Millionär Interview 18 – Jan – Silicon Valley an der Spree

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Computer IT KlassikDie Millionär Interviews – Wir schreiben die Nr. 18 – Der Hammer!

Als ich die Serie gestartet habe, war ich nicht sicher ob mir überhaupt irgendjemand schreibt. Über Geld spricht man im deutschsprachigen Raum schließlich nicht.

 

Oder besser gesagt „sprach“

Denn zum Glück sehen das mittlerweile einige Menschen anders und es werden jeden Tag mehr. Und die Freiheitsmaschine hilft ordentlich mit.

Denn Geld ist in Zahlen gegossene Lebensenergie. Es ist geradezu verrückt darüber nicht zu sprechen und sich nicht um sein eigenes Geld zu kümmern, Vermögen aufzubauen und es zu mehren. Und das so etwas für fast jeden Bürger im deutschsprachigem Raum möglich ist, zeigen unsere Beispiele.

Man kann sich mit eigenem Vermögen als größten Preis eigene Lebenszeit kaufen und nebenbei auch noch wie aus dem Handgelenk, seine Liebsten und sich selbst gegen die allermeisten Unwägbarkeiten des Lebens absichern.

Heute schreibt uns Jan

Und das ist ohne Übertreibung wieder eines der Interviews, wo ich kurz die Luft angehalten habe als sich die einzelnen Parameter zu einem Gesamtbild zusammensetzten.

Was für ein toller Lebensweg Jan und das in einem Alter in dem andere gerade beginnen, Ihr Bafög zurück zu zahlen!

Ich bin wirklich beeindruckt worüber Du Dir Gedanken machst und zu welchen Schlüssen Du in Deinem aus meiner Sicht geradezu jugendlichen Lebensabschnitt schon gekommen bist.

Aber lest selbst:

 

Hallo Maschinist,
nach einigem Ringen mit mir selbst habe ich mich heute dazu entschlossen, deinen Fragebogen zu den Millionärsinterviews auszufüllen.
Wie du eingangs schon erwähnt hast, wird in Deutschland wenig über Finanzen gesprochen. In meinem Bekannten- und Familienkreis ist Geld vor allem etwas Negatives, von dem immer zu wenig da ist, und was uns die Reichen, die bösen Konzerne und der Staat wegnehmen. Meine bisherigen Versuche, etwas Aufklärung zu schaffen sind fehlgeschlagen und so habe auch ich mich entschieden, zu dem Thema zu schweigen.
Meine Partnerin und ich leben sehr bescheiden und behalten unsere finanzielle Situation weitgehend geheim, was uns sicherlich einiges an Neid und ungemütlichen Gesprächen erspart. Deswegen ist mir meine Anonymität sehr wichtig.
Gerade deshalb aber muss ich dich für deine Millionärsinterviews loben! Sie leisten einen wichtigen Beitrag für all diejenigen, die nach Erfolg streben und für diejenigen, die mit dem allgemeinen Lebensmodell nicht glücklich werden. Deswegen nun hier auch mein Beitrag, in der Hoffnung, dass andere von meinen Erfahrungen lernen können und sie imitieren mögen.
Nun also zu den Fragen:

 

  • Wie alt bist Du (und der Partner falls vorhanden) und wie lange seid Ihr schon zusammen?
Meine Partnerin und ich werden beide unseren 30. Geburtstag nächstes Jahr feiern. Zusammen sind wir nun seit etwas über fünf Jahren.

 

  • Habt Ihr Kinder und wenn ja, wie alt sind sie?
Da wir uns beide bisher stark auf unsere Karriere konzentriert haben, haben wir noch keine Kinder. Dies wird jedoch unser nächstes größeres Projekt zusammen.

 

  • Wo auf der Welt lebt Ihr (in der Stadt oder auf dem Land)?
Der Karriere wegen haben wir zunächst zwei Jahre im Ausland gelebt, sind jedoch wieder zurück nach Deutschland gekommen um näher bei unseren Familien zu sein. Wir leben momentan recht zentral in Berlin in einer Mietswohnung.

 

  • Was ist Dein (euer) jährliches Nettoeinkommen aus euren Berufen sowie euren Investments?


Meine Partnerin hat als ausgebildete Krankenschwester begonnen und ist nun auf dem Weg Ärztin zu werden. Seid ihr Studium begonnen hat, arbeitet sie Teilzeit als Krankenschwester um ihre eigenen Ausgaben zu decken. Sie verdient monatlich ungefähr 650 EUR netto.
Ich selbst arbeite als Software-Entwickler in leitender Position in einem größeren, internationalen Unternehmen, dass vor einigen Jahren an die Börse gegangen ist. Monatlich verdiene ich um die 6.000 EUR netto.
Der Großteil unseres Vermögens ist jedoch aus dem Verkauf von Aktien entstanden, die ich erhalten habe, noch bevor mein Arbeitgeber an die Börse gegangen ist. Hier erhalte ich im Jahr noch einmal zusätzlich ca. 150.000 EUR netto.

 

  • Wie hoch sind eure jährlichen Ausgaben und gibt es Dinge für die Du gerne Geld ausgibst?
Im Gegensatz zu den meisten meiner Kollegen und Bekannten leben wir sehr bescheiden: Gemeinsam geben wir im Jahr ungefähr 20.000 EUR aus.
Unsere größten Kostenpunkte sind monatlich:
– 700 EUR für die Mietwohnung (warm) inklusive Internet etc.
– 300 EUR für Essen
– 200 EUR für unser gemeinsames Reisekonto
– 200 EUR für Sport
Meine Eltern behaupten manchmal, dass wir ein spartanisches Leben führen würden, aber dem widerspreche ich vehement. Wir geben unser Geld genau so aus, dass es uns am meisten Glück spendet!
Unsere Mietwohnung ist zentral gelegen, in der Nähe eines großen Parks und erlaubt uns überall mit Fahrrad und öffentlichen Verkehrsmitteln hinzureisen. Ein Auto haben wir nicht; wer will schon jeden Tag mit dem Auto im Berufsverkehr stehen?
Wir kochen beinahe jeden Tag gemeinsam und laden auch gerne Freunde zu uns ein. Wir haben fest verteilte Rollen beim Kochen und sind ein eingespieltes Team. Dafür können wir jeden Tag genau das zaubern, was wir am liebsten Essen!
Wenn wir verreisen, dann immer so günstig es geht. Schon oft haben wir  gecampt und waren wandern, haben im Kofferraum unseres PKWs geschlafen und von Brot & Käse gelebt (statt teure Club-Urlaube zu machen). Wir planen unsere Reisen gemeinsam und lernen dabei viel über unsere Umgebung.
Letztendlich geben wir beide viel Geld für unseren Sport aus. Ich selbst betreibe Langhanteltraining und gehe gerne Segeln.
Daher würde ich behaupten, dass wir sehr zielgerichtet Geld ausgeben. Für alle anderen Sachen geben wir kaum Geld aus (und sind sogar etwas geizig, unsere gesamte Wohnungseinrichtung hat weniger als 2.000 EUR gekostet dank Ebay Kleinanzeigen).

 

  • Wie hoch ist Dein (Euer) aktuelles Vermögen?
Wir besitzen gemeinsam ungefähr 850.000 EUR.

 

  • Wie hast Du (Ihr) euer Vermögen investiert (Aktien, Aktienfonds, vermietete oder selbstgenutzte Immobilien, eigenes Business, sowie Bargeld (inkl. Giro- und Tagesgeld).
– 45% unseres Vermögens sind in Aktien meines Arbeitgebers gebunden
– 45% sind in Vanguard Aktien-Fonds (vor allem MSCI World) investiert
– 10% liegen auf Tagesgeldkonten

 

  • Wie hast Du es geschafft, Dein Vermögen zu generieren?
Von besonderer Wichtigkeit war sicherlich mein Elternhaus: Meine Mutter hat mich weitgehend alleine erzogen und es war nie viel Geld da. Sie hat mich so gut unterstützt, wie sie konnte, doch für Klassenfahrten oder Ähnliches hat das Geld nie gereicht. Und so habe ich bereits mit 16 Jahren angefangen, mein eigenes Geld zu verdienen.
Meine Leidenschaft für Computer hat dies besonders einfach gemacht! Begonnen habe ich mit 16 damit, Computer-Unterricht zu geben. Später habe ich dann Webseiten gebaut. Wieder später wurden es dann Anwendungen.
Als ich dann angefangen habe Informatik zu studieren, habe ich schnell festgestellt, dass eine Karriere an der Universität nichts für mich war und habe mir dann andere ambitionierte Menschen gesucht und in einem Startup angefangen zu arbeiten. Dort habe ich einen großartigen Mentor kennengelernt, der mein Leben mehr als jeder andere geprägt hat.
Unser Startup wurde dann bald von meinem jetzigen Arbeitgeber aufgekauft. Beinahe dem gesamten Team wurden neue Arbeitsverträge im Ausland angeboten, bei denen wir nicht nur wesentlich mehr Gehalt erhalten haben, sondern auch Anteile an dem neuen Unternehmen.
Seitdem bin ich für den gleichen Arbeitgeber tätig und bin durch Fleiß, großartige Menschen und einer gehörigen Portion Glück in eine leitende Position aufgestiegen.
Da wir stets weiter genügsam gelebt haben, konnten wir noch mehr Aktien erwerben, als sie noch günstig waren und auch ein Großteil unseres Einkommens sparen.
In meinen fünf Jahren in diesem Unternehmen hat sich die Anzahl an Mitarbeitern vervierfacht. Meine ursprünglichen Aktienanteile haben sich im Wert verzehnfacht.
Hierdurch ist der Großteil meines Vermögens entstanden.

 

  • Welche Fehler hast Du auf Deinem Weg gemacht, was würdest Du Deinem jüngeren Ich dazu raten und was können die Leser Der Freiheitsmaschine davon lernen?
Ich war zu Beginn meiner Karriere zu sehr fokussiert auf meinen Beruf. Dies hat mir zwar geholfen, einen guten Job als Angestellter führen zu können, aber ich habe auch einige Fehler außerhalb der Arbeit gemacht.
Besonders schwer fiel mir daher der Umstieg zur leitenden Position. Auch wusste ich zu wenig über Geld. Und eine eigene Philosophie hatte ich auch noch nicht entwickelt.
Meinem jüngeren Ich würde ich dazu raten, so viele Bücher wie möglich zu lesen – zu allerlei Themen. Ich lese im Jahr zwischen 50 und 100 Bücher und folge stets meinem Interesse. Durch Bücher habe ich mehr gelernt, als in meinen 13 Jahren Schule und meine 10 Jahre Berufserfahrung.

 

  • Was hast Du während Deines Weges zur finanziellen Unabhängigkeit gelernt und was können andere Menschen davon für sich nutzen?
– Lese so viel du kannst, insbesondere die Biografien berühmter Menschen wie Theodore Roosevelt, Winston Churchill, Benjamin Franklin oder Warren Buffet.
– Luxus und Wellness sind nicht erstrebenswert. Es bereitet viel mehr Freude, Dinge zu verstehen und dann selbst herstellen zu können. Minimalismus und Genügsamkeit können dich weit bringen.
– Niemand anderes wird sich für dich um dein Geld kümmern. Eine finanzielle Grundausbildung sollte sich jeder aneignen. Verlasse dich dabei nicht auf andere.
– Suche dein Glück auf deine eigene Weise, sei skeptisch und hinterfrage die allgemeinläufigen Meinungen. Geld ist ein Mittel zum Zweck und ist weder gut noch böse. Es ist ein Werkzeug, das dein Leben verbessern oder verschlechtern kann.
– Überlege ernsthaft, ob du wirklich einen Universitätsabschluss brauchst, um in deinem Beruf erfolgreich zu werden. Viele meiner Freunde und Klassenkameraden gelten mit Anfang 30 noch als Berufsanfänger. Wer früher anfängt und Berufserfahrung sammelt, hat bessere Chancen im Arbeitsmarkt und kann außerdem noch weiter vom Zinseszins-Effekt profitieren.
– Die Gehälter, die in Deutschland gezahlt werden, sind außerdem nicht sonderlich hoch. Es kann sich also lohnen seine Karriere im Ausland aufzubauen und anschließend zurück nach Deutschland zu kommen.

 

  • Was machst Du aktuell um Dein Vermögen zu nutzen/erhalten oder noch zu erhöhen?
Mir geht es nun darum, mein Vermögen zu erhalten und von den Zinsen leben zu können.
Der hohe Anteil meines Vermögens, der in Aktien meines Arbeitgebers gebunden ist, bereitet mir Sorgen. Diesen Anteil will ich demnächst verkaufen und umverteilen in weitere Aktienfonds und in Immobilien.
Ich hoffe, dass der Zinseszins-Effekt und unsere geringen Lebenskosten uns ermöglichen ein freies Leben zu führen, bei dem wir uns auf unsere Leidenschaften konzentrieren können.

 

  • Hast Du eine bestimmte Vermögenshöhe, die Du erreichen willst?
Ich würde gerne eine Million auf dem Konto haben, einfach um noch etwas mehr auf der hohen Kante zu haben. Aber wirklich notwendig ist das nicht.

 

  • Wo stehst Du aktuell? Was sind Deine Pläne für die Zukunft bezüglich Deine Lebensstils, Lebensortes oder Deiner aktuellen Arbeit?
Ich werde noch bis zum Ende diesen Jahren als Angestellter arbeiten und dann kündigen. Ich möchte mich noch mehr um die Familie kümmern, meine Freundschaften besser pflegen und mir Zeit für eigenen Nachwuchs nehmen.
Meiner Leidenschaft dem Programmieren werde ich mich weiter widmen, dann aber nach meinen eigenen Regeln und ohne abhängig davon zu sein. Dafür verzichte ich gerne auf Konsum!

 

  • Gibt es noch einen Rat, den Du den Menschen in Der Freiheitsmaschine gerne mitgeben möchtest?
Sei immer aufgeschlossen und neugierig. Man kann eine ganze Menge von so ziemlich jedem anderen Menschen lernen, wenn man sich nur auf ihn einlässt.
Gruß, Jan
PS: Ich freue mich bereits auf das Treffen am Samstag. Ich hoffe dort und auch über dich andere Gleichgesinnte kennen lernen zu können!

 

Das war das Interview mit Jan und ich bin wirklich beeindruckt.

Von Dir können viele Menschen etwas lernen und dazu zählen auch solche, die zum Teil deutlich mehr an Lebenszeit zur Verfügung hatten als Du.

Und danke, dass Du Dir die Zeit für das Interview genommen hast. Du hast Dir den freien Abend auf Kosten der Freiheitsmaschine beim Treffen der Freiheitskämpfer mehr als verdient (als Dankeschön an alle bisherigen Interview Teilnehmer).

Und jetzt zu den Lesern. Was würdet Ihr noch gerne von Jan wissen und was interessiert euch besonders an seinem Lebensweg.

Habt Ihr eigenes Vermögen aufgebaut und könnt niemandem davon im echten Leben erzählen? – Hier in der Freiheitsmaschine ist das anders!

Hier könnt Ihr anderen Menschen auf Ihrem Weg damit sehr helfen und beim zwanglosen Austausch dabei selbst noch neue Ideen erhalten.

Schreibt dem Maschinisten im Kommentarbereich oder betreff Interview unter maschinist@freiheitsmaschine.com und werdet selbst Teilnehmer bei den Millionär Interviews!

Und jetzt Feuer frei im Kommentarbereich!

 

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