Platin ist ja über die letzten Monate billiger geworden und hat die Chance, aus diesem Grund Palladium den Rang in der Autobranche abzulaufen. (Zieht aktuell bereits an...) Allerdings ist die Transformation dort im Gange zur Elektrifizierung, wodurch langfristig dieses Anwendungsgebiet beider Weißmetalle wegfallen wird. Ich sehe in meinem EM-Portfolio Platin als Absicherung gegen ein (nicht sehr wahrscheinliches) Goldverbot. Silber eignet sich dafür theoretisch auch, allerdings hat man ein Platz- und Lagerproblem bei einem gewissen Anteil am Vermögen und einer entsprechenden Positionsgröße. Ich diversifiziere und mische Platin zu 15% bei, bei derzeit 60% AU und 25% ARG.
Ob Palladium in der Autobranche durch Platin mittelfristig substituiert werden wird, ist denke ich weniger entscheidend als wie sich die Absatzzahlen bei den Verbrennern (speziell bei Dieselfahrzeugen) demnächst entwickeln werden. Die steigenden Anforderungen bei Abgasnormen werden die Nachfrage wohl eher stützen und mittelfristig ist der zunehmende Einsatz von Platin in Wasserstoffspeichern die neue Killerapplikation.
Was Platin als Investment attraktiv macht, ist dass es relativ preiswert im historischen Vergleich zu Gold ist (G/P Ratio bei 1.7 ist immer noch weit über den langfristigen Durchschnitt) und dabei viel seltener ist als Gold. Die weltweiten Vorkommen sind sehr konzentriert in Südafrika und Russland was Platin zu einem ziemlich anfälligen und engen Markt macht, selbst im Vergleich zu Silber.
Genau wie auch bei Gold und Silber sind PGM-Produzenten aktuell sehr attraktiv.
Ich sehe Platin aktuell irgendwo zwischen Investmentmetall (Gold) und Industriemetall (Rh, Ir, Pd, Ru). Es gibt einen oversupply, der aber durch Schmuck und Investment absorbiert wird. Die Wasserstoffanwendungen werden noch etwas brauchen, bis sie wirklich nennenswert Pt verbrauchen werden. Automobilverbrauch zusammen mit der sinkenden Verbrennerquote wahrscheinlich eher abnehmend. Die Musik hat dieses Jahr bei den kleinen gespielt, Rh, Ir, Ru, die man alle leider physisch nicht handeln kann. Dadurch wurden die Minen- und Aufarbeitungskapazitäten wieder stark motiviert zu expandieren, vor allem in Südafrika (Russland und Nordamerika haben kaum von diesen). Da die Erze je nach Ort in konstanten Verhältnissen vorliegen, wird vor allem eine Menge Pt in Südafrika zusätzlich erzeugt, wenn die Produktion der kleinen hochgefahren wird. Daher rechne ich eigentlich erstmal mit einem weitern Sinken des Pt-Preises, will mich trotzdem langfristig, aber nur in den Dips oder eventuell Sparplan-like, einkaufen. Die Frage ist, in wie weit und wann die Märkte Pt als das "bessere Gold" entdecken werden, da in einem Jahrzehnt wahrscheinlich ein riesiger industrieller Bedarf herrschen wird. Da wir aber nach der all-assets-Hausse einen all-assets dip (crash?) erleben werden, kann man mit dem kaufen eigentlich beruhigt noch etwas abwarten.
Platin als Wasserstoffspeicher sehe ich nicht, das ist zu teuer, kann man aber entweder bei hohem Druck gasförmig lagern (japanische H2-Autos) oder besser flüssig (Airbus strebt das für seine H2-Flieger an). Aber Bedarf natürlich sowohl in Elektrolyseuren als auch in Brennstoffzellen.
Die grosse Unkannte auf der Nachfrageseite ist wohl auch die Investmentnachfrage, die zuletzt deutliche Abflüsse verzeichnet hat. Hier kann das Pendel aber schnell wieder in die andere Richtung schlagen.
Auf der Angebotsseite lässt sich schon erkennen, dass die Margen bei reinen Platinproduktion extrem eng und die Förderung nur durch hohe Preise für Beiprodukte wie Palladium und Rhodium profitabel ist. Ich denke die hohen Produktionskosten setzen einen natürlichen Preis-Floor bei PGM, woraus man schlussfolgern könnte, dass das Upside grösser ist als das Downside. Das heisst auch, dass Preisschwankungen bei PGM einen höheren Hebel auf die Gewinne der Produzenten haben.
Das ist auch ein wesentlicher Unterschied zu Goldproduzenten, deren ASIC-Kosten von um die 1000$ pro Unze und einen Goldpreis bei 1800$ eine sehr komfortable Marge haben.
Für mich sind PGM-Produzenten als Investition die bessere Option als physisches Metall, zumal sie während des Wartens auf höhere PGM-Preise bereits attraktive Dividenden zahlen.
Für mich sind PGM-Produzenten als Investition die bessere Option als physisches Metall, zumal sie während des Wartens auf höhere PGM-Preise bereits attraktive Dividenden zahlen.
Ergänzend nicht zu vergessen, die üblen Preisspreads bei Barren und Münzen auf den Spotpreis, die bei PT und PD sehr weh tun...
Ergänzend nicht zu vergessen, die üblen Preisspreads bei Barren und Münzen auf den Spotpreis, die bei PT und PD sehr weh tun...
Ausserdem sind Platin und Palladium im Gegensatz zu Gold in Deutschland (wie vielen anderen Ländern auch) umsatzsteuerpflichtig, was den physischen Erwerb noch zusätzlich verteuert.
Zwei russische Palladium-Raffinerien wurden aus der Good Delivery List gestrichen. Deren Produkte können ab 8.4. nicht mehr an den Börsen in London und Zürich gehandelt werden. Dies könnte Angebotssorgen auslösen, Russland ist der zweitgrößte Pd-Produzent. Hier der Artikel: https://www.godmode-trader.de/artikel/palladium-zunehmende-angebotssorgen,10951132
Der Palladiumpreis ist langfristig gut gefallen seht den Chart an. Es sind so -54% im Schnitt über 3 Jahre
Ein Blick zur physischen Anlage zeigt allerdings, dass der Spread immer noch verdammt hoch ist.
Man bekommt den billigsten 1 Unzen-Palladiumbarren für 1348 Euro, die billigste Münze in gleicher Stückelung für 1400 Euro und da gibt es derzeit wenige verfügbar. Das heißt der Spread ist extrem hoch, 28,7% bei dem Barren und so 33,7% bei der Münze berechnet auf Eurobasis. Zudem ist es interessant, dass der Palladium US Eagle für derzeit 1530 Euro zu haben ist. Er ist auf 15.000 Stück limitiert und ist bei dem letzten Palladiumhoch (bei ca 2300 Euronen) zu Preisen von 3000-3500 Euro gehandelt worden. Ich überlege mir einen zu holen, aber mehr aus dem Grund, dass ich Amimünzen sammle und dieser noch fehlt.
Hier gibt es ein tolles Schnäppchen. Die Perth Mint Australia hat zum 35jährigen Bestehen des Platin Koalas eine Jubiläumsmünze herausgebracht mit dem Motiv von 1988 limitiert auf 3000 Stücke. Der Preis ist in etwa auf Bullionmünzen Niveau also nur der normale Aufschlag. Ein No-Brainer wenn man eine 1 Unzen-Platinmünze haben will:
https://auragentum.de/1-unze-platinmuenze-australien-koala-2023
Man bekommt den billigsten 1 Unzen-Palladiumbarren für 1348 Euro, die billigste Münze in gleicher Stückelung für 1400 Euro und da gibt es derzeit wenige verfügbar. Das heißt der Spread ist extrem hoch, 28,7% bei dem Barren und so 33,7% bei der Münze berechnet auf Eurobasis. Zudem ist es interessant, dass der Palladium US Eagle für derzeit 1530 Euro zu haben ist. Er ist auf 15.000 Stück limitiert und ist bei dem letzten Palladiumhoch (bei ca 2300 Euronen) zu Preisen von 3000-3500 Euro gehandelt worden. Ich überlege mir einen zu holen, aber mehr aus dem Grund, dass ich Amimünzen sammle und dieser noch fehlt.
So sieht diese Beauty in live aus.
Hier gibt es ein tolles Schnäppchen. Die Perth Mint Australia hat zum 35jährigen Bestehen des Platin Koalas eine Jubiläumsmünze herausgebracht mit dem Motiv von 1988 limitiert auf 3000 Stücke. Der Preis ist in etwa auf Bullionmünzen Niveau also nur der normale Aufschlag. Ein No-Brainer wenn man eine 1 Unzen-Platinmünze haben will:
https://auragentum.de/1-unze-platinmuenze-australien-koala-2023
Ich habe dafür bei Auragentum 1176 Euro gerundet bezahlt und sie sieht ganz nett aus soweit.
Die weißen Edelmetalle hatten kein gutes Jahr 2023 und konnten nicht an die Performance von Gold heranreichen (13% im Plus). Mehr Details findet ihr im Artikel: https://stock3.com/news/edelmetalle-palladium-mit-drittem-verlustjahr-in-folge-13884077