders sehen. Ich verstehe jetzt jedenfalls Deine Beweggründe. Wäre ich an Deiner Stelle, würde ich ähnlich wie Du schon angedeutet hast prüfen ob es sinnvoll ist, den Betrag der Bruttoentgeltumwandlung zu reduzieren und ggf. in andere Assets zu stecken. Dazu man die Bedingungen des Zeitwertkontos genau auseinandernehmen und prüfen, ob die Opportunitätskosten nicht doch zu hoch sind.
Ein interessanter Artikel: Länder, die der Krise trotzen
Galoppierende Inflation, Energiekrise, drohende Rezession: Die wirtschaftliche Lage ist vielerorts derzeit schlecht wie seit Jahrzehnten nicht. Es gibt aber Länder, die der Entwicklung trotzen – in unterschiedlichen Weltregionen, auch in Europa.
https://orf.at/stories/3287005/
Interessant auch, dass in Europa jene Länder die vor Jahren noch die größten Probleme verursachten, wie Portugal oder Griechenland, scheinbar nun besser durch diese Krise kommen. Ebenfalls interessant aus Investoren-Sicht könnte nun Japan sein, auch hier scheint man besser durch die aktuelle Zeit zu kommen.
Wäre ich an Deiner Stelle, würde ich ähnlich wie Du schon angedeutet hast prüfen ob es sinnvoll ist, den Betrag der Bruttoentgeltumwandlung zu reduzieren und ggf. in andere Assets zu stecken. Dazu man die Bedingungen des Zeitwertkontos genau auseinandernehmen und prüfen, ob die Opportunitätskosten nicht doch zu hoch sind.
Hallo Siduva,
ein herzlichen Dank für deine Meinung und deinen Anstoß mich mal darum zu kümmern.
Ich habe umgehend eine Mail an meine Rentenservicestelle geschrieben und um Beratung gebeten. Keine 24 Std. später kam eine detallierte Antwort auf meine Fragen und das ich bereits die Vorraussetzungen für die Altersteilzeit erfüllt habe. Es war mir gar nicht bewusst das ich schon soweit bin und nun nur noch die Mindesteinzahlung von 2 % erfüllen muss. Das ist natürlich der Hammer und nun habe ich ab dem 01.01.2023 weiterer Cashflow. Mal sehen wie ich diesen verwende.
Schönen Abend
Aktuelle Übersicht Bewertung weltweite Aktienmärkte vom Jahresende 2022.
Parameter sind das Shiller kgv10 (CAPE) und der Preis-Buchwert.
Quelle: https://www.taunustrust.de/investorupdate_2023-01
Besonders das Shiller CAPE ist historisch nach meiner Einschätzung ein guter Indikator für die Bewertungshöhe des Gesamtmarktes.
Der US Markt weiterhin mit überhöhter Bewertung. Emerging Markets, Asia Pacifik und Europa alle aus historischer Sicht günstig.
Langfristig hat sich eine jeweilige Überbewertung bisher immer ausgeglichen und nach einem starkem Jahrzehnt eines Wirtschaftsraums performt dieser ausgehend von einer hohen Bewertung ( a la Immos in München aktuell) in der Folgedekade eher schwach.
Schönen Tag
Schön zu sehen: World AC ziemlich mittig, d.h. man kann auf die historische Durchschnittsrendite hoffen.
Wofür steht das DM vorne bei einigen Märkten? Domestic Markets?
Schön zu sehen: World AC ziemlich mittig, d.h. man kann auf die historische Durchschnittsrendite hoffen.
Shiller CAPE20 für die gesamte Welt heißt langfristig als Ausblick grob 5% Realrendite vor (Quellen- und/oder Abgeltungs-) Steuerabzug. Also etwas unter dem Jahrhundert Durchschnitt. Der US Aktienmarkt müssten noch ca. 25% sinken um den World auf ca. CAPE ~16 zu bringen (das wären dann gut 6% Realrendite vor Steuerabzug wie in den USA in den letzten ca. 150 Jahren als Durchschnitt).
Ich fahre als Ausgleich dazu die Emerging Markets, Asia Pacific ex Japan und England mit einer höheren Gewichtung in den Depots als ein Welt ETF. Dadurch ist mein Aktienvermögen-CAPE geringer als 20 (und meine Dividendenrendite dadurch automatisch auch höher).
Langfristig hat sich das bisher immer gelohnt, wobei langfristig viele Jahre bedeuten kann.
Der schwarze Schwan ist dabei China, die einen hohen Anteil im Emerging Markets ETF haben. Wenn die dortige tyrannische Regierung das Vermögen der ausländischen Investoren einfriert (weil z.B. der Taiwan Konflikt exaliert), gibt es dort eventuell dauerhafte Verluste.
Aber einen schwarzen Schwan als Ausblick gibt es immer bei extrem günstigen CAPE (wie Hong Kong mit Shiller CAPE 8 vor wenigen Wochen).
1982 waren die USA z.B. mit einem Shiller CAPE von 6 bewertet. Der gesamte Aktienmarkt hatte eine Dividende von ca. 8%. Die Jahrzehntechance überhaupt. Aufgrund hoher Inflation, Arbeitslosigkeit und generell sehr schlechter Stimmung hat damals trotzdem fast niemand gekauft.
Sehr langfristig wird an der Börse in einem freien Wirtschaftsraum alles gut.
Schönen Tag
Wofür steht das DM vorne bei einigen Märkten? Domestic Markets?
Hallo Reblaus.
DM ist Developed Markets, EM ist Emerging Markets.
Das Developed Markets Umfeld wird vom hohen USA-Anteil in diesem Basket bewertungsseitig durch die USA nach oben gezogen (die ganze Welt ebenso nur weniger stark durch die günstigen Emerging Markets).
Schönen Tag
Der schwarze Schwan ist dabei China, die einen hohen Anteil im Emerging Markets ETF haben. Wenn die dortige tyrannische Regierung das Vermögen der ausländischen Investoren einfriert (weil z.B. der Taiwan Konflikt exaliert), gibt es dort eventuell dauerhafte Verluste.
Leicht off topic: gibt’s eigentlich einen ETF „EM ex China“? Hatte letztens vergeblich gesucht…
Leicht off topic: gibt’s eigentlich einen ETF „EM ex China“? Hatte letztens vergeblich gesucht…
https://de.extraetf.com/etf-profile/LU2009202107
Mal eine Frage in die Runde.
Wie hoch würdet ihr den Vanguard FTSE Developed Asia Pacific ex Japan maximal gewichten.?
Aktuelle Ausschüttungsrendite liegt bei 4,18 %.
@auf_dem_weg deine Frage lässt bei mir zwei "Fehler" vermuten. Wobei es Fehler beim Investieren eigentlich nicht gibt, nur bessere und schlechtere Entscheidungen... jeder hat seinen Weg.
Wenn du eine Region einzeln kaufen willst, macht das ja eigentlich nur Sinn, wenn du alle Regionen im Rahmen eines Weltportfolio individuell gewichten willst. Du müsstest also neben dem Vanguard Dev Asia Pax ex Jp noch den S&P 500 für die USA, den Developed Europe ex UK, FTSE 100 für UK, den Vanguard Japan und die Emerging Markets kaufen. Du hättest also mindestens 6 ETFs und viel Spaß beim Rebalancen. Kann man machen, aber ich bevorzuge einfach einen All World. Oder von mir aus einen Developed Markets und Emerging Markets.
Warum willst du diese Region übergewichten? Die aktuelle Ausschüttungsrendite ist es hoffentlich nicht, denn die ist doch irrelevant, zumindest langfristig. Alle "Dividendeninvestoren" werden jetzt wahrscheinlich protestieren, aber es gibt genug Untersuchungen die aufzeigen, dass es auf die Gesamtrendite ankommt und nicht auf die Ausschüttungsrendite.
Um deine Frage zu beantworten, ich würde den ETF gar nicht nehmen. Oder wenn ich wirklich von einer langfristigen Überrendite der Region überzeugt wäre, zum All World (wo das ja schon enthalten ist) diesen mit 5-10% beimischen.
....
Hi mrtn17,
hier geht es nicht alleine um die Dividende, die wie Du richtig bemerkst alleine noch nicht viel aussagt, da es natürlich zusätzlich auf die Ausschüttungsquote und die zukünftige Entwicklung ankommt.
Wir diskutieren hier über die langfristige Aktienmarkt Gesamtbewertung der jeweiligen Regionen (Shiller Cape) und hierbei gibt es bei Gesamtmärkten eine starke Korrelation zwischen aktueller Bewertung und der Gesamtperformance der nächsten 10 Jahre:
https://www.evidenceinvestor.com/the-shiller-cape-10-how-to-use-it-not-abuse-it/
Wie Du oben im Chart siehst, ist der Asia Pacific ex Japan Markt mit einem Shiller CAPE von unter 15 bewertet, der US Markt dagegen aktuell wieder mit knapp 30.
Statistisch hatte der US Markt in den nachfolgenden 10 Jahren bei einem Shiller CAPE30 kaum eine positive Performance und es waren dabei große Einbrüche wahrscheinlich (siehe Tabelle).
Bei einer niedrigen Bewertung ausgehend waren die möglichen Einbrüche dabei kleiner und die Gesamtperformance in den folgenden 10 Jahren statistisch deutlich höher.
Durchschnittlich waren es knapp 1% jährliche Performance in den nächsten 10 Jahren bei einem Anfangs-Shiller CAPE von ca. 30 und knapp 8% jährliche Performance bei einem Anfangs Shiller CAPE von ca. 15.
Der Unterschied zwischen 1% und 8% aufgezinst über 10 Jahre sind 100% Performance Unterschied!
Das macht auch Sinn, weil man bei einem deutlich günstigeren Shiller Cape statistisch für die gleiche Geldsumme deutlich mehr Aktienwert erhält. (Mehr Dividenden, plus mehr Kurssteigerungen aufgrund reinvestierter Gewinne).
Die Hauptdiskussion dabei ist, ob die Asia Pacific Märkte mit den USA bezüglich langfristiger Aktienmarkt Performance vergleichbar sind und dort ist die Antwort der letzten Dekaden für mich auch ja. Australien, Südkorea, Hong Kong und Singapur haben sich exzellent entwickelt und es spricht einiges dafür, dass sie das in Summe in Zukunft auch tun.
Ich persönlich sehe kein Problem damit den Asia Pacific Markt in Summe mit 15-20% des Gesamtvermögens zu gewichten (ist zu ca. 4,5% im Vanguard All World enthalten, das heißt davon ausgehend könnte man zusätzliche 10% des Vermögens in den Asia Pacific ex Japan investieren).
Das ist meine persönliche Meinung und keine Handelsempfehlung.
Schönen Tag
Bei mir ist die Region Dev Asia ex Japan aktuell mit knapp 10% gewichtet. UK mit 9% ist z.B. auch übergewichtet.
Kurz zur Diskussion: Ist immer eine Frage der Vorliebe ob man für das internationale Welt-EFT Portfolio, einen, zwei oder mehrere Regionen- ETFs wählt. Der FTSE All World von Vaguard ist definitiv ein super Produkt.
Ich finde der Vorteil an regionalen ETFs ist eben, dass ich z.B. den US-Anteil selbst gewichten kann und nicht wie im MSCI World/FTSE Dev World zwangsweise zu knapp 70% in den USA und sehr stark in Big-Tech investiert bin. Ich finde das jährliche Rebalancing auch nicht zu aufwendig. Ist aber immer Geschmacksache.