Vielen Dank für die tollen Beiträge hier im Forum! Ich habe jeden einzelnen davon mit Interesse gelesen! Am meisten hat mich überrascht, aus welchen unterschiedlichen Lebensbereichen die Menschen kommend zu einem ähnlichen Ziel gelangt sind (oder sich das Ziel nun vorgenommen haben).
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Um das Spiel für alle Nutzer fair zu halten, werde ich ein Auge darauf halten, dass gleiche IP Adressen nicht unter multiplen Nutzernamen abstimmen oder ähnliches.
Dann wünsche ich euch viel Spaß und viel Erfolg!
Hallo lieber Maschinist,
dann mache ich mal den Anfang:
Bei meinen Eltern bin ich im Eigenheim groß geworden und es hieß immer, wir bezahlten geringere Raten für den Kredit als eine Wohnung zur Miete kosten würde. Mein Vater besaß später eine Wohnung zur Vermietung. Daher schaute ich mir bereits kurz nach dem Studium Immobilien zur Kapitalanlage an und hätte beinahe eine in einer Versteigerung gekauft. Diese Idee geriet dann aber wieder in den Hintergrund.
Ich kam erst spät, mit 29 Jahren, auf das Thema finanzielle Freiheit und allem was dazu gehört. Ich wollte ursprünglich mit meinem Partner ein eigenes Haus kaufen und wir besichtigten schon munter Häuser in umliegenden Städten unserer wunderbaren Großstadt. Auf meiner Recherche, ob ein Eigenheim eigentlich ein gutes Investment sei, stieß ich auf den Artikel „Pro oder Contra Eigenheim? – So triffst du die richtige Entscheidung“ auf Zendepot. Ich las hier zum ersten Mal etwas über ETF’s als Kapitalanlage. Im Studium hatten die Professoren zwar grob die Investmentkategorie Aktien angeschnitten, aber im gleichen Satz immer gesagt, dass hier ein höheres Risiko bestehe. Daher entschied ich für mich stets, Aktien seien ja nichts für mich wegen des hohen Risikos. Ich informierte mich auch niemals näher. Seit dem Lesen des Artikels auf Zendepot war ich wie angefixt von der Idee des Investierens in Aktien und ETF’s. Ich wusste nicht, ob ich mir ein Eigenheim zulegen sollte oder nicht, wusste auch, dass man diese Entscheidung besser erst treffen sollte bevor man in Aktien investiert. Dennoch begann ich im April 2015 damit in ein ETF und in eine Einzelaktie zu investieren.
Ich hatte Pech mit meinen ersten Investments und machte typische Anfängerfehler, doch ließ mich nicht abbringen. Je mehr Blogs ich zum Thema Finanzen und finanzieller Freiheit las, desto mehr faszinierte mich die Idee, früher als zu Rentenbeginn finanziell frei zu sein oder irgendwann „finanziell teilfrei“ zu sein, sodass ich nicht mehr Vollzeit arbeiten müsste.
Ich startete im Februar 2016 meinen eigenen Blog über meinen Weg zu mehr finanzieller Freiheit und bin seit dem Beginn meiner Recherchen zum Thema Investieren motiviert und immer auf der Suche, mich selbst weiterzuentwickeln.
Anfang Juli kaufte ich meine erste Immobilie, da ich meine finanzielle Freiheit auf mehrere Standbeine stellen möchte, getreu meinem Namen Finanzmixerin.
Ich möchte durch Mieteinnahmen, Dividenden und durch andere passive Einkommensströme mit ca. 50-55 Jahren finanziell frei sein. Ich spare aktuell im Schnitt etwa 63 Prozent meines Nettoeinkommens. Meine Fixkosten sind, bis auf den Kostenblock Miete, sehr gering. Das Alter, in dem ich finanziell frei sein möchte, ist so hoch gewählt, da ich evtl. Familie haben werde.
Ich weiß noch nicht, wo mich mein Leben hintreiben wird. Daher weiß ich noch nicht, ob ich sofort meinen Job quittieren würde, wenn ich finanziell frei wäre. Ich würde in jedem Fall meine Arbeitszeit reduzieren, sodass ich nur 1-2 Tage zur Arbeit müsste, falls ich bei meinem jetzigen Arbeitgeber bleiben werde bis dahin.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mich langweilen würde, sollte ich keiner geregelten Arbeit mehr nachgehen. Erstens könnte ich dann an freiwilligen Projekten arbeiten und zweitens bin ich so vielseitig interessiert, dass es mir gar nicht schwerfällt, mich zu beschäftigen.
Hallo Finanzmixerin,
Wow, dass war schnell!
Ich wuensche Dir viel Erfolg!
Ich bin Ende 40, verheiratet, ohne Kinder, Angestellter in einem kleinen Betrieb, und investiere seit ich Lohn beziehe in Aktien bzw. anfangs auch in Fonds. Nach meiner Ausbildung hat mich mein Vater an die Börse herangeführt. Damals hatte ich mehrere Fonds gekauft und bin leider auch voll in den Crash (neuer Markt) geraten. Dabei hatte sich das Vermögen fast halbiert. Dennoch hatte ich nicht verkauft und diesen Crash ausgesessen.
Danach habe ich weiter in Aktien investiert – habe jedoch immer nur auf Kursgewinne geachtet. Hierdurch habe ich häufig Aktien gekauft und wieder verkauft, was sich allerdings in hohen Transaktionskosten bemerkbar gemacht hatte.
Vor kurzem habe ich dann diverse Fachbücher bzgl. der Dividendenstrategie gelesen. Danach habe ich mich komplett umorientiert und investiere ausschließlich in Einzelaktien (vornehmlich US-Aktien mit quartalsweisen Dividenden-Auszahlungen). Diese Dividenden werden natürlich neben der monatlich Sparrate von ca. 800,- EUR reinvestiert. Mein derzeitiger Depotwert liegt bei etwas über 100.000,- EUR. Hieraus kann ich derzeit monatlich etwa 300,- EUR an Dividendenzahlung (nach Steuern) generieren. Da sich dieser Cashflow aufgrund der weiteren Sparraten sowie der Dividendenerhöhungen stetig erhöht, fühle ich mich alleine dadurch schon bestätigt, auf dem richtigen Weg zu sein. Außerdem habe ich mich für diese Strategie entschieden, damit ich auch bei/nach einem Crash Auszahlungen (Dividenden) erhalten, für die ich dann relativ günstig Aktien erwerben kann, die wiederum den Cashflow erhöhen.
Mein Ziel ist es, möglichst nicht auf die staatliche Rente angewiesen zu sein, sondern dann im Alter über ein entsprechendes Depot zu verfügen, welches mich unabhängig von staatlichen Zahlungen macht. Aus diesem Grund verzichte ich auch auf den Erwerb von Immobilien und nutze das zur freien Verfügung stehende Kapital zur Aktienanlage.
Diese Strategie habe ich natürlich auch schon meinem Bekanntenkreis „empfohlen“ – allerdings ist es schwer, gegen die allgemeine deutsche Ablehnung zur Börse zu argumentieren.
Gruß
Stefan
Lieber Freiheitsmaschinist,
die Idee den persönlichen Weg, Stand und die Motivation auf dem Weg zu einem schönen Vermögen zu beschreiben, finde ich klasse. Wobei ich gleich dazu fügen will, dass ein Ziel wichtig ist, sich aber im Laufe eines langen Lebens ändern wird. Ich lese schon eine ganze Weile Finanzblogs und auch jede Menge Bücher zum Thema Finanzen. Oft treffe ich dabei auf Beiträge von jungen (in Regel Männern) Menschen, die mit Mitte Ende Zwanzig fest davon überzeugt sind, dass sie ihr restliches Leben oder zumindest bis Sie in 20 Jahren in den reichheitsbegründeten Vorruhestand gehen, 30, 40 oder auch 50 % Ihres Einkommens sparen werden. Ich denke viele davon werden (hoffentlich) von der Realität einer Familiengründung eingeholt werden und dann auch Ihre Prioritäten ändern.
Ich selber bin Anfang 40, verheiratet und habe drei Kinder. Wir arbeiten beide – als Beamte und Angestellter mit Führungsverantwortung - und haben ein gutes Einkommen – ca. 8000 € netto – ohne PKV 7200 €. Dazu kommen noch Weihnachtsgeld und Boni. Wenn man sich die Statistiken ansieht gehören wir zu den „Reichen“, was das Einkommen angeht. Wir wohnen in einem Haus, die Kosten halten sich in Grenzen.
Als junges Ehepaar haben wir unser Geld weitgehend ausgegeben. Es wurden ab Ende 20 / Anfang dreißig allerdings regelmäßig Lebensversicherungen und Riester bespart. Diese Form der Anlage findet in den Foren wenn überhaupt ja nur als sofort aufzulösen statt – die Argumente verstehe ich – aber wenn wir das nicht gemacht hätten, wäre wenig gespart worden. Wir haben auch in dieser Phase immer wieder mehr Geld verdient – der Verdienst ist aber für Kinderausstattung, Urlaub, Auto draufgegangen – immer auch mit dem Gedanken „das haben wir uns jetzt verdient“.
Erst ab Mitte dreißig haben wir mit weiterem Sparen begonnen. Ich habe ein sehr gutes Zahlengefühl, hatte aber auch zu dem Zeitpunkt erstaunlicherweise keine Ahnung von Finanzprodukten und ehrlich gesagt auch nicht vom Zinseszins – kann ich heute nicht fassen war aber so(es ist doch erstaunlich, dass man in der Schule über Flechten lernt aber nicht über Geld...). Als Kind gab es bei mir keine „Finanzerziehung“, obwohl ich aus einem Akademikerhaushalt komme. Bei meiner Frau war das anders – die Eltern haben ein beachtliches Vermögen aufgebaut. Das hat aber bei meiner Frau dazu geführt, dass Geld eigentlich keine Rolle gezielt hat, weil ja immer etwas im Hintergrund da wäre… Das Geld ist in dieser Zeit dann in Aktien- und Anleihefonds angelegt worden – über Kosten haben wir uns keine Gedanken gemacht. Aber wir haben in der Zeit begonnen unser Geld besser zu verwalten und wir habe ein Haushaltsbuch geführt. Auch haben wir zu günstigen Telefon- und Stromanbietern gewechselt. Auch wurden die ersten Versicherungen auf Jahresbeiträge umgestellt. Aber es wurde auch ein zweites sehr teures Auto (T5 war immer mein Traum) angeschafft.
Ein wirkliches Umdenken hat erst vor ca. 1,5 Jahren begonnen. Ausgelöst wurde das durch mehrere Auslöser:
Wir haben einen beachtlichen Geldbetrag geschenkt bekommen
Ein Freund hat mir vom Blackrock und ishares erzählt
Ich bin zufällig über das Buch „Money“ von Tony Robbins gestolpert und habe es trotz der gar nicht zu mir passenden amerikanischen Art verschlungen
Dann kam eine sehr intensive Zeit auf uns zu. Wir haben uns über Monate, ja eigentlich bis heute, intensiv mit dem Thema Geld beschäftig:
Wo und wie können wir sparen:
Alle Verträge wurden gesichtet – Unfallversicherung gewechselt, PKV auf Jahresbeitrag umgestellt, Zeitung gekündigt, Handy auf Alditalk umgestellt
Einkaufen: Ich habe den Großteil meiner sehr teuren Biosupermarkteinkäufe auf Rewe und Aldi umgestellt – Fleisch allerdings nicht – habe die Sonderangebote gesichtet und entsprechend eingekauft. Wir kaufen auch manches gebraucht, z.B. Skianzüge für unsere Kinder – nur Topqualität und immer noch recht teuer, aber eben viel günstiger als neu. Auch unsere Klamotten kaufen wir viel bewusster, oft als Angebot ein.
Auto: der geliebte T5 wurde verkauft, der Zweitwagen auch und es wurde ein recht günstiger (ist mit drei Kindern relativ) Jahreswagen angeschafft. Dafür wurde ein S-Bahn Jahreskarte gekauft
Wir putzen wieder selber
Noch ein paar für uns hilfreiche Ansätze: keine unnötigen Speisen oder Getränke unterwegs (wenn gehen wir gezielt in gute Lokale), vor dem Kaufen ein paar Minuten, bei teuren Anschaffung auch mal ein paar Tage nachdenken, im Zweifelsfall die Ausgabe in Arbeitsstunden umrechnen J
Wie bekommen wir einen Überblick über unsere Finanzen
Wir haben eine sehr umfangreiche Exceltabelle mit Einnahmen, Fixausgaben, Sparbeträgen, Urlaub usw. angelegt und passen diese bei Änderungen immer an.
Steuerung der Ausgaben
Unser Geld ist fest eingeteilt in Ausgaben für Essen (750 € pro Monat),
andere Variable Ausgaben wie Kleidung, Geschenke, Anschaffungen, Musikunterricht usw. (1400 € pro Monat)
Geld für Versicherungen und andere Fixausgaben – wie beschrieben alles als Jahresbetrag – geht während des Jahres auf ein Tagesgeldkonto
Sparen kommt später noch
Abschluss einiger Tagesgeldkonten
Wir halten uns nicht sklavisch daran, aber die Struktur ist sehr hilfreich und im Zweifelsfall diskutieren wir auch weitere Ausgaben
Wie legen wir unser Geld an, bzw. wie ist es angelegt
Hier ist es für uns erst einmal wichtig gewesen, zu sehen wie wir einen möglichst schnellen Vermögensaufbau hinbekommen und wie viel Geld wir eigentlich ersparen wollen.
Für die erste Frage habe ich sehr viele Bücher gelesen (Money, Rich Dad Poor Dad, Der Marshmallow Test, Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs, Die intelligente Asset Allocation, Geld verdienen mit Wohnimmobilien, Steuerleitfaden für Immobilieninvestoren und noch viele mehr). Ich habe auch die Blogs vom Finanzwesir und Finanzrocker entdeckt und als sehr hilfreich empfunden. Wir haben uns auf Morningstar mit ETFs und auf Immobilienscout24 mit Wohnungen beschäftigt. Wir haben gerechnet, ob der Einsatz von Fremdkapital sinnvoll ist usw. Ziel ist ein jährlich Kapitalaufbau von 50.000 €.
Die zweite Frage kann ich immer noch nicht wirklich beantworten, aber mit Mitte 50 sollte es ein Millionen sein.
Letztlich sieht es jetzt folgendermaßen aus:
Lebensversicherungen: Da haben wir aktuell ca. 70.000 € angespart und es kommen ca. 8.000 € dazu
Immobilien: Wir haben zwei Wohnungen als Kapitalanlage. Beide recht alt, einfacher Standard, aber in unserer Stadt zentral gelegen und gut zu vermieten. Die Wohnungen sind mit 75 % bzw. 85 % fremdfinanziert. Wir tilgen 3% + Sondertilgung
Depot: wir haben knapp 200.000 € angelegt. 50.000 € davon in Immobilienaktien (ishares Property) – verteilt auf Europa ohne UK, Asien und Global.
Der Rest ist in weltweit aufgeteilt. Mich hat das Konzept von Hr. Kommer sehr überzeugt. Wir haben zwei EFTs für Nord Amerika (Value groß und Value small Cap), zwei für Europa (Value Groß und Value small Cap), Japan, Pazific ohne Japan (Dividende), und Emerging Markets (alles + Small Cap). Wir legen monatlich 1.000 € + Weihnachtsgeld, Steuerrückerstattung und Bonus an
Wie kommen da jetzt 50.000 € pro Jahr an Kapitalaufbau zusammen:
8.000 € Lebensversicherung + 2.000 € LV Zinsen = 10.000 €
11.000 € Tilgung Immobilien + 6.000 € Wertsteigerung (1 – 1,5%) = 17.000 €
Dividende + Wertsteigerung Aktien = 10.000 € + 14.000 € Sparen = 24.000 €
1.000 € gehen auch in zwei Bausparer
= 50.000 € (2.000 Steuern gehen noch weg) pro Jahr / 4.167 € pro Monat / 138 € pro Tag / 5,75 € pro Stunde / 10 Cent pro Minute – das ist doch krass!
Die Einnahmen (es ist natürlich auch ein großer Sparbeitrag dabei) sind zum größten Teil aktuell steuerfrei – warum: Die LVs sind bis auf Riester vor 2006 abgeschlossen, die Mieteinnahmen werden mit der Abschreibung, den Kapitalzinsen und weiteren Kosten verrechnet, so dass zumindest am Anfang keine oder nur minimal Steuern anfallen. Aus den Aktien kommen vielleicht 2,5 % Dividende = 5.000 € den Freibetrag weg sind es 3.500 € und davon 25 % sind knapp 900 € Steuern.
Dafür haben wir viele 100 Stunden Arbeit investiert. Was hat das jetzt gebracht? Das finanzielle siehst Du oben. Aber es ist mehr - ich bin viel selbstsicherer geworden. Bin in der Zeit zweimal beruflich aufgestiegen und inzwischen sehr weit oben in der Hierarchie (ich habe in der Hinsicht eigentlich keinen großen Ehrgeiz gehabt). Wir haben auch das Geld unserer Kinder auf ein Depot und ETFs (weniger weil die Summe ja viel geringer ist) angelegt. Ich sehe den Konsum anders und kann mit Statussymbolen noch weniger als früher anfangen. Ich lese auch Romane mit anderen Augen und erkenne sehr viele Dinge die ich früher schlicht nicht verstanden habe. Und zuletzt habe ich vor nach der Lektüre von Taleb/Antifragilität mit Kraftsport angefangen und das tut mir auch sehr gut. Ich bin rundherum zufriedener als früher.
Zuletzt noch unsere Motivation unser Ziel und einen Ausblick:
Es ist gemein – arme Leute sterben früher, sind unglücklicher, einsamer, haben die schlechten Jobs, sind häufiger übergewichtig und haben chronische Krankheiten und haben eine schlechtere Bildung. Ich weiß dass es so ist und ich will unbedingt, dass meine Kinder in einem sicheren finanziellen Umfeld aufwachsen und dass sie als Erwachsene darauf bauen können, sich um Geld keine größeren Sorgen machen zu müssen. Ich will mit Mitte 50 zumindest die Option haben früher mit Arbeiten auf zuhören, weiß aber heute nicht ob ich das will. Wir fühlen uns bei all dem Wohlstand eigentlich nicht reich und wenn man das Ziel ein größeres Vermögen aufzubauen verfolgt, wird man ja auch nicht wie ein Reicher leben, aber wir wissen wie privilegiert wir sind. Der Wohlstand sammelt sich meist dort, wo schon etwas ist oder nach der Bibel „wer hat dem wird gegeben“, oder deftiger „der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen“. Die finanzielle Freiheit ist auf alle Fälle nur mit Erbschaft, sehr hohem Einkommen mit großem Willen zu erreichen – darüber sollte man sich bei all den euphorischen Blogs schon bewusst sein (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel).
Aber wie ich ganz zu Anfangs geschrieben habe können sich Pläne und Ziele auch ändern. Ich sehe es aktuell so, dass der Plan und das Ziel gut ist und möchte das möglichst lange verfolgen, was dann mal auf der Seite ist, ist auch da und wird bei uns bestimmt nicht mehr verprasst. Wir haben kein Interesse an Luxus. Aber an manchen Stellen ist das Sparen auch zu weit gegangen - keine Zeitung ist schrecklich und Urlaube müssen auch sein - man muss ein Gleichgewicht finden.
Vielleicht werden wir eines Tages auch noch Wege finden über eine selbstständige Tätigkeit die Einnahmenseite weiter zu stärken. Auf alle Fälle werde ich fleißig weiterlesen – morgen hole ich mir in meiner Buchhandlung „Einfach machen“ von Michael Groß und bin sehr gespannt auf das BuchJ
Ich hoffe das war nicht zulange und der ein oder andere findet es interessant oder zieht sogar eine Anregungen aus dem Text. Ich habe mir die Mühe auch aus Dankbarkeit für die vielen Beiträge die ich gelesen habe, und die mir geholfen haben, gemacht.
Hallo Schneeball, das war ein ganz toller Beitrag! Vielen Dank dafuer!
So, dann will ich mal. Gerade erst hier angemeldet.
Ich habe den Text verkürzt.
Mit 18 hatte ich das erste mal 10.000 DM bei der Bank angelegt für ein Jahr. Da gab es 6 % Zinsen, darüber habe ich mich gefreut. Dann fing für mich das Sparen an. Mit 19 hat mein Vater mir ein Kleinwagen gekauft. Den ich dann abgestottert habe mit monatlich 700 DM. Das hat nicht lange gedauert.
In der Anfangsphase des Sparens hatte ich auch selber Bundesschatzbriefe, Floater, Discount-zertifikate, und unzählige Fonds. Auch habe ich mich hinreißen lassen irgendwelche Aktien zu kaufen. Alle fünf Jahre musste ich dann auch mal was aus dem Depot Depot kicken, weil die Werte nichts mehr wert waren. Metabox, usw. Ab 1985 konnte ich dann Eon-Aktien zu Mitarbeiterkonditionen erwerben. Dies habe ich auch jedes Jahr erfolgreich getan. So entwickelte sich ein hoher Posten in meinem Depot mit guter Dividende. Heute sieht die Sache mit Eon anders aus. Aus dem damaligen Eonaktien hätte es ein Mercedes Cabrio gegeben, heute nur noch einen Kleinwagen.
Seit zwei Jahren kaufe ich viele Einzelwerte. Da sind auch ein paar Exoten dabei, Mattel und Fortum. Von den ich mich auch wieder trennen konnte. Mittlerweile habe ich einen guten Grundstock, der auch eine gute summierte Dividende abwirft. Viele Aktien sind im Plus. Dividendensammler, Hamsterrad sowie Armer Charlie sind hier eine große Hilfe.
Als mein Vater 2009 verstarb gab es eine Teilerbauseinandersetzung, ich habe circa Werte in Höhe von 70.000 € erhalten. Ein Auto, Flurstücke, Eon- und Commerzbank-Aktien und Cash. Das Auto wurde verkauft, das Geld wurde angelegt, die Aktie wurden auf meinen Depot übertragen. Viel habe ich davon bisher nicht ausgegeben. Dann habe ich mich vor fünf Jahren scheiden lassen. Welch ein Spaß, ein Haus, zwei Kinder. Haus wurde später verkauft, Exfrau entschädigt, beide Kinder bekommen nun Unterhalt.
Die Flurstücke werfen jedes Jahr 1000 € ab.
Vor sieben Jahren habe ich in eine GbR Fotovoltaikanlage investiert. Dort sind 8800 € hineingegangen, und jedes Jahr kommen circa 800-1000 € wieder raus. Ein guter Plan.
Derzeit liegen meine Einkünfte aus Dividenden,Zinsen,Pachten und Erträge bei 4800 € netto.
Seit zwei Jahren spare ich so gut ich kann alles was an Geld überbleibt. Regelmäßig gehen 300 € monatlich in drei unterschiedliche Fonds. Der Rest, zwischen 700-1200€ geht auf ein Zwischenkonto und wenn genug Geld da ist werden Aktien zwischen 2000 und 4000 € pro Posten gekauft.
So nun bin ich 50, teile mir eine Wohnung mit meiner neuen Partnerin.
Das Depot liegt bei 100000€. Der Rest ist anders verteilt angelegt. Ein paar Bundesschatzbriefe habe ich auch noch, sie laufen 2017 aus.
Ich bin seit 1982 im gleichen Unternehmen, und könnte heute mit einer Sprinterprämie sofort nach Hause gehen. Man kann hin und her rechnen, mit 2070 € jeden Monat kann ich vom Erspartem bis zur Frühberentung leben. Hier ist dann die Abfindung mit eingerechnet und die derzeitigen Vermögenswerte.
Leider würden die sich dann aber auch aufzehren, so dass ich dann auch irgendwann weniger Dividende erhalte. Das heißt für mich, so lange weiter arbeiten wie es nur möglich ist. Die nächsten vier Jahre scheinen beruflich sicher zu sein. Mit jedem Jahr länger arbeiten, kann ich weiter sparen, und verkürze die Zeit in der ich vielleicht nicht mehr arbeiten werde. Somit jeden Monat weiter ansparen.
Das gesamte Ersparte liegt bei 240000€.
Eigentlich habe ich meine finanzielle Freiheit erreicht. Ich weiß aber noch nicht genau ob ich's wirklich schon leben sollte.
Eine Frage an euch, reicht mir das?
Meine derzeitigen Renteneinzahlungen versprechen mir derzeit 1700 € bei Renteneintritt.
Meine eigene finanzielle Freiheit?
Frank
Hallo @all
kleiner Nachtrag: Habe ganz vergessen mich kurz vorzustellen (man merkt, dass ich kein Mann der Worte bin
Ich gehe immer näher auf die 50 zu :;((; bin verheiratet und habe 2 Kinder. Wir wohnen ländlich in einer DHH (in 7 Jahren abbezahlt, dann kann ich noch mehr monatlich sparen...) D. h. dann werde ich über 1000€ pro Monat in mein Wertpapiersparplan invetieren.
Ich hoffe ich habe nicht noch etwas vergessen :;))) Alles Liebe, man sieht sich !
Edit von Maschinist:
Hallo Ramses. Ich habe Deinen Beitrag hierhin verschoben:
Frage Sparplan/Fonds-Schweiz-von-Ramses/
Hier in diesem Thread leauft aktuell ein Gewinnspiel.
Huhu, toll, dass es bereits viele interessante Lebenswege hier ins Forum geschafft haben. Auch ich habe meinen aktuellen Weg aufgeschrieben. Ich bin 24, arbeite als Ingenieurin und wohne mit meinem Freund in Baden-Württemberg. Auf meinem Blog gibt es die Antwort auch noch mal als Artikel zu lesen.
Wieso ich finanziell frei werden will
Ich selbst habe ebenfalls vor Kurzem festgestellt, dass ich finanziell frei werden muss, da meine Generation kaum noch Rente zu erwarten hat. Das Eintrittsalter für die gesetzliche Rente liegt mittlerweile bei 67. Die Chancen stehen gut, dass das diese Grenze mal auf über 70 erhöht wird. Die jetzige Durchschnittsrente beträgt rund 786€ bei einem Verhältnis von 3:1 (Erwerbsfähige zu Rentner). Dieses wird sich auf grob 3:2 verringern. Sprich: Mit Glück gibt es dann eine Durchschnittsrente von 450€ (heutige Kaufkraft) pro Rentner. Ich möchte hingegen mit rund 60 in Rente gehen können bzw. schon vorher weniger arbeiten.
Wie bist Du aufgewachsen?
Ich bin relativ „klassisch“ aufgewachsen. Mein Papa war der Alleinverdiener als Handwerksmeister, meine Mama hat Erziehungswissenschaften studiert und kümmerte sich direkt nach dem Studium als Hausfrau um 3 sehr lebhafte top erzogene Kinder. Als Zugezogene, ohne Großeltern in der Nähe, waren meine Eltern ziemlich auf sich alleine gestellt. Anfänglich haben wir zur Miete gewohnt. Als ich 9 war ging es ins eigene Haus. Als Kind habe ich ziemlich zu spüren bekommen, wie wichtig Geld ist: Geld war nämlich das, was es stets zu wenig gab. Auf dem Land waren die Verdienstmöglichkeiten für meine Eltern sehr begrenzt. Meine Opa hat uns finanziell unter die Arme gegriffen. Mein Vater hat sich trotz schwerer Krankheit stets in die Firma geschleppt, um seine Familie zu ernähren. Für mich war deswegen schnell klar:
Ich wohne später mal in der Stadt und möchte mal gut verdienen.
Die ersten Weichen sind gestellt
Mir fiel die Schule glücklicherweise ziemlich leicht, weswegen ich relativ freie Auswahl bei der Berufswahl hatte und Ingenieurin wurde. Zum Studieren zog ich nach Stuttgart und bin auch hier geblieben. Stadt und gutes Einkommen: Check. Wie man ein Teil davon langfristig spart und vermehrt, erarbeite ich mir gerade noch.
Ich achte viel auf mein Umfeld und passe Verhaltensweisen auf meine Situation an.
Von meinen Eltern habe ich zumindest die genügsame Lebensweise vorgelebt bekommen. Deswegen versuche ich bescheiden zu leben, ohne mich dabei selbst zu „kasteien“. D.h. für Urlaube, Essengehen, Geschenke etc. gebe ich trotzdem gerne Geld aus. So lange am Ende des Monats noch genug übrig bleibt, ist alles gut. Da mein Freund noch in der Ausbildung (und sparsamer Schwabe) ist, hält mich das aktuell auch noch sehr auf dem Boden.
Wie ich der finanziellen Freiheit näher kommen möchte
Ich bin eine relativ entspannte Investorin. Jeden Monat wandern ETFs im Wert von 600€ in mein Depot. Meine Sparquote liegt bei über 33%. Da ich kein Auto, keine Kinder und keine teuren Hobbys habe, ist das zugegeben nun noch ziemlich leicht. Vermutlich könnte ich noch mehr jeden Monat in mein Depot stecken, allerdings mache ich das aktuell bewusst nicht. Um für Notfälle gerüstet zu sein (falls mit meiner Familie oder mir mal was sein sollte), ist mir aktuell mein Notpolster auf dem Tagesgeldkonto wichtiger. Es lebt sich ziemlich entspannt, wenn man keine Angst vor einem Jobverlust oder einer Wohnungskündigung haben muss.
Das Ziel der finanziellen Freiheit erscheint mir aktuell noch in weiter Ferne.
An sich soll man ja nicht negativ an ein Ziel herangehen, weil man es dann erst recht nicht erreicht. Aber wenn ich es logisch betrachte: Ich bräuchte rund 24.000€ brutto im Jahr für mich alleine. Laut der 4% Regel müsste ich dafür 600.000€ ansparen. Bei durchschnittlichen 4%-Rendite (Inflation vernachlässigt) würde ich ziemlich pünktlich bis zum 60. Geburtstag mein Ziel erreichen. Mit Kindern erhöht sich der Schwierigkeitsgrad ein wenig: Abgesehen von Wohnraum, Essen, Schulmaterial, Kleidung etc. wird auch die Ausbildung von Kindern nicht günstig (monatlich 600€ für 5 Jahre Studium sind 35.000€ pro Kind). Ich könnte nun zwanghaft versuchen, mein Einkommen enorm zu erhöhen oder mir einen reichen Mann anlachen, aber ich will mich nicht zu sehr von monetären Zielen treiben lassen. Zumal man mit Kindern im besten Falle auch noch einen tollen Partner hat (check), mit dem man gemeinsam die Hürden des Lebens angehen kann.
Was sagt meine Umgebung dazu?
Erst die letzten Monate habe ich angefangen, überhaupt meinen Freunden (und meinen Eltern..) von meinem Blog zu erzählen. Mir war das Thema Geld und Investieren irgendwie peinlich. Ich kam mir schlecht vor, dass ich mir Gedanken übers Investieren mache, wenn andere bemüht sind, jeden Monat überhaupt über die Runden zu kommen. Viele meiner Freunde sind noch in der Ausbildung und sind froh, wenn sie überhaupt erst mal eine Stelle danach finden. Aber zu genau diesem Zeitpunkt wird das Thema Geld interessant, weswegen ich nun vermehrt privat über Finanzen reden kann: Was brauche ich für Versicherungen? Wie baue ich meine Bafög-Schulden ab und was mache ich mit meinem Ersparten? Kann ich nun auf den Putz hauen?
Das Ziel der finanziellen Freiheit äußere ich bisher nicht lauthals, weil ich davor erst mal noch ein paar Zwischenziele habe (beruflich durchstarten, Familie gründen, die Welt bereisen).
Liebe Grüße
Jenny
Ich möchte mich nun auch beteiligen. Der Beitrag ist auch hier auf meinem Blog zu finden.
Vorstellung
Auch wenn meine Blogleser mich bereits kennen, möchte ich mich nochmal kurz vorstellen. Ich bin Dominik, 19 Jahre alt und mache zurzeit ein duales Studium beim Zoll. Damit bin ich im Gegensatz zu vielen anderen Bloggern noch ganz am Anfang meines Weges zur Finanziellen Freiheit und kann über die bisherigen Ereignisse noch nicht allzu viel erzählen. Daher möchte ich meinen Fokus besonders auf meine Pläne und Ziele für die Zukunft richten. Wie mein Blogtitel bereits ausdrückt, habe ich mir das ambitionierte Ziel gesetzt mit 30 finanziell frei zu sein.
Wie alles begann…
Viele wird es vielleicht interessieren, wie ich in diesem jungen Alter bereits dazu komme mir ein solch hohes Ziel zu setzen. Dazu werde ich etwas weiter ausholen.
Die meisten meiner gleichaltrigen Freunde sind ziemlich stark damit beschäftigt überhaupt herauszufinden, wo sie in ihrem Leben hinwollen. So haben viele meiner Stufenkameraden zuerst ein Freiwilliges Soziales Jahr gemacht oder haben ein Jahr im Ausland verbracht. Andere haben ihr erstes Studium bereits abgebrochen und fangen das nächste an.
Ich habe mich bereits bei der Suche nach einem Betriebspraktikum viele Gedanken gemacht, was ich nach der Schule machen möchte und was zu mir passt. Dies war bereits ungefähr 2 Jahre vor meinem Abschluss. Wegen meinen vielen unterschiedlichen Interessen war es für mich schwer einen einzigen Studiengang herauszufinden. Mit der Zeit kristallisierte sich immer mehr heraus, dass ich etwas mit Jura oder Wirtschaft machen wollte, doch ich konnte mich nicht für eines der beiden entscheiden. So kam ich auf den Zoll, weil das duale Studium eine Mischung aus Rechts- und Wirtschaftsthemen beinhaltet. So wollte ich dort auch mein Praktikum absolvieren. Da es nur wenige sehr begehrte Plätze gibt (alle Plätze waren schon über ein Jahr vor Beginn des Praktikums weg), machte ich mein Praktikum am Verwaltungsgericht in Gelsenkirchen. In diesem Praktikum wurde mir klar, dass ich nicht nur Jura alleine studieren, sondern auch etwas mit Wirtschaft machen wollte.
Außerdem wollte ich auch kein reines Studium machen, da man dort keinerlei Praxis hat und der Bezug dazu häufig auch nicht gegeben ist. So war bei mir schon relativ früh klar, dass ich zum Zoll möchte. Wie es für ein duales Studium üblich ist, musste ich mich bereits über ein Jahr vor Beginn des dualen Studiums bewerben. Viele meiner Stufenkollegen kümmerten sich während der Schulzeit kaum um ihre Zukunft und wollten einfach nur mit der Schule abschließen. Andere wiederrum bewarben sich bei so vielen Stellen, dass sie gefühlt die Hälfte des Unterrichts wegen Bewerbungsgesprächen und Einstellungstest nicht anwesend waren. Dabei war manchmal auch keine bestimmte Richtung erkennbar, weil sie sich für so viele komplett unterschiedliche Sachen beworben haben. So hatte sich eine unter anderem bei der Polizei NRW, beim BKA, für ein duales Ingenieursstudium bei einer großen Firma und noch irgendetwas mit Kultur beworben.
Ich bewarb mich beim Zoll und wurde glücklicherweise auch angenommen. So hatte ich zum Abitur das duale Studium bereits sicher. Viele andere wussten selbst zum Abiball noch überhaupt nicht, was sie hinterher machen wollen, während ich schon alles in trockenen Tüchern hatte.
Transformationsbeginn
In der freien Zeit nach dem Abitur habe ich mich viel mit den Themen Glück, Persönlichkeitsentwicklung und Ziele im Leben beschäftigt. So fing ich an viele Bücher und Blogs zu diesen Gebieten zu lesen. Früher hatte ich (auch verstärkt durch die Schulzeit) die Meinung, dass Bücher langweilig seien und ich kein Lesetyp sei. Zum Glück habe ich die Einstellung geändert, denn dadurch habe ich extrem viel gelernt und mich extrem (positiv) verändert.
Durch das Lesen habe ich den Minimalismus entdeckt und die Macht der Gedanken kennengelernt. So habe ich aus meinem Leben alle materiellen Sachen entfernt, die mir nicht nutzen und sowieso nur unnütz rumliegen. Ich habe angefangen weniger fernzusehen und die gewonnene Zeit ins Lesen von guten Büchern zu investieren. Zudem habe ich erkannt, dass die eigene Einstellung zu den Umständen im Leben darüber entscheidet wie glücklich ich bin. So hatte ich mich bis zum Beginn des Studiums (August 2015) schon enorm verändert und war ein ganz anderer Mensch. Ich denke, dass diese Veränderungen nur möglich waren, weil ich bereits den Platz im dualen Studium sicher hatte. Sonst hätte ich mich wahrscheinlich überhaupt nicht mit solchen „tiefsinnigeren“ Themen beschäftigt.
Beginn des dualen Studiums
Viele Sachen veränderten sich mit Beginn des dualen Studiums. Ich verdiente zum ersten Mal in meinem Leben richtig viel Geld. So erhalte ich während meines dualen Studiums ca. 1.100€ Netto. Für viele „richtig arbeitenden“ Menschen wird das wahrscheinlich nicht so viel sein, doch für ein duales Studium ist das enorm viel. Vor allem war das für mich ein erheblicher Sprung von den vorherigen 40€ Taschengeld.
Zudem bin ich zur Hälfte ausgezogen. Ich wohne während meines Studiums unter der Woche in Münster. Am Wochenende und während meiner Praxiszeiten wohne ich bei meinen Eltern. In den ersten Monaten gab ich trotz des viel höheren Einkommens einen großen Teil davon wieder aus. Vorher war ich mit meinen 40€ Taschengeld ausgekommen und jetzt kam ich mit dem 25-fachen davon fast nicht aus. Natürlich musste ich auch höhere Kosten (Zimmer in Münster, Versicherungen und Tickets) selbst tragen und ich habe mehr Eigenverantwortung bei den Finanzen übernommen. Trotzdem dürften die Fixkosten eigentlich nicht annähernd mein gesamtes Gehalt auffressen.
Finanzieller Umbruch
So begann ich ab Januar 2016 ein Haushaltsbuch zu führen, mich mit den eigenen Finanzen auseinanderzusetzen, viele Finanzbücher zu lesen und einen festen Anteil meines Einkommens zu sparen. Diesen Betrag steigerte ich durch mein Haushaltsbuch in den folgenden Monaten immer weiter. Gleichzeitig kam ich durch Finanzblogs und den YouTube-Kanal Aktien mit Kopf darauf, dass durch kluge Investitionen die Finanzielle Freiheit auch von „normalen“ Menschen aus dem Mittelstand ohne Millioneneinkommen erreicht werden kann. So setze ich mich damit immer weiter auseinander und lernte extrem viel über die Themen Aktien, Börse und Geldanlage.
Zum Glück konnte ich bereits nach so kurzer Zeit erkennen, dass es sinnvoll ist seine Finanzen klug zu managen und auch einen Teil zu Investieren. Die meisten erkennen es niemals oder merken es erst nach jahrzehntelanger Arbeit.
Investitionen
Innerhalb der ersten 6 Monate dieses Jahres setzte ich mich extrem intensiv mit dem Thema der Investition auseinander und steigerte meine Sparquote immer weiter. Im Juli eröffnete ich dann mein Depot bei der comdirect und investierte die in diesem Jahr angesparten Beträge auf einmal in einen ETF auf den Global Select Dividend 100 Index. Zudem habe ich auch noch einen Wertpapiersparplan mit 500€ auf diesen ETF angelegt (Keine Kaufempfehlung!). Ich werde später noch mein Depot etwas breiter aufstellen, doch ich wollte erstmal bei globaler Diversifikation einen gewissen Anteil an Ausschüttungen generieren.
Mein großes Ziel
Jetzt stellt sich Euch vielleicht die Frage, wie ich auf mein Ziel genau gekommen bin. Durch die YouTube-Videos von Kolja (Aktien mit Kopf) und die tollen Artikel von verschiedenen Bloggern war für mich schnell klar, dass ich auch finanziell frei sein möchte. So könnte ich meinen Wünschen nachgehen und viel freier entscheiden, welche Jobs ich machen möchte.
Daraufhin habe ich überlegt, was ich später ungefähr an Ausgaben decken muss und wieviel Geld ich dafür benötige. Mir fällt es natürlich sehr schwer die Ausgaben in der Zukunft abzuschätzen, da sich meine Situation und damit auch meine Ausgaben extrem verändern können. Zudem habe ich jetzt als Student natürlich noch extrem niedrige Ausgaben. So setzte ich mir den Wert von 1.500€ Netto im Monat als passives Zieleinkommen.
Schnell wurde mir bei den Berechnungen klar, dass ich durch passives Einkommen aus Aktien alleine sehr lange brauchen würde. So bräuchte ich auf diesem Weg alleine mindestens 30 Jahre. Aus diesem Grund beschäftigte ich mich noch mit anderen passiven Einkommensmöglichkeiten, die durch harte Arbeit aufgebaut werden können. Interessant war für mich der Bereich Online Marketing (insbesondere Nischenseiten). Hier kann durch viel Arbeit ein ansehnliches passives Nebeneinkommen aufgebaut werden. Dadurch kann ich zum einen mehr investieren und brauche gleichzeitig auch weniger passives Einkommen aus Aktien.
Ich habe hier mein Ziel absichtlich sehr ambitioniert formuliert, weil ich der Meinung bin, dass große Ziele viel mehr anspornen und bei großen Zielen auch viel mehr Arbeit reingesteckt wird. Wenn ich mir zum Beispiel das Ziel gesetzte hätte, mit 60 Jahren in den Vorruhestand zu gehen, dann hätte ich mich wahrscheinlich nicht so sehr angestrengt, weil das Ziel mit weniger Bemühungen erreicht werden kann. So wären es bei einem angestrebten Vermögen von 600.000€ mit 60 Jahren gerade mal 400€, die jeden Monat investiert werden müssen (Zinssatz 5%, kein Anfangsvermögen). Zudem ist der Vorruhestand mit 60 Jahren auch viel weiter weg, als die Finanzielle Freiheit mit 30 Jahren.
Wenn man sich ein realistisches machbares Ziel setzt, wird man es zwar erreichen, doch in der Regel wirst Du nicht mehr erreichen. Auf der anderen Seite werde ich mein Ziel mit 30 finanziell frei zu sein vielleicht nicht erreichen, weil es zu ambitioniert ist. Dafür schaffe ich es dann aber vielleicht mit 35 Jahren.
Wann bin ich finanziell frei?
Ich habe keinen genauen Depotwert für die Finanzielle Freiheit festgelegt. Mir geht es vielmehr um die jährlichen Ausschüttungen, die ich Jahr für Jahr steigern möchte. Mit 30 Jahren möchte ich jeden Monat 750€ Netto aus Aktien erhalten. Die restlichen 750€ möchte ich aus anderen passiven Einkommensquellen (wie dem Online Marketing) erzielen.
Höre ich auf zu arbeiten?
Der „Maschinist“ hatte auch gefragt, ob bei Erreichen der Finanziellen Freiheit der eigene Job hingeschmissen oder irgendetwas am Arbeitsverhältnis verändert wird. Es ist natürlich irgendwie seltsam sich über diese Frage Gedanken zu machen, bevor man überhaupt angefangen hat zu arbeiten. Ich glaube kaum, dass ich nur wegen dem Erreichen der Finanziellen Freiheit meinen Job aufgeben würde. Mein Ziel ist es schließlich einen Job auszuüben, der mir Spaß macht. Wenn der eigene Job keinen Spaß macht und ich jede Woche 40 Stunden lang mit etwas Zeit verbringe, worauf ich überhaupt keinen Bock habe, dann werde ich versuchen einen Job zu finden, der mir mehr Spaß macht. So wäre es mir auch wichtiger einen guten spaßigen Job zu haben, als die Finanzielle Freiheit früher zu erreichen.
Ich finde es widersinnig einen gehassten Job wegen dem hohen Gehalt und der hohen Sparquote für die Finanzielle Freiheit zu machen, wenn ich genauso gut meinen Traumjob für weniger Geld mit einer geringeren Sparquote ausüben könnte.
Jetzt ist meine Geschichte doch etwas länger geworden als ich anfangs dachte. Dabei bin ich ja noch gar nicht so lange auf dem Weg zur Finanziellen Freiheit.
Wenn Euch mein Beitrag gefallen hat, würde ich mich über einen Kommentar oder Eure Stimme bei der Wahl freuen.
Geld war für mich nie ein Thema. Im wahrsten Sinne. Man sprach bei uns zu Hause einfach nie darüber. Es war weder im Überfluss vorhanden, noch fehlte es.
Meine Eltern sind “Malocher”, ich komme aus dem Ruhrgebiet. Mein Opa war noch unter Tage und hat Kohle abgebaut. Er kaufte für relativ wenig Geld ein 3-Familienhaus. Das ist immer noch im Familienbesitz und wird irgendwann einmal mein Erbe.
Ich bekam Taschengeld, wurde aber nie aufgefordert, davon etwas sparen zu müssen. Wünsche wurden mir selten abgeschlagen. Allerdings habe ich diese auf der anderen Seite auch nicht ständig geäußert.
Meine erste “wirkliche” Erfahrung mit Geld war der Wunsch, ein eigenes Schlagzeug haben zu wollen. Das “Secondhand-Musikland” bot eine lockere Erfüllung. Am Monatsanfang musste ich meine Rate dorthin bringen und wurde jedes Mal mit den Worten begrüßt: “Ah, da kommt ja mein Geld.” Begleitet vom Gelächter der Umherstehenden. Nicht schön im Teenageralter.
Fast mein ganzer Lohn in der Ausbildung ging anschließend für die Finanzierung eines Cabrio drauf. Der Brief der Versicherung zur Zahlung der Beiträge kotzte mich jedes Jahr dermaßen an, dass ich schnell die Lust an dem Auto verlor. Fazit: Kredite sind was fürn Arsch und habe ich seitdem nie wieder in Anspruch genommen.
In meinem Studium habe ich dann zum ersten Mal wirklich erfahren, was Geld wert ist, für welchen Job man wie viel bekommt. Ob Burger braten bei Mecces, Promotionjobs, Kellnern oder in der Spülküche eines Krankenhauses, ich habe alles gemacht was Geld brachte und wofür ich neben dem Studium noch Zeit hatte.
Langsam begann es zu dämmern, dass nicht jeder das verdient, was er verdient. Und das es leider Menschen gibt, die nur bedingt eine Wahl haben, dieses zu ändern. Ich betrachtete Geld anders. Meine Ausgaben wurden bewusster. Wenn auch nicht wirklich vernünftiger.
Eine davon war ein Sportmotorrad. Mit 31 hatte ich einen Unfall und mit dem darauffolgenden Krankenschein drei Monate reichlich Zeit, um über den (un)Sinn des Lebens nachzudenken. Wahrscheinlich zum allerersten Mal in meinem Leben. Die Folge: ich hab mir ein altes Wohnmobil gekauft und war ein Jahr unterwegs.
Anschließend bin ich damit zu einem Vorstellungsgespräch nach Hannover gefahren. Mein Einziges. Und eigentlich wollte ich nur mal zum Steinhuder Meer. Auf dem Nachhauseweg drei Tage später, lag auf dem Beifahrersitz ein unterschriebener Arbeitsvertrag und ein Mietvertrag für eine Wohnung daneben. Mir dämmerte langsam, dass sich ab jetzt wohl alles ändern wird.
Zwei Wochen später bin ich mit einer Matratze, einer Kochplatte und Klamotten für zwei Wochen, in mein neues Leben aufgebrochen. Alles andere habe ich hinter mir gelassen.
Das war vor 6 Jahren. Mittlerweile bin ich Abteilungsleiter und habe zwei Kinder. Geld ist immer noch kein Thema. Aber durch bewusste Entscheidungen drängt es sich quasi auf. Meine Freundin und ich ticken sehr ähnlich. Wir kaufen eher selten, dafür hochwertig. In allen Bereichen. Und sparen zwangsläufig dabei.
Ich strebe eigentlich keine finanzielle Freiheit an. Merke aber, dass mir ein paar Ansichten dazu gefallen. Ab Januar möchte ich zum Beispiel meine Arbeitszeit verkürzen. Mit zwei Kindern ist die Zeit immer knapp und die To-Do-Liste voll. Eine Stunde weniger arbeiten, entzerrt das Ganze wesentlich. Auch gefällt mir der Gedanke, später einmal den Winter nicht zwangsläufig in Deutschland zu verbringen.
Meine Sparrate liegt derzeit um die 40%. Mal weniger, mal mehr. Da ich in der Hinsicht keine Strategie verfolge, lasse ich mir Freiräume. Die sind mir auch sehr wichtig, um gewisse Dinge bewusst zu genießen.
Für den Arbeitsweg reicht mir z.B. ein Smart. Urlaub machen wir mit dem Wohnmobil, alles andere erledigen wir mit dem Fahrrad. Wenn wir dann doch mal ein Auto benötigen, nutzen wir Carsharing. Für Fahrten weiter weg (3-4x im Jahr), setze ich mich aber auf keinen Fall in einen Golf. Dann suche ich mir einen Wagen aus, auf den ich gerade Lust habe. So habe ich mir auch schon mal einen 911er für vier Tage gegönnt.
Erste Gedanken über meine finanzielle Zukunft habe ich mir während meiner ersten Anstellung gemacht. Eine DWS-Dame hat mir ihre Produkte anvertraut. Nach der ersten Abrechnung war ich irritiert, wie wenig Anteile ich erspart habe. Die diversierte Auswahl machte für mich keinen Sinn und ich habe alles in einen Asia Fond umgewandelt. Das erschien interessanter.
Ein paar Jahre später habe ich DWS eine Kündigung geschrieben, ich war kurz arbeitslos. Die rannten mir danach die Bude ein. Meine Asien-Anteile waren mittlerweile dermaßen in die Höhe geschossen, dass sie mir eine fette Auszahlung überweisen mussten. Meine erste Spekulation war geglückt. Ich wollte mehr. Mit dem Geld habe ich ein Depot eröffnet und erste Erfahrungen an der Börse gesammelt. Mit allem, was dazu gehört. Heute bin ich etwas schlauer. Oder sagen wir lieber: erfahrener ;)
10% meines Gehalts gehen jeden Monat kontinuierlich in ETFs. Aktuell machen diese 7% meines Portfolios aus. Weitere 7% sind Beteiligungen an verschiedene Start-Up Unternehmen. Aktien haben eine Gewichtung von 29% und mit 57% habe ich einen hohen Cash-Bestand, weil ich den Aktienanteil verringern wollte und in letzter Zeit Gewinne mitgenommen habe.
In der Zukunft muss Geld weiterhin keine wirkliche Rolle spielen. Auch wenn das natürlich jetzt mit einem Zwinkern geschrieben ist. Geld spielt immer irgendwie eine Rolle. Ich kann mir durchaus vorstellen, irgendwann einmal den Großteil eines Jahres mit einem Wohnmobil, meiner Freundin und einer Gitarre durch die Gegend zu fahren. Und zwar nicht erst ab 65.
Dafür werde ich meinen ETF Anteil massiv erweitern. Solide Aktien als Beimischung. Und irgendwas spekulatives muss sein, sonst macht es keinen Spaß. Die Vermögensseite wird mit dem Erbe des 3-Familienhauses bereichert. Aktuell wohnen wir in der Eigentumswohnung meiner Freundin, die in 10 Jahren abbezahlt ist. Wenn die Kinder groß sind, kann diese auch vermietet werden und wir suchen uns etwas kleineres. Vielleicht haben wir bis dahin auch was entsprechendes dazu gekauft.
Die Beteiligungen an den Start-Ups werfen aktuell noch nicht viel ab, aber das sind Life-Time-Beteiligungen. Je größer die Unternehmen werden, desto mehr wird auch mein Anteil daran und die jährliche Gewinnbeteiligung wachsen.
Tja… mal schauen, ob Geld dann in Zukunft weiterhin keine Rolle spielt ;)
Hallo,
ich bin Tom, mittlerweile 57 Jahre jung und seit meiner Ausbildung als Gas-Wasserinstallateur selbständig. Aufgewachsen in Berlin (Wedding) bei den Großeltern. Da meine Eltern keinen Bock auf mich hatten, landete ich glückerweise bei diesen, jedoch in ärmlichen Verhältnissen.
So landete ich natürlich auf der Hauptschule. Da die beiden jedoch schon fortgeschrittenen Alters waren, fehlte jegliche Art einer modernen bzw. eine der damaligen Zeit angepaßten Erziehung. Meine Jugend gestaltete sich ohne Computer, Handy, Internet, Spielekonsole etc.
Früh lernte ich die Gesetze der Strasse kennen (der Stärkere gewinnt). Meine erste Begegnung mit dem Tod hatte ich bereits mit 8 Jahren, durch eine Frau, die meinte sich in unserem Mietshaus( Treppenhaus) das Leben nehmen zu müssen. Da meine Großeltern bereits 7 Kinder vor mir groß gezogen und 2 Weltkriege überlebt hatten, waren sie von innerlicher Kraft und Stärke geprägt, die sie mir glücklicherweise auch in meiner Kindheit/Jugend vermitteln konnten. Großvaters Spruch war immer: "Jeder ist seines Glückes Schmiedes". Sie waren natürlich auch diejenigen, die mich immer wieder auf den Boden zurück holten und dafür sorgten das ich nach abgebrochener Optikerausbildung (von der Augenbrille zu Klobrille) die Ausbildung zum Gas-Wasserinstallateur erfolgreich beendete.
Von meinem 12-18 Lebensjahr war dies jedoch ein harter Weg, geprägt von Straßengangs und Alkoholexzesse in der Berliner Eckkneipenszene. Pünktlich und zeitlich sehr angepaßt (so um 1976) ging der Spaß erst richtig los, da die Punkwelle aus England nun auch endlich unser Land erreichte und in Berlin der volle Punk abging und Tom sich als einer der ersten das Hundehalsband um den Hals legte. Jetzt wurde mir klar, dass es so nicht weitergehen konnte und ich mein Leben nicht damit verbringen wollte, anderen Leuten ins Klo zu fassen und deren Exkremente zu entsorgen.
Schließlich war ich nun ein Punk und das hieß: die totale (finanzielle) Freiheit. Also kündigte ich meinen Job und landete in den ersten Berliner besetzten Häusern. Jetzt war es an der Zeit sich erstmal den Gegebenheiten entsprechend ein politisches Bewusstsein zu verschaffen, was damals natürlich in der Punkszene Widerstand gegen alle gesellschaftlichen Konventionen und gegen das Kapital bedeutete (Motto: Bier und Hanf gehören zum Kampf).
Durch all diese großartigen Erfahrung und Erlebnisse sowie ärmliche Verhältnisse, wurde mir klar, ich brauche meine FINANZIELLE FREIHEIT, die für mich bedeutet:
zu jeder Zeit etwas zu essen kaufen zu können. Sollte jemals mehr bei rausspringen: Autoreisen, Gold, Haus, Grundstücke etc. würde sich das schon ergeben.
Nun begann also der Weg in die Selbständigkeit. Dieser begann mit Reparaturen, kleineren Arbeiten und Transporten in der Hausbesetzerszene. Die Entlohnung hierbei erfolgte natürlich am Anfang in Naturalien. Irgendwann musste natürlich auch Geld an den Start, also schnappte ich mir die Zeitung und fiel auf eine der vielversprechenden damaligen Drückerkolonnen Anzeigen herein und zog los, als Abonnentenwerber für Zeitschriften und das Rote Kreuz. Hierbei wurde mein Verkäufertalent entdeckt und ich verdiente wieder richtig Kohle. Dieses konnte locker 300 DM am Tag betragen, also schickte man mich mit den Kolonnen durch ganz Deutschland und ich wohnte in den besten Hotels. Da dieses nur im Wochenturnus vonstatten ging, hatte ich genügend Zeit und Platz mein Doppelleben als Punk weiter zu leben. So lernte ich eines Tages am Kreuzberger Mariannenplatz im besetzten Bethanienkrankenhaus bei einer damaligen Punkveranstaltung jede Menge Musiker kennen, unter anderen Ton-Steine-Scherben (Rio Reiser). Jetzt ließ es natürlich nicht lange auf sich warten, und ich landete als Sänger in einer Punkband und gröllte über Berlins Dächer, da sich der Proberaum in einem Dachgeschoss eines besetzten Hauses befand. Nun war ich also Klempner, Verkäufer und Musiker, wobei sich das mit dem Klempner ja eine Woche nach Ausbildungsabschluss erledigt hatte. Weiterhin immer noch die totale Freiheit (natürlich auch finanziell) im Kopf arbeitete ich weiterhin am meinem Werdegang und hatte sogar mittlerweile ein eigenes Auto. Meine Tätigkeit als Verkäufer, soweit man dies als Klinkenputzer nennen kann (denn ich verkaufte unter anderem auch Handwaschlappen und Seife an der Haustür) wurde somit von der Musikerkarriere abgelöst, da meine damalige Band eines Tages einen Preis auf einem Berliner Musikwettbewerb gewann und wir von einem Musikscout entdeckt wurden und ich somit meinen ersten Plattenvertrag unterschrieb. Jetzt warteten weitere Exzesse in den nächsten Jahren (Hotels, Geld und Gruppies) auf uns.
Mit dem Zahn der Zeit und überschwinglichen Leben als "Rockstar" landete ich anschließend in Nordfriesland und beendete mein Bandleben, mit den Genossen um Ton-Steine-Scherben.
Mittlerweile war ich 33 Jahre alt, mit Freundin & Kind und musste nun weitersehen, wie ich meine totale (finanzielle) Freiheit beibehalte, wobei mir meine Erfahrung als Verkäufer wieder zugute kam, da ich ja noch ein gebrauchtes Fahrrad in der Ecke stehen hatte. Dieses tauschte ich nun gegen einen Anhänger voll mit antikem Schrott und mietete mir eine alte Tankstelle und eröffnete meinen ersten Antikmarkt, wobei 50 % vom Gewinn jeweils wieder refinanziert wurden. Meine Freizeitgestaltung änderte sich nun auch drastisch, da die wilden Punkzeiten nun auch langsam dem Ende entgegen gingen und ich nun meine Freizeit mit Fußball gestaltete (Torwart, Jugendtrainer und Schiedsrichter). Dort lernte ich den Geschäftsführer des Dänischen Bettenlagers kennen und schon wurde ich neben meinem Antikmarkt Auslieferungsfahrer und Möbelbauer auf selbständiger Basis beim Bettenlager. Dieses Geschäftsverhältnis sollte bis zum meinem 50. Lebensjahr anhalten, wobei ich es mittlerweile zu 6 LKW's und 4 Angestellten gebracht hatte. Meine Liebe zur Geschwindigkeit und finanzielle Unabhängigkeit verschaffte mir somit auch einen aufgemotzten Touren-Rennwagen. Diese Art meines Lebens (inkl. schwerer körperlicher Arbeit (was tut man nicht alles für seine (finanzielle) Freiheit) zollte seinen Tribut, was sich in körperlichen Beschwerden äußerte. Da nun Knie und Rücken kaputt waren musste ich mich mehreren Operationen unterziehen und saß erst mal 4 Monate im Rollstuhl und musste nun mein Leben verändern.
Hier kam mir nun der technische Fortschritt (es gab ja jetzt Internet), während meiner Zeit im Rollstuhl zugute, wobei wie der Zufall es will, ich auf das Thema Börse und Forex gestoßen bin. Nun verkaufte ich meine aufgemotzte Angeberkiste und eröffnete vom Erlös mein erstes Tradingkonto. Da ich im Laufe der Jahre von Punker zum Finanzrocker wurde landete das Geld vom Auto auf dem Tradingkonto, was ich innerhalb von 2 Wochen gecrasht hatte.
Nun wurde es wieder Zeit für Veränderungen und ich wanderte nach Fuerteventura aus. Als ich mich gesundheitlich wieder erholte hatte, gründete ich dort eine Apartment Reinigungsfirma, wobei ich nebenher noch das Tradingkonto füllte und von dort aus weitermachte. Leider ging es mit der Gesundheit nun doch wieder bergab (Augenthrombose ..) und ich widmete mich weiter dem Trading und schulte mich weiter auf diesem Bereich. Da nun mehrere Augen Operationen anstanden, zog ich es vor, wieder nach Deutschland zurück zu kehren und unterzog mich diesen in einer deutschen Augenklinik. Fortan nutze ich weiterhin das Internet zur weiteren finanziellen Freiheit, da es mit den Daytrading gut klappte und ich mittlerweile auch gute Strategien für meinen Tradingstil entdeckt hatte.
Ich baute mir eine eigene Webseite, die sich mit dem Thema rund uns Trading und seinen ganzen Gegebenheiten (Schulungen, Expert Adviser) beschäftigt. Außerdem entdeckte ich das Thema Internetmarketing , wo ich wiederum meine Tradinggewinne investiere. Mit Akten Optionen etc. habe ich nichts am Hut und mein Schwerpunkt liegt bei Währungen, Futures etc.
So weit so gut, das war mein Weg mit und zur "finanziellen" "Freiheit" (von Punk zum Finanzrocker). Ich bereue keine meiner Taten und Erlebnisse und freue mich über all diese Erfahrungen. Ich habe es bis zu heutigen Zeitpunkt, trotz aller Schwierigkeiten geschafft, meine totale Freiheit beizubehalten und zu leben. Besonders stolz bin ich auf den Umstand, dem Hamsterrad entflohen zu sein und das ich nie ein Bewerbungsschreiben an irgendeinen Chef schreiben musste (wollte), da ich immer mein eigener Chef sein wollte und war.
Danke fuer diese wunderbaren Berichte. Es macht mir sehr viel Freude den Werdegang und die weiteren Ziele von anderen Menschen zu lesen. Bis zum Sonntag geht es hier noch weiter. Danach erfolgt die Abstimmung.
Wenn jemand der Berichtschreiber eine Webseite besitzt, kann er Sie hier gerne verlinken! --> Sharing is Caring
Hallo zusammen,
ich lese ziemlich viele Finanzblogs und dachte, ich hab da eigentlich alles im Blick. Der Freiheitsmaschinist ist mir allerdings durch die Lappen gegangen! Erfahren habe ich von seiner Existenz erst kürzlich durch die Ex-Studentin Jenny, die ja auch schon Artikel beigesteuert hat.
Und dann steht da gleich die Aufforderung im Raum, über den Weg zu seiner finanziellen Freiheit zu schreiben!
Dieser „Wettbewerb“ kam wie gerufen. Seit dem ich den Begriff „finanzielle Freiheit“ das erste Mal gehört habe, frage ich mich wie groß mein Vermögen sein muss, damit ich diesen Zustand erreicht habe. Bin ich vielleicht bereits finanziell frei?
Jedenfalls habe ich sofort den Redaktionsplan meines noch jungen Blogs umgeworfen, komme von einem Contest (3 Wochen BlogMomentum von Markus Cerenak) zum nächsten (diesem hier) und nutze nun die Gelegenheit und gehe bezüglich meiner finanziellen Freiheit in mich.
In dem ich die Leitfragen des Maschinisten beantworte, teile ich meine Gedanken dazu mit dir. Ich sag’s gleich: Mein Beitrag wird etwas länger! Der Weg zur finanziellen Freiheit ist halt meistens eher Marathon als Sprint…
Eine um ca. die Hälfte gekürzte Version findest du hier.
Wenn du alle Einzelheiten willst, zieh es dir hier ungekürzt rein:
Reich ohne Plan! Finanziell frei, ohne es zu wissen?
Wie bin ich aufgewachsen?
In einer Kleinstadt in der Lüneburger Heide habe ich meine Kindheit und Jugend verbracht. Meine Eltern waren ganz weit weg von reich aber wir hatten alles was man für ein normales Leben brauchte.
Ich weiß nicht woher das kam aber mir war wirklich als Kind schon klar, dass meine Eltern dafür arbeiten gehen müssen, wenn Sie mir etwas kaufen. Dabei rede ich nicht mal von typischen Kinderwünschen (Playmobil Ritterburg, etc.). Das schloss sogar Schulsachen mit ein. Will sagen: Es war mir sogar unangenehm nach Geld für einen Schreibblock zu fragen, den ich für die Schule brauchte.
Ich möchte ausdrücklich betonen, dass das nicht anerzogen war. Auch nicht unterbewusst. Da hat niemand mit den Augen gerollt oder gar „nein“ gesagt, wenn ich etwas brauchte. Wir waren nicht arm und die Aussage „das können wir uns nicht leisten“ habe ich von meinen Eltern nie gehört. So etwas wie finanzielle Bildung im Elternhaus gab es nicht. Trotzdem war in mir immer das Bewusstsein vorhanden, dass alles was man kauft erarbeitet werden muss. Damit war klar, dass ich wohl nie der große Verschwender werden würde.
Meine berufliche Laufbahn
Ich war froh als sich die (Real)schulzeit dem Ende näherte. Abitur hätte ich laut meiner Lehrer auch geschafft. Aber ich hatte keinen Bock mehr auf Schule und wollte Geld verdienen. Berufswunsch: Hubschrauberpilot! Die Recherche bei meinem Vater (ehemaliger Zeitsoldat; 12 Jahre) und meinem Onkel (damals noch als Berufssoldat im Dienst) hatte ergeben, dass das Ziel mit einer entsprechenden Karriere bei der Bundeswehr zu erreichen ist. Dort nachgefragt was die Chancen dieses Ziel zu erreichen erhöhen würde, ergab den Hinweis auf eine Ausbildung zum Fluggerätbauer (so hieß das früher). Ich habe 3 Bewerbungen geschrieben. Gleich die erste war erfolgreich. Soweit so gut! Aber schon während der Ausbildung begann der Pilotenplan zu bröckeln.
Nachwuchs kündigte sich an. Wie konnte das passieren? Das ist ein anderes Thema. Die Bundeswehr als nächster Schritt kam jedenfalls nicht mehr in Frage. Ich wollte ja nun schließlich auch was von den Vaterfreuden haben und nicht von Vater Staat kreuz und quer durch die Republik versetzt werden. Da Wehrpflicht herrschte musste ich sogar den Kriegsdienst verweigern und auf alles Mögliche schwören, dass ich keiner Fliege was zu leide tun könnte. Ungeachtet der Tatsache, dass ich ein paar Monate früher noch bereit gewesen wäre die übelsten Kampfmaschinen zu fliegen, um an die staatlich bezahlte Lizenz zum Helikopterführen zu kommen, hat man mir die Pazifistennummer abgekauft. So landete ich als Glühbirnenwechsler im örtlichen Kreiskrankenhaus, wo ich meinen Zivildienst im Technischen Dienst ableistete.
Eigentlich ne lässige Zeit, in der ich coole Leute kennenlernte aber unter finanziellen Gesichtspunkten eher der Super Gau. Hatte ich mich vorher doch noch reingekniet, um die Ausbildung ein halbes Jahr zu verkürzen (was bei guten Leistungen möglich war), weil mir ein schlaues Kerlchen vorgerechnet hatte, dass ich als Facharbeiter ein Vielfaches meiner Ausbildungsvergütung verdienen würde und somit eben 6 Monate früher viel mehr Geld verdienen würde.
Die Ausbildung konnte ich tatsächlich verkürzen, die Aussicht auf das große Geld hat meine Leistungen beflügelt. Ich wurde sogar direkt in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen. Allerdings folgte nach wenigen großen Lohntüten der elendige Zivildienst mit einem Sold der nicht mal halb so hoch ausfiel, wie meine ehemalige Ausbildungsvergütung! Das hat schon sehr an meinen „Geldnerven“ gezehrt und die Wartezeit auf den Geldregen um weitere, sich ewig ziehende, 13 Monate verlängert!
Danach, zurück bei meinem eigentlichen Arbeitgeber, gab es aber kein Halten mehr. Die Krise in der Branche war endgültig vorbei. Der Laden brummte und die Auftragsbücher füllten sich ohne Ende. Gute Voraussetzungen für einen finanziell ausgehungerten Ex-Zivi. Ich nahm jede Überstunde und Extraschicht mit. Da ging was! Jahrelang bin ich beruflich kontinuierlich aufgestiegen. Vom kleinen Keuler zum Vorarbeiter und später sogar vom Arbeiter zum Angestellten ins Büro. Ein Techniker-Studium hat mir die Firma unter Bezahlung meines vollen Lohnes ermöglicht (dafür musste man sich qualifizieren und es gab ganze 8 Plätze pro Halbjahr). Seit über 23 Jahren laufe ich nun im Hamsterrad (welches ich ganz lange nicht als ein solches empfunden habe) des gleichen Arbeitgebers. Langweilig wurde es nie. Die Firma ist groß und bietet so viele Möglichkeiten, dass das wirklich das kleinste Problem ist. Ich war also größtenteils mit Spaß dabei und lasse nichts auf meinen Brötchengeber kommen!
Vor ein paar Jahren habe ich dann erkannt, dass ich mir den nächsten Karriereschritt gut überlegen sollte. Der würde zwar noch einmal einen Gehaltskick geben aber damit wäre das bisschen Restleben was man ja als „Hamster“ neben dem Job eh nur hat, auch noch weg. Man wäre fast ausschließlich nur noch für den Job da. Immer erreichbar, wichtige Meetings von morgens bis abends und die entspannte Mittagspause würde strategischen Businesstalks weichen.
Heute bin ich froh, dass ich mich für das „Restleben“ entschieden habe. Kurz vor der Schwelle so wichtig zu sein, dass man seinen Urlaub mit anderen „unersetzlichen“ Kollegen abstimmen muss und wo die Videokonferenz mit den Kollegen oder Kunden in Übersee den Zeitpunkt des Feierabends bestimmen und nicht man selbst. Die „Gage“ stimmt ja auch eine Gehaltsstufe darunter.
Der Wunsch nach finanzieller Freiheit war in mir, bevor ich den Begriff überhaupt kannte
Ich habe schon kurz nach dem Zivildienst gesagt, dass ich mit 30 in Rente gehen will. Das war eigentlich immer mehr so ein Spruch. Sicherlich reizvoll aber doch irgendwie mehr Phantasiewelt als realitätstauglich. Wie erwähnt kamen dann erstmal all die Jahre harter Arbeit. In der Zeit habe ich auf viel verzichtet und wer quasi rund um die Uhr arbeitet, kann kaum Geld ausgeben. Meinem Vermögensaufbau kam das zu Gute. Aber einen echten Plan oder ein konkretes Ziel hatte ich nicht. Ich handelte eher intuitiv und nach dem Motto „alles mitnehmen solange es noch geht – wer weiß, wann die fetten Jahre vorbei sind“.
Erste Investitionen und große Fehler
Die ersten Aktien gleich nach der Ausbildung. Kurz nach dem Zivildienst die erste Wohnung als Kapitalanlage. Danach noch mehr Aktien und noch mehr Wohnungen. Zockereien mit Optionsscheinen, Aktienmärkte im Rausch, Börsencrashs, krasse Gewinne, Totalverluste und Opfer von Betrügern. Ich habe in den letzten 20 Jahren alles mitgemacht. Glücklicherweise habe ich nie alles auf ein Pferd gesetzt. Große Rückschläge wie
- Optionsscheine/Calls auf Porsche am 11. September 2001; dummerweise sofort verkauft
- Versenken von 200.000€ in verschiedenen geschlossenen Beteiligungen durch Insolvenzen und Betrügereien
- Neuwagen gekauft (ich war jung und wusste es nicht besser) und innerhalb kurzer Zeit Schrott gefahren (Sekundenschlaf wegen Überarbeitung)
konnten nicht verhindern, dass mein Vermögen bis heute auf eine ansehnliche Summe angewachsen ist. Hartnäckigkeit und die Zeit in Kombination mit dem Zinseszins hatten jeweils schon spürbar ihre Wirkungen entfaltet.
Zwischentief
An dem Punkt mit der Restlebensentscheidung wurden die Gedanken weniger zu arbeiten, vielleicht sogar früher in den Ruhestand zu gehen, wieder präsenter. Ich machte auch mal früher Feierabend, haute mich im Park in die Sonne zum Lesen und Dösen, unternahm viel mit Freunden, begann noch mehr zu reisen, usw.
In der Zeit kümmerte ich mich kaum noch um meine Finanzen. „Kaum“ - das ist bei mir allerdings immer noch deutlich mehr als bei 95% meiner Mitbürger. Das zeitfressende Technikerstudium war beendet, meine langjährige Beziehung fast zeitgleich ebenfalls. Die neue private Situation und wahrscheinlich auch etwas desillusioniert von der Finanzkrise und meinem Desaster mit den geschlossenen Beteiligungen ließ ich vieles einfach so laufen (investierte in irgendwelche Fondssparpläne und legte den Rest in Tagesgeld an) und war nicht mehr ständig auf der Suche nach dem nächsten dicken Ding, mit dem ich mein Vermögen derbe pimpen konnte.
Das kam dann aber irgendwann von ganz alleine. Lass mich aber noch einmal zurückblicken. Was waren eigentlich meine Geldquellen.
Als Schüler:
Werbeprospekte und Wochenanzeiger austragen
Ferienjob in einem Garten- und Landschaftsbaubetrieb
Während der Zivizeit:
putzen, und Hilfstätigkeiten auf Baustellen von Bekannten
Anfangs neben meinem Hauptjob:
Küchenhilfe und Servicekraft in einem Gastrobetrieb
Bis dahin also das übliche "Zeit-gegen-Geld-Spiel". Aber auch das passive Einkommen fing damals an zu fließen. Auch wenn ich da noch nicht wusste, dass man das so nennt und was der große Vorteil davon ist. Jedenfalls erhielt ich Tagesgeldzinsen (ja, so etwas gab es damals noch!), Dividenden, und Mieteinnahmen. Das Geld sprudelte und statt auf Konsum setzte ich auf (Re)Investition. Ich muss damals schon eine wahnsinnige Sparquote gehabt haben. Das Wort kannte ich aber auch nicht und folglich habe ich sie auch nicht errechnet. Jedenfalls wollte ich mehr Geldquellen auftun, bei denen man nicht 1 zu 1 Zeit gegen Geld tauscht. Es musste doch Möglichkeiten geben, nebenbei auch mit verhältnismäßig wenig Zeiteinsatz Kohle in meine Richtung fließen zu lassen…
Wie ich „Herbergsvater“ wurde
Auf der Arbeit war ich schon länger dabei eine Entsendung ins Ausland hinzubekommen. Ich hatte von den üppigen Konditionen gehört. Gepaart mit dem Sammeln von Auslandserfahrung und tendenziell besseren Aufstiegsmöglichkeiten war das doch etwas Erstrebenswertes. Irgendwann war es soweit. Ab nach Frankreich. Dort habe ich schon am Anfang, während meiner Orientierungsphase, einen Bedarf an Unterkünften für Kollegen die wochenweise auf Dienstreise an den Standort kommen, identifiziert. Somit habe ich ein großes Haus gemietet und bin nebenbei Herbergsvater geworden. Ein sehr einträgliches Geschäft. Und wohlgemerkt ein win-win Deal. Denn auch die Kollegen haben bei mir einen Großteil ihrer Übernachtungspauschale, die sie von der Firma bekamen, gespart. Im Hotel hätten sie mindestens das Doppelte bezahlt. Es gab sogar Zeiten, in denen es weit und breit keine freien Hotelzimmer mehr gab und mich irgendwelche Sekretärinnen aus meiner Firma anriefen und sich nach Übernachtungsmöglichkeiten für die Kollegen erkundigten. Von den Kollegen, für die ich keinen Platz hatte und von denen die sich nicht getraut haben oder zu bequem waren, etwas Ähnliches auf die Beine zu stellen gab es natürlich viel Gerede. Vor allem Übertreibungen und Unwahrheiten. Am Anfang hat mich das traurig gemacht. Irgendwann habe ich darin nur noch Neid und Missgunst gesehen. Der Rubel rollte jedenfalls jahrelang. Sogar als ich selber gar nicht mehr vor Ort war. Ich habe Kollegen beteiligt, die sich um alles gekümmert haben und hatte fast jeden Monat noch Gewinne aus der „Jugendherberge“. Und als ich im Laufe der Zeit selber wieder 2 mal 7 Monate dort arbeitete hatte ich sofort eine Unterkunft und habe die Geschäfte wieder übernommen. Nach ziemlich genau 8 Jahren habe ich den Mietvertrag für das Haus beendet. Die Firma kündigte an für eine längere Zeit kaum noch Kollegen an, den Standort zu schicken. Das Ende der Herberge fiel auch in die Zeit der schon erwähnten ruhigeren Phase der Neuorientierung.
Nach der Trennung lebte ich nun allein in einer Wohnung in Hamburg und bin dann irgendwie auf Airbnb gestoßen. Da ich solchen (damals) neuen Möglichkeiten und dem Geldverdienen offen gegenüberstehe und positiv auf meine langjährige Erfahrung als „Herbergsvater“ zurückblickte habe ich das gleich mal ausprobiert. Das lief super. Was sicher daran liegt, dass Hamburg einfach perfekt für dieses Modell ist. So hatte ich ziemlich schnell einen guten Teil der Miete wieder drin. Neben Airbnb habe ich dann auch über ähnliche Plattformen wie wimdu, 9flats und andere angeboten. Ich hatte bald mehr Anfragen als ich Leute unterbringen konnte, habe die Preise erhöht und die Gäste genauer selektiert.
Mit Autos Geld verdienen, ohne sie zu verkaufen
Dann war da noch der gute E-Klasse vor der Tür. Zwar als Jahreswagen und über die Firma vergleichsweise günstig erworben aber die meiste Zeit stand das Auto nutzlos rum. Also machte ich mich auf die Suche nach „Airbnb für Autos“. Da brauchte es keine lange Suche und ich habe mich sofort bei mehreren Plattformen angemeldet. Heute sind die Hauptplayer in dem Markt tamyca und drivy. Mit dem Auto lief es ähnlich gut, wie mit der Wohnung. So machte auch das Auto endlich wieder Sinn und ein guter Teil der Unkosten wurde von den Mietern bezahlt!
Inzwischen lebe ich mal wieder in Frankreich und der Mercedes ist verkauft. Für den Umzug habe ich mir einen großen Transporter gekauft, den ich auch als Camper in den Bergen und am Meer nutze. Trotzdem brauche ich die Karre natürlich nicht oft. Aber ständig ziehen Leute um oder müssen etwas Größeres transportieren. Der Otto-Normalbürger hat aber keinen eigenen Transporter. Das Ding ist fast jeden Tag vermietet und verdient Geld ohne Ende!
An dieser Stelle will ich kurz erwähnen, dass man auch für diese Einnahmen einen gewissen Aufwand betreiben muss und die Erfahrungen nicht zu 100 Prozent nur gut sind. Darauf werde ich aber noch ausführlicher in meinem Blog eingehen.
Weiter mit neuem Schwung
Nach einer Weile habe ich mich auch wieder intensiver anderen Anlageklassen gewidmet. Mit P2P-Krediten habe ich 2008 schon mal bei smava rumprobiert. Dabei aber einen typischen Anfängerfehler gemacht. Viel zu große Summen in einzelne Projekte gesteckt. Das letzte davon, welches noch läuft liegt in den letzten Zügen. Bei smava werde ich mit einem kleinen Minus rausgehen. Etwas später bin ich auch bei auxmoney eingestiegen. Da läuft es etwas besser aber auch nicht sensationell. Ich investiere weder bei smava noch bei auxmoney in neue Kredite. Das tue ich aktuell bei Mintos, Twino, Bondora und Viventor. Die nehmen keine Anlegergebühren, die möglichen Renditen sind höher und es gibt teilweise „buy-back“ Garantien. Wenn der Kreditnehmer zahlungsunfähig ist bekommt man sein Geld inklusive Zinsen vom Darlehensanbahner wieder. Wie nachhaltig das funktioniert, wenn massenweise Kredite ausfallen oder die nächste große Finanzkrise kommt muss man sehen. Für den Moment finde ich diese Plattformen um Längen besser als die deutschen. Lendico habe ich auch ausprobiert. Da ist alles undurchsichtig, viel zu wenig Kreditprojekte und die nehmen auch Anlegergebühren und bieten keine „buy-back“ Kredite.
Optionsscheine und ähnliches fasse ich schon lange nicht mehr an. Insgesamt bin ich aus der Anlageklasse zwar mit Gewinn rausgegangen aber die Nerven, die Zeit und den Aufwand will ich heute nicht mehr dafür investieren. Meine Lektion was geschlossene Beteiligungen angeht habe ich gelernt und teuer bezahlt!
Auch für den Extremfall abgesichert
Da zumindest ein Mini-Verschwörungstheoretiker in mir schlummert, habe ich mir auch ein Gold- und Silberpolster zugelegt und immer mal ein bisschen aufgestockt. Nicht als Anlage. Das Zeug dient als reine Absicherung. Ich sehe gute Chancen, dass uns das globale Finanzsystem früher oder später gehörig um die Ohren fliegt. Mit welcher Intensität bleibt abzuwarten, aber ich gehe davon aus, dass ich mit meinen Edelmetalltalern eine gewisse Zeit über die Runden komme. Nenn mich Spinner aber ich habe auch etwas Bargeld unter dem Kopfkissen, falls es zu einem Bankenrun kommt und für den Fall, dass es noch schlimmer wird, sogar etwas Alkohol und ein paar Stangen Zigaretten gebunkert. Hat sich in der Vergangenheit als Ersatzwährung auf dem Schwarzmarkt bewährt. Ich hoffe genauso wie du, dass ich die Sachen nie als Geldersatz benutzen muss. Aber sicher ist sicher!
Verschiedene Anlageklassen und Einkommensströme
Indexzertifikate habe ich schon länger. Ein paar teure Fonds habe ich im Laufe der Zeit gegen günstige EFTs getauscht. Ich bin ja lernfähig. Was Wertpapiere angeht investiere ich inzwischen nur noch in ausgewählte Qualitätsaktien und das meiste in verschiedene ETF-Sparpläne. Wohnungen habe ich inzwischen sieben Stück gekauft aber noch nicht alle abbezahlt. Eine in Leipzig und den Rest in Hamburg.
Was die Altersvorsorge angeht, habe ich das Glück eine Betriebsrente zu bekommen. Da legt der Arbeitgeber etwas an, ob man will oder nicht. Nach 23 Jahren Betriebszugehörigkeit ist da bis jetzt eine sechsstellige Summe zusammengekommen und theoretisch muss ich ja mindestens noch mal so lange ackern… Dazu gesellt sich eine – ACHTUNG! ALLE MANN IN DECKUNG! – Riesterrente! Ich will das Thema hier nicht diskutieren. Nur so viel: Ich kassiere die Zulagen und spare jedes Jahr ordentlich Steuern mit dem Ding. Und JA, ich bin mir der Nachteile bewusst und du brauchst mir nicht vorrechnen was alles besser taugen würde, als ne olle Riester.
Meine Asset-Allokation in Prozenten (ca. Angaben!):
Wertpapier-Depot 39%
Immobilien 29%
P2P-Kredite 8%
Edelmetalle 3%
Altersvorsoge 14%
Tages- und Festgeld 6%
Cash 1%
Meine Einkommensströme:
Hamsterrad
Mieteinahmen
Untervermietungseinnahmen
Dividenden
Zinsen
Car-Sharing
Sonstiges (Bonusprogramme, Kunden werben Kunden, Depotüberträge, Meinungsumfragen, etc.) falls du schmunzelst - summiert auf über 1000€/Jahr, vieles davon wird aber zukünftig der 80/20 Regel zum Opfer fallen.
Und was ist nun der Plan?
Meine Sparquote liegt derzeit durchschnittlich übers Jahr gesehen bei ca. 65%. Die momentane Situation gibt das her. Beispielsweise weil mein Arbeitgeber mir die Miete hier im Ausland zahlt, ich mir ab und zu Untermieter in die Wohnung hole (mit schriftlicher Genehmigung vom AG) und meine Wohnung in Deutschland mit leichtem Gewinn untervermietet ist. Bei Rückkehr sieht das dann wieder anders aus.
Grundsätzlich mache ich meinen Job nach wie vor gerne und Stand jetzt würde ich wohl auch im Falle der finanziellen Freiheit nicht kündigen. Natürlich würde ich die Stunden reduzieren. Wahrscheinlich irgendwann soweit wie es geht. Seit ein paar Monaten arbeite ich nur noch 3 Tage in der Woche. Das ist aber nur eine Testphase von der im Moment keiner weiß wie lange ich das so beibehalten kann. Gefällt mir aber super. So oder so ähnlich stelle ich mir das vor. Bis zu einem Jahr Auszeit kann ich in der Firma auch nehmen. Das ist auf jeden Fall auch noch eine sehr wahrscheinliche Option. Ganz unabhängig von der finanziellen Freiheit.
Solche Möglichkeiten haben mich angetrieben so viel Gas zu geben, und schon in jungen Jahren hart am Vermögensaufbau arbeiten lassen. Zukünftig soll eben in Form von Stundenreduzierung und Auszeit mehr gelebt werden.
Wo ich leben möchte, wenn ich die finanzielle Freiheit erreicht habe ergibt sich schon aus der vorherigen Aussage, dass ich wohl bei meinem Arbeitgeber bleiben werde. Dadurch läuft es zwangsläufig auf Hamburg und Umgebung hinaus. Um meine Freizeitgestaltung mache ich mir im Freiheitsfall keine Sorgen. An Langeweile in meinem Leben kann ich mich nicht erinnern! Noch mehr Reisen steht mit ganz oben auf der Liste. Das Winterhalbjahr ist in Hamburg nicht auszuhalten. Zumindest empfinde ich das so! Deswegen gönne ich mir schon seit Jahren eine Winterflucht. Die darf dann gerne zeitlich ausgedehnt werden ;)
Was mein Umfeld von meinen Freiheitsplänen hält, weiß ich nicht genau. Ich gehe nicht damit hausieren, dass ich die finanzielle Freiheit anstrebe. Meine Partnerin hat es zur Kenntnis genommen aber sich nicht groß dazu geäußert. Natürlich halten einige es für übertrieben, wie ich in manchen Dingen, die mit Geld zu tun haben, agiere. Ich höre immer wieder, dass ich dies oder das doch gar nicht nötig hätte. Hab ich auch nicht aber ich bin gut damit gefahren. Wenn ich mir dann ansehe wo diejenigen finanziell stehen, die mir Übertreibung vorwerfen, fühle ich mich bestätigt. Es ist natürlich ganz individuell wie man auf dem Gebiet vorgehen möchte. Ich denke ich habe auf meine Art viel erreicht und die anderen hatten eben soweit ein entspannteres Leben. Jeder wie er will. Ich zwinge ja auch niemandem meinen Weg , in der Konsequenz wie ich ihn lebe, auf. Allerdings wird es höchste Eisenbahn für mich, wirklich etwas „runterzufahren“ und endlich mehr zu leben. Es wird Zeit die Ernte einzufahren und dabei das neu aussähen nicht zu vergessen. Das will und muss ich schaffen!
Was genau hinter dem Begriff der finanziellen Freiheit steckt wissen glaube ich die meisten eh nicht. Das ging mir bis vor gar nicht allzu langer Zeit ähnlich! Ich war dann relativ erstaunt, dass das was ich all die Jahre im Hinterkopf hatte, einen Namen hat und dass sich eine ganze Szene mit dem Thema beschäftigt. Herrlich naiv! Aber geil als ich drauf gestoßen bin. Das hat einiges bei mir viel konkreter gemacht. Und ich hatte auf einmal das Gefühl, doch kein Spinner zu sein. Also schon irgendwie aber nicht ganz so schlimm wie ich zwischenzeitlich befürchtet hatte. Ich habe angefangen alles was es darüber gab zu verschlingen und zu schauen wie ich selbst nun genau dastehe. Seitdem hat alles vielmehr Struktur bekommen und ich hatte endlich mal einen echt umfassenden Überblick. Inklusive der Erkenntnis, dass sich mehr angehäuft hatte, als ich erwartet hatte.
Nur der wichtigste Punkt ist für mich noch nicht geklärt. Ich habe keinen Schimmer wie viel Kohle ich brauche um mich als finanziell frei zu betrachten! Wahrscheinlich bin ich es schon.
Wenn ich realistisch und ehrlich zu mir selbst bin, komme ich um diese Feststellung nicht herum. Mir fehlt wohl der Mut es gegenüber mir selbst „einzugestehen“. Vielleicht bin ich auch zu gierig. Oder zu sehr Sicherheitsfetischist (eigentlich ja nicht, wenn man bedenkt wie und wo ich teilweise mein Geld anlege). Aber den sicheren und sehr gut bezahlten Job (ganz) aufzugeben wäre doch fahrlässig! Zumal das angehäufte Vermögen in diesem Moment zwar real vorhanden ist und beruhigt aber wie weit ist es mit der finanziellen Freiheit noch her, wenn ein Black-Swan-Ereignis eintritt, die Aktienmärkte dieser Welt einbrechen und ungewöhnlich lange brauchen, um sich einigermaßen zu erholen, es zu einer Immobilienblase kommt und diese platzt, das Finanzsystem endgültig kollabiert, oder, oder, oder,…
Resümee und was du deinen Kindern mitgeben solltest
In ein paar Tagen werde ich 40. Spätestens das ist der Eintritt in die zweite Lebenshälfte. Mein statistischer Todestag ist der 14.03.2056 (mit nicht mal 79 Jahren). Tatsächlich hoffe ich aber bei entsprechender Gesundheit über 100 zu werden. Ich muss ja auch noch Zeit haben das ganze Geld auszugeben, falls kein Black-Swan-Ereignis mein Vermögen pulverisiert J
Ich empfinde tiefe Dankbarkeit. Dankbarkeit dafür, dass es bis hier her so gelaufen ist, wie es gelaufen ist. Ich hatte viel Glück. Mit meinem Job. Ich erfreue mich dauerhaft bester Gesundheit. Habe eine inzwischen erwachsene Tochter, auf die ich stolz bin. Ich habe nach jahrelanger Odyssee eine Partnerin gefunden mit der ich glücklich bin. Son Knaller wie mich muss man erstmal auf Dauer ertragen können. Das tut sie mit einer herrlichen Ruhe, die mir ein gutes Gefühl gibt und den Rücken für alle meine Macken frei hält. Es gab finanzielle Rückschläge, die ich inzwischen auf- und verarbeitet habe. Passend sind die nie aber sie holen mich immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und lassen Demut wieder in den Vordergrund treten. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass wohl jeder finanziell erfolgreiche Mensch mindestens einmal einen Haufen Geld verloren hat. Die wahre Qualität ist es halt trotzdem „zurück zu kommen“.
Ich habe auf meinem Weg durch das Leben bisher viel gelernt. Einiges davon konnte ich meiner Tochter vermitteln. Dass sie nicht alles an- und übernimmt ist normal und auch wichtig. Sie hat natürlich schon mitbekommen, dass ich ein gewisses Vermögen angehäuft habe. Dadurch, dass ich so früh ihr Vater geworden bin wird sie aber hoffentlich erst etwas von mir erben, wenn sie über 80 ist. Dann ist mein Wunsch wirklich alt zu werden aufgegangen. Deswegen muss sie sich das meiste selber erarbeiten. Finanzielle Aufklärung und das Ganze entsprechend vorzuleben halte ich jedenfalls für wichtig. Eine andere Quelle für Finanzwissen haben unsere Kinder in der Regel nicht. Da sind wir als Eltern in der Pflicht. Du setzt vielleicht andere Schwerpunkte als ich aber du weißt was ich meine. Das Wichtigste, das du deinen Kindern mitgeben solltest ist, dass sie nicht ungefiltert auf den Bankverkäufer und Finanz-Vertriebler hören dürfen. Diesen Geiern muss man mindestens auf Augenhöhe begegnen können. Das dafür nötige Knowhow sollte sich jeder draufschaffen. Da müssen wir unsere Kinder hinbekommen!
Auch andere Personen aus meinem Umfeld fragen mich bei Finanzthemen immer wieder um Rat. Ich helfe da gerne, schaue was zu der jeweiligen Person passen könnte und gebe meine Erfahrungen in Form von Empfehlungen weiter. Vor kurzem habe ich beschlossen, das in Blogform auch für Andere und Fremde zugänglich zu machen. Ich habe selber viel von Blogs und Podcasts profitiert und möchte gerne etwas an Leute zurückgeben, die Ihren Vermögensaufbau auch in die eigenen Hände nehmen wollen.
Vielleicht ist etwas Inspiration für dich dabei. Übernehme Dinge die für dich passen und spare dir meine großen Fehler!
Jetzt, wo wir uns schon so gut kennen, kannst du mich auch mal besuchen kommen ;)
Auf meinem Blog.
Bis dann!
Vincent
Lieber Maschinist,
vielen Dank für Deinen Blog. Ich lese ihn regelmäßig mit Vergnügen.
Meine Strategie: Ich lese sehr viel über Aktien (Bücher, Blogs,…) und dabei bildet sich bei mir ein „Bauchgefühl“ für eine Aktienauswahl aus. Wenn ich Aktien im Blickpunkt habe, schaue ich mir die KEnnzahlen,etc. näher an. Jedoch ist bei mir – so blöd es klingt- ein Bauchgefühl wichtig.
Ich konzentriere mich in einem Depot auf Einzelaktien, die ich langfristig halte (Wert des Depots momentan ca. 90 000€). Einzelwerte in denen ich investiert bin: SNP Schneider, Hypoport; KPS und Nemetschek. Dieses Depot hat im zurückliegendem Jahr momentan ca 24% zugelegt.
Neben diesem Dapot, dass ich ca. vor 1 1/2 Jahren mit dem Ziel einer langfristigen Konzentration auf einigen ausgewählten Aktien, angelegt habe, habe ich noch Depots mit: Lenovo (bin ich momentan im Minus, halte ich aber noch länger); Porsche,… In diesen Zeiten hatte ich noch „unstrukturierter“ angelegt.
Ich lege sein ca. 1997 an, habe aber bis zum Jahre 2002 eher Lehrgeld bezahlt. Jedoch habe ich nie aufgegeben, da ich wusste, dass an Aktien kein Weg dran vorbeiführt. Mein Anfangsfehler war, wie wahrscheinlich bei den meisten, mit Aktien schnell Geld verdienen zu wollen.
Seit gut einem Jahr spare ich regelmäßig 700 bis 800 € in Wertpapiersparplänen an.
Titel: Alphabet, Apple, Amazon; Berkshire H.; CocaCola; IBM; Nestle; Microsoft
In diesem Depot habe ich aktuell eine Performance von ca. 14% (Angabe in meinem ING Diba-Depot). Dabei habe ich anfangs eine größere Summe – zusätzlich zum regelmäßigen ansparen – in Apple und Amazon gesteckt. Daher wird die meiste Performance aktuell von Amazon erzielt.
Ich bin nicht der Meinung, dass man nur mit einem hohen Gehalt; reichen Eltern,..... finnaziell frei werden kann. Interessante Stories hierzu finden sich u. a. im Buch "Money" von Tony Robbins. Lesenswert ist auch "Das Beste was wir tun können, ist nichts" von Björn Kern.
Meiner Meinung nach ist unsere geistige Haltung dem Geld, den Finanzen,... gegenüber sehr wichtig.
Ich persönlich bin kein Freund vom Sparen, sparen, sparen,...um vielleicht mit 50/60 Millinär zu sein. Ich genieße das Leben jetzt. Das bedeutet nicht, dass ich das Geld sinnlos in Konszum stecke. Aus Status-Symbolen wie Smartphone, Autos,... mache ich mir nichts. Jedoch gehe ich mit meiner Familie auch gerne gut essen, etc. Und für Dinge, die es uns wert sind, geben wir gezielt Geld aus: So z. B. einen Weber Grill oder einen Kaffee-Vollautomaten.
Beruflich habe ich mich früh dafür entschieden, nicht mehr die Karriere Leiter raufzukletter, weil mir das mehr Lebenszeit gekostet hätte. Ich bereue diese Entscheidung nicht. So hatte ich mehr Zeit für meine Familie und finanziell kamen wir dennoch immer gut klar. Interessanterweise haben Bekannte, die teilweise das doppelte an Monatsgehalt haben, immer Geld sorgen.
Ich bin - wie man oben sehen konnte - kein Freund von ETF´s. Investitionen in solide Einzeltitel über einen längeren Anlagehorizont finde ich attraktiver und für mich persönlich den besten Weg.
Wichtig finde ich auch, einiges von dem Geld, das man gewinnt, der Welt zurück zu geben (z. B. in Form von Spenden,....)
In Zukunft habe ich vor immer mehr in Dividenden Aktien zu invetieren.
Ich wünsche allen Teilnehmern viel Erfolg (beim Erreichen Ihrer persönlichen Ziele) und freue mich auf viele inspierende neue Beiträge vom Maschinist und allen Usern im Forum.
Herzliche Grüße @all !
P.S.: Ich würde mich auch freuen, wenn wir uns in den Foren mehr über konkrete Aktien, etc. austauschen.