Millionär Interview 36 – Andreas Millionenerbe mit 21

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Millionär Interview 36 Millionenerbschaft Erbe Familienerbe ErbschaftDie Millionär Interviews  – Menschen berichten von Ihrem ganz persönlichen Weg zu einem großen Vermögen inkl. Ihrer dabei gemachten Erfahrungen und Rückschläge.

Heute schreibt uns Andreas und das Thema hat es wieder einmal in sich.

Was tun mit einer großen Familienerbschaft in jungen Jahren

 

Bevor jemand aufschreit aufgrund der Teilnahmebedingungen im Punkt Erbschaft.

Dass es dieses Interview gibt, bin ich „schuld“!

 

Freiheitskämpfer Andreas schrieb mir vor einiger Zeit, schilderte seine Lebensumstände und bemerkte, dass ein Millionär Interview aufgrund des hohen Erbschaftsanteils wohl unangebracht sei.

Nachdem ich kurz darüber nachgedachte, war ich sicher, dass das Interview und das Thema Millionenerbe generell sehr wohl bei uns angebracht sind. Besonders wenn jemand wie Andreas dieses Vermögen dann nicht verprasst, sondern sich Gedanken darum macht, es weiter vermehrt und dabei seine eigenen Lebensziele nicht aus den Augen verliert.

Wir alle werden irgendwo geboren und müssen uns dann mit den dortigen Lebensumständen arrangieren. Das Leben ist dabei nicht immer fair und wo der unfaire Teil liegt, ist dabei nicht immer offensichtlich.

Andreas z.B. hätte auf die frühe Erbschaft sehr gerne verzichtet, wenn er einen geliebten Menschen dafür hätte behalten können.

 

Und damit Bühne frei für Freiheitskämpfer Andreas.

 

Millionerbe Andreas Strand 360 Erbschaft

 

Hallo Maschinist,
zuallererst einmal ein großes Kompliment und vielen Dank für die Freiheitsmaschine.
Gerade über Geld wird in unseren Breitengraden ja wirklich sehr ungern gesprochen. Ich möchte deiner Einladung für das Millionär-Interview folgen.
Mein Interview ist nach meiner Meinung interessant für Personen, die durch den frühen Verlust eines geliebten Menschen in jungen Jahren schon die Verantwortung übertragen bekommen, sich mit der „richtigen“ Anlage von Vermögen beschäftigen müssen.
„Müssen“ deshalb, weil es trotz allem Ehrgeiz und Motivation definitiv herausfordernd sein kann, sich im Dschungel der Privatbanken, Vermögensberater und „neuen Freunde“ den richtigen Weg zu bahnen und die richtigen Investment Entscheidungen zu treffen.
Ich wünsche viel Freude beim Lesen und freue mich über Anmerkungen oder Fragen!
Liebe Grüße,
Andreas

 

  • Wie alt bist Du (und der Partner falls vorhanden) und wie lange seid Ihr schon zusammen?
Ich bin 29 Jahre alt, verheiratet, meine Frau ein Jahr jünger und wir sind seit sechs Jahren zusammen.

 

  • Habt Ihr Kinder und wenn ja, wie alt sind sie?
Ja, wir haben einen Sohn.

 

  • Wo auf der Welt lebt Ihr (in der Stadt oder auf dem Land)?
Wir leben im Speckgürtel einer 200.000 Einwohner Stadt in Österreich.

 

  • Was ist Dein (euer) jährliches Nettoeinkommen aus euren Berufen sowie euren Investments?
Unser Einkommen besteht aus mehreren Bestandteilen.
Das Haushaltsnetto aus Arbeitseinkommen beträgt aktuell ca. 5.800€ pro Monat. Das setzt sich aus folgenden Anteilen zusammen:
  • Nachdem meine Frau aktuell in Karenz ist, bezieht sie nur das Karenzgeld i.H.v. ca. 800€ netto.
  • Meine Vollzeitstelle bringt rund 2.900€ netto pro Monat ein.
  • Zusätzlich habe ich ein Aufsichtsratsmandat, das rund 2.100€ p.M. netto einbringt.
Den größten Brocken der Einnahmen aus Investments macht definitiv die jährliche Dividendenzahlung meiner Firmenbeteiligung in Höhe von rd. 14.000€ monatlich aus.
Ansonsten haben wir Mieteinnahmen von rund 850€ aus Bauherrenmodellen, ungefähr 450€ aus Nebenjobs und ungefähr 400€ monatliche Dividende aus meinem Aktiendepot.
Unser Haushaltsnettoeinkommen aus allen Einnahmequellen zusammen beträgt damit aktuell ca. 258.000€ pro Jahr bzw. 21.500€ pro Monat.
Ich persönlich rechne lieber mit durchschnittlichen monatlichen Einnahmen und Ausgaben.

 

 

  • Wie hoch sind eure jährlichen Ausgaben und gibt es Dinge für die Du gerne Geld ausgibst?
Unsere reinen Lebenshaltungskosten betragen ca. 36.000€ im Jahr oder ca. 3.000€ im Monat.
Hinzu kommen 1.850€ monatlich für laufende Kredittilgungen unserer Immobilieninvestments und 1.000€ monatlich für ETF-Sparpläne.

 

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Der abgehende Cashflow nach meiner Rechenweise beträgt damit jährlich ca. 70.000€ oder rund 5.800€ monatlich.
Außerdem spenden wir regelmäßig an diverse Organisationen und immer wieder auch spontan größere Beträge an Privatpersonen, wo wir den Eindruck haben, dass wir helfen können, wo Hilfe in finanzieller Form gerade gebraucht wird.
Diese Ausgaben summieren sich im Schnitt pro Jahr auf rund 10% unserer Nettoeinnahmen, manchmal auch mehr.
Meine Frau und ich reisen leidenschaftlich gern. Im Jahr 2019 haben wir zum Beispiel vier Wochen Urlaub auf Hawaii gemacht. Ich konnte bei meinem Arbeitgeber einen unbezahlten Urlaub aushandeln und so konnten wir den für uns mit Abstand schönsten Fleck der Erde besuchen. Wer noch nicht dort war – Hawaii ist definitiv eine Reise wert!

 

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Zudem machten wir bislang mindestens 1-2 Städtetrips pro Jahr.
Eine weitere Leidenschaft neben dem Reisen ist gutes Essen. Wir sind bei diversen Städtetrips immer auf der Suche nach „local spots“ oder „Geheimtipps“. (An dieser Stelle können wir die Pizzeria „I Dodici Gatti“ in Mailand sehr empfehlen.)

 

  • Wie hoch ist Dein (Euer) aktuelles Vermögen?
Unser Vermögen beläuft sich auf ca. 5,5 Millionen Euro, wobei der Löwenanteil auf die mit 4 Millionen Euro bewertete Unternehmensbeteiligung entfällt.
Die Bewertung von ebendieser ist eher konservativ und in der Realität vermutlich noch deutlich höher. Nachdem die Unternehmensbeteiligung schwer in Zahlen zu gießen ist und ein Verkauf weder angedacht noch möglich ist, kann ich den Wert nur anhand von vergleichbaren Marktmultiples in ähnlichen Branchen schätzen.
Von diesem Vermögen sind aktuell rund 220.000€ selbst erwirtschaftet (durch unsere Tätigkeiten) und der Rest geht auf die Erbschaft und laufende Erträge daraus zurück.
Natürlich ist das ererbte Vermögen auch durch meine eigenen Entscheidungen und laufende Erträge mittlerweile auch deutlich gewachsen (im Schnitt jedes Jahr um 3,7%).

 

 

  • Wie hast Du (Ihr) euer Vermögen investiert (z.B. Aktien, Aktienfonds, vermietete oder selbstgenutzte Immobilien, eigenes Business, sowie Bargeld (inkl. Giro- und Tagesgeld)
Unsere Vermögensallokation sieht aktuell folgendermaßen aus:
  • 4.000.000€ Firmenbeteiligungen
  • 1.200.000€ Vermietete und selbst genutzte Immobilien. Das sind größtenteils Bauherrenmodellanteile. Der hier dargestellte Wert ist der konservative Buchwert = Einzahlungswert und beinhaltet nicht mögliche stille Reserven.
  • 222.500€ Einzelaktiendepot. Mix aus Wachstumsaktien und klassischen Dividenden Blue Chips
  • 105.000€ Fondsdepot. Letzter Rest der noch in einer Vermögensverwaltung läuft
  • 14.500€ ETF Depot (hier läuft der Sparplan hin)
  • 15.000€ Kryptowährungen BTC/ETH (eher eine Spielerei als ein ernstes Investment)
  • 180.000€ Edelmetalle Gold/Silber (für den guten Schlaf als Vermögensabsicherung)
  • 69.000€ Cash
Dem Vermögen stehen rund 300.000€ an noch offenen Krediten größtenteils für Immobilien gegenüber. Diese Kredite sind alle Investitionskredite mit einer jährlichen effektiven Verzinsung <1,5% und laufen somit nebenher mit. Sollte sich die Zinslage massiv verschlechtern, so würde ich natürlich eine schnellere Tilgung anstreben.

 

  • Wie hast Du es geschafft, Dein Vermögen zu generieren?
Die Kurzfassung ist wohl das bekannte Zitat von J. W. v. Goethe aus Faust:
Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen.“
Also: Ich habe früh geerbt und versuche seither, verantwortungsvoll damit zu wirtschaften.

Ich möchte meine Geschichte aber gern etwas genauer erzählen

Grundsätzlich bin ich mit meinen Geschwistern sehr behütet aufgewachsen. Ich hatte eine schöne Kindheit und durfte eine gute Schulbildung genießen.
Meinen Eltern war es wichtig, dass wir Kinder nicht mit dem Verständnis aufwuchsen, alles sofort haben zu können. Ich erinnere mich daran, dass ich als Kind oft dachte, Freunde von mir wären reicher, weil sie beispielsweise das neue Fahrrad oder den ersten eigenen PC sofort bekamen, ich aber auf Weihnachten oder meinen Geburtstag warten musste.
Darüber hinaus erzogen unsere Eltern meine Geschwister und mich im christlichen Glauben, und Werte wie Vergebung, Ehrlichkeit und Vertrauen waren immer Grundpfeiler unseres gemeinsamen Lebens. Diese Werte und meine eigene Entscheidung für eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus, machen meine Persönlichkeit bis heute aus und prägen meine Handlungen – ob privater oder beruflicher Natur.
Nach ersten Arbeitserfahrungen in der Hotellerie/Gastronomie hat es mich nach dem Abitur dann auf eine ausgezeichnete Fachhochschule in Österreich verschlagen an der ich auch meinen Bachelor abgeschlossen habe.
In dieser Zeit ist mein Vater leider sehr schwer an Krebs erkrankt und musste seine Geschäftsführungstätigkeit im Familienunternehmen niederlegen.
Damals habe ich gelernt, dass die eigene Gesundheit ein äußerst wertvolles Gut ist, das mit keinem Geld der Welt zurückzukaufen ist. Meine Familie hat alles versucht und alle möglichen Ärzte – und leider auch Scharlatane – kontaktiert um der Krankheit Herr zu werden. Leider hatten viele von diesen Personen wohl mehr ihren persönlichen Profit im Kopf als die Gesundung ihres Patienten. Und ich erlebte, dass Vermögen erweiterte Möglichkeiten schafft, aber auch Schattenseiten hat und Menschen anziehen kann, die die Verzweiflung gezielt ausnutzen.
Erst im Verlauf der Krankheit hat mich mein Vater in sein Testament eingeweiht und ich habe das erste Mal erfahren was tatsächlich an Vermögenswerten vorhanden ist. Zu diesem Zeitpunkt habe ich erstmals realisiert, dass meine Geschwister und ich bei einem gemäßigten, „normalen“ Lebensstil in der privilegierten Lage wären, nie einen Tag des Geldes wegen arbeiten gehen zu müssen.
Mir war aber von Anfang an klar, dass diese große Freiheit mit einer großen Verantwortung einhergeht. Gabe ist immer auch Aufgabe.
Leider kam der Tag des Abschiednehmens von meinem Vater viel zu bald und damit die besagte Verantwortung, das Erbe bestmöglich zu veranlagen.
Ich war gerade 21 Jahre alt, mitten im Bachelorstudium und diese erste Zeit war für mich sehr schwer. Nachdem ich ein sehr nahes Verhältnis zu meinem Vater gehabt hatte, hätte ich ohne mit der Wimper zu zucken alles ererbte Vermögen gegeben um nur noch ein paar Jahre länger mit ihm Zeit verbringen und von ihm lernen zu dürfen.
Die ersten Jahre nach dem Tod meines Vaters habe ich mich die meiste Zeit bei Investmententscheidungen auf den seit Jahrzehnten etablierten Vermögensberater der Familie verlassen. Ich dachte mir: „Wenn mein Vater und mein Großvater dort veranlagt haben, kann das doch nicht so verkehrt sein.“
Ich habe also kurz nachdem das Testament abgehandelt war, einen Termin bei besagtem Vermögensberater vereinbart. In diesem Termin versuchte mich dieser erst einmal einzuschüchtern und mir zu erklären, welche Verantwortung man als vermögender Mensch hat und was dementsprechend von mir erwartet wurde. Geschickt wurden dann im Gespräch auch die eigenen Produkte eingefädelt und ins Spiel gebracht. Das war definitiv eine leicht verdiente Provision. Erst zu einem späteren Zeitpunkt habe ich dann gelernt, dass versprochene Rendite nicht gleich realisierte Rendite ist.
Vor ungefähr drei Jahren habe ich schlussendlich begonnen, mich über diverse Finanzblogs selbst weiterzubilden und auch Podcasts zum Thema Geldanlage zu hören, nachdem ich feststellen musste, dass die Performance der gemanagten Depots – gelinde gesagt – überschaubar war.
Parallel zur Weiterbildung habe ich dann auch aufgehört, „frisches Geld“ in diese nachzuschießen und stattdessen begonnen, selbst in ETF’s und Einzelaktien zu investieren.
Zu Beginn der Coronakrise, am Tiefpunkt der Börsenkurse, kam dann für mich die Erkenntnis, dass die gemanagten Fonds auch in der Krise schlechter performten als mein privates Depot. Daraufhin habe ich die im Nachhinein betrachtet wohl eher impulsive Entscheidung getroffen, die angefallenen Verluste zu realisieren (~20k€) und zum Höhepunkt der Krise so gut wie alle meine fremdgemanagten Wertpapiere bei Banken und Vermögensberatern aufgelöst. Mit dem Erlös habe ich dann das Aktiendepot mit wöchentlichen und teils täglichen Käufen von Mitte März – Ende April weiter aufgebaut.
Seit Jänner 2020 investiere ich zusätzlich auch 1.000€ monatlich in ETF Sparpläne.

 

In beruflicher Hinsicht bin ich mittlerweile auch auf dem besten Weg, eine erfolgreiche Karriere bei einem etablierten mittelständischen Unternehmen zu starten. Ich bin seit mehreren Jahren im gleichen Unternehmen tätig und hatte bereits längere Auslandsaufenthalte in Nordamerika.
Nun steht der erste größere Jobwechsel an und dieser soll mir den nächsten Karriereschritt ermöglichen. Im Gespräch ist ein deutlich größerer Verantwortungsbereich in Verbindung mit einem längeren Auslandseinsatz (ca. vier Jahre). Unsere kleine Familie würde also vorübergehend die Zelte in Österreich abbrechen und an die amerikanische Ostküste übersiedeln. Ich gehe davon aus, dass sich meine berufliche Tätigkeit mittelfristig sicher noch deutlich mehr auf meinen Vermögenszuwachs auswirken wird, als bisher.
Daneben habe ich außerdem ein Aufsichtsratsmandat im Familienunternehmen angenommen das zum einen natürlich ein spannendes Betätigungsfeld bietet und zum anderen auch nicht schlecht vergütet ist.

 

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  • Welche Fehler hast Du auf Deinem Weg gemacht, was würdest Du Deinem jüngeren Ich dazu raten und was können die Leser Der Freiheitsmaschine davon lernen?
Jeder Mensch macht Fehler. Das Ziel sollte nur sein, sie zum einen nicht zu wiederholen und zum anderen in der Summe mehr richtige als falsche Entscheidungen zu treffen.
Einer meiner Fehler war sicherlich relativ unbedarft im Erstgespräch mit dem Vermögensberater meine Investitionsentscheidungen zu treffen. Hier war ich zum einen vermutlich überfordert mit der Situation und zum anderen habe ich die Dinge für bare Münze genommen die mir erzählt wurden. Im Nachhinein würde ich einen großen Teil des Erbes vermutlich erstmal ein zwei Monate liegen lassen und danach mehr streuen und nicht alles auf eine Karte setzen. Darüber hinaus würde ich mir selbst raten, Vermögensberater und Privatbanken vorher genau zu prüfen und zu hinterfragen auch wenn die Familie/Bekannte gute Erfahrungen gemacht haben.
Ich habe im Corona Crash mit der Impulsentscheidung, alle gemanagten Produkte zu verkaufen, letztendlich Glück gehabt und jetzt unterm Strich eine deutlich höhere Performance (>20% im Jahr 2020) als ich vermutlich mit diesen Produkten gehabt hätte. Genauso gut hätte die Krise aber auch noch deutlich länger dauern können und die V-Artige Erholung ausbleiben können, dann wäre das wohl rückblickend ein Fehler gewesen. Auf jeden Fall würden mir in ähnlichen Situationen – die wohl kommen werden – ein wenig mehr Besonnenheit und Durchatmen statt überstürztem Handeln in Zukunft sicher guttun.

 

  • Was hast Du während Deines Weges zur finanziellen Unabhängigkeit gelernt und was können andere Menschen davon für sich nutzen?
Ich habe für mich verstanden, dass die Gesundheit nicht mit Geld aufzuwiegen ist und persönliche Beziehungen und wahre Freundschaften deutlich mehr wert sind als die nächste Null an die Eins am Konto dran zu hängen.
Auch habe ich die letzten Jahre gelernt, das Leben nicht nur als Wettbewerb zu sehen, bei dem man möglichst immer gewinnen muss. Eine gesunde Portion Ehrgeiz tut gut und ist auch für die Karriere und das Konto von Vorteil, aber in meinen Augen lohnt es sich nicht, sich „kaputt“ zu arbeiten um dann der „reichste Tote am Friedhof“ zu sein, wie Steve Jobs es ausgedrückt hat. Über diese interessante Unternehmerpersönlichkeit und seine Biografie habe ich mich auch mit meinem Vater in dessen letzten Lebensmonaten viel unterhalten. Ich denke es ist wichtig das Leben zu genießen, dabei jedoch nie die eigenen Verhältnisse aus den Augen zu verlieren und niemals über diesen zu leben.

 

  • Was machst Du aktuell um Dein Vermögen zu nutzen / zu erhalten oder noch zu erhöhen?
Nachdem mein Vermögen eine Höhe hat in der ich es definitiv nur ausgeben kann wenn ich größenwahnsinnig werde, ist es mein Ziel am Boden zu bleiben und langfristige und nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Nach der Abhandlung des Testaments meines Vaters gab mir mein Großvater einen kleinen ausgeschnittenen Zettel mit eben jenem Goethe-Zitat, das ich oben schon erwähnt habe. Ganz nach diesem Leitsatz versuche ich trotz, oder gerade wegen der Tatsache, dass mir durch das Erbe ohne mein Zutun viel gegeben wurde, auch durch eigenen Erfolg ein Vermögen aufzubauen.
Darüber hinaus möchte ich meine Kinder, sollten sie sich für das Thema Wirtschaft und Geldanlage interessieren, möglichst spielerisch und auch schon in jüngerem Alter an die Thematik heranführen, sodass sie im Erbfall bereits ein solides Wissen über Veranlagungen aufgebaut haben und ihre eigenen Entscheidungen treffen können.

 

  • Hast Du eine bestimmte Vermögenshöhe, die Du erreichen willst?
Ein Ziel ist, das ETF Depot in den nächsten fünf Jahren zumindest auf die gleiche Summe heranwachsen zu lassen wie das Aktiendepot heute. Darüber hinaus wäre ich stolz, eines Tages ein Vermögen aufgebaut zu haben, das dieselbe Höhe hat, wie das Erbe meines Vaters. Aber dies weniger um des Geldes wegen, sondern mehr, um ihm nachzueifern und damit nicht zuletzt das wertzuschätzen, was er uns Kindern durch seine harte Arbeit neben seinem Vorbild als Vater und Mensch hinterlassen hat.

 

  • Wo stehst Du aktuell? Was sind Deine Pläne für die Zukunft bezüglich Deine Lebensstils, Lebensortes oder Deiner aktuellen Arbeit?
Wie schon erwähnt, steht bei mir eine berufliche Veränderung vor der Tür, die vermutlich auch eine geografische Veränderung Richtung Nordamerika mit sich bringt. Ich habe meinen aktuellen Job kürzlich gekündigt und die Grundpfeiler für die neue Tätigkeit mit dem neuen Arbeitgeber schon fixiert.
Meine Frau und ich haben für uns beschlossen, dass wir spätestens zur Einschulung unseres Sohnes wieder zurück sein möchten. Dies ist für meinen neuen Arbeitgeber so in Ordnung und ich versuche natürlich in dieser Zeit im Ausland besonders fleißig zu sein, nachdem auch in Europa genügend weitere Karriereschritte bei diesem Arbeitgeber möglich sind.

 

  • Gibt es noch einen Rat, den Du den Menschen in Der Freiheitsmaschine gerne mitgeben möchtest?
Kürzlich ist mir wieder neu bewusst geworden, wie vergänglich Konsum und diese „Kicks“ sind: Ich habe mir das neueste IPhone gekauft und bereits nach wenigen Tagen waren alle neuen ach so tollen Features bereits wieder vergessen und das neue Telefon ist lediglich eine „schnellere Variante“ des Alten.
Ich glaube, da dürfen wir uns alle immer wieder fragen: Brauche ich das wirklich? Es ist absolut nicht verwerflich, sich immer mal wieder etwas zu gönnen – gerade wenn es finanziell einfach möglich ist – aber manchmal liegt im Verzicht die größere Freude.
Was mir noch wichtig ist zu sagen und mich bei den vielen Reisen mit meiner Frau immer wieder beschämte und zum Teil auch betroffen machte war die unglaubliche Armut in manchen Ländern. Ich glaube es erdet ungemein in Afrika, Südostasien oder aber auch in den USA gewesen zu sein und die Armut zu sehen.
Wir leben hier in Europa vielfach auf einer Insel der Seligen und bei so manchen Politikern, die sich beispielsweise weigern, 50 unbegleitete Minderjährige aus einem Flüchtlingslager in Griechenland aufzunehmen kommt mir das Grausen!
Die wertvollsten Erlebnisse mit meinem Vermögen habe ich also, wenn ich etwas davon mit anderen Menschen, teilen kann. Wir konnten kürzlich einer Familie ein neues Auto schenken, als das alte eingegangen war und die Not groß war, da es für Alltag und Arbeitsweg essenziell war. Die Möglichkeit, so spontan helfen zu können, ist für mich eines der größten Privilegien, die unser Vermögen mit sich bringt.
Es wäre sicherlich mehr gewachsen, wenn ich immer alles angelegt hätte. Ich hätte aber auch deutlich weniger schöne Momente mit Menschen gehabt die wir beschenken konnten. Alles in Allem bin ich mit dem Weg auf dem ich bin sehr zufrieden und danke euch fürs Zeitnehmen beim Lesen. Ich freue mich über eure Fragen oder Kommentare.

 

Millionenerbschaft Andreas Urlaub Meer

 

 

Das war das Millionär Interview mit Andreas

Herzlichen Dank, dass Du dabei bist und Dich hast von mir überreden lassen, am Interview teilzunehmen!

Ich finde es sehr interessant wie Du zwischen eurem selbst erwirtschafteten Einkommen und dem geerbten Anteil daraus unterscheidest.

Das spiegelt sich ja auch in euren sehr geringen Ausgaben wieder, bezogen auf euer in Summe sehr hohes Einkommen. Wenn man weitere Berichte in der Freiheitsmaschine querliest, wiederholt sich dieses Verhalten oft. Wir Menschen haben ein „persönliches Verhältnis“ zu unserem Geld, je nachdem aus welchen Quellen es stammt.

Vielen Dank auch für die wunderbaren Fotos. Die machen direkt wieder Lust aufs Reisen.

 

Und jetzt Ihr

Welche Fragen habt Ihr an Andreas. Was gefällt euch gut, was hat euch beeindruckt und welche Ratschläge könnt Ihr Ihm geben.

Außerdem: Mach auch Du mit bei den Millionär Interviews, wenn Du Dir ein Vermögen von min. 500.000 Euro aufgebaut hast.

Schreib dem Maschinisten unter: maschinist@freiheitsmaschine.com und sei dabei.

Neben dem Fakt den anderen hier etwas zurück zu geben, lernst Du durch das Interview selbst wieder Neues und kannst das Feedback für Deinen weiteren Weg nutzen.

Ich garantiere allen Teilnehmern auf Wunsch absolute Anonymität.

Und bei der großen Freiheitskämpfer Community sind natürlich alle Menschen eingeladen, die Ihr Leben verbessern und neue Dinge lernen möchten.

 

Gib Gas mit der Freiheitsmaschine und mach Dein Leben zu einem wunderbaren Abenteuer.

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