Die können dafür die Nachfrage drosseln. Ergo eine Rezession auslösen. Da, wie der Maschinist schon erwähnt hatte die Nachfrage nach ÖL eher unelastisch ist, halte ich das auch für ein spannendes experiment, wenn man es übertreibt.
Das Experiment gab es schonmal. Das hat Volcker mit aggressiven Zinserhöhungen Anfang der 80er Jahre bereits versucht. Die Inflation ging zwar runter aber der Preis dafür war sehr hoch: eine schwerer Schock mit hohen Insolvenzen und Arbeitslosenraten.
Und heute ist man im Gegensatz zu den 70er Jahren zusätzlich viel stärker limitiert, aufgrund der vielfach höheren Staatsverschuldung / BIP, bzw. die negativen Auswirkungen wären sehr hoch.
Was den Ölpreis angeht, könnte ich mir vorstellen, dass Biden zeitnah eine neues Fass aufmacht... in Venezuela, Irak oder Saudiarabien.
Stripclubinidkator: Wir sind in einer Rezession
the strip club is sadly a leading indicator and i can promise y’all we r in a recession lmao
— reversecowgirl69 (@botticellibimbo) May 19, 2022
https://www.npr.org/2022/06/08/1103831666/on-the-case-recession-formula-and-greenbacks
Stripclubinidkator: Wir sind in einer Rezession
https://www.npr.org/2022/06/08/1103831666/on-the-case-recession-formula-and-greenbacks
Sie sagte in dem Podcast, dass viele Kolleginen meinen, es fühle sich wie 2007 an.
Aus meiner Finanzscene muss ich sagen, ja das fühlt sich auch bei mir teilweise so an. Deshalb ist aktuell vlt. die Scene auch so giftig
Consumer Index der Universität Michigan mit bisher tiefstem gemessenen Wert
Die Frage ist nach meiner Meinung nicht mehr Rezession oder nicht, sondern nur noch tiefe Rezession oder sehr tiefe Rezession.
Szenario: In einigen Monaten könnten die Schmerzen bei der Bevölkerung so groß werden, dass die Regierung / FED gegensteuert und trotz erhöhter Inflationszahlen eine neue Runde Quantitative Easing beginnt und die Zinsen vor den November 2022 US Mid-Term Wahlen wieder auf Null senkt.
Dadurch steigen Aktien, Crypto, Gold und co wieder massiv nach oben. Inflation dadurch aber zweistellig.
Welchen Tod wird die Politik sterben?
- Prosteste aufgund Geldentwertung oder
- Proteste aufgrund Arbeitslosigkeit und Immobiliennotverkäufen?
Von der Politik wird bald ein weiterer Schuldiger gesucht werden, warum man jetzt umkehren, die Zinsen wieder Nullen und sehr hohe Inflationsraten in Kauf nehmen muss.
Historisch war der Schuldige Nr. 1 dabei so gut wie immer ein externer Feind aus einem anderen Wirtschaftsraum und ein Krieg / Kriegsausweitung war dabei immer der Brustlöser.
Ich hoffe es kommt dieses Mal anders.
Schönen Abend
Historisch war der Schuldige Nr. 1 dabei so gut wie immer ein externer Feind aus einem anderen Wirtschaftsraum und ein Krieg / Kriegsausweitung war dabei immer der Brustlöser.
Gab es in den Jahren 47,48,49,50 auch einen Externen Feind. Oder in den 70ern.
Zugegebnermaße ende der 40er war die Stimmung bei den meisten besser. In den 70ern die Verschuldung nicht so hoch. Ich hoff es wird wirklich nicht so wie die goldenen 20er enden.
@maschinist - was wäre dein Szenario der geringsten Schmerzen für alle Beteiligten?
Inflation akzeptieren, Zinsen unten lassen?
Sicher nicht, damit würde die Notenbank ihre Glaubwürdigkeit verlieren.
Es ist das, was die Fed gerade probiert: die Zinsen aggressiv anzuheben in der Hoffnung dass ein "Softlanding" gelingt. Historisch betrachtet ist das wenig erfolgsversprechend und hat quasi immer zur Rezession geführt.
Ein anderes Szenario ist, dass die Fed es der BoJ nachmacht, d.h. die Zinskurve durch geldpolitische Instrumente kontrollieren. Die wahrscheinliche Folge ist Abwertung der eigenen Währung.
Eine Abkühlung der Wirtschaftsaktivität hat ja einen positiven Einfluss auf die Inflation. Und Biden hat heute gesagt, dass er wegen der Ölpreise eine Auge zudrücken wird, was das Zersägen von Kashoggi angeht.
Ich frage mich natürlich auch, wie tief die Rezession wird. Es sieht zwar alles gerade sehr finster aus (man braucht nur eine beliebige Folge Fugi hören), aber es fehlt die typische Überhitzung der Realwirtschaft vor Einsetzen der Rezession. Der klassische Start einer Rezession ist ein totales Überangebot, hochgepushte Kapazitäten, die plötzlich keiner mehr braucht. Heute ist es andersrum. Jeder, der aktuell Geld verdienen will, kann das sehr gut machen, indem er etwas produziert, an dem es Mangel gibt, und es teuer verkauft. Okay, trivial ist das nicht, da er auch auf die Lieferketten für die Ausgangsmaterialien achten muss. Insgesamt ist der Wiederaufbau der ganzen Lieferketten eigentlich ein sehr bullisches Szenario für die Weltwirtschaft auf ein paar Jahre. Z.B haben die Leute jetzt zweieinhalb Jahre grosse Anschaffungen wie Autos aufgeschoben, da besteht Nachholbedarf. Und wenn die Geringverdiener in den USA ihre Kreditkarten ausgemaxt haben, werden sie wieder arbeiten wollen. Auch dies deflationär und pro-Konjunktur. Dagegen steht die massive Assetprice-Überhitzung, die abgebaut werden muss. Was stärker ist, kann ich nicht recht einschätzen.
Was den Ölpreis angeht, könnte ich mir vorstellen, dass Biden zeitnah eine neues Fass aufmacht... in Venezuela, Irak oder Saudiarabien.
Der Franken zum Euro ist mal wieder an der Parität angekommen. Ich könnte mir denken, dass die SNB nach der Zinserhöhung und dem neuem wording (Franken nicht mehr überbewertet) die Haltelinie diesmal erst ein paar Rappen unterhalb der Parität einzieht.
Der Europäische Highyield market ist am Austrocknen
Die Energiefutures (in Euro) für Frankreich im Dezember erreichen ein neues Allzeithoch. Na wer wird in diesem Umfeld direktinvestittionen in neue Fabriken in der EU wohl tätigen.
Und eine DB Umfrage zur Rezession
Zu guter letzt: Der Schweizer franken weiterhin stark
https://www.fuw.ch/article/euro-sinkt-kurzzeitig-unter-paritaet-zum-franken
Nice!
EZB kauft Staatsanleihen der Südländer mit den auslaufenden Staatsanleihen der halbwegs solide wirtschaftenden Staaten um den Anleihespread zu reduzieren.
Gutes Wirtschaften wird bestraft, Schuldenmachen wird belohnt.
Wenn das so durchkommt gewinnt der, der am schnellsten neue Schulden macht und das Geld in seine Infrastruktur investiert.
Die deutsche Schuldenbremse in Euro ist damit geradezu schädlich für das eigene Land geworden.
Am besten ist bei diesen neuen Spielregeln jetzt eine massive Schuldenaufnahme und dieses Geld in die Infrastruktur des Landes investieren. Dann mit deutlich verbesserter Infrastruktur nach dem Währungscrash mit neuem Geld durchstarten.
ECB DIVIDES EURO ZONE COUNTRIES IN DONORS, RECIPIENTS, NEUTRALS FOR REINVESTMENT OF PANDEMIC SCHEME PROCEEDS - SOURCES
RECIPIENTS OF ECB PURCHASES INCLUDE ITALY, SPAIN, PORTUGAL AND GREECE
DONORS OF PROCEEDS INCLUDE GERMANY, FRANCE, NETHERLANDS
@maschinist ich hoffe, dass das rechtlich scheitert. Wobei das Urteil dazu vermutlich ewig verzögert wird, und zudem ggf politisch ausfällt.