@feivel2000
https://www.tagesspiegel.de/internationales/alle-konflikte-enden-mit-diplomatie-putin-aussert-sich-uber-mogliches-kriegsende-9083230.html
@annabella ja, die Berichte kenne ich. Ich sehe nicht, wie Putin hier deinen Ansprüchen genügt:
Im Gegensatz zu Kiew will Moskau über den aktuellen Stand an den Fronten verhandeln und betrachtet die eroberten Gebiete – die es bereits völkerrechtswidrig annektiert hat – als russisches Staatsgebiet.
Wie soll man denn mit Putin verhandeln? Wer sich 20 Jahre lang an keine internationalen Spielregeln gehalten hat, wird das auch in Zukunft nicht tun. Mal angenommen, es wird ein Friedensvertrag unterschrieben. Die Ukraine muss sich dann daran halten, und Russland wird eventuell schon ein paar Jahre später wieder machen, was es will. Mit Adolf haben die Alliierten zunächst auch verhandelt, war ein toller Erfolg. Wäre Putin ernsthaft an Verhandlungen interessiert gewesen, dann hätte er nach 8 Jahren Krieg vielleicht einen Deal machen können, Abtretung der Krim an Russland gegen Rückgabe des Donbass an die Ukraine. Wollte er aber nicht, weil er aus niederen Motiven handelt.
Das unsägliche Gemetzele MUSS aufhören, Gewalt kann niemals eine Lösung sein, es werden beide Parteien verhandeln müssen und Abstriche machen müssen, die Gewaltsspirale eskaliert immer mehr und Deutschland wird immer mehr in diesen Konflikt hineingezogen, das kann nicht in unserem Interesse sein, in meinem Interesse ist das nicht.
Pistorius schreibt schon dass der Etat für die Bundeswehr bei Weitem nicht ausreichen wird, Deutschland hat noch einige andere Problemfelder die es abzuarbeiten gilt, z.B Gesundheitswesen, es fielen mir noch viele andere Dinge ein.
Wer profitiert hier eigentlich am Meisten?
Ich verstehe den Wunsch sehr gut. Auch ich wäre glücklicher wenn der Krieg zu Ende wäre.
Jeder Vorschlag der Ukraine besteht im Kern aber aus der Forderung, dass die territoriale Integrität der Ukraine wiederhergestellt wird - einschließlich der Krim. Kiew kann sich dabei auf das Völkerrecht und internationale Abkommen wie das "Budapester Memorandum" berufen, in dem auch Russland der Ukraine die Unverletzlichkeit der Grenzen zugesagt hat.Doch davon hat sich Russland längst verabschiedet, sodass die ukrainischen Forderungen im völligen Widerspruch zu den russischen Zielen stehen.Zwar ende jeder Krieg, räumte Außenminister Kuleba ein, letztlich am Verhandlungstisch - aber er fügte hinzu: als Ergebnis der Ereignisse auf dem Schlachtfeld.
Der letzte Satz ist meiner Ansicht nach entscheidend.
Wir können die Unterstützung davon unabhängig beenden. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass wir uns damit keinen Gefallen täten.
Und der hat um Hilfe gebeten. Daraus ergibt sich noch keine Pflicht tatsächlich zu helfen. Andererseits könnten wir die NATO auch auflösen, wenn wir nicht der Meinung sind uns gegenseitig zu helfen, falls wir angegriffen werden.
Er hat darum gebeten und er hat die Hilfe auch bekommen. Es wurde aber weder die EU, noch die NATO angegriffen, deshalb gibt es hier keinen Bündnisfall. Ich war mir von Anfang an sicher, dass Putin auf jeden Fall die Bodenschätze im Osten und eine Landbrücke zur Krim abzielt. Das lässt sich zu Propagandazwecken gut ausschlachten, ermöglicht einen vernünftigen Zugang zur Krim und man hat den Dnepr unter Kontrolle.
Selensky will keinen Frieden, so lange diese Gebiete besetzt sind. Kann man verstehen. Da das Sowjetmaterial aufgebraucht ist, braucht es also auf jeden Fall westliche Waffen. Er fordert Material für eine Offensive. Die Alliierten (inkl. USA, welche widerwillig liefern) bringen 10% davon.
Was sollen wir denn liefern, wenn wir nichts haben? Ein Waffenstillstand wäre das Beste was man erreichen kann. Aber ich denke Russland sieht jetzt Sonne. Europa kann kaum was liefern, USA will anscheinend nicht liefern, und die Russen bereiten Ihre Offensive vor.
Die westlichen Panzer können überlegen sein wie sie wollen, gegen eine Übermacht von minderwertigem Material haben auch die keine Chance. Man hält ein paar Treffer mehr aus, aber der Panzer hat auch nicht mehr Munition als er mitführen kann. Dem Russen sind Verluste egal, ob Fleisch oder Stahl - alles nur Ressourcen. Welches Verhältnis man zum Gewinnen braucht ist einfache Mathe.
Wir sind in einer anderen Phase des Krieges. Zu Beginn konnten sich die Ukrainer asymmetrisch sehr gut verteidigen, jetzt konnte es aber um die direkte Schlacht zwischen zwei Armeen. Die Mittel sind nicht da, und die Ukrainer wurden auf den Guerillakampf geschult. Die Struktur einer konventionellen Armee muss im Kampf aufgebaut werden.
Wem es wirklich so wichtig ist, kann sich den internationalen Brigaden anschließen. Der Youtubekanal "Lindybeige" hat eine super Interviewserie mit einem Rückkehrer gemacht.
Edit: Die Meinung habe ich mir nicht nur einfach durch Tourette gebildet, sondern sind die Essenz aus Analysen der schweizer Armee, dem österreichischen Bundesheer und George Friedman/Geopolitical Futures
Die Aussage Friedmans, dass die USA immer zwei Parteien miteinander Krieg machen lassen, um sie zu kontrollieren habe ich mal weggelassen. Das könnte den ein oder anderen beunruhigen.
Deswegen stehen auch keine deutschen Soldaten in der Ukraine an der Front. Ich kann den Wunsch der Ukraine jedenfalls nachvollziehen. Historisch einfach Pech gehabt so nah an Russland zu sein. Die DDR hat im Gegensatz zur BRD auch Pech gehabt. Die deutschen im Osten haben während des Kriegs nichts anders gemacht als die im Westen. Trotzdem gab es im Verlauf massive Unterschiede in Bezug auf freiheitliche Einschränkungen. Ich habe die Mauer nicht einmal selbst erlaubt, aber meinem Geschichtswissen nach, haben die Menschen in der DDR irgendwann auch keine Lust mehr gehabt aus Moskau regiert zu werden. Dass das so komplikationslos verlaufen ist, liegt auch an einem historischen Versprecher. Das zielt wie gesagt nur auf das Verständnis gegenüber der Ukraine ab.
Das bedeutet nicht, dass ich mir anmaße, beurteilen zu können, wie die Chancen der Ukraine mit oder ohne Waffenlieferungen sind.
Wenn die Russen vor der deutschen Grenze stehen, würde ich mich allerdings auch freuen, wenn uns andere Länder unterstützen unabhängig davon, ob wir vorher vertraglich geregelt haben, dass sie uns unterstützen müssen.
Im Übrigen bin ich eigentlich kein großer Anhänger von den USA.
Der Iran verkauft Drohnen an Russland. Für uns ganz klar eine Kriegspartei. Aber eigentlich dürften wir uns dafür ja gar nicht interessieren, da wir in dem Konflikt gar nicht involviert sind...
Ich wüsste gerne, wie du inzwischen zu der Aussage stehst.
Welche Gremien ändern die Auslegung der Völkerrechts?
Früher die Haager Landkriegsordnung. Sehr praxisnahe Auslegung durch das Neutralitätsgebot. Nach dem 2. Weltkrieg war das die UN. Hat auch funktioniert, so lange die Amerikaner die Vormachtsstellung in der Welt hatten. Jetzt ist der Laden dysfunktional.
Und kann man in einer Spezialoperation überhaupt Kriegspartei werden?
Russland ist der Aggressor und hat die Ukraine angegriffen. Bitte unterlasse diese unterschwelligen Putin-Troll Vorwürfe.
Wie und wo scheitern die genannten Gruppen denn an dieser Realität? Verstehe ich nicht.
Man versucht krampfhaft die Öffentlichkeit zu beruhigen und betont immer wieder, dass wir keine Kriegspartei sind. Ich glaube auch nicht, dass eine Mehrheit im Land für einen offenen Krieg mit Russland wäre.
Generell sich hinter dem Label "Wir sind keine Kriegspartei" zu verstecken bringt nichts. Wenn Russland einen als Feind sieht weil man den Gegner unterstützt, ist es eine einfache Kosten-Nutzen-Rechnung für Russland. Im Zweifel wird man dann eben auch angegriffen.
Selbst wenn der Iran auf der Krim russische Soldaten im Umgang mit ihren Drohnen schult, macht ihn das mWn nicht zur Kriegspartei. Wer von "uns" behauptet das denn deiner Meinung nach?
Komischerweise wurden von einigen EU-Mitgliedern sofort Sanktionen gegen den Iran gefordert, falls man den Verkauf dem Iran nachweisen kann. Für mich auch verständlich, ich will auch nicht, dass solche Drohnen Infrastruktur und Menschen in der Ukraine töten.
In den Resten hat man dann westliche Mikrocontroller (STM?!) in den Steuerplatinen gefunden. Dann wurde es um das Thema eher still.
Mittlerweile hat man wohl die Teilelieferungen ausgetrocknet und diese iranischen Drohnen sind zum Glück kein Thema mehr.
Und kann man in einer Spezialoperation überhaupt Kriegspartei werden?Russland ist der Aggressor und hat die Ukraine angegriffen. Bitte unterlasse diese unterschwelligen Putin-Troll Vorwürfe.
Lol. Ich habe nichts davon unterstellen wollen.
Mir geht es darum: Da Russland behauptet, nicht in einem Krieg zu sein, kann man mit ihnen auch nicht auf einer realistischen Basis darüber diskutieren, wann man "Kriegspartei" wird. Aber so wie ich dich verstehe, sind wir uns da einig. "Kriegspartei" werden wir dadurch, dass Russland glaubt, etwas gewinnen zu können, wenn es die Nato angreift.
Man versucht krampfhaft die Öffentlichkeit zu beruhigen und betont immer wieder, dass wir keine Kriegspartei sind. Ich glaube auch nicht, dass eine Mehrheit im Land für einen offenen Krieg mit Russland wäre.
Ich erlebe es andersrum: Man versucht krampfhaft mit "mit dem Panzer-Deal werden wir Kriegspartei" den Menschen Angst zu machen. Du kannst wohl kaum jemanden vorwerfen, dass er immer wieder darauf hinweist, dass die vorgebrachte Behauptung Unsinn ist. Wenn die Behauptung immer wieder vorgebracht wird.
Aber klar, die unehrlichen und manipulativen Diskussionsstrategien/-grundsätze "Never play defence" und "If you're explaining, you're losing" schlagen hier voll zu.
Und nein, auch wenn wir der Ukraine Tornados und Eurofighter liefern würden, werden wir deswegen nicht zur Kriegspartei.
Komischerweise wurden von einigen EU-Mitgliedern sofort Sanktionen gegen den Iran gefordert, falls man den Verkauf dem Iran nachweisen kann. Für mich auch verständlich, ich will auch nicht, dass solche Drohnen Infrastruktur und Menschen in der Ukraine töten.
Ich halte also fest: Du hast kein Beispiel dafür, dass man den Iran zur Kriegspartei erklärt hat, weil sie Drohnen geliefert haben.
Was komisch an der Forderung nach Sanktionen sein soll, verstehen wir beide nicht.
In den Resten hat man dann westliche Mikrocontroller (STM?!) in den Steuerplatinen gefunden. Dann wurde es um das Thema eher still.
Sowohl die EU als auch die USA haben wegen den Drohnenlieferungen Sanktionen gegen den Iran verhängt. Wieso westliche Technik in den Drohnen verwendet werden, wird jetzt untersucht. Ich gehe davon aus, dass man dann entsprechend nachschärfen wird und weitere Exportverbote verhängen wird.
Bis dahin, wird es wohl still bleiben. Wie oft soll man über bekanntes und sanktioniertes sprechen?
Und nein, auch wenn wir der Ukraine Tornados und Eurofighter liefern würden, werden wir deswegen nicht zur Kriegspartei.
Wenn deine Nachbar sich streiten. Du den einen Nachbarn ein Messer gibst.
Ich find schon dass du dann Streitpartei bist.
Und zu den Sachen mit dem Völkerrecht und so. Russland ist aus den Abkommen 2019 ausgetreten. Mit anderen Worten das existiert nicht mehr für die. Wie soll man Regeln brechen die es in dem Land nicht gibt.
Die usa haben völkerrechtlich auch nur einen Teil der Abkommen unterschrieben. Was dann durch das House und Parlament gegangen ist, ist nochmals eine andere Frage.
Auch wenn es nach unseren Standards in der EU ein Verbrechen ist. Nach vielen anderen Ländern ist es das nicht. Wenn wir schon die Gesetzes Variante denken, dann bitte zum Ende.
Ich richte mich als Unternehmer ja auch nicht an die Regeln in der EU, wenn ich nur in den usa verkaufe.
Moralisch sieht das ganz anders aus. Ich mein, ich hab Freunde verloren. Und das ist schrecklich. Jeder Tote ist zuviel. Nur beim Argumentieren sollte man fair sein.
Insgesamt finde ich es erstaunlich mit wie viel Inbrunst hier manche den Krieg befeuern. Beide Seiten Commiten sich immer mehr. Bald gibt es politisch kein Zurück mehr.
Bedenke bei den ersten WK hat es in Österreich Ungarn und so, auch schon länger gebrodelt.
Und wir machen uns in Europa sehr viele Gedanken ums hier und jetzt. Dabei vergessen wir Perspektivsch. Wenn die YamalPipline 2024 anstatt nach Europa nach China geht. Ich möchte nicht wissen, was das Geopolitische für Auswirkungen haben wird.
Ich weiß es ist nicht alles schön usw.Aber wir sollten uns vielleicht unserer außenwirkung unseres Handelns bewusst werden.
Das Europa und die USA die russischen Gelder eingefroren und beschlagnahmt haben, halte ich für den größten Fehler der Neuzeit.
Als Dritter Staat, wie zb Saudi Arabien, würd ich mir schleunigst überlegen wie ich dieses Risiko "Westen" gehegt bekomme.
Weil kurz die Regeln zu ändern und Russland und einen Teil seiner Bürger faktisch zu bestehlen, hat den Business confinence mit Sicherheit in den Westen gestärkt.
Wir spielen mit den Feuer. Antworten auf vieles habe ich nicht. Das Verhalten der deutschen Außenministerin, empfinde ich an vielen Stellen als Falsch und eher emotional als professionell.
Für die Lieferung von schweren Waffen gibt es Argumente. Genauso wie welche dagegen. Ich habe für jeden Politiker Respekt, der in diesen Zeiten das Big picture sieht. Und die Teiomobilmachung in Russland sollte auch nicht außer Acht gelassen werden. Diese wird wohl erst in ein zwei Monaten an Wirkung entfalten.
Das empfinde ich in Deutschland als extrem falsch. Wenn dein Nachbar mobil macht, solltest du als Land, egal ob du lieferst oder nicht, vielleicht auch ein paar Stacheln zeigen. Und nicht eine weiße Fahne mit "Wir haben nichts und ändern auch so schnell nichts dran". Ist ja nicht so als wäre die Situation brandneu.
Wenn deine Nachbar sich streiten. Du den einen Nachbarn ein Messer gibst.
Ich find schon dass du dann Streitpartei bist.
Ich möchte mich eigentlich nicht wirklich an diesem Thema beteiligen, analog zum Thema Covid.
Jedoch finde ich diesen Vergleich ziemlich schräg.
Wenn mein Nachbar 1, Mitte 30, Kampfsporterfahrung, meinen Nachbarn 2, 12-jährigen Jungen angreift und ich dann sage, halt, wenigstens gebe ich dem Jungen ein Messer, damit er sich selbst besser verteidigen kann, dann gleiche ich die Verhältnisse an. Der Mitte 30 Jährige kann ja jederzeit aufhören anzugreifen und sich nach Hause begeben, dann muss er sich nicht durch mein Messer bedroht fühlen. Er hat die Wahl. Der Junge nicht.
Dann bin ich sicherlich keine offizielle Streitpartei in diesem einseitig begonnenen Krieg.
Ich bin dabei der Meinung, dass wir als Westen vieles in der Vergangenheit anders und besser hätten machen müssen. Aber die beiden Nachbarn "streiten" nicht! Ein Nachbar greift den anderen einseitig an!
Und zu den Sachen mit dem Völkerrecht und so. Russland ist aus den Abkommen 2019 ausgetreten. Mit anderen Worten das existiert nicht mehr für die. Wie soll man Regeln brechen die es in dem Land nicht gibt.
Auch hier mahne ich zur Vorsicht. Wie viele der Nazi Verbrechen zum damaligen Zeitpunkt im "Reich" auch legal gewesen sein mögen, würden die Verursacher trotzdem danach (zumindest teilweise, will hier nicht dieses Thema aufmachen) bestraft. Es wurden neue Verbrechen nachträglich geschaffen (Verbrechen gegen die Menschlichkeit, etc.). Die Geschichte und die Gesetze werden vom Sieger geschrieben. Ist einfach so.
Beide Seiten sind bereits maximal commitet. Ich gebe mich keiner Illusion hin, dass eine friedliche Lösung mit Russland möglich ist. Da muss ich ehrlich sagen ist der Vergleich zum Nazi Deutschland einfach passend. Jeder Kompromiss wird als Schwäche angesehen und später ausgenutzt.
Das Europa und die USA die russischen Gelder eingefroren und beschlagnahmt haben, halte ich für den größten Fehler der Neuzeit.
Als Dritter Staat, wie zb Saudi Arabien, würd ich mir schleunigst überlegen wie ich dieses Risiko "Westen" gehegt bekomme.
Es gibt eine einfache Lösung: Keinen Angriffskrieg führen, dann wird auch nix eingefroren. Das Vermögen von feindlichen Staaten im Konfliktfall einzufrieren ist völlig normal und auch historisch betrachtet auch üblich.
Wir spielen mit den Feuer. Antworten auf vieles habe ich nicht. Das Verhalten der deutschen Außenministerin, empfinde ich an vielen Stellen als Falsch und eher emotional als professionell.
Dazu meine Zustimmung. Eine Fehlbesetzung in jedweder Hinsicht mMn.
Wenn mein Nachbar 1, Mitte 30, Kampfsporterfahrung, meinen Nachbarn 2, 12-jährigen Jungen angreift und ich dann sage, halt, wenigstens gebe ich dem Jungen ein Messer, damit er sich selbst besser verteidigen kann, dann gleiche ich die Verhältnisse an. Der Mitte 30 Jährige kann ja jederzeit aufhören anzugreifen und sich nach Hause begeben, dann muss er sich nicht durch mein Messer bedroht fühlen. Er hat die Wahl. Der Junge nicht.
Das Beispiel beweist aber, egal ob du nicht tust. Was machst, aktiv oder passiv.
In diesem Konflikt gibt es kein Neutral.
Und wär mir neu das wir dann auch den 12 Jährigen, mit den Namen Jemen unterstützt hätten.
Auch hier mahne ich zur Vorsicht. Wie viele der Nazi Verbrechen zum damaligen Zeitpunkt im "Reich" auch legal gewesen sein mögen, würden die Verursacher trotzdem danach (zumindest teilweise, will hier nicht dieses Thema aufmachen) bestraft. Es wurden neue Verbrechen nachträglich geschaffen (Verbrechen gegen die Menschlichkeit, etc.). Die Geschichte und die Gesetze werden vom Sieger geschrieben. Ist einfach so.
Auch hier stimme ich dir teilweise zu. 1. Gleichsetzen mit dem dritten Reich würde ich das (noch nicht). Das ist zum aktuellen Zeitpunkt massive Geschichtsverklärung.
Ich glaub nur da hast du meinen Punkt vielleicht nicht ganz verstanden.
Fleivel sagt sehr oft "Das ist doch gegen diese und jene Regel, die halten das nicht ein". Wenn du es mit einem Gesetzlosen Staat, dem die Regeln egal sind, der grad Korruption legalisiert hat, ist das a little bit fehl am Platz. Der Schert sich nicht darum. Und wir normalerweise auch nicht.
Ich glaub Genozide sind auch gegen das Völkerrecht. (Blick nach Asien)
Das wir als Deutschland "Stacheln Zeigen sollten" - das Rheinmetall und Konsorten längst Aufträge abbekommen sollte, da stimme ich dir zu. Weil wenn du ein Kampfbereites Europa hast, das ist eine sehr gute Abschreckung.
Den Rest ob Lieferungen gut oder schlecht seien, kann ich nicht beantworten. Wir spielen mit dem Feuer. Es gibt hier kein richtig und falsch.
Und zu den Sachen mit dem Völkerrecht und so. Russland ist aus den Abkommen 2019 ausgetreten. Mit anderen Worten das existiert nicht mehr für die. Wie soll man Regeln brechen die es in dem Land nicht gibt.
Wäre mir neu, dass Russland aus der UN ausgetreten ist.
Wenn deine Nachbar sich streiten. Du den einen Nachbarn ein Messer gibst.
Ich find schon dass du dann Streitpartei bist.
Ich nicht.
So ist das halt mit unspezifischen Begriffen. Um unspezifische Begriffe geht es aber nicht, wenn jemand sagt "wenn wir XY machen, dann werden wir Kriegspartei".
Wäre die Kritik "Wenn wir Panzer liefern, dann wird Russland sich genötigt fühlen, auch uns anzugreifen.", dann wäre das ein für mich nachvollziehbarer Standpunkt (den ich auch nicht teile). Aber die Implikationen dieser Formulierung sind andere, daher sagt man es nicht so.
Nur beim Argumentieren sollte man fair sein.
Insgesamt finde ich es erstaunlich mit wie viel Inbrunst hier manche den Krieg befeuern. Beide Seiten Commiten sich immer mehr. Bald gibt es politisch kein Zurück mehr.
Ich befeuere keinen Krieg. Ich bin, und denke Deutschland und seine Verbündeten sollten, comittet dazu, dass Russland kein Recht dazu hat, zu entscheiden, welcher seiner Nachbarn ein Existenzrecht hat und wer ausgelöscht werden darf.
Wer Waffenlieferungen an die Ukraine ablehnt, nimmt das aber billigend in Kauf.
Wenn die Ukraine Land gegen Frieden tauschen will, darf sie das meinetwegen tun, ich mach ihnen da keine Vorschriften. MMn macht das nur Sinn, wenn es mit einem NATO-Beitritt einhergeht.
Und wenn es einen solchen Frieden gäbe, wäre Russland für mich damit nicht rehabilitiert. Aber keine Sorge, SPD und CDU werden nicht lange warten, um zum Business as Usual zurückzukehren (mMn).
Und wir machen uns in Europa sehr viele Gedanken ums hier und jetzt. Dabei vergessen wir Perspektivsch. Wenn die YamalPipline 2024 anstatt nach Europa nach China geht. Ich möchte nicht wissen, was das Geopolitische für Auswirkungen haben wird.
Ich weiß es ist nicht alles schön usw.Aber wir sollten uns vielleicht unserer außenwirkung unseres Handelns bewusst werden.
Ich verstehe, dass man zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen kann, aber man sollte Personen mit anderer Meinung doch zumindest zugestehen, dass sie sich auch Gedanken gemacht hat.
"Wer Atomwaffen hat, darf ungestraft Nachbarn überfallen!" hat mMn geopolitisch wesentlich stärkere Auswirkungen, als es teures Gas hat.
Und wär mir neu das wir dann auch den 12 Jährigen, mit den Namen Jemen unterstützt hätten.
Völlig richtiger Kritikpunkt. Da ist es uns Scheiß egal. Absolutes Problem unsere Doppelmoral, stimme ich zu.
Aber auch Menschlich. Die Ukraine ist näher und die Menschen uns ähnlicher.
Ich vermute ein elementarer Punkt zwischen der aktuellen deutschen Mehrheitsmeinung und z.B. der Meinung vieler Menschen der B(R)ICS Staaten ist, dass nach hiesiger Darstellung die Ukraine vor dem Krieg ein friedlicher Staat mit guter Menschenrechts- und Allgemeinsituation war.
Und das in diesem Staat russische Minderheiten im Osten weder verfolgt noch in den Jahren zuvor bürgerkriegsähnlich bekämpft wurden.
Eine Parabel:
Angenommen die USA zerfallen durch eine wirtschaftliche Depression.
Daraufhin sagen sich mehrere Bundesländer in diesem Chaos vom immer noch großen "Restland USA" los und bilden erstmals in der Geschichte eigene Länder.
Einer dieser Bundesstaaten ist Kalifornien. Neue Landessprache wird Spanisch. Im Süden des Landes stellt die mexikanische Bevölkerungsgruppe die absolute Mehrheit. Im Norden dagegen ist die bei weitem überwiegende Mehrheit der Bürger weiterhin englischsprachig und fühlt sich den Rest USA zugehörig.
Über die Jahre werden die Feindlichkeiten zwischen beiden Ethnien in Nordkalifornien immer größer.
Bei kalifonischen Landeswahlen wählen die Bürger Nordkaliforniens überwiegend Rest-USA freundliche Politiker.
Die spanisch sprachigen Bürger Südkaliforniens wählen dagegen Mexiko freundliche Politiker.
Der Konflikt schaukelt sich schließlich hoch, bis bürgerkriegsähnliche Zustände in Nordkalifornien herrschen und viele Tausend Menschen über mehrere Jahre sterben.
Nachdem mehrere diplomatische Versuche und internationale Abkommen gescheitert sind, interventiert die Rest-USA schließlich in Nordkalifornien und will das Gebiet wieder ins eigene Staatsgebiet integrieren.
Südkalifornien will das Gebiet aber nicht hergeben nachdem von außen Waffenhilfe zugesagt wurde, obwohl das nördliche Staatsgebiet historisch bisher noch nicht zum südlichen Teil gehört hat.
Deutschland fühlt sich Mexiko verbunden und liefert mehr und mehr Waffen an Südkalifornien damit der Versuch der Rest USA keinen Erfolg hat.
Auf beiden Seiten sterben nach einem Jahr Krieg jeweils ca. 100.000 Menschen.
Nachdem die Politiker der Rest USA im eigenen Land immer mehr unter Druck geraten, leiten sie die Wut der Bevölkerung nach außen und beschuldigen Deutschland den Konflikt immer mehr anzuheizen und drohen mit Konsequenzen.
Aufgrund des hohen Blutzolls kann keine der beiden Parteien mehr zurück und durch die fortlaufende Waffenhilfe (auch die Rest USA bekommen nun Waffen aus Kanada und Australien), wird der Konflikt immer größer und die Gefahr eine neuen Weltkriegs wächst.
Was würdet Ihr tun und wie kann man den Konflikt entschärfen wenn keine Seite mehr zurück kann?
Wer Waffenlieferungen an die Ukraine ablehnt, nimmt das aber billigend in Kauf.
Nein.