Mal ein paar wichtige Punkte zu NFTs, die in schlecht recherchierten Clickbait-Artikeln meist nicht erwähnt werden:
* Zunächst mal ein Tweet von Paul Graham (der sich sehr gut mit Seed-Investitionen auskennt und Y Combinator mit gegründet hat): "NFTs can be used for so many different things that you're inviting history to make a fool of you if you dismiss them. Even if I were sure that most current uses of NFTs were bogus, I'd never dare to say that all possible uses were."
https://twitter.com/paulg/status/1490406747051286539?s=20&t=mqfGIYYKd795xiOHjlq3fg
* Kaum jemand schaut sich die Sache aus der Perspektive von Künstlern und Inhaltserstellern an - ein Musiker André Allen Anjos: "i made more income from one NFT drop than my 15 year career as a musician."
https://twitter.com/RAC/status/1490330491379060736?s=20&t=B3TiS4viu79JnzN9f333ZA
* "a lot of people seem to miss that the entire point of NFTs is to make content FREE while making ownership scarce. nobody is forcing you to pay for an NFT, you can still enjoy it FOR FREE alongside everybody else. you like my music? you can have it for free."
--> jeder kann NFTs kostenlos konsumieren
--> dennoch kaufen manche Fans NFTs und zahlen für den Besitz
* "scarce ownership empowers artists to make WAY more income without stupid ad based models. it eliminates the exploitative models of Spotify, Apple, Amazon, etc..."
--> mehr Einkommen OHNE ein dummes werbebasiertes Modell
* "this is a drastic economic shift and it flips the entire model that we've grown accustomed to. a model that has held back several generations of artists predating the internet. this is a profound change."
--> wir sehen eine tiefgreifende Veränderung
* "I have 3.5 million unique listeners per month on spotify, yet I made more income from 5 collectors."
--> die hohen "take rates" von Spotify & Apple Music gehören der Vergangenheit an UND richtige Fans können und werden an ihre Lieblingskünstler mehr zahlen
( https://cdixon.org/2021/02/27/NFTs-and-a-thousand-true-fans)
* "meanwhile web2 platforms *cough* @itchio *cough* that exploit gamers and their makers come out saying it's a scam. it's not a scam, it just makes them irrelevant."
--> die Zukunft von Spotify und Apple Music sieht nicht rosig aus
* Fazit: "we don't need to convince you to join the revolution. just continue to enjoy the free content we make for you, except this time we're actually getting paid for it. how that is offensive, i do not know."
--> mehr Macht UND mehr Geld für Künstler + kostenlose Inhalte für alle
--> die Verlierer u.a.: Spotify, Apple Music & Facebook
https://twitter.com/RAC/status/1490431018792226817?s=20&t=B3TiS4viu79JnzN9f333ZA
VG
reinvest
Ich gönne ihm sein Einkommen, Künstler sollen gutes Geld verdienen, und zwar möglichst direkt.
Aber das es eine Revolution ist, mag er gerne glauben. MMn ist es zum aller größten Teil Hype. Ein NFT seiner Musik ist im Endeffekt eine Sonderedition einer CD/Platte. Das Wald-und-Wiesen-Künstler hunderte oder tausende von € dafür bekommen, dass sie eine CD nehmen und sie signieren, womit sie einzigartig wird (non-fungible), glaubt wohl niemand so recht. NFTs machen es jetzt nur einfach, einen Sammelgegenstand digital zur Verfügung zu stellen. In 1-2 Jahren wird man sich umschauen und feststellen, dass die meisten NFTs so viel Wert haben, wie die zusammenbaubaren Autos aus den Ü-Eiern. Dann verdienen genau die Künstler mit NFTs Geld, die Fans haben, die bereit sind ihren Künstlern Geld zu geben. Hoffentlich mehr als heute, weil die Einstiegshürde, Auffindbarkeit und die Möglichkeiten zum Widerverkauf höher sind, aber dennoch auf einem niedrigerem Level als heute.
Wer glaubt denn ernsthaft, dass das hier von dauerhaften Wert ist:
Beim Finanzrocker war neulich auch ein NFT-Fan. Der hat total begeistert von den Möglichkeiten von NFTs geschwärmt. Sein Hammer-Beispiel waren Payback-Punkte.
Nicht falsch verstehen: Ich beglückwünsche alle, die jetzt mit NFTs gutes Geld machen. High Risk, High Reward.
Das ist doch alles wertloser Pixelmüll. Keiner findet das so schön, dass er es "haben" muss, es ist nicht so, wie ein Expressionist, Öl auf Leinwand, der einen in der Seele berührt, den man sich über den Schreibtisch hängt und jeden Tag geniesst, dass man ihn sich leisten konnte, und der Besuch beugt sich ehrfürchtig vor, um die Pinselstriche anzuschauen. Die astronomischen Preise, die gezahlt werden, sind reine FOMO/Investmenthype, wenn ich einen der ersten NFTs besitze, steigt der garantiert noch weiter gewaltig im Wert. Schaut euch diesen Affen an, der neulich aus Versehen für 3k USD statt 300k verkauft wurde. Künstlerisch ist der nicht mal 3k USD wert, Produktionszeit eine halbe Stunde. Alles Hype und Marketing einer Cryptoclique, die gemerkt hat, dass sich der 8002te coin nicht mehr so gut verkauft und deshalb eine neue "Assetklasse" geschaffen hat (siehe ebenso Defi). Warum sollte ich Musik "besitzen" wollen (oder auch nur 0.003% davon), wenn ich sie umsonst hören kann? Ich will gar nichts besitzen, Besitz belastet nur oder in dem Fall verklebt Festplatten. Ich würde sogar darauf verzichten, mein Steak zu besitzen, wenn ich es umsonst essen kann. Hey, möchte jemand mein Auto besitzen für schlappe 200k EUR (und 1000% fälschungssicher), es bleibt aber vor meiner Haustür stehen und ich kann es fahren, wann immer ich will? Leider bin ich kein Promi wie Melania, die jetzt ihren Namen mit wertloser Kunst als NFT verkaufen können.
...Ich will gar nichts besitzen, Besitz belastet nur ... Ich würde sogar darauf verzichten, mein Steak zu besitzen, wenn ich es umsonst essen kann...
Aus historischer Sicht, war das Hauptproblem der Besitzlosen, dass einen die Besitzer (oder Verwalter des Besitzes) vorschreiben konnten, was man tun kann...
Ich bin ohne Wertung mittlerweile überzeugt, dass es zwei grundsätzliche Menschentypen gibt.
Wenn man die jeweilige Zustimmung zu auf den ersten Blick nicht zusammenhängenden Punkten wie z.B.:
Privatbesitz, C19 Maßnahmen, Bitcoin, Steuerraten oder z.B. in Deutschland auch die Schulpflicht messen würde, kämen zwei dimetrale Gruppen von Menschen heraus, die beide in unterschiedlichen Systemen leben wollen.
Versteh mich nicht falsch, ich bin durchaus materialistisch veranlagt und garantiert kein Kommunist. Es funktioniert nur nicht, einen Besitz vorzugaukeln, der vom Nutzen entkoppelt ist, dann verliert der Besitz seinen kompletten Wert.
Das ist doch alles wertloser Pixelmüll.
Danke für Deinen Feedback yok!
Ich musste eben ganz schön lachen. Als ich vor über 10 Jahren ein Studium in einer Bank absolvierte, war ich im Unternehmenskunden-Geschäft eingesetzt. In einer großen deutschen Stadt mit hoher IT-Affinität haben einige junge Gründer sich auf (Online-) Spiele spezialisiert. Die Präsentation von denen war der Hammer und die Ideen der Zeit voraus.
Der "Unternehmenskundenberater" meinte nach dem Gespräch zu mir: "Digitale Welten, Pixel, immaterielle Güter ... hahaha, sowas finanzieren wir nicht." Er fand Maschinenbau und Dinge, die man auch "ordentlich bilanzieren kann" klasse.
Das Unternehmen ist stark gewachsen und verdient mit "Pixel" eine Menge Geld.
* Ich bin absolut der Meinung, dass die Preise für NFTs aktuell extrem gestiegen sind. In einigen Jahren werden über 95% der NFTs ihren Wert verlieren. Viele Künstler, die früh auf diesen Trend gesetzt haben, sind reich geworden. Das wird sich schnell ändern.
* ABER, Blasen haben auch eine gute Seite. Durch die hohen Preissteigerungen wird die Aufmerksamkeit auf dieses Thema gelenkt und alle reden drüber. Dann platzt die Blase, aber die Entwickler bauen weiter und erstellen immer bessere Werkzeuge. In einigen Jahren stehen neue Tools zur Verfügung und alles funktioniert besser, ist einfacher zu benutzen und der Funktionsumfang steigt. Auch Bitcoin/Krypto musste durch diese Zyklen.
* Alles in unserem Leben wird digitaler und "Pixel" werden immer wichtiger. Was wollen wohl viele Jugendliche mit solchen Karten:
Der Trend ist glasklar --> die Ausgaben für "Pixel" steigen:
Wir stehen noch am Anfang der Digitalisierung oder besser "Pixelisierung" ;)
VG
reinvest
Das sehe ich auch so.
Die größte Ausgabeposition meines 10 jährigen Sohnes ist z.B. seit vielen Monaten der Kauf von virtuellen Produkten (im Spiel Roblox) mit einer virtuellen Währung (Robux).
In diesem Spiel kann man sich damit für den eigenen Spielecharakter virtuelle Dinge oder Spielerweiterungen kaufen.
Diese virtuellen Welten sind für junge Menschen Teil Ihres Lebens und vielleicht sogar bald Teil Ihrer Identität.
@yok
Besitz & Nutzen
* Gegenstände/NFTs in Spielen, können einen direkten Nutzen haben --> gaming items
* NFTs können dir einen Zugang zu einem Forum, einer Discord-Gruppe, einer Online-Veranstaltung etc. verschaffen --> https://medium.com/space-seven/a-closer-look-at-utility-nfts-with-examples-5c505ceec5dd
* oder Zugang zu physischen Orten (Tickets etc.) --> https://linksdao.io
* NFTs müssen aber keinen Nutzen haben --> ein signiertes Bild hat auch keinen zusätzlichen Nutzen
VG
reinvest
Wow, exakt das meine ich 
Mein Sohn (knapp 3 Jahre) ist noch zu jung, aber genau dieses Verhalten kann ich auch bei meiner Nichte (6) beobachten. Virtuelle Dinge werden immer wichtiger, damit wird "digitales Eigentum" auch wichtiger. Auch wenn das vielleicht lustig klingt, aber mit einer VR/AR-Brille wird sich dieser Trend beschleunigen.
Wenn Dein Sohn diese virtuellen Dinge von Roblox in ein anderes Spiel transferieren oder (wie ein NFT) verkaufen möchte, geht das wahrscheinlich nicht. NFTs würden genau diese Eigenschaft bieten.
VG
reinvest
Ich bin absolut der Meinung, dass die Preise für NFTs aktuell extrem gestiegen sind. In einigen Jahren werden über 95% der NFTs ihren Wert verlieren. Viele Künstler, die früh auf diesen Trend gesetzt haben, sind reich geworden. Das wird sich schnell ändern.
^ this ^
Loide, ich habe ja nicht gesagt, dass es generell keine Wertschöpfung im Internet gibt. Ich sage, dass das dezentrale prozentuale "Besitzen" von (meist lieblos massenweise erstellten) Grafiken, die ich mir auch kostenlos screenshotten kann oder von Musik, die ich auch kostenlos anhören kann, keine grosse wirtschaftliche Zukunft hat. Darüber hinaus mag es Dinge geben, die zu NFTs gerechnet werden, die ich dort bisher nicht vermute. Aber das meiste, das mit der Übergabe einer digitalen Leistung gegen Geld zusammenhängt, ist ja auch bisher schon ohne das magische NFT-label ganz brauchbar geregelt.
Ich bin ohne Wertung mittlerweile überzeugt, dass es zwei grundsätzliche Menschentypen gibt.
Wenn man die jeweilige Zustimmung zu auf den ersten Blick nicht zusammenhängenden Punkten wie z.B.:
Privatbesitz, C19 Maßnahmen, Bitcoin, Steuerraten oder z.B. in Deutschland auch die Schulpflicht messen würde, kämen zwei dimetrale Gruppen von Menschen heraus, die beide in unterschiedlichen Systemen leben wollen.
Dazu noch: ohne ein gewisses Clustering von Ansichten zu unabhängigen Themen wäre eine repräsentative Demokratie unmöglich. Trotzdem gibt es nicht nur zwei Typen Menschen, sondern jeder ist sehr individuell mit allen Übergängen. Wenn man die beiden von dir angedeuteten Typen im Zusammenhang mit den Diskussion hier aber binnen will, dann nennen wir sie doch der Einfachheit halber "Tea-Party" und "soziale Marktwirtschaft" 
Eine "gut" informierte Reporterin und Gary Vaynerchuk zum Thema NFTs:
https://twitter.com/garyvee/status/1491654217970462721?s=20&t=TreqfsILnI96SUVyhGB5qw
Und noch ein kurzes Video mit Gary Vaynerchuk hinterher:
VG
reinvest
Ich denke man kann alle aussagen von Gary soweit unterschreiben.
Die Menschheit wird digitaler (nicht digital!). Wie beschrieben ist die Akzeptanz bei jungen Menschen sehr hoch. Der Kegelclub stirbt aus, dafür wird zusammen online gezockt. Die neue Generation akzeptiert digitales Geld ohne wenn und aber, dennoch sehe ich hier keinen Burggraben für unabhängige Cryptowährungen. Das politische Risiko bleibt.
Zum Thema frühe Phase einer neuen 2000er Bubble: Amazon hat das Kataloggeschäft digitalisiert, eBay das Gebrauchtzeitungengeschäft und Netflix/Lovefilm die Videotheken. Den Gewinner vorab auszumachen war schwierig und riskant, dennoch konnte ich bei allen den Weg Geld zu verdienen und deren Skalierungseffekte verstehen.
Den Nutzen von NFTs sehe ich im Bereich von Echtheitszertifizierung. Aktuell bekomme ich eine "Kinokarte" in Form eines QR-Codes in einer Email. Kein Plan ob das passt....
Beim Austausch "digitaler Güter" über Filialen, Firmen, Ländern hinaus wird es mal richtig interessant. Aber wer verdient hier wie Geld? Nach meinem bisherigen Verständnis (habe mich nicht sehr viel damit beschäftigt) könnte es DIE große und vertrauenswürdige Mintingstelle werden, welche einen Bruchteil einers Cents pro Mint für Ihre Dienste in Anspruch nimmt.
@vroma
Hi Vroma, genau, der Trend ist glasklar
"Die neue Generation akzeptiert digitales Geld"
--> USDC > USD
Soll heißen, dass ein Stablecoin heute schon viel mehr Möglichkeiten bietet, als USD auf einem klassischen Konto. Die "neue Generation" wird irgendwann in der Zukunft keine Girokonten mehr eröffnen ;)
"Burggraben für unabhängige Cryptowährungen"
--> Hier könnte man viel zu schreiben. Ich bin fest davon überzeugt, dass es auch hier Burggräben geben gibt. Beispiel Ethereum: Ethereum hat die meisten Entwickler, mit die größte Community, die meisten gezahlten Gebühren (10 X von Bitcoin), die größten NFT-Umsätze, die meisten dApps ... bei vielen Metriken ist Ethereum top. Es gibt zwar "Brücken" zu anderen L1-Ketten, aber diese sind nicht besonders sicher (großer Hack letzte Woche). In der Zukunft könnte man hochwertige/wertvolle Transaktionen über L1-Ketten abwickeln, die die größte Sicherheit, Dezentralisierung etc bieten.
"Das politische Risiko bleibt"
--> So ist es. Das ist das größte Risiko für Krypto. Wenn Menschen die neue Technologie nutzen und es einen Mehrwert bietet, wird man es auch in Zukunft nutzen können. Ich sehe das sogar als eine große Chance. Aus dem Bankensektor weiß ich, dass man die neuen DeFi-Tools nutzen würde, wenn man eine größere rechtliche Sicherheit hätte. Wenn Krypto einen ordentliche Regulierung bekommen (wovon ich ausgehe), wird das politische Risiko sinken. Dann stehen die Preise aber ganz wo anders ;)
"Den Gewinner vorab auszumachen war schwierig und riskant"
--> Genau, daher könnte man beispielsweise auf die großen L1-Ketten wie Bitcoin und Ethereum setzten. Wenn Du beispielsweise ETH hälst, dann setzt Du auf Web3, DeFi, NFTs, DAOs usw. Und je größer die Nutzung von Ethereum ist, desto mehr ETH wird verbrannt.
Opensea ist beispielsweise einer der großen ETH-Burner:
"Nutzen"
--> Das kann so ziemlich alles sein. Wir werden in einigen Jahren vielleicht auf das Jahr 2022 blicken und sagen, dass wir den richtigen Use case noch nicht hatten
VG
reinvest