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Digitalisierung in Deutschland...

Vroma
(@vroma)
Freiheitskämpfer Silber

Vor 12 Jahren bin ich das letzte mal in meiner Stadt umgezogen.

Ich bin ins Rathaus gewackelt, an den Express-Schalter, Adressen wurden an meinen Papieren überklebt, bezahlt und fertig. Komplett analoger Prozess (mit ein bisschen Eintragung im IT-System) und erledigt in 15min.

 

Nun bin ich wieder innerhalb der Stadt umgezogen, im Jahr 2024. Geht heute bestimmt viel einfacher...

1. Eröffne im Portal ServiceBW einen Account.

2. Starte den Prozess Ummeldung.

3. Drei Dokumente sind als PDF auszufüllen.

4. Ausdrucken und Unterschreiben.

5. Dokumente Scannen. (Ausweise/Reisepässe sind zu Scannen)

6. Dokumente im System hochladen.

 

7. Warten auf einen Termin, an dem man den ganzen Papierkram noch mal mitbringt. Irgendwann.....

 

Welcher Volldepp baut solche Systeme auf?! Man pseudodigitalisiert einen analogen Papierprozess Afraid  

Zitat
Themenstarter Veröffentlicht : 15. Januar 2024 11:38
viper2333, langfristinvestor, Robi und 5 User mögen das
Natman
(@natman)
Freiheitskämpfer Gold

Punkt 4 ist eigentlich schon irreal, aber 7. bedeutet, der Bürger ist im Sinne des Papiertigerbewältigers zu doof, ein einfaches Formular auszufüllen (!). Ich denke dieses System ist von den Affen im Zoo, der westlich deiner Stadt liegt, erfunden worden. Sweaty Starry Eyes  

AntwortZitat
Veröffentlicht : 15. Januar 2024 12:10
Der Autodidakt
(@der-autodidakt)
Freiheitskämpfer Silber
Veröffentlicht von: @vroma

Welcher Volldepp baut solche Systeme auf?! Man pseudodigitalisiert einen analogen Papierprozess

Das sind alles Leute die nicht in der Lage bzw. gewillt sind ihre gewohnten Denk- und Arbeitsabläufe zu verlassen. Diese Art der sogenannten „Digitalisierung“ zieht sich komplett durch alle öffentlichen Bereiche. Das fängt in der Schule an, wo Tafeln durch nervige und fehleranfällige Whiteboards ersetzt werden und der analoge Unterricht 1:1 so fortgeführt wird wie vorher. Weiter geht es bei trivialen Behördengängen, die durch „Digitalisierung“ komplizierter statt einfacher werden. Bis zu Steuererklärungen bei denen die analogen Formulare 1:1 als Eingabemasken umgesetzt wurden. 

Ich habe bisher noch kein positives Gegenbeispiel gefunden.

Das Wort Pseudodigitalisierung trifft es auf den Kopf. Es schafft keinerlei Mehrwert oder Effizienzsteigerung. Es ist einfach nur peinlich…

AntwortZitat
Veröffentlicht : 15. Januar 2024 12:42
viper2333, langfristinvestor, Dustin und 1 User mögen das
ziola
(@ziola)
Verdienter Freiheitskämpfer
Veröffentlicht von: @der-autodidakt

 

Ich habe bisher noch kein positives Gegenbeispiel gefunden.

Das Wort Pseudodigitalisierung trifft es auf den Kopf. Es schafft keinerlei Mehrwert oder Effizienzsteigerung. Es ist einfach nur peinlich…

Die Auskünfte bei der Rentenversicherung scheinen mir ein "gutes" Beispiel zu sein.

Elster in Kombination mit einiger Software-Paketen geht auch.

Sonst bin ich bei dir... leider.

gruss

ziola

 

 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 15. Januar 2024 13:04
Der Autodidakt
(@der-autodidakt)
Freiheitskämpfer Silber
Veröffentlicht von: @ziola

Elster in Kombination mit einiger Software-Paketen geht auch

Ja das klappt wunderbar. Aber hier hat nicht die Behörde eine Software zur Verfügung gestellt, sondern eine private Firma hat eine Software entwickelt, die die staatliche Schnittstelle sinnvoll nutzbar macht.

Vielleicht sollten sich Behörden einfach darauf beschränken Schnittstellen zur Verfügung zur stellen, damit Firmen dann dafür sinnvolle und nutzbare Software entwickeln können. Die Behörde kann dann auf der Gegenseite die Daten ja wieder so umwandeln, dass es in ihrer alten Abläufe passt. So gibt es Wettbewerb und vernünftige Lösungen für die Bürger.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 15. Januar 2024 14:16
Vroma, ziola und ThruHike mögen das
ThruHike
(@thruhike)
Verdienter Freiheitskämpfer

Mein Endgegner ist gerade der Antrag für Aufnahme in die Künstlersozialkasse. Wenn man aufgenommen wird, ist es verpflichtend, ob man aufgenommen wird, entscheidet der Einzelfall. Der Antrag selbst hat >20 Seiten, dazu muss man diverse Dokumente, Arbeitsproben und Verträge mit Kunden in Kopie beilegen. Ja, beilegen, denn den gesamten Ordner darf man dann per Post hinschicken. 

Die KK hat mich schon vorgewarnt, dass ich einen langen Atem haben darf. 

Erhellend und frustrierend fand ich diese passende Folge vom Nein2Five-Podcast, die auch ein wenig erklärt, woher das Problem kommt. "Das ist halt Vorschrift."

AntwortZitat
Veröffentlicht : 15. Januar 2024 14:20
Vroma und ziola mögen das