Zusammenfassend würde ich dir empfehlen einen gewissen Anteil risikoarmer Assets bzw. andere Assetklassen zu halten für mehr Diversifikation und weniger Risiko um dein langfristiges Rendite- bzw. Anlageziel von 7% "sicherer" zu erreichen.
usammenfassend würde ich dir empfehlen einen gewissen Anteil risikoarmer Assets bzw. andere Assetklassen zu halten für mehr Diversifikation und weniger Risiko um dein langfristiges Rendite- bzw. Anlageziel von 7% "sicherer" zu erreichen.
Nichts für ungut, du wolltest hier gechallengt werden und ich glaube das hast du von mir genug bekommen ;)
Ich denke, Du hast einfach eine andere Risikotragfähigkeit und siehst eine hohe Aktienquote als Zock. Das ist ja auch völlig ok. Es geht ja gar nicht darum, dass das eine richtig und das andere falsch ist. Ich möchte die Aktienmarktrendite und lebe mit den Schwankungen. Du glaubst, dass man durch Beimischung risikoarmer Assets letztendlich doch die Aktienmarktrendite und das auch noch "sicherer" erreichen kann - das ist aber ein Widerspruch in sich. Wenn Du Risiko aus dem Portfolio raus nimmst, dann geht auch die Rendite runter. Und hier schließt sich ja wieder der Kreis und kommt zurück auf meine ursprüngliche Frage, ob ich langfristig die Minderrendite durch umschichten von Fremdkapital (Bonds/Cash) in Eigenkapital (Aktien) aufholen kann. Mein Fazit nach der Diskussion bzw den Kommentaren bisher: Den "Stress" tue ich mir nicht an.
Vielleicht noch zur Einordnung: Wir reden hier über mein Depot - nicht über mein Gesmatvermögen. Ich bin außerhalb meines Depot in Gold, einer fremdvermieteten Immobilie (würde ich eher nicht empfehlen) sowie in Krypto und ein bisschen Lego sowie steuerfreie Rentenverträge (für mich bondähnlich - nur mit ein wenig positiver Rendite) diversifiziert. Dazu hohe zu erwartende Betriebsrente + gesetzliche Rente. Jetzt noch im Depot "zittrig" werden macht für mich keinen Sinn... ;)
Hallo @hjp,
ich rechne Rente, Betriebsrente und weitere arbeitgeberseitige Altersrückstellungen auch als persönlicher Bond / Anleiheanteil.
Sie sind von der Auszahlung nominal garantiert und laufen bis ans Lebensende plus teilweiser Hinterbliebenenrente für den überlebenden Partner.
Weil deren Realrendite langfristig nur leicht über Null liegt (und Staatsanleihen seit einigen Jahren und für einige weitere Jahre wahrscheinlich negativ liegen werden), habe ich den privaten Teil davon erst in letzter Zeit durch massive Zuzahlungen aufgebaut.
Der hohe Anleiheanteil dort reicht mir besonders im aktuellen "Negativen Realzinsumfeld" absolut aus und ich halte keine weiteren Anleihen.
Schönen Abend
Weil deren Realrendite langfristig nur leicht über Null liegt (und Staatsanleihen seit einigen Jahren und für einige weitere Jahre wahrscheinlich negativ liegen werden), habe ich den privaten Teil davon erst in letzter Zeit durch massive Zuzahlungen aufgebaut.
Sprichst Du hier von der Betriebsrente oder auch der gesetzlichen Rente? Ich meine, die gesetzliche kann man erst erhöhen bzw. zuzahlen, wenn man älter als 50 ist? Die Betriebsrente habe ich mit 4800€/Jahr schon ausgereizt.
Der hohe Anleiheanteil dort reicht mir besonders im aktuellen "Negativen Realzinsumfeld" absolut aus und ich halte keine weiteren Anleihen.
D.h. Du hältst auch kein Cash vor, um auf Krisen zu warten und dann in diesen Phasen Dein Cash in den Markt zu investieren?
Grüße
HJP
Ich meinte die Betriebsrente, die ich über der Beitragsbemessungsgrenze unlimitiert Brutto befüllen kann.
Ich halte kein Cash für Korrekturen vor. Manchmal gibt es jahrelang keine 10% Korrektur. Das macht meistens keinen Sinn darauf zu warten.
Wir sind aktuell mit Sparquote gut 60% plus versteuerte Dividenen, die die Lebenshaltungskosten übersteigen aber in der "Max. Cashflowphase". Ich kann dadurch aktuell jedes Jahr mehr als 1.5 Jahresausgaben neu investieren (wenn das Geld nicht in arbeitgeberseitige Produkte fließt).
Durch diese aktuell komfortable Situation bin ich z.B. im starken Einbruch März 2020 z.B. dann von 0% Cash auf -10% Cash mittels Margin Kredit bei Interactive Brokers gegangen.
Das würde ich in der Entnahmephase später nicht mehr machen. Das heißt durch eine Lebenssituation mit mehr Antifragilität kann man wiederrum mehr Risiken eingehen.
Schönen Abend
Die Neigung solch ein Risiko z.B. für ein 50k-Portfolio zu fahren mag akzeptabel sein, aber sicher tendenziell weniger im sechs- oder siebenstelligen Bereich.
Also mir persönlich geht es gut damit, selbst ohne krisensicheren Job. Nur um aufzuzeigen, dass HJP jetzt bei weitem kein Extremfall sein muss. ?
Noch was zum Thema Cash-Reserve und damit verbundenen versuchen des Market-Timings:
Wie stark läuft das 60, 70 oder 80%-ige Depot dem 100%-igen bereits hinterher, bis der Crash da ist?
Wenn 10% pro Jahr Rendite geht, habe ich a) mit 100% Aktienquote nach 5 Jahren: 1 * 1.1^5 = 1.611 b) mit 70% Aktienquote nach 5 Jahren: 0.7 * 1.1^5 = 1.127.
Unterstellt man dann einen max. Drawdown von 50%, sieht es folgendermaßen aus: a) 1.611 * 0.5 = 0.805 b) 1.127 * 0.5 = 0.564.
b) kann natürlich nun seine 0.3 Cashreserve dazulegen, und kommt auf 0.564 + 0.3 = 0.864, also etwas mehr (nur ca. 7%) als a).
Dass b) aber genau im Moment des 50%igens Drawdowns alles reinbuttert, ist aber wohl eher unwahrscheinlich... er wird wohl eher vorher schon Kapital reinstecken, dass dann den Abwärtstrend auch noch mitmacht. Er kann also in der Praxis nicht vermeiden ins fallende Messer zu greifen, oder erst nach dem maximalen Drawdown kaufen. Dann dauert es aber nicht lange, bis a) wieder davonzieht. Denn sein Aktiendepot ist ja auch nach dem Crash noch deutlich größer als das von b).
Je höher die Rendite, je länger der Bullenmarkt, je größer die %-Cashreserve --> desto tiefer muss der Drawdown sein, und desto besser das Timing, um aus der Cashreserve wirklich Nutzen zu schlagen. Wenn man bedenkt, dass 50%-ige Drawdowns historisch sehr selten sind, ist diese Wette in der Praxis kaum zu gewinnen.
Eine Cashreserve lohnt für den rationalen Anleger daher aus meiner Sicht nicht.
Ich hatte meine Asset Allokation mit 35% Aktienanteil gestartet, bin nun aber bei 50% geblieben. Habe viele weitere Assets und eine für mich gute Mischung gefunden. Ich halte allerdings auch keine Cashreserve für das Depot und werde die Asset Allokation beibehalten bis zur FF und oder Erbschaft. Möglicherweise shifte ich Aktien u Immos etwas herum, mache dies aber eher an dem Arbeitsaufwand mit den Immos abhängig. Ich bin hin- u. hergerissen, wer von den beiden richtig liegt, Roman oder HJP, denke aber, dass es Sinn macht für spätere Entnahmestrategien und einem langem Anlagezeitraum die Aktienquote nicht zu niedrig zu haben.
denke aber, dass es Sinn macht für spätere Entnahmestrategien und einem langem Anlagezeitraum die Aktienquote nicht zu niedrig zu haben.
Genau, gerade bei (sehr) langen RE-Phasen brauchst du die Stocks, um durchzukommen.
Tim Schäfer beispielsweise macht es ja auch so, permanent All-In Aktien zu sein und lediglich einen Notgroschen von 3-5K zu halten. Klar kommt ein laufendes Einkommen dazu, aber dennoch zeigt es, dass es auch mit siebenstelligem Vermögen noch machbar und nicht komplett verrückt ist. ?
Zum Thema Aktienquote im Rentenalter finde ich übrigens folgendes Buch sehr relevant, welches - nach einer Reduktion des Aktienanteils zu Rentenbeginn - dafür plädiert, diesen im Rentenverlauf wieder hochzufahren: https://www.amazon.de/Winning-Losers-Game-Strategies-Successful/dp/1259838048
Ich sehe es genauso wie HJP. Ich habe, abgesehen von zwei Immobilien und einem Notgroschen iHv 30k, auch praktisch alles in Kryptowährungen und Aktien (mittleres 6-stelliges Depot). Anleihen sind nicht so wirklich meins. ;-) Natürlich schwankt dann das Depot mitunter an einem einzigen Tag um mehrere tausend Euros, das muss man halt aushalten können bzw. wollen. Insofern ist es meiner Ansicht nach in erster Linie eine mentale Sache.
Ich persönlich habe damit wohl vor allem deswegen kein Problem, weil es sich bei dem Geld im Depot um Geld handelt, das ich aufgrund eines regelmäßigen Einkommens aktuell nicht benötige. Wäre ich bereits jetzt in Rente und müsste davon leben, sähe es möglicherweise anders aus.
Noch was zum Thema Cash-Reserve und damit verbundenen versuchen des Market-Timings:
Eine Cashreserve lohnt für den rationalen Anleger daher aus meiner Sicht nicht.
Der Zweck der Cashreserve ist ein anderer andere: Die Höhe der Cashreserve nach normalerweise nach Kriterien wie Alter, Restzeit bis zur Pensionierung und Liquiditätspuffer für ungeplante Ausgaben festgelegt, z.B. 3-6 Monatsgehälter. Die restlichen freien Mittel werden dann nach Möglichkeit investiert. Income, Balanced und der Grössteil der Growth-orientierten Anlager sollten investieren in ein über mehrere Assetklassen diversifiziertes Portfolio investieren und nur die mit der höchsten Risikotoleranz in ein 100% Aktienportfolio. Selbst wenn ihr euch in die letzte Gruppe zählt, heisst es nicht dass die zuvor beschriebene Notwendigkeit einer ausreichend bemessenen Cashreserve sinnfrei ist.
Deine Beispielrechnung mit 40% und 30% Cash ist ziemlich realitätsfern und 10% durchschnittliche Rendite für 5 Jahre auch sehr optimistisch. Wie bereits zuvor diskutiert, ein diversifiziertes Portfolio sollte wenig korrelierte Assetklassen beihalten die eine langfristig positive erwartete Rendite haben. Ersteres trifft für Cash zu, das Zweite nicht. Deshalb wird ein rationaler Anleger wohl kaum 40% oder 30% Cash halten, sondern sinnvollerweise in andere Assetklassen investieren die Erträge generieren und gleichzeitig das Gesamtrisiko reduzieren.
Nochmal: Die Idee, 100% im Aktienmarkt, Krypto oder andere Highrisk-Assets zu investieren um Gewinn zu maximieren ist ein ziemlich extremer Ansatz. Spektakuläre Abstütze von Hedgefunds wie Archegos zeigen wir leicht selbst von Profis Marktrisiken unterschätzt werden. Selbst nachgewiesen erfolgreiche langfristige Investoren wie Berkshire Hathaway sind nicht 100% in Aktien sondern sitzen derzeit auf einen erheblichen Cashbestand von ca $140 Mrd. Warum? Weil nach vielen Jahren der Hausse der Aktienmarkt relativ teuer ist und es keine ausreichend attraktiven Investmentmöglichkeiten gibt.
Ich bin mir nicht sicher, ob einige von euch schonmal eine mehrjähige Schwächephase mitgemacht haben um zu wissen wie hart sich das anfühlen kann wenn man voll in HR-Assetsvinvestiert ist.
Selbst nachgewiesen erfolgreiche langfristige Investoren wie Berkshire Hathaway sind nicht 100% in Aktien sondern sitzen derzeit auf einen erheblichen Cashbestand von ca $140 Mrd. Warum? Weil nach vielen Jahren der Hausse der Aktienmarkt relativ teuer ist und es keine ausreichend attraktiven Investmentmöglichkeiten gibt.
Warum haben Sie denn dann - nach Deiner Argumentation - nicht vor einem Jahr die Gelegenheit beim Schopf ergriffen und großflächig zu günstigen Preisen nachgekauft?
Ich vermute, dass es weitere/andere Gründe für die Cashbestände von BH gibt, z.B. die teils irrsinnigen Regularien für Großinvestoren.
Relevanter finde ich für mich als Privatanleger den Blick zu anderen Privatanlegern, und allein der Blick in andere Budgets hier im Forum zeigt auf, dass 20-40% Cash eben keine Ausnahme darstellen, sondern immer wieder zu sehen sind.
Und das alles bezieht sich immernoch auf unsere "Investoren-Blase", also ganz zu schweigen, was beim Otto-Normal-Deutschen so passiert. Siehe auch: https://freiheitsmaschine.com/warum-das-beliebteste-hobby-der-deutschen-dass-eigene-vermoegen-verrotten-zu-lassen-ist/
Nochmal: Die Idee, 100% im Aktienmarkt, Krypto oder andere Highrisk-Assets zu investieren um Gewinn zu maximieren ist ein ziemlich extremer Ansatz. Spektakuläre Abstütze von Hedgefunds wie Archegos zeigen wir leicht selbst von Profis Marktrisiken unterschätzt werden. Selbst nachgewiesen erfolgreiche langfristige Investoren wie Berkshire Hathaway sind nicht 100% in Aktien sondern sitzen derzeit auf einen erheblichen Cashbestand von ca $140 Mrd. Warum? Weil nach vielen Jahren der Hausse der Aktienmarkt relativ teuer ist und es keine ausreichend attraktiven Investmentmöglichkeiten gibt.
Ich bin mir nicht sicher, ob einige von euch schonmal eine mehrjähige Schwächephase mitgemacht haben um zu wissen wie hart sich das anfühlen kann wenn man voll in HR-Assetsvinvestiert ist.
In welchem Zusammenhang verwendest du da das Wort Profis?
Oder anders: Wenn Profis ein Risikomanagement fahren welches jeder kleine Privatanleger...von "Profis" gerne "Dumb Money" genannt....mit nur einem minimalen Verstaendnis von Risikomngmnt wesentlich besser macht - fuer was sollen da die "Profis" ein Masstab sein? Wie man sich durch Gier platt macht?
Bloomberg nannte das ein "leveraged Blow-out" durch extremste Ueberhebelung......
Der kleine Investor mit einem 6 oder evtuell 7-stelligem Depot hat auch den Grossen eines voraus..er hat keine Liquidaetsprobleme...Buffett sagt ja selbst was er mit einem Depot von 1 Mio anders machen wuerde.
Der TE muss sich halt einfach nur klar machen was er letzten Endes will...passiv Investieren mit evt. mal Rebalancen oder eben einen aktiven Ansatz fahren...danach richtet sich alles weitere...
Warum haben Sie denn dann - nach Deiner Argumentation - nicht vor einem Jahr die Gelegenheit beim Schopf ergriffen und großflächig zu günstigen Preisen nachgekauft?
Das weiss ich nicht, da musst du Warren Buffet fragen ;)
Wenn ich mich richtig erinnere hat BH letztes Jahr z.B. in japanische Konglomerate investiert, die tatsächlich günstig waren und heute um einiges an Wert gewonnen haben. Aber offensichtlich gab es damals wie heute zu wenig Möglichkeiten das Geld zu investieren und folglich die Mittel eher in den Rückkauf von eigenen Aktien gesteckt werden.
Bei uns ist es so dass wir nur 10k als Cashreserve in der Hinterhand halten. Wir sind Anfang 30, haben beide unbefristete Arbeitsverträge, meine Frau im Amt. Wenn das Gehalt meiner Frau ausfällt kommen wir immer noch gut über die Runden.
Wenn etwas unvorhergesehenes passiert zahlen wir das mit der Rücklage die wir dann wieder hochsparen.
Für das unwahrscheinliche worst case szenario mit doppelter Arbeitslosigkeit über mehrere Monate müsste ich eben einen Teil der ETFs oder Kryptos auflösen, aber das Risiko sehe ich sehr gering derzeit.
Vielen wird das strategisch sicher sehr aggressiv vorkommen, aber wenn ich an mein Ich Mitte 20 zurückdenke sind wir jedes Mal fett in den Urlaub gefahren wenn wir 10k auf dem Konto hatten und haben uns nie Sorgen über morgen gemacht.
Zu der Zeit war das finanzielle Risiko objektiv deutlich höher als heute ?.
Das Eigenheim bzw. eigene Wohnung ist natürlich nochmal ein Risikofaktor. Aber auch hier haben wir derzeit einen noch 25 Jahre laufenden Kredit der mittlerweile von der Höhe her wie normales Mietniveau ist. Es gibt aber auch hier keine Restschuld. Rücklagen werden hier in der WEG gebildet falls etwas am Gebäude anfällt. Ich sehe das Ganze daher ziemlich entspannt. Lieber schaue ich zu dass ich möglichst bald relevante Mengen in Investitionen habe, mein Geld für mich arbeitet und ich eines Tages nicht mehr darauf angewiesen sein werde Zeit gehen Geld zu tauschen.
In welchem Zusammenhang verwendest du da das Wort Profis?
Oder anders: Wenn Profis ein Risikomanagement fahren welches jeder kleine Privatanleger...von "Profis" gerne "Dumb Money" genannt....mit nur einem minimalen Verstaendnis von Risikomngmnt wesentlich besser macht - fuer was sollen da die "Profis" ein Masstab sein? Wie man sich durch Gier platt macht?
Bloomberg nannte das ein "leveraged Blow-out" durch extremste Ueberhebelung......
Ich weiss schon auf was du hinaus willst, aber ich glaube dass das eine etwas platte Darstellung ist.
Der Anteil der gescheiterten Privatanleger die auf eigene Faust versuchen am Markt erfolgreich zu investieren ist vermutlich viel höher als der Anteil der gescheiterten aktiven Fonds bzw. Hedgefunds. Von letzteren liest man in den Medien, von ersteren hört man normalerweise nicht viel. Wie oft liest man Fälle von Privatanlegern, die ihr Geld mit hochspekulativen Investments verzockt haben? Schau mal z.B. auf die Verlustquoten von CFDs, das gibt dir eine Idee wieviel Kapital dort vernichtet wird und wie wenige damit nachhaltig erfolgreich sind.
Natürlich ist Gier, oder nennen wir es bei professionellen Investoren mal "Performancedruck", ein Faktor um (zu) hohe Risiken einzugehen. Aber genau das hat man zuletzt auch verstärkt bei Privatanlegern gesehen z.B. die bei Robinhood zocken.
Ich sehe professionelle Portfoliomanager bzw. Riskmanager gegenüber Retailinvestoren klar im Vorteil was methodische Kompetenz, Informationsverfügbarkeit, etc angeht. Jedem Privatinvestor der in Kapitalmärkte investiert sollte klar sein, dass er es mit überwiegend professionellen Gegenparteien zu tun hat und er tendenziell im Nachteil ist.
Nochmal: Die Idee, 100% im Aktienmarkt, Krypto oder andere Highrisk-Assets zu investieren um Gewinn zu maximieren ist ein ziemlich extremer Ansatz. Spektakuläre Abstütze von Hedgefunds wie Archegos zeigen wir leicht selbst von Profis Marktrisiken unterschätzt werden.
Sorry Roman, Du vermischst hier die Sachen fundamental: Ein Hedgefonds hat sich auf die Fahne geschrieben, zu jeder Zeit Wert für seine gutgläubigen Kunden zu generieren. D.h. wenn der Markt fällt und wenn der Markt steigt. DAS FUNKTIONIERT einfach nicht dauerhaft. Deshalb sterben Hedgefonds wie die Fliegen. Sie müssen ständig Wetten auf die Zukunft eingehen und im Laufe der Jahre zeigt sich, dass das nicht funktioniert bzw nur Glück war. Selbst bei Profis. Da werden tolle Geschichten erzählt, wie einfach das alles ist - "lass doch mal die Profis machen". Auch "normale" Fonds unterperformen den Markt auf lange Sicht. Wenn sie gut sind, dann schaffen "die Profis" es einen Downside abzufedern. Aber auch das Gegenteil ist der Fall. Sie verzocken sich auch im Crash und dann wird es noch bitterer für den Anleger (hatte so ein Exemplar auch mal im Depot zu meinen Anfängerzeiten - war davor Phantastisch gelaufen).
Daraus folgerst Du, dass der Markt hoch riskant ist und Risiken unterschätzt werden. Die Argumentationskette ist einfach nicht richtig: Es ist nicht das Marktrisiko das unterschätzt wird (jeder weiß, dass die nächste Krise auf jeden Fall kommt), sondern der Irrglaube, dass man die Marktentwicklung strategisch ausnutzbar vorhersagen könnte - das ist eine Überschätzung der eigenen Fähigkeit, Marktentwicklungen zu prognostizieren. Das ist was völlig anderes.
Wer sich nicht anmaßt, die Märkte prognostizieren zu können, kann sich fast schlafen legen mit einem prognosenfreien Weltdepot und wartet ab, wie sich das Depot im Laufe der Dekaden vervielfacht.
Dass eine hauptsächliche Investition in Aktien eher "extrem" ist in den Augen vieler, kann ich nachvollziehen, es bleibt aber m.E. eine irrationale Angst vor Verlust.
@roman
Klar, viele Private scheitern. Bei den Profis gibt ebenfalls gute und weniger gute. Bzgl. CFDs auch interessant: Schon gewusst dass nach Statistiken der IHKs die Quote der "Entrepreneurs" die beim ersten mal "scheitern" sogar noch hoeher ist als die bei den CFDs?
Nur wenn in unserem Fall der TE schon in einem Boersenforum unterwegs ist schaetze ich dass er zum interessierteren Teil der Privatanleger gehoert ;)
Bei meinem ersten Beitrag ging es fuer mich darum was er will, bzw wie er es dann umsetzen moechte. Ob auf den Crash warten Sinn macht ist Sache der Statistiken - dies muss der TE also selbst fuer sich selbst bewerten.
Jedoch sollte er klar wissen was er dann wann wie machen wird - also eine Strategie fuer diesen Fall - nur diese hat er wohl nicht, was mMn wiederum die Folge haette dass die Cashquote fuer das Thema Nachkauf im Crash besser bei Null waere.
Ob Cashquote allg. Sinn macht haengt von der Strategie ab, bzw ist individuelle Sache...meine war z.B. in der letzten Zeit zwischen -10% und +70%...sinnlos zu bewerten wenn man die Umstaende nicht kennt...je nach Begruendung kann eine CashQ. also Sinn machen oder eben auch nicht...
Allgemein halte ich uebrigens den Verweis auf Profis - die mit Mrd-Bertraegen AUM - nicht fuer wirklich zielfuehrend, da deren Rahmenbedingungen komplett andere sind.
Hab ich ne Strategie mit Verlustbegrenzung dann ist die ganze MPT nur bedingt relevant...warum Bridgwater oder Buffett diesen Luxus nicht haben sollte klar sein, zusaetzlich gibt es gesetzliche Auflagen + Fondprospekt, dafuer haben sie aber wieder massig Resourcen, etc....
Ich denke dass der Privatanleger den Grossen gegenueber Vor- und Nachteile hat - ueber die Vorteile machen sich leider die wenigsten Gedanken...lieber gegen die Grossen da antreten wo man schon prinzipbedingt im Nachteil ist, aber egal, man hat ja was von Graham oder Dalio gelesen
Naiv wie ich bin gehe ich auch einfach mal davon aus dass jeder zumindest ein bisschen Ahnung in dem Bereich hat in dem er/sie unterwegs ist