Freiheitskämpfer Interview 15 – Der Ingenieur

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Freiheitskämpfer Interview Ingenieur Konzern SparquoteWeiter geht’s mit unserer Freiheitskämpfer Interview Reihe.

Junge Menschen berichten hier in der Freiheitsmaschine über Ihren persönlichen Lebensweg, Ihre Höhen und Tiefen und Ihre Erfahrungen beim Vermögensaufbau.

 

Heute schreibt uns Der Ingenieur

Sind diesem selbst Finanzen nicht zu schwör? Ferdinand Piëch z.B. fand das Thema dermaßen trivial, dass er sich den Finanzteil seines damals neuen CEO Jobs bei VW nach eigener Aussage nebenbei während der Weihnachtsfeiertage aneignete.

Jetzt war Hr. Piëch ein ausgesprochener Schlaukopf aber rein von der Sache hatte er damit nicht Unrecht. Sehr viele Menschen können sich in einem überschaubaren Zeitraum die wichtigsten Parameter zum Thema Geld und Kapitalmarkt selbst aneignen. Und das Internet macht es so einfach wie nie, dabei die richtigen Lehrer zu finden.

 

Und damit Bühne frei für Den Ingenieur

 

Hallo Maschinist,
erstmal vielen Dank für die tollen Interviewserien und die Freiheitsmaschine generell. Habe bald alle Beiträge durch und bin von den vielen inspirierenden Geschichten begeistert. Ich freue mich über die wachsende Community und habe selbst die Fragen zu der Interviewserie Freiheitskämpfer beantwortet. Vielleicht finden sie ja den Weg auf deinen Blog und helfen dem ein oder anderen bei der persönlichen Entscheidungsfindung weiter und machen Deinen Lesern Mut anzufangen – so wie ich mit Mitte 20 durch mein positives Umfeld  den Weg zur selbstverwalteten Geldanlage fand und einfach angefangen habe.

 

Wie alt bist Du (& der Partner falls vorhanden), wie lange seid Ihr schon zusammen und habt Ihr Kinder?

Ich bin 32 Jahre jung, meine Partnerin ist 27. Wir sind seit knapp 1 Jahr zusammen und haben noch keine Kinder. Jedoch ist perspektivisch der Wunsch nach einer eigenen Familie da. Noch leben wir beide in getrennten Haushalten, was wir planen in 2020/21 zu ändern.

 

Wo auf der Welt lebst Du / Ihr (in der Stadt oder auf dem Land)?

Ich lebe in einem schönen Dorf. Der Begriff „Leben auf dem Dorf“ hat für mich eine große Spannbreite. Hier ist es ein wohlhabendes, weltoffenes Dorf mit guter Infrastruktur am Rande einer kleinen Großstadt mit einem ansässigen DAX-Konzern. Dort besitze ich ein Haus und kann von dort zu Fuß oder mit dem Rad schnell in den Wald oder zu einem der vielen Badeseen in der Nähe. Auch wohnen einige Freunde und Familie in der Nähe.
Mit dem Hauskauf 2013 hatte ich großes Glück – dazu später mehr – und habe dort mit meiner Partnerin ein schönes Heim im Grünen mit Fahrraddistanz zu meinem Arbeitgeber. Sie wohnt in einer ca. 40km entfernten Universitätsstadt in einer kleinen Wohnung in guter Innenstadtlage. So haben wir das Beste aus zwei Welten, auch wenn es finanziell nicht optimal ist.
Das Haus nimmt momentan ca. 30% (warm, inkl. Instanthaltung) meines monatlichen Gehalts ein. Diese Kennzahl werde ich in ca. 2 Jahren durch planbare Gehaltssteigerungen und Umschuldung auf ca. 20% drücken können.

Wie sieht Dein bisheriger Lebensweg aus und welche beruflichen wie privaten Erfahrungen hast Du dabei gemacht?

Bis zu meinem Abitur 2006 bin ich auch auf einem Dorf groß geworden. Es war eine Zeit, die von Inliner-Hockey, Fußball, Pokémon, Angeln, Buden bauen, Mopeds, Lagerfeuer & Mädchen geprägt war. Mein Elternhaus würde ich als klassische Mittelschicht bezeichnen, in der Geldanlage in Aktien und Ähnliches aber kein Thema war. Dort zählte das Sparbuch und Berufsbilder waren durch das Handwerk geprägt.
Anschließend zog es mich in die weite Welt hinaus und ich begann eine Offizierslaufbahn bei der Bundeswehr, die ich 2 Jahre später als Reserveoffizier abschloss. Während dieser Zeit habe ich viel gelernt, diverse Standorte im In- und Ausland kennengelernt und am wichtigsten: Selbständiges Lösen von Problemen und Weiterkommen auf eigene Faust. Das hilft mir nach wie vor im Leben. Außerdem konnte ich dort etwas Geld sparen, sodass ich mir mein anschließendes Studium ohne fremde Unterstützung und mit zwei weiteren Nebenjobs am Fachbereich selbst finanziert habe. Darauf bin ich sehr stolz.
Während der Bundeswehr entschloss ich mich einen Bachelor (FH) als Ingenieur zu erlangen und nahm das neue Projekt direkt nach Dienstende in Angriff. Nach einigen Startschwierigkeiten, vor allem in Mathe und E-Technik, lief es dann an der FH soweit gut, sodass ich neben dem Studium auch mit meinen Freunden Zeit beim Sport und auf Partys verbringen konnte. Insgesamt war es eine sehr intensive Zeit mit dem Lehrplan, dem Studentenleben und auch den 2 parallelen Nebenjobs. Während dieser Jahre wütete die 2008er Finanzkrise und wir hatten alle Angst, wie es nach dem Studium für uns weitergehen sollte. Diese Sorge hat sich dann aber glücklicherweise für alle von uns in Luft aufgelöst.
Persönlich bin ich einige Praktika, die Abschlussarbeit, gute Noten, Hartnäckigkeit und sicherlich auch etwas Glück als Trainee 2012 bei einem DAX Konzern eingestellt worden, bei dem ich noch heute tätig bin.
Investiert habe ich während der Finanzkrise aufgrund fehlenden Kapitals und Wissens nicht.
Den ersten Job dort habe ich nicht nach absoluter Gehaltshöhe gewählt, sondern nach Persönlichkeit meines Vorgesetzten, der zu erwartenden Lernkurve und meiner ersten eigenen Projekte im Unternehmen. Hier ging es auch gleich komplett ins kalte Wasser, wo ich einmal aufs Neue Schwimmen lernen musste. In dieser Zeit hatte ich, neben guter beruflicher Entwicklung (Weiterbildung, Dienstreisen auf der ganzen Welt, herausfordernde Projekte, Persönlichkeitsentwicklung, steigendes Gehalt, etc.), aber auch eine wunderbare Work Life Balance. Diese wurde mir aber auch nicht geschenkt, sondern ich musste für meine Überzeugung eintreten und auch an der ein oder andern Stelle mit Widerständen umgehen.
Regelmäßiges Training, handwerkliche DIY-Projekte, diverse Urlaube in den Bergen und am Meer gehören dazu und auch viele kleine, schöne Erlebnisse im Alltag machen für mich ein schönes Leben aus. Hier kann ich nur jedem empfehlen das nicht zu vernachlässigen und eine passende Mischung aus Beruf und Privatleben zu finden. Ich weiß, das ist aus der Perspektive des Angestellten geschrieben, bei Gründern sieht das wieder ganz anders aus. Meine Freundin teilt diese Auffassung und so gehen wir gemeinsam und glücklich durchs Leben. Jederzeit in dem Wissen, wie privilegiert wir in einem demokratischen, westlichen Land mit allen Annehmlichkeiten und trotz aller herrschenden Probleme doch sind.

 

Reisen Urlaub Entspannen

 

Finanziell habe ich mit ca. 27 nach einigen „klassischen“ Erfahrungen wie Riester, teure Fonds & schlechte Finanzberater angefangen, meine Finanzen selbst in die Hand zu nehmen. Dabei hilft mir, dass ich von Haus aus sparsam bin und allergisch gegen unnötige Kosten aller Art. So startete ich damals mit einem kleinen Depot und den ersten eigenen Aktien und ETF. Ich weiß noch genau, wie mein bester Freund und ich unsere erste Aktie (Tabak) in einem Café gekauft haben und danach bei Cappu auf unsere „eigenen“ Tabakfarmen angestoßen haben ;-). Daran anschließend haben wir weitergemacht, sicherlich einige Fehlentscheidungen getroffen, aber was am wichtigsten ist: Wir sind am Ball geblieben.
Die zweite finanziell wichtige Entscheidung habe ich mit 26 getroffen. Der Kauf des eigenen Hauses. Damals hat es mir schlaflose Nächte bereitet: 100% finanziert, wenig weiteres Eigenkapital. Aber Lage und Ort so wie ich es wollte. Im Nachhinein eine super Entscheidung gewesen. Nach Miet-Kaufpreis Verhältnis damals noch für eine ca. 12,5 bekommen. In absoluten Zahlen habe ich ca. 160.000 € für die Immobilie bezahlt. Normal sind in der Gegend mittlerweile Kaufpreisfaktoren von 23-26. Dazu muss ich aber auch sagen, dass die Immobilie optisch in keinem guten Zustand war und ich schnell gehandelt habe. Ein beauftragter Gutachter hat den Immobilienwert damals auf ca. 220.000 € geschätzt. Im Anschluss habe ich aus dem Haus in Eigenleistung wieder ein schönes Objekt machen können, was viel Arbeit aber auch sehr lehrreich war.

 

Wie hoch ist Dein / Euer aktuelles jährliches Nettoeinkommen. Wie hat es sich entwickelt und wie sieht die weitere Entwicklungsmöglichkeit in Deinem Bereich aus?

Hier rechne ich für das Interview ohne meine Freundin, da noch getrennte Haushalte.
Ich verdiene jährlich ca. 50.000 € netto als Angestellter + 3.000 € Netto aus Dividenden. Wenn alles normal läuft, steigert sich mein Einkommen durch die Gehaltsstufen noch bis auf ca. 60.000  € netto im Jahr, ohne die Work-Life Balance übermäßig zu strapazieren und bei weiterhin spannenden Projekten im Job. Eine Notwendigkeit die Tarifbindung zu verlassen sehe ich momentan nicht. Die Dividenden steigen entsprechend meiner Sparquote.

 

Würdest Du Deine / Eure berufliche Tätigkeit anderen Menschen empfehlen, wenn es um die Punkte Einkommen, Entwicklungsmöglichkeiten und persönliche Erfüllung geht und was sind die Gründe dafür?

Auf jeden Fall.
Ich surfe auf der Welle der Digitalisierung und erhalte im industriellen Bereich regelmäßig Jobangebote. Jeder, der technisch interessiert ist und eine entsprechende Ausbildung hat, kann dort viele spannende Projekte angehen und inspirierende Menschen kennenlernen. Da in diesem Bereich das Änderungstempo extrem hoch ist, gehe ich im Frühjahr wieder für 2 Jahre „zur Schule“ und bilde mich im Bereich der Software Entwicklung/Projektmanagement weiter. Hier habe ich mit meinem Arbeitgeber ein entsprechendes Paket vereinbart und er übernimmt neben den Studiengebühren auch für die Zeit weiterhin die Personalkosten. Der Studienplatz ist ein wirklich gutes Privileg für das ich sehr dankbar bin, mich aber auch in diversen Assessmentrunden gegen mehrere 1000 Bewerber  durchgesetzt habe.

 

Wie hoch sind Deine / Eure aktuellen jährlichen Ausgaben und in welchen Bereichen schränkst Du Dich ein, um eigenes Vermögen aufzubauen?

Genau Buch führe ich nicht. Ich lebe nach dem Prinzip 33% Immobilie, 33% Investments, 33% Leben/Spaß.
Jedoch wird der Anteil Immobilie auf ca. 20% runtergefahren und die freien Mittel werden 70/30 in Investments/Spaß aufgeteilt.
Durch gute Gespräche mit meiner Bank konnte ich mittlerweile eine Umschuldung per Forward-Darlehen erzielen. Die Kreditrate wird durch die signifikant besseren Zinskonditionen und Sondertilgungen um 33% reduziert. Die Aufteilung erfolgt wie beschreiben und meine ETF-Sparpläne werden aufgestockt.
Ich schränke mich in Bereichen wie Versicherungen, Handyvertrag, Unterhaltungselektronik, Feiern finanziell sehr ein, in Bereichen Kleidung, Lifestyle dafür weniger. Meine großen „Schwächen“ sind Urlaube, Essen und auch Uhren (wobei wir hier nicht über das absolute Luxus-Segment sprechen). Dabei müssen es aber keine teuren Luxusreisen sein. Auch auf ein prestigeträchtiges Auto verzichte ich und fahre einen 9 Jahre alten Gebrauchtwagen – mit dem man sich aber besonders im Sommer vor jeder Eisdiele sehen lassen kann.
Außerdem koche ich viel, baue Einrichtung in Upcycling Projekten selbst und versuche so viel wie möglich an Reparaturen selbst zu erledigen, bevor ich teure Firmen beauftrage.

 

Abenteuer Urlaub

 

Wie hoch ist Dein / Euer aktuelles Vermögen, wie hast Du es investiert und was möchtest Du in Zukunft dabei noch besser machen?

Angefangen habe ich nach meinem Bachelor mit 25 Jahren im Beruf und fast 0 € auf dem Konto. Daher glaube ich, dass es jeder mit etwas Grips, Mut & Disziplin finanziell zu etwas bringen kann. Dabei existieren für mich nicht immer nur die Versionen 1 und 0 – nämlich „Fat Fire“ / Multimillionen / etc. und auf der anderen Seite von Konsumschulden zerfressen auf keinen grünen Zweig kommen.
Ich habe großen Respekt vor jedem Unternehmer / Vermieter / Gründer, etc. der durch Arbeit, Risiko und Kapitaleinsatz ein wirklich großes Vermögen aufbaut und kann meine Vermögenswerte, auch entsprechend anderer Interviews, schon einordnen. Jedoch passt dieser Weg des Angestellten und passiven Investors einfach besser zu mir und meiner Lebensweise. Meine Hauptwährungen sind Gesundheit, Zeit und Beziehungen. Die Finanzen bilden gewisse Rahmenbedingungen für diese Lebensführung.
Jetzt aber zum Depot:
Ich halte es ganz langweilig und klassisch nach Gerd Kommer, gewürzt mit Einzelaktien, die ich auf Dividendenstrategie fokussiere.
  • Cash Tages/-Festgeld: ca. 10.000 €
  • Depot Aktien/ETF: ca. 75.000 €
  • Immobilie: ca. 275.000 € – ca. 90.000 € Restschuld = 185.000 € Eigenkapital
Auf die Immobilienbewertung komme ich mit dem aktuellen Quadratmetermietpreis in meiner Region mit dem Faktor 20 multipliziert. Mir ist bewusst, dass die Immobilie Liefestyle und kein Cash-generierendes Asset ist.
Somit komme ich auf ein aktuelles Gesamtvermögen von ca. 270.000 € – ich denke das kann sich doch schon sehen lassen.

 

Das Aktiendepot wurde durch den Corona-Crash kräftig durchgeschüttelt und drehte zwischenzeitlich sogar ins Minus. Die letzten Monate habe ich dafür genutzt, einige meiner Positionen aufzustocken. Vom Vorgehen her habe ich mich hier zu 70% auf marktbreite ETF a la Finanzwesir konzentriert und 30% meine Einzeltitel an strategischen Stellen verstärkt.
Vermögen aus betrieblicher und privater Altersvorsorge lasse ich hier mal raus. Dazu bin ich aktuell auf der Suche nach ein bis zwei Wohnung zum Vermieten, um hier noch einen Fremdkapitalhebel zu nutzen und eine weitere Assetklasse aufzunehmen. Der Klassiker: 2-3 Zimmer, Balkon, gute Stadtlage, etc. jedoch ist der Markt mit Objekten guter Kennzahlen und Renditen leergefegt. Somit ist hier Geduld gefragt.
Außerdem bin ich gerade dabei meine Investorenkarriere im Bereich P2P-Kredite zu starten.
Da mich als Leser auch immer die Depotzusammensetzung sehr interessiert hat, gebe ich auch mal einen Einblick für die Community:
35 % ETF nach Kommer (davon MSCI Indizes: 50 % World, 20 % EM, 15 % Europe, 15% Small Caps). Das werde ich überproportional ausbauen
65% Einzelaktien nach Branchen und Ländern diversifiziert. Fokus sind zu 80% Dividendentitel und regional bin ich auf den Märkten BRD, USA, GB, CHN unterwegs und habe so meine Investorenlaufbahn begonnen.
Hier habe ich über Rohstoffkonzerne und REITs auch diese beiden Felder möglichst abgedeckt und halte keine Rohstoffe/Edelmetalle oder weitere Beteiligungen an Crowdfunding Projekten oder Ähnlichem.
Durch den Corona Crash verschiebt sich die prozentuale Aufteilung aktuell in Richtung des Kommer-Depots. Zielgröße ist hier 50/50.
Anleihen besitze ich nicht. Als risikoarme Anlageform (Staatsanleihen mit AAA Rating) bringen sie mir im Vermögensaufbau zu wenig Rendite. Und Anleihen mit hoher Verzinsung sind für mich nicht risikoarm genug. In einen risikoarmen Anleihen ETF werde ich mit wachsendem Vermögen zur Absicherung investieren.
Rückblickend hätte ich zum Vermögensaufbau weniger diversifizieren und mehr Konzentration (FANG) ins Depot bringen sollen. Aber das ist aus heutiger Sicht auch leicht gesagt und  aktuell speziell durch einen NASDAQ 100 ETF abgebildet.

 

Hast Du ein bestimmtes Vermögensziel?

Die Höhe meines absoluten Vermögens ist für mich nicht so entscheidend. Da kann ich mit vielen anderen Interviewpartnern absolut nicht mithalten, ist auch nicht das Ziel. Viel wichtiger ist es mir einen passiven und relativ abgesicherten Cashflow zu generieren. Hier peile ich ein Ziel von 250.000 € in Aktien / ETFs an. Außerdem möchte ich meine Immobilie schuldenfrei bekommen (bei der Zinslage aber keine Top-Priorität) und 1-2 Wohnung im Wert von ca. 175.000 € zum Vermieten finden.
Somit ergibt sich ein gesamtes Vermögensziel von ca. 700.000 €. Danach sehe ich weiter, ob ich weiter aufbaue oder beruflich kürzer trete und den Gehaltsverlust durch Dividenden und Mieteinnahmen ausgleiche.

 

Welche weiteren Lebensziele hast Du. Wo und wie möchtest Du Leben und was treibt Dich aktuell besonders an?

Geld und Vermögen zu haben ist schön, aber für mich ist das nur ein Werkzeug, um ein angenehmes und selbstbestimmtes Leben zu führen. Das versuche ich nie zu vergessen und Vermögen nicht zum Selbstzweck werden zu lassen.
Wichtig sind mir Werte / Dinge wie Gesundheit, Familie, Freiheit, soziale Kontakte, Weiterentwicklung und Reisen. In diese Tätigkeiten möchte ich gern mehr Zeit investieren und  eine Reduzierung meiner Arbeitszeit auf 80% ist eine ernsthafte Option in 2-3 Jahren.
Weiterhin möchte ich gern in einigen Jahren mit meiner Partnerin eine eigene Familie gründen. Hier sehe ich mich vor meinem geistigen Auge schon in einer 28h Woche mittags die Bolognese kochen, nachdem vormittags auf dem Markt eingekauft und ein hartes Trainingsprogramm absolviert wurde.

 

Pizza machen essen Beziehung

 

Mit meiner Partnerin möchte ich mir berufliche Entwicklung und Verantwortung für die Familie teilen.
Die Entscheidung Kind oder Karriere, vor der faktisch viele Frauen in Deutschland stehen und auch Männer deren Karrieren entscheidende Knicke bei Elternzeit und temporärer Teilzeit bekommen ist für mich in einem progressiven Industrieland wie Deutschland nicht verständlich. Hier müssen wir als Gesamtgesellschaft besser werden. Persönlich favorisiere ich das schwedische Modell, wo beide Elternteile 25-32h Arbeiten und sich beide um die Familie kümmern können – ohne jetzt alle Details zu kennen. Geht mir um das generelle Prinzip. Mir ist schon bewusst, dass das jetzt aus der Brille DAX-Angestellter mit gutem Gehalt kommt. Die Lebensrealität sieht in Deutschland leider oft anders aus.
Durch die Corona Krise habe ich auch in letzter Zeit in meinem Umfeld viel mit Kurzarbeit, Zukunfts-  und Existenzängsten zu tun gehabt. Da ist mir noch einmal klarer geworden, was für ein hohes Level der von mir beschriebene Zustand ist, eben auch weil ich aus keinem reichen Umfeld komme und solche Fragen meine ersten 25 Lebensjahre einfach gar kein Gesprächsthema waren. Die letzten Monate haben mir aber wieder verstärkt gezeigt, dass ich für mich auf dem richtigen Weg bin und genau diesen Zustand anstrebe – mehr Zeit durch passives Einkommen.
Außerdem ist es mir wichtig, weiter die Welt zu entdecken und auch dem langen Winter in Deutschland zu entfliehen, weshalb ich ein großer Fan von Kurz-Sabbaticals und dem Konzept des Überwinterns bin.
Einen ersten Vorgeschmack habe ich mir zu Beginn 2019 geholt, als ich 10 Wochen in der Wärme mein Depot aus diversen Cafés und Tauschulen mit einem Lächeln im Gesicht geführt habe und so für einige Zeit das Lebensgefühl eines Vollzeit-Privatiers hatte. Da kann ich mich dran gewöhnen und ich habe die freie Zeit sehr genossen und neben den ganzen sportlichen, kulturellen und kulinarischen Aktivitäten auch 1-2 Stunden am Tag online Seminare, Podcasts, Bücher zur weiteren Entwicklung gehört und gelesen. Die Auszeit habe ich mir durch gesammelte Überstunden aus meinem Beruf ermöglicht. Das Reisen habe ich auch immer schon viel in den Semesterferien gemacht und dort für wenig Geld viel gesehen und erlebt.

 

Was sagt Dein Umfeld generell zu Deinen Plänen und wirst Du dabei unterstützt?

Ich habe in meinem Freundeskreis alles dabei. Von „lass mich in Ruhe damit“ bis zu anderen guten Freunden, die meine Leidenschaft als „Buy and Hold Investor“ teilen.
Dies ist auch ein entscheidender Vorteil mental und diszipliniert am Ball zu bleiben, wenn mal etwas nicht nach Plan läuft. Wir stützen und gegenseitig und passen auf uns auf! Das hat einige von uns schon vor größeren und vorschnellen Entscheidungen bewahrt.
Mittlerweile bekomme ich aus dem erweiterten Bekanntenkreis Anfragen zur Hilfestellung beim Aufbau von Depots und allgemeinen Geldthemen.
Ich gehe – sowohl mit der eignen Anlage und auch mit der ab und zu Hilfe für andere – aber nicht aktiv hausieren, helfe aber der Freiheitsbewegung wo ich kann.
Meine Freundin ist mittlerweile auch vom arbeitsarmen Anlagekonzept nach Kommer überzeugt und zieht mit mir an einem Strang – was mich sehr freut. Auch sie hat das Ziel des Überwinterns vor Augen.

 

Gibt es noch etwas, dass Du den anderen Freiheitskämpfern mitgeben willst?

Jeder Lebensweg ist anders. Was uns Freiheitskämpfer eint, ist dass wir unsere eigenen Konzepte haben und vom Reden ins Handeln kommen.
Das kann ich auch jedem nur empfehlen. Es ist manchmal notwendig, die eigene Komfortzone zu verlassen und außerhalb eine Weiterentwicklung anzustreben.
Bei allen Lesern, die sich keine aktive Anlage wie Stock Picking zutrauen:
Ich kann Euch nur wärmstens die Lektüre von Gerd Kommer, die Podcasts vom Finanzwesir und Finanzrocker und den Austausch mit Gleichgesinnten in der Community empfehlen.

 

Die Community ist stark!

 

Sie wird Euch auch in schweren Zeiten helfen und beispielsweise mit vorhandenen Ängsten umzugehen. Diese hatte ich zu Beginn auch deutlich und wollte bei den ersten Rücksetzern nichts mehr von Aktien wissen. Diese Ängste werden oft von einigen schlechten Beratern und Konzernen geschürt. Stichwort: Rentenlücke, German Angst, Pflegestufe, etc.
Beim Depot kann ich nur empfehlen, nicht mit zu viel Aufwand die letzten Prozentpunkte zu optimieren, sondern das ganze möglichst aufwandsarm und wetterfest zu gestalten.
Etwas Arbeit ist aber nötig.
Das ganze Geheimnis ist:
  • Verdien Geld
  • gib weniger aus
  • investiere den Rest
Was die Rendite beeinflusst sind Asset Allokation, Kosten und der Zinseszins. Mein gelerntes Wissen in a Nutshell für den Angestellten. Wer sich auf andere Weise wirkliche Vermögen aufbauen will für den sind 1. Gründung, 2. Heirat oder 3. Erbe die schnellsten Wege.
An dieser Stelle noch eine Buchempfehlung „Die Kunst über Geld nachzudenken“ von Kostolany.

 

Ansonsten gilt aus meiner Sicht fürs Leben:
  • Ernährt Euch gesund
  • geht zum Training
  • seid gut zu Euren Mitmenschen
  • aber auch hart und kompromisslos, wenn Euch jemand über den Tisch ziehen will
  • lest Bücher
  • kümmert Euch um Eure Beziehungen
  • schaut Euch die Schönheit der Welt und anderer Kulturen an
  • hört nicht auf Populisten
  • verzeiht euch auch mal einen Fehler
…der Rest ergibt sich oft von selbst.

 

 

Das war das Freiheitskämpfer Interview mit dem Ingenieur

Vielen Dank, dass Du mit dabei bist und schön, dass Du neben der Werbung für diesen Lebensweg auch welche für Deinen Beruf machst.

Ein technisches Studium ist sicher manchmal hart aber danach hat man auch etwas in der Hand und in Kombination mit einem positiven Mindset stehen einem verdammt viele Türen offen; wie Du eindrucksvoll beweist.

 

Und jetzt Ihr

Welche Fragen und Anmerkungen habt Ihr an den Ingenieur.

Schreibt dazu im Kommentarbereich!

 

Außerdem

Mach auch Du mit bei der Interviewreihe, wenn Du Dich im Lebensabschnitt bis 35 und min. 100.000 Euro selbsterschaffenem Vermögen befindest!

Mich interessiert, was euch antreibt und eure Ziele und Träume. Also haut in die Tasten und schreibt dem Maschinisten unter maschinst@freiheitsmaschine.com

Ich freue mich über jede Zuschrift!

Neben dem Fakt den anderen hier etwas zurück zu geben, lernst Du durch das Interview selbst wieder Neues und kannst das Feedback für Deinen weiteren Weg nutzen.

 

Als zusätzliche Möglichkeit, kannst Du Deinen weiteren Weg gerne in einem Tagebuch hier in unserer Community veröffentlichen.

 

Die Millionär Interviews laufen natürlich auch weiter und auch hier freue ich mich auf weitere Gäste.

Gib Gas mit der Freiheitmaschine und mach Dein Leben zu einem wunderbaren Abenteuer!

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