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(Entnahme) Szenarien zur Anlagestrategie für den Ruhestand

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Roman
(@roman)
Freiheitskämpfer Silber

@maschinist

Tabakaktien als unwillkürlich gewähltes Beispiel für Nicht-zyklische Aktien mögen für einige kontroverse Investments sein, soll jeder selbst beurteilen. Andere Sektoren in denen man solche Aktien findet sind z.B. Utilities und bestimmte Arten von REITs, z.B. Datacenters, Storage, Hospitals etc.

Dein Beispiel der Inflationsentwertung verstehe ich nicht. 3.15% Realrendite (nach Steuern) ist ein effektiver Vermögenszuwachs und keine Geldentwertung. Ist dein Punkt, dass es dir zu wenig ist? In Zeiten von negativen Realzinsen ist das sicher kein schlechtes Ergebnis. Aktien haben übrigens auch keinen Inflationssicherungs-Mechanismus, sondern sind in erster Line vom Unternehmenserfolg und externen Flaktoren abhängig.

Preferred Shares haben für Investoren ganz klar Risiken wie Zinsänderungsrisiken, Liquiditätsrisiken und Kündbarkeit durch die Emittenten, das Ausfallrisiko ist jedoch aufgrund der vorrangigen Bedienung geringer als bei normalen Aktien. Da PS meist kein Stimmrecht haben, wird dies durch eine höhere Nominalverzinsung kompensiert und darüber hinaus kann man durchaus auch Kursgewinne realisieren.

Preferred Shares als ETF mit Renditen zwischen 4-7% sind m.E. durchaus eine attraktive Portfoliobeimischung für eine HY-Dividendenstrategie.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 23. Mai 2021 13:28
Judge Dredd mag das
Natman
(@natman)
Freiheitskämpfer Gold

Gibt es schlaue (legale) Konzepte für den  Ruhestand / Unterstützung der studierenden Kinder , wenn Aktien und Immos vorhanden sind. So habe ich diese Idee, ob sie so geht, k.a.: Kinder kaufen z.b. das Eigenheim der Eltern, die bisher zur Miete wohnten (wenn die Kleinste ausgezogen ist) und die anderen kriegen eine Studibude. Vorher müsste man klären, wer von ihnen was will. Dann schenkt man die Kreditrate bei langer Laufzeit (oder einen Teil), in 15 Jahren sind noch Schulden, aber das Vermögen ist ja bei uns schon 7stellig (hoffentlich). 

Ein bisschen ETFs unter den Steuerfreibeträgen verschenken, so dass schon 100 Euro pro Monat netto vom Studium bezahlt sind ..  

AntwortZitat
Veröffentlicht : 23. Mai 2021 19:54
Maschinist
(@maschinist)
Maschinist
Veröffentlicht von: @roman

@maschinist

...

Aktien haben übrigens auch keinen Inflationssicherungs-Mechanismus, sondern sind in erster Line vom Unternehmenserfolg und externen Flaktoren abhängig.

Preferred Shares haben für Investoren ganz klar Risiken wie Zinsänderungsrisiken, Liquiditätsrisiken und Kündbarkeit durch die Emittenten, das Ausfallrisiko ist jedoch aufgrund der vorrangigen Bedienung geringer als bei normalen Aktien. Da PS meist kein Stimmrecht haben, wird dies durch eine höhere Nominalverzinsung kompensiert und darüber hinaus kann man durchaus auch Kursgewinne realisieren.

Preferred Shares als ETF mit Renditen zwischen 4-7% sind m.E. durchaus eine attraktive Portfoliobeimischung für eine HY-Dividendenstrategie.

Hallo Roman,

eine Aktie gleicht natürlich über lange Sicht die Inflation aus.

Ein PKW vor gut 50 Jahren kostete in den USA ca. $3.000, heute $30.000.

Ein Mc Donalds Hamburger $0,15, heute $1,5.

Mc Donalds Prices 196x

 

Alle beteiligten Unternehmen erhöhen dementsprechend Ihre Preise. Unternehmenswerte werden mit aktuellen Geldwerten berechnet. Dividenden jährlich angepasst.

Anleihen und Preferred Stocks "frieren" dagegen den Geldwert zum Kaufzeitpunkt ein und der Cashflow muss diese Inflation dadurch im Gegensatz zu Aktien und Immobilien mit ausgleichen und wird auch mit versteuert.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 24. Mai 2021 01:00
Natman mag das
Yakari
(@yakari)
Freiheitskämpfer Silber
Veröffentlicht von: @natman

Gibt es schlaue (legale) Konzepte für den  Ruhestand / Unterstützung der studierenden Kinder , wenn Aktien und Immos vorhanden sind.

Soweit ich informiert bin, kann gezahlter Unterhalt als außergewöhnliche Belastung steuerlich geltend gemacht werden. Keine Gewähr (insbesondere nicht dafür, dass das in 15 Jahren noch so ist)!

AntwortZitat
Veröffentlicht : 24. Mai 2021 08:17
Natman mag das
Yakari
(@yakari)
Freiheitskämpfer Silber
Veröffentlicht von: @roman

Preferred Shares als ETF mit Renditen zwischen 4-7% sind m.E. durchaus eine attraktive Portfoliobeimischung für eine HY-Dividendenstrategie.

Hast du eventuell ein paar Beispiele für in Deutschland handelbare Produkte? Danke.

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Veröffentlicht : 24. Mai 2021 08:18
Natman mag das
Roman
(@roman)
Freiheitskämpfer Silber

@yakari

In den USA gibt es 10-15 handelbare Preferred ETFs, m.E. gibt es aber nur einen europäischen UCITS ETF, den Invesco Preferred ETF, der an verschiedenen europäischen Börsen gehandelt wird (jedoch nicht in Deutschland).

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Veröffentlicht : 25. Mai 2021 07:02
Natman und Yakari mögen das
Natman
(@natman)
Freiheitskämpfer Gold

Ich habe mal eine Frage an euch, wisst ihr wie dieser Entnahmerechner von Zinsen berechnen https://www.zinsen-berechnen.de/kapitalentnahme/ bei einer Beispielrechnung genau rechnet.

grafik

Meine Frage bezieht sich darauf, ob es ausreichend ist, wenn ich die 33% als "Steuern" angebe. Weil ich weiß ja gar nicht ob wegen Gewinnen noch mehr sein könnten. Sind diese 2700 Euro in der Rechnung "echtes Netto" oder ein Richtwert. Sollte man da nicht sicherheitshalber abrunden?

Natürlich ist das Bsp. nur eine Annäherung, da ja die 5% Zinsen nicht jährlich sicher sind.

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Veröffentlicht : 28. März 2022 07:56
Robi
 Robi
(@robi)
Freiheitskämpfer Gold
Veröffentlicht von: @natman

Meine Frage bezieht sich darauf, ob es ausreichend ist, wenn ich die 33% als "Steuern" angebe. Weil ich weiß ja gar nicht ob wegen Gewinnen noch mehr sein könnten.

Du kannst deinen zu erwartenden Steuersatz recht gut abschätzen wenn du weißt was du im Jahr etwa brauchst. Es ist ja nicht sinnvoll, mehr Geld zu entnehmen als man braucht. Nehmen wir an 50t Euro wie in deinem Beispiel.

Mit 50t Euro Einnahmen aus Aktien (wenn du sonst keine Einkommensströme hast) kommst du auf einen Steuersatz von etwa 25% wenn ich es nicht falsch gegoogelt hab.

Besser wäre es, nicht rein aus Dividenden die 50t Euro Jahresbedarf zu decken, sondern Verkäufe zu tätigen. Dann zahlst du nur Steuern auf die aufgelaufenen Gewinne.

Falls ich falsch liege verbessert mich bitte.

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Veröffentlicht : 28. März 2022 10:22
Natman mag das
viper2333
(@viper2333)
Verdienter Freiheitskämpfer

@natman 

Ich rate dazu, die Entnahme auch noch zu dynamisieren in deiner Berechnung, da du einen Inflationsschutz benötigst. Das verpackt der Rechner jedoch nicht gut, da er dann auf steigendes Vermögen umwechselt und bei 2% Dynamisierung der Betrag auf 1.148€ reduziert. Vielleicht bekommst du das besser hin als ich.

Ebenfalls sollte man bedenken, dass der Steuerfreibetrag bei einem rein mit Kapitalerträgen finanzierten Ruhestand nicht nur dem Sparerpauschbetrag von 801€ pro Person beinhaltet. Auch die 9.984€ Grundfreibetrag je Person kommt da ja noch hinzu. Sprich jede Person hat rund 11.000€ pro Jahr steuerfrei (der Grundfreibetrag soll ja rückwirkend ab 2022 erhöht werden), daher ist auch der Steuersatz mit 33% zu hoch angesetzt.

Als Ehepaar bei einem zvE von 50.000 zahlt man ca. 7.100€ Steuern, also rund 14%. Zur Sicherheit finde ich die 25% Steuersatz als Grundlage der Berechnung sehr passend.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 28. März 2022 11:04
Robi und Natman mögen das
Robi
 Robi
(@robi)
Freiheitskämpfer Gold
Veröffentlicht von: @viper2333

Die 2785,18€ ist der Bruttobetrag.

Bist du dir sicher? Ich würde sagen dass ist der Wert nach Steuer.

5% von 1Mio sind 50t Euro.

Davon dann 33% Steuer weg, sind 33500 Euro, macht 2791 Euro im Monat.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 28. März 2022 11:30
viper2333 und Natman mögen das
viper2333
(@viper2333)
Verdienter Freiheitskämpfer

@robi 

Du hast natürlich vollkommen Recht, my bad. Sorry.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 28. März 2022 12:02
Natman
(@natman)
Freiheitskämpfer Gold

Danke @robi und @viper2333, ich wollte nur eine grobe Hausnummer haben. Bei uns ist der Fall später mal komplizierter, erstens wissen wir nicht wie lange wir arbeiten werden als Angestellte (vermutlich in Teilzeit), viell ein kleiner Nebenerwerb und Nebeneinnahmen durch Depot, Vermietung u. Verpachtung und späteres Erbe, schwer zu berechnen das Ganze.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 29. März 2022 06:43
Robi
 Robi
(@robi)
Freiheitskämpfer Gold
Veröffentlicht von: @natman

schwer zu berechnen das Ganze

Aber es ist auf jeden Fall nicht verkehrt ein grobes Bild vorab zu haben.

Letzten Endes kannst du alle erwarteten Einnahmen zusammenzählen und dann die Steuerlast in der Tabelle nachschauen. 

Bei uns sieht es aus wie bei euch, ein ungefährer Plan steht, aber wie es dann letzten Endes genau kommt weiß niemand. Das Erbe, das voraussichtlich auch (Anteile von) Immobilien enthalten wird, lasse ich bei unserer Planung aber immer außen vor.

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Veröffentlicht : 29. März 2022 08:37
stef und Natman mögen das
stefanb
(@stefanb)
Verdienter Freiheitskämpfer

Ein sehr interessanter Thread bei dem ich gerne meine Meinung dazu äußern möchte. Ich hab mich mit dem Thema des Entnahmeszenarios für eine mögliche Zeit in finanzieller Freiheit bisher nur am Rande befasst. Diese wenigen Gedanken an das Thema waren für mich bisher aber recht klar. Mein Standpunkt bisher:

Ab wann wäre für mich der Zeitpunkt der finanziellen Freiheit erreicht:

Für mich ist die Marke 1 Mio Euro im Aktiendepot und eine abbezahlte Immobilie (als Eigenheim). Die Immobilie rechne ich monetär gar nicht in mein Vermögen hinein. Die Immobilie bewerte ich nur in dem Sinne, dass ich keine Miete zahlen muss und sich dadurch meine Ausgaben senken. Mehr "Wert" hat die Immobilie für mich in meiner Vermögensbetrachtung nicht. Ich würde die Immobilie aus heutiger Sicht zum Beispiel nicht veräußern wollen, also spielt ein möglicher Verkaufswert keine Rolle. Ich zahle halt keine Miete. 

Meine Ausgaben schätze ich grob und mit Polster und den notwendigen Zusatzversicherungen etc. bei maximal 2.000 Euro pro Monat ein. Mit 1 Mio Euro Aktiendepot wären das mit der 3% Regel derzeit 2.500 Euro pro Monat. Und durch die gesetzlichen Rentenansprüche würde dann dieser Betrag pro Monat mit Rentenantrittsalter nochmals aufgewertet. Um den Aktienmarktschwankungen psychologisch etwas ausweichen zu können würd ich zwei Jahresbudgets (also 60.000 Euro) auf einem Festgeldkonto liegen lassen.

Also der einfach beschrieben würd für mich gelten: Abbezahlte Immobilie, 1 Mio. Aktiendepot und 60k auf dem Festgeldkonto = Finanzielle Freiheit könnte jederzeit gestartet werden :-) 

Sehe ich das zu blauäugig/zu simpel so?

 

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Veröffentlicht : 30. März 2022 16:06
Siduva
(@siduva)
Freiheitskämpfer Silber

@stefanb

Wenn der Zeitpunkt, ab dem man die Ausgaben über das Vermögen bestreiten will, noch weit in der Zukunft liegt, sollte man die Inflation bei den Ausgaben berücksichtigen. Heutige Ausgaben i.H.v. 2.000 EUR werden über Inflation in 10 Jahren gestiegen sein. Die geänderte Ausgabenstruktur als Privatier hattest Du ja schon angesprochen, die ist natürlich auch wichtig.

Ansonsten kann ich nur dazu aufrufen, Immobilien in die Vermögensbetrachtung einzubeziehen. Eine ganzheitliche Vermögensplanung kann nur funktionieren, wenn alle Vermögensbestandteile berücksichtigt sind. Das beeinflusst aus meiner Sicht alle wichtigen Fragen der Vermögensplanung (Gesamtrendite, Verteilung Geld- vs  Sachvermögen, Verteilung risikoarm vs risikobehaftet, Verteilung kurzfristig liquidierbar vs. nicht kurzfristig liquidierbar etc.).

 

Beispielhafte Vermögensstruktur:

  • Immobilie 500k
  • Aktien 1.000k
  • Deutsche Bankeinlagen: 100k

Frage: Wie hoch ist der risikoarme Anteil des Vermögens?

Antwort ohne Immobilie: 9% (100k von 1.100k)

Antwort mit Immobilie: 37% (600k von 1.600k)

 

Frage: Wie hoch ist der kurzfristig liquidierbare Anteil im Vermögen?

Antwort ohne Immobilie: 100% (1.100k von 1.100k)

Antwort mit Immobilie: 69% (1.100k von 1.600k)

 

Frage: Wie hoch ist das Geldvermögen (im Unterschied zum Geldvermögen)?

Antwort ohne Immobilie: 9% (100k von 1.100k)

Antwort mit Immobilie: 6% (100k von 1.600k)

 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 30. März 2022 16:44
Robi, stefanb und Natman mögen das
stefanb
(@stefanb)
Verdienter Freiheitskämpfer

@siduva danke für deine Antwort. Bei der Immobilie hab ich das Problem für mich persönlich, dass der Wert der Immobilie bei uns in der Gegend so derermaßen Hoch wäre. Selbst absolut konservativ bewertet hätte die Immobilie mindestens 1,5 Mio an Wert. Ich würde aber nie verkaufen. Würde ich sie nicht mehr brauchen würde ich sie den Kindern geben. Also warum soll ich etwas in die Vermögensbetrachtung einbeziehen wenn für mich der finanzielle Wert lediglich der ist, dass ich keine Miete zahlen muss. Immobilien in die Vermögensplanung zur finanziellen Freiheit einzurechnen finde ich halt generell schwierig, da das Klumpenrisiko sehr hoch ist und die Sicherheit meist sicherer erscheint als sie tatsächlich ist.

deshalb sehe ich für mich persönlich nur das Ziel der 1 Mio im Depot und grob gerechnet wäre dies auch der Zeitpunkt für mich persönlich an dem ich dann denke die finanzielle Freiheit erreicht zu haben. Soweit bin ich aber noch nicht. Mit der Inflationsanpassung des Zielbetrags hast du natürlich recht. Hängt halt wirklich vom Zeitpunkt ab.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 30. März 2022 17:19
Siduva und Natman mögen das
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