@Maschinist Danke für die Moderation.
Ja, den Aspekt mit der zumindest kurzfristig (vielleicht auch länger) höheren Inflation sehe ich.
Damit ich ein Gefühl für die möglichen Auswirkungen habe ist Inflation eine Spalte in meinem Excel-Budget, angelehnt an den Finanzplan des Privatiers, vgl.
https://der-privatier.com/story/04-finanzplan/
Habe mich beim meiner bAV für eine dynamische Rente entschieden, aber ich gehe bei der zu erwartenden Ertragssituation für solche Versicherungen nicht wirklich einem Inflationsausgleich aus, vgl. https://www.dieversicherer.de/versicherer/altersvorsorge---rente/news/auszahlung-private-rentenversicherung-32792
Weil meine bAV nur ein kleiner Teil meiner Renten ist zeigt sich die Auswirkung der Inflation im Wesentlichen im Verhältnis zwischen erwarteter Erhöhung der DRV Rente und erwarteter Inflation.
Auch sieht mit steigender Inflation die Nettorendite meines Cash-Anteils natürlich nicht schön aus, obwohl die ja wohl noch nie besonders attraktiv war. War ja in letzer Zeit wegen der niedrigen Inflation besser als viele fühlten. Vgl. Nullzinsen und Anlagenotstand – real oder nur konstruiert?
https://www.gerd-kommer-invest.de/nullzinsen-und-anlagenotstand/
Übrigens sollte man auch die zu erwartenden Steigerungen der KV-Beiträge berücksichtigen. Interessanterweise waren die Steigerungen meiner PKV-Beiträge über 35J meines Arbeitslebens in etwa so gross wie sie in der GKV gewesen wären. Ich schreibe das, weil viele sagen in der PKV würden die Beiträge stärker steigen. Wie das im Rentenalter ausgesehen hätte, kann ich aber natürlich nicht sagen. Bin übrigens älter als 55J von der PKV in die GKV gewechselt - im Rahmen des Sonderzugangsrechts nach Feststellung einer Schwerbehinderung. Weil nun freiwillig in der GKV versichert muss ich neben Beiträgen auf die DRV-Rente auch Beiträge auf alle sonstigen Kapitaleinkünfte zahlen.
EDIT: habe diesen Post etwas versachlicht
Hier eine interessante Aufstellung, bei der Weltreisende von Ihrer Art des Reisens, Ihren monatlichen Ausgaben und auch davon erzählen woher sie das Geld dafür haben:
https://www.keine-eile.de/weltreise-finanzieren/
- Bei Einzelpersonen geht es ab 600 Euro monatlicher Ausgaben los, bei Paaren ab ca. 1.000 Euro (dann aber inkl. Begriffe wie "Couch Surfing" und co).
- Viele Einzelpersonen kommen mit ca. 1.000 Euro im Monat und Paare mit ca. 1.500 Euro im Monat aus, wenn das Weltreisefahreug erst einmal vorhanden ist. (z.B. Sabine & Burkhard Koch von https://pistenkuh.de , die von der Rendite Ihrer Aktienmarktinvestments leben)
- 2.000 Euro im Monat ist bei diesen Reisenden (mit vorhandenem Fahrzeug) meistens eher schon ein Luxusbudget.
1.000 Euro Netto nach Steuern und GKV im Monat kann man zum Beispiel endlos und laufend inflationsbereinigt mit einem Vermögen von knapp 500.000 Euro erzeugen, indem man es weltweit gestreut in einigen Aktien ETF anlegt.
Bei 2.000 Euro Netto nach Steuern und GKV im Monat sind es knapp 1 Million Euro Anlagevermögen.
Bei einer (extrem sicheren) 3,5% jährlichen Entnahmerate werden bei einer Million aus den 35.000 Euro Brutto dann nach deutscher Steuer und GKV Abzug gut 24.000 Euro im Jahr (35.000 x 0,82 (GKV) x ca. 0,85 (Besteuerung nach der Einkommenssteuertabelle und ev. Quellensteueranrechnung).
Mit einer GKV Anwartschaft oder wenn man auf thesauriende Aktien ETF setzt, die das "offizielle" zu versteuernde Einkommen reduzieren, lassen sich die Nebenkosten eventuell weiter senken.
Wenn man hauptsächlich von Kapitaleinkünften lebt, kann es auch Sinn machen seinen Wohnsitz in Länder wie Zypern zu verlegen die meistens überhaupt keine eigenen Steuern auf Dividenden und Kapitalerträge erheben und meistens reicht eine (oft günstige Internationale Krankenversicherung, die die USA ausschließt)
Dann werden auf die Dividenden und Kapitalerträge nur ca. 10% ausländische Quellensteuer in einer Mischkalkulation aus Ländern wie den USA (15% Quellensteuer) fällig.
Hier noch ein paar Übersichten und Infos zu Kosten und weiteren wichtigen Aspekten:
International Living The World’s Best Places to Retire in 2021
Ist eine kommerzielle Website, was aber nicht unbedingt schlecht sein muss.
Die haben übrigens gerade auch einen Artikel zu Zypern: Expat Living in Cyprus
Grandpacking hat sehr detaillierte Kosteninfos zu vielen Ländern. Die Website is leider etwas wirr.
Hier z.B. Kostendetails zu Kampot, Kambodscha.
Auf Grandpacking sieht man anhand seiner Berichte, Fotos und detaillierten Kostenaufstellungen sehr gut was man für die erwähnten Ausgaben bekommt. Ich selbst bevorzuge einen etwas höheren Lebensstandard und verbrauche als Single mind. 2000€/Mon in günstigen Ländern wie Thailand oder Bulgarien - gehe dafür z.B. 2 bis 3 Mal am Tag gut essen (auch mal relativ teures, westliches oder japanisches) und miete mir ein Condo in dem ich mich wirklich wohl fühle. Wenn ich nicht unter die Leute gehe kann ich auch gleich in D bleiben - klar: in der Provinz und mit Freundin kochen, ... ist billiger. Meine Ausgaben sind inkl. KV und Heimflüge. Die KV kann übrigens ab so 70J deutlich teurer oder gar unmöglich werden!. Nicht umsonst verlangt z.B. Thailand für ein Longstay Jahresvisum einen Rentenbescheid über mind. 1700€ (Ja! alternativ 20T€ auf der Bank, aber darum geht es mir hier nicht, sondern um realistische Ausgaben).
Hier eine interessante Aufstellung, bei der Weltreisende von Ihrer Art des Reisens, Ihren monatlichen Ausgaben und auch davon erzählen woher sie das Geld dafür haben:
...interessant, dass ausgerechnet bei diesen "Figuren" so gut wie keiner etwas mit Aktienmarkt macht, sondern alle nur von extrem-frugalismus oder ähnlichem sprechen.
Aber davon ab, keines der Lebensmodelle dort, erscheint mir heute erstrebenswert für die FIRE-Zeit. Das sind wurzellose Nomaden, das ist nicht mein Lebensziel.
Das man ein paar Monate (z.b. im Winter) ein warmes Domizil hat, das find ich gut, aber ohne Freunde und Familie für Jahre...nö Danke
Jeder soll nach seiner Fasson glücklich werden, so lange er andere nicht schädigt.
Ich habe auf jeden Fall Respekt vor diesen Menschen.
Es ist viel einfacher 40 Jahre lang jeden Tag ins Büro zu laufen und nichts zu ändern.
Um bewußt auf Geld und feste Strukturen gegen den Mainstream zu verzichten, gehört immer auch Mut.
Bezüglich Investieren ist es ja das große Drama, dass das im deutschsprachigen Raum viele Menschen noch nicht gelernt / verinnerlicht haben, weil es Ihnen niemand gezeigt hat und viele sogar dagegen wettern.
Sabine und Burkhard Koch von der Pistenkuh (oben im Beitrag) haben Ihr, mit zwei ganz normalen Jobs durch viel Fleiß und Mühe über 20 Jahre zusammengespartes Vermögen in Unternehmen investiert und leben von den Dividenden und Auszahlungen.
Von der Art wie sie leben, waren das wahrscheinlich min. ca. 700.000 Euro (plus die Pistenkuh selbst) an Vermögen. Aber die beiden erwähnen das immer nur ganz nebenbei, weil sie den deutschen Neid dazu vermeiden wollen.
@maschinist Ja sicher, soll jeder machen was er will. Aber das einige mit irgendwie wenigen 10.000 Euro nur noch reisen "bis das Geld alle ist", scheint halt auch manchmal kurzsichtig. Klar, mit Anfang 20 geht das, und mit 30 vielleicht auch noch, aber irgendwann ist Camping auch nicht mehr für jeden Körper was und ohne Rentenansprüche oder sonstige Altersvorsorge für 10 oder mehr Jahre sieht's dann halt hintenraus schlecht aus...
"You can't put your arms around memories" - und ernähren und bespassen lassen kann man sich auch nur noch wenig von Dingen die man mal gesehen hat, wenn einem im Alter das Geld ausgeht.
Das der eine oder andere sein Geld schon vorher verdient hat, ist klar, aber auch da wird von Tagesgeldverzinsung von 4% die auf 2% gefallen sind (sind ja teilweise schon ein paar Jahre alt) geredet.
Dazu kommt, ich bin eher ein sozialer Mensch, mit den Freunden und Bekannten, die sich aus Coronapanik jetzt seit einem Jahr nicht mehr treffen wollen, merke ich, dass sich die Bindung schon etwas löst. Klar kann man auch mit Abstand befreundet sein, aber wenn man nicht am gegenseitigen Leben teilnimmt, fehlt da ein gewisser Faktor für mich. Es hat also nicht nur was mit Komfortzone zu tun...
Meine Sache wäre Weltreise jetzt auch nicht, eher so ein paar Monate segeln (max. 3), weil meine Frau eher keine Seebeine hat. Finde es eher beeindruckend, dass man die "sicheren", geordneten Strukturen verlässt, sich treiben lässt. Und diesen Alltag hinter sich lässt und neue Eindrücke macht. Ich behalte das auf dem Schirm, muss aber sehen, ob wir das so machen.
Sabine und Burkhard Koch von der Pistenkuh (oben im Beitrag) haben Ihr, mit zwei ganz normalen Jobs durch viel Fleiß und Mühe über 20 Jahre zusammengespartes Vermögen in Unternehmen investiert und leben von den Dividenden und Auszahlungen.
Von der Art wie sie leben, waren das wahrscheinlich min. ca. 700.000 Euro (plus die Pistenkuh selbst) an Vermögen. Aber die beiden erwähnen das immer nur ganz nebenbei, weil sie den deutschen Neid dazu vermeiden wollen.
Es war deutlich weniger Vermögen als 700.000 Euro als sie aufgehört haben.
Ich habe mich mit den beiden lange auf der Abenteuer Allrad in Bad Kissingen unterhalten.
Burkhard handelt zusätzlich mit Optionen, wenn man das klug und vorsichtig macht kann man damit gut ein paar Prozent mehr Rendite auch aus langweiligen Dickschiff-Aktien rausholen ohne viel größeres Risiko als durch das Aktien halten selber.
Überschätze auch die Kosten für die LKWs nicht. Sie haben praktisch alles daran selbst gemacht (Restaurierung, Ausbau, Wartung). Bevor der bescheuerte Vanlife-Hype losgegangen ist konnte man solche Teile auf Auktionen noch für unter 10.000 Euro kaufen, mittlerweile hat sich der Preis teilweise vervielfacht oder man bekommt nur Schrott.
Der Wohncontainer den sie hinten drauf haben ist schon seit vielen Jahren ihr Begleiter, den haben sie einfach auf den neuen LKW umgezogen.
Es zählt hauptsächlich das man die Option hat möglichst selbstbestimmt die Zeit die man zur Verfügung hat zu bestimmen und den Anteil der fremdbestimmten Zeit möglichst rasch zu reduzieren. Was man dann mit der selbstbestimmten Zeit anfängt ist ja dann immer unterschiedlich je nach Vorstellung, Umstände und Lebenseinstellung.
Ich stehe ja weniger auf Hitze und Sonne, sondern mag eher die Kälte und den Norden. Daher rechne ich ja immer heimlich Kanada durch. Ob es dann in 20 oder 25 Jahren Kanada tatsächlich werden kann mal sehen. @natman Das heißt nicht, dass wir nicht trotzdem später wie vereinbart segeln gehen
Sehr spannend der Blog mit den Einblicken zur Weltreise. Mit so etwas kann man sich ja auch befassen. Und ob man dann später einen festen Wohnsitz mit 3 Monaten Urlaub hat oder ständig auf Reisen ist, ist wenn man die Option dazu hat ein schönes Luxusproblem was hoffentlich möglichst viele von uns trifft! Schönen Freitag!
So haben es meine Großeltern nach dem Renteneintritt gemacht.
Sie haben sich in USA ein Wohnmobil gekauft und dann über mehrere Jahre komplett Nordamerika bereist, von der Prudhoe Bay bis Mexiko... Sie waren glaube ich in Summe 5 oder 6 Mal "drüben".
Während der Zeit daheim in Deutschland haben sie das Wohnmobil dort gegen Bezahlung untergestellt.
Das Lustige war, dass die beiden praktisch kein Wort Englisch gesprochen haben 
Sie haben sich mit so einem "Bilder-Wörterbuch" durchgeschlagen, dass sie sich für ihre Reisen mit ihren Kindern in Griechenland gekauft hatten.
Wenn ich mir überlege dass man heutzutage einfach mit Google ein Foto von einem Schild übersetzen lassen kann...
Völlige finanzielle Unabhägigkeit muss ja nicht das eine 100%-Ziel sein, sondern kann ein Meilenstein eines Prozesses sein - "I’m simultaneously pursuing FI and creating a life that makes it irrelevant if I ever reach FI."
Dazu ein paar Links:
Case Study: Creating a FI-lexible Lifestyle
Your Ultimate Guide to Coast FI
Hello, I’m Not Mr. Money Mustache
Ich selbst habe zwar mangels Motivation und Wissen nicht den "Investor-Weg" gewählt. Habe aber u.a. 17J vor meinem Ruhestand von 5- auf 4-Tage-Woche gewechselt. Allein dadurch hatte ich gut Zeit interessante Themen tief zu verfolgen, Vorlesungen und Seminare zu geben, Artikel zu schreiben - einfach viel freier zu Leben. Das war mir die Einbusse an Nettogehalt allemal wert. Und durch geschicktes Planen und Zusammenlegen von Jahresurlauben konnte ich viele lange Reisen zu machen.
Danke für das Teilen. Bei dem Coast FI Artikel gefällt mir insbesondere der Teil:
"You can continue to save for retirement, but you can take your foot off the gas. You can save at a slower rate and make incremental lifestyle changes."
Interessant ist an dem Coast FI Modell mMn, dass man bereits früh die FF üben kann und dafür sorgt, dass man (weiterhin) einer Berufung / Job / Interessen nachgeht, aber die FF nicht so verkrampft und panisch angeht. Finde ich spannend. Ich habe mir den Rechner heruntergeladen und herausgefunden, dass wir die Coast FI bereits erreicht haben und gar nicht mehr so intensiv sparen müssten. Das ist bei uns ein Betrag von 409k, wenn man 4k Ausgaben zugrunde legt und die "richtige" FI mit 55 beginnt. Hm keine Ahnung, sind irgendwie zu frühe Spielereien und ich weiß nicht, ob man sich jetzt damit befassen sollte. Lieber den Moment leben und weniger genau planen bei Ereignissen, die so weit in der Zukunft liegen. :-)
Interessant ist an dem Coast FI Modell mMn, dass man bereits früh die FF üben kann und dafür sorgt, dass man (weiterhin) einer Berufung / Job / Interessen nachgeht, aber die FF nicht so verkrampft und panisch angeht. Finde ich spannend. Ich habe mir den Rechner heruntergeladen und herausgefunden, dass wir die Coast FI bereits erreicht haben und gar nicht mehr so intensiv sparen müssten. Das ist bei uns ein Betrag von 409k, wenn man 4k Ausgaben zugrunde legt und die "richtige" FI mit 55 beginnt. Hm keine Ahnung, sind irgendwie zu frühe Spielereien und ich weiß nicht, ob man sich jetzt damit befassen sollte. Lieber den Moment leben und weniger genau planen bei Ereignissen, die so weit in der Zukunft liegen.
Ich finde, dass mit Coast-FI gerade nicht die "richtige" FF (dies definiert natürlich jede/r für sich selbst) erprobt wird.
Meiner Meinung nach wäre da soetwas wie ein Sabbatical oder eine befristete Auszeit ohne Einkommen aus einer beruflichen Tätigkeit passender.