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[Gelöst] Frage bzgl. ETF Depots und Verteilung

crs
 crs
(@crs)
Aktiver Freiheitskämpfer

Hallo Maschinist, Hallo Community!

 

Wie schon im Titel angeschnitten, wende ich mich mit ein paar Fragen an euch. Ich bin absoluter Neuling auf dem Gebiet der ETFs und über einen Berufskollegen mit der Thematik in Berührung gekommen. Da ich seit einiger Zeit mehr über meinen finanziellen Lebensabend nachdenke und die Banken mein Geld mehr "verbrennen" als Ertrag für mich erwirtschaften, muss ich das wohl selbst in die Hand nehmen. 

 

Kurz zu meiner Person: Ich lebe in Österreich, bin 37 Jahre, keine Kinder, pragmatisierter Beamter im öffentlichen Dienst und somit unkündbar, mit einem regelmäßigen Einkommen von im Schnitt 2.500€ Netto, mein 13. u 14. Gehalt wird Quartalsweise im März/Juni/Sept./Dez. ausgezahlt. Also alle 3 Monate das 1,5fache Gehalt. Warum Schnitt? Mein Gehalt setzt sich aus Grundgehalt, Zulagen und Überstunden zusammen. Das Gehalt steigt automatisch alle 2 Jahre in kleinen Schritten.

Meine monatlichen Fixkosten belaufen sich auf ~900€, es gibt keinen Kredit, ich bin Schuldenfrei.

Ich dachte an eine monatliche Sparsumme von 500€, vorerst. 

Nach einigen Gesprächen und selbstständiger Recherche im Internet habe ich ein Flatex Konto (ich kannte die Freiheitsmaschine zu diesem Zeitpunkt noch nicht) eröffnet und Geld in die Hand genommen. Zuerst einen kleinen Teil. Dann wurde mir der Artikel "Endlich Crash!" zugeschickt und ab da war es für mich klar und einleuchtend...die Freiheitsmaschine wird meine Absicherung im Lebensabend.

Das ich darauf folgend die Seite regelrecht verschlungen habe, ist auch klar Smile

Was ist mein Ziel?

Langfristiges Investment damit ich in 25-30 Jahren zu meiner Staatlichen Pension monatlich einen Betrag X aus meinem Topf nehmen kann. Da ich geplanter Weise keine Erben haben werde, kann das Vermögen dadurch auch kleiner werden, das ist kein Faktor. 

Investiert habe ich mal 24,5k. Ich würde gerne in Zukunft immer an die 10k am Girokonto lassen da dies im Notfall schnell verfügbar ist. Alles darüber wird investiert.

 

Und jetzt zu meiner eigentlichen Frage:

Ich habe derzeit in folgende ETFs investiert:

12,5k in iShares Core MSCI World UCITS ETF

1,5k in iShares S&P 500 Information Technology Sector UCITS ETF USD (Acc)

5k in Vanguard FTSE Developed Asia Pacific ex Japan UCITS ETF

2k in Vanguard FTSE Emerging Markets UCITS ETF

2k in Xtrackers S&P 500 Swap UCITS ETF

und Spasshalber aber nicht auf lange Frist gesehen, wird verkauft wenn der Preis wieder anzieht.

1k in WisdomTree WTI Crude Oil

Ich weiß, ich hab einiges an Übergewichtung dabei. Kann mir hier jemand helfen und mir eine wirtschaftlich vernünftige Verteilung empfehlen? Dafür fehlt mir noch die Erfahrung bzw. nach den ganzen Infos hier will ich nichts "falsch" machen.

Hier wird allgemein immer der Vanguard all World empfohlen. Lohnt sich hier ein Umstieg für mich? Soll ich die "unsinnigen" ETFs auflösen/verkaufen und unter Lernprozess verbuchen und oder einfach halten? 

Ich dachte in weiterer Folge an 3 verbleibende ETFs mit einer Aufteilung der Sparpläne von 70/15/15, also 350/75/75. Oder macht eine andere Verteilung mehr Sinn?

 

Vielen Dank an Alle und an das Wissen welches hier zur Verfügung gestellt wird! Wie sicher viele Andere auch hab ich mir beim Lesen öfters gedacht "Hätt ich das mal früher gewusst..."

 

Ich sage Danke und verbleibe mit freundlichen Grüßen,

 

Christoph

Zitat
Themenstarter Veröffentlicht : 11. April 2020 11:55
Max
 Max
(@max)
Verdienter Freiheitskämpfer

Hallo Christoph,

wenn ich an Deiner Stelle wäre, würde ich nichts verkaufen, aber in Zukunft nur noch den Vanguard FTSE All World (70%) und den Vanguard Asia Pacific (30%) besparen.

Flatex erhebt, soweit ich informiert bin Gebühren auf Ertragsausschüttungen. Somit wäre es möglich, dass ein Umzug zu z.B. Onvista empfehlenswert wäre. Umzug bedeutet nicht verkaufen, Du kannst Onvista einfach beauftragen Dein Depot bei Flatex einzuziehen.

Cash Quote von 10k hört sich für mich vernünftig an.

Schöne Grüße

Max

 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 11. April 2020 13:08
Judge Dredd
(@judge-dredd)
Freiheitskämpfer Gold

Hallo Christoph,

herzlich willkommen und Glückwunsch zum bisher Erreichten. Du bringst beste Voraussetzungen mit (schuldenfrei, passive Investments etc.). Eine 20% Investmentsquote ist für den Anfang schon super. Eine gewisse Liquiditätsreserve ist wichtig. Wie hoch diese ist, hängt von deinen monatlichen Ausgaben und deinem Sicherheitsbedürfnis ab. Zwischen 3 und 12 Monatsausgaben sind aus meiner Sicht sinnvoll. Natürlich alles unter der Voraussetzungen, dass du kein Eigenheim kaufen willst.

 

Wie immer keine Anlageberatung:

Hinsichtlich der ETFSs bespare ich ebenfalls den Vanguard Asia ex Japan und den Vanguard EM. Darüber hinaus als absolutes Basisinvetsment den Vanguard All World mit knapp 60% der ETF Sparrate.

 

Für mich war halt der Umstand wichtig, dass es ausschüttende ETf`s mit phyischer Replikation sind. Für Vanguard spricht aus meiner Sicht die niedrigen Kosten und das tolle Unternehmen.

 

Ob ein Umstieg sinnvoll ist, hängt davon ab, was deine Strategie für das ETF Depot ist und welche Kriterien (TER? Replikation, Unternehmen und welcher Index) du anlegst. Bei mir ist es als Basisinvestment der Vanguard All World, der mit über 3000 Unternehmen schon einmal einen Großteil des investierbaren Aktienmarkts abdeckt. Über 50% sind hiervon sind US-Unternehmen, sodass für mich ein S&P 500 ETF   keinen Sinn mehr macht. Darüber hinaus ist der Vanguard EM dazu da, die EM überzugewichten. Gleiches gilt für den Asia Ex Japan ETF. Ich wollte das ETF Depot zudem sehr übersichtlich mit möglichst wenig verschiedenen ETF`s halten.

 

ich würde mir erstmal überlegen:

-ausschüttend oder thesauriend? Oder wie bei dir beides

-welche weiteren Kriterien sind mir beim Produkt wichtig

-wieviele verschiedene ETFs möchtest du?

 

Spontan wären meine Anmerkungen zu deinen ETFs:

-der core MSCI World investiert nicht in die EM und hat weit über 60% US Anteil. Das doppelt sich höchstwahrscheinlich mit deinem S&P 500. Gleiches gilt wahrscheinlich auch für den zweiten. Vielleicht macht hier die Fokkusierung auf den World ETF sind, wenn du theausrierende ETFs haben möchtest.

-die beiden Vanguard ETF`s bespare ich selbst, von daher gute Wahl :-)

-den Wisdrom ETF kenne ich nich

 

ETFs die du nicht weiter besparen möchtest würde ich zum jetzigen Zeitpunkt auf keinen Fall (mit Verlust)verkaufen, sondern einfach halten und die Sparpläne entsprechend anpassen.

 

Verteilung ist immer Geschmackssache, aber ein Basisinvestment und dann ein paar Schwerpunkte sind vielleicht nicht schlecht. Bei mir all world 60%, EM 30% und 10% Asia ex japan.

Der Maschinist hat zu ETFs auch sehr hilfreiche Beiträge verfasst. Aber auch andere Freiheitskämpfer haben hier sehr hilfreiche Tipps im Forum geteilt.

 

Viel Erfolg und Grüße ins schöne Österreich!

Judge Dredd

AntwortZitat
Veröffentlicht : 11. April 2020 13:46
Maschinist mag das
crs
 crs
(@crs)
Aktiver Freiheitskämpfer

Hallo Max, Hallo Dredd!

 

Das ich das Depo so einfach wechseln kann, wusste ich nicht, das hilft schonmal.

Und wie Judge bin auch ich ein Freund des Aufgeräumten und Übersichtlichen. Mit meinem aktuellen Wissen, hätte ich auch keine 2 sehr ähnliche S&P ETFs gekauft. Die Übergewichtung ist aber einleuchtend und genau solche Dinge würde ich gerne korrigieren. Leider fehlt mir als Neuling noch das Wissen dazu, wann es sinn macht einen ETF zu verkaufen und wann nicht. 

Ich hätte am liebsten ein sauber aufgeräumtes Depot mit meinen 2-3 ETFs. 

Da ich ja inmitten der CoViD19 "Krise" begonnen habe zu investieren, leuchten bislang alle Zahlen grün. 

Bezüglich Ausschüttend oder Thesauriend- für mich als Laien hat der Ausschüttende ETF keinen Vorteil oder ist das falsch? Mein Ziel is ja erst in 25+ Jahren erreicht und weniger Aufwand macht ein thesauriender ETF. Bei einem Ausschüttenden ETF muss ich doch, innerhalb der Ausschüttungsintervalle, das Geld selbst neu verteilen. Oder übersehe ich hier etwas?

 

Vielen Dank an Alle die sich hier die Zeit nehmen! 

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 11. April 2020 14:58
Ansel und Maschinist mögen das
Maschinist
(@maschinist)
Maschinist

Herzlich Willkommen Christoph.

Das allerwichtigste überhaupt ist, nach dem Einstieg dabei zu bleiben und sich bei den immer mal wieder auftretenden Einbrüchen nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Niemand kann kurz- und mittelfristig den Markt vorhersagen, es gibt nur Wahrscheinlichkeiten.

Besonders die Marktschreier und Crashpropheten haben in Wirklichkeit überhaupt keine Ahnung, sondern sie nutzen die menschliche Schwäche aus, Menschen mit Angst zu Aufmerksamkeit und zum Kauf Ihrer Bücher zu überreden.

Mit einem einzigen Welt ETF wie zum Beispiel dem Vanguard All World hast Du mehr als 95% des Themas für Dich erledigt und Du nimmst vollumfänglich an der größten Wohlstandsmaschine aller Zeiten teil. Du schlägst damit über lange Sicht nicht nur alle Nichtinvestierten sonden auch fast alle aktiven Fondmanager.

Wenn Du das erledigt hast und Dir selbst vor dem Spiegel geschworen hast, in der Ansparphase nie zu verkaufen und besonders dann nicht, wenn die Boulevardmedien oder (oft mittellose) Crashpropheten dazu auffordern, kannst Du als Sahnehäubschen wie hier angeregt noch einzelne Regionen mit zusätzlich ETF übergewichten. Das macht dann Sinn, wenn diese Wirtschaftsregion möglichst frei ist, stark wächst und aktuell vergleichsweise günstig bewertet ist. 

Deshalb werden hier die beiden ETF Emerging Markets und Asia Pacific Ex Japan angesprochen, die das beide nach meiner Meinung aktuell erfüllen. Die kann man dann z.B. jeweils mit 10 oder 20% hinzumischen, um diese Regionen prozentual im Vergleich zur aktuellen Börsenkapitalisierung, wie im All World ETF dargestellt, überzugewichten.

Wie gesagt, ist das die Sahnehaube und es ist vergleichsweise Beiwerk zu den Punkten oben.

 

Thesaurierende ETF haben aktuell einen Steuervorteil, da die offiziellen Zinssätze als Vergleichsparameter nahe Null. Wenn man noch dekadenlang Vermögen aufbaut, ist das ein Vorteil.

Andere Anleger genießen den regelmäßigen Cashflow aus den Dividenden schon in der Ansparphase mit dem Kauf von ausschüttenden ETF und sie nehmen es hin, dass Sie dadurch etwas mehr an Steuern bezahlen.

 

Wenn Dir das komplett egal ist, kannst Du zur thesaurierenden Variante greifen (hat Vanguard mittlerweile auch bei all diesen ETF).

Ich bin komplett mit ausschüttenden ETF unterwegs aber das hat auch historische Gründe, weil ich längere Zeit in den USA war und dort Thesaurierer verboten sind.

Also, Hauptsache machen, dabei bleiben, nicht auf Marktschreier hören und dem Drang der deutschsprachigen Bevölkerung nach Blockade durch Überoptimierung wiederstehen. 

Gruß und schönen Ostersamtstag

AntwortZitat
Veröffentlicht : 11. April 2020 16:00
Yakari und Ansel mögen das
crs
 crs
(@crs)
Aktiver Freiheitskämpfer

@maschinist

 

Ich habe keine Angst vor Kursschwankungen. Ich war und bin mir vollkommen im klaren über die Risiken. Ich bin von dem veranlagten Kapital nicht abhängig, es ist ein "Zuckerl" für den Ruhestand, also irgendwann in 25 Jahren vllt. Dieses Mindset schafft mentale Ruhe.

 

Wie würdet ihr das Problem der überschüssigen ETFs lösen? Den MSCI World, derzeit knapp 12,5k inv., +4,26% Gewinn = +500€  verkaufen und den Vanguard all world A2PKXG erwerben und besparen? Bzw. ab welchem Gewinn kann man Verlustfrei verkaufen? Gibt es da sowas wie eine Faustregel?

 

Ich bin sehr in der Versuchung mein Depot umzugestalten in Richtung der hier empfohlenen ETFs und die Sparquote 70/15/15 oder 70/20/10 zu verwenden.

 

1. Vanguard FTSE All-World UCITS ETF, Physisch, Thesaurierend, A2PKXG

2. Vanguard FTSE Developed Asia Pacific ex Japan UCITS ETF, Physisch, Thesaurierend, A2PLTA

3. Vanguard FTSE Emerging Markets UCITS ETF, Physisch, Thesaurierend, A2PLTC

 

Die damit verbundenen Unkosten fallen in den Bereich Lehrgeld. Nur, wie sinnvoll ist das? Aufgeräumter als jetzt wäre es allemal. Da spricht der Monk in mir ;)

 

Lg, Christoph

 

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 11. April 2020 17:02
Maschinist mag das
Natman
(@natman)
Freiheitskämpfer Gold

Du zahlst Steuern wenn der Freibetrag aufgebraucht ist. Das sind als Single 801 u als Paar 1602 Euro (es zahlt alles: Zinsen, Dividenden, Kursgewinne). 

Es steht halt Ordnung vs. ggfs. Kosten. Auf lange Sicht sind die paar Tausender in den bisherigen dann ruhenden ETFs nur Makulatur, daher eigentlich egal.

Ich halte es so, dass ich nichts verkaufe von ETFs und die alten im Depot behalte, würde sonst nur Steuern kosten...

Wenn du allerdings es aufgeräumt haben willst u nur ETFs nimm doch die 3 genannten - wie gesagt eigentlich eher Geschmacksthema. 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 11. April 2020 18:21
Max
 Max
(@max)
Verdienter Freiheitskämpfer
Veröffentlicht von: @natman

Du zahlst Steuern wenn der Freibetrag aufgebraucht ist. Das sind als Single 801 u als Paar 1602 Euro (es zahlt alles: Zinsen, Dividenden, Kursgewinne). 

 

Hallo Natman,

der Christoph wohnt in Österreich. Ich bin mir nicht sicher, ob der Freibetrag dort genau identisch ist wie in Deutschland. Ist das so?

Schöne Grüße

Max

AntwortZitat
Veröffentlicht : 11. April 2020 21:50
Natman
(@natman)
Freiheitskämpfer Gold

@max

Oh sorry nein in Ö zahlt man meines Wissens schon Steuer, d.h. behalten macht mehr Sinn bzw einmal den Staat beschenken. 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 11. April 2020 21:59
crs
 crs
(@crs)
Aktiver Freiheitskämpfer

Hallo zusammen,

 

Vielen Dank an Alle, ich denke meine Fragen wurden ausreichend beantwortet.

Top Community!

 

Frohen Ostersonntag noch allerseits,

 

c.

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 12. April 2020 10:45
Natman und Herr Vorragend mögen das