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Vorstellung und meine Strategie

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ziola
(@ziola)
Verdienter Freiheitskämpfer

Hallo,

ich bin seit einigen Monaten Leser dieses Forums und möchte auch etwas hierzu beitragen und kurz mich vorstellen.

Ich gehöre zu der Migranten-Fraktion und wohne seit über 20 Jahre in Deutschland. Bin Naturwissenschaftler, arbeite in einer Führungsposition in mittelständigen Unternehmen in Südwesten Deutschlands. Bin 46 Jahre alt.

Ich habe in meinem Leben einige Male das Glück zu richtigem Zeitpunkt im richtigen Ort sich zu befinden. Man kann auch sagen, dass ich umsichtiger Beobachter mit überdurchschnittlichem Glücke bin. Wie dem es sei...

Ich wohne zusammen mit meiner Frau und Kind ländlich und genieße Platz und Ruhe. Meine Frau ist ebenso eine Akademikerin und arbeitet Teilzeit in ÖD. Vor Jahren haben wir diese Konstellation als einer Art Work & Life Balance beschlossen und mit dem Ziel, dass sie es so bis zur Rente durchzieht und ich mich irgendwann dann finanziell von meinem Job befreie. Hierzu muss man sagen, dass durch die Art der Beschäftigung (Schule) verfügt meiner Frau über überdurchschnittlich viele Freizeit.

Nun zu meinem Plan.

Unsere Immo ist längst abbezahlt.

Unsere Ausgaben sind überschaubar und basierend an bisherigem Tracking (ca. 10 Jahre zurück) gehe ich davon aus, dass wir etwa 3.500 Euro netto monatlich für ein Leben in jetzigem Lebensstandard benötigen. Das berücksichtigt bereits Reparatur-Rücklagen und Jahresbudget für Urlaub (6-8k Euro).

Ich werde dann finanziell frei sobald ich etwa. 1.700 Euro netto monatlich zur Verfügung habe. Als Ziel habe ich mir aber 2.000 Euro netto gesetzt. 

Unsere Sparrate liegt momentan bei etwa 50%. Dazu kommt noch Reinvestment von Dividenden.

Meine Strategie

Ich habe in meinem Leben einiger klassischer Fehler gemacht (z.B. Fondsgebundene-Rentenversicherung), Day-Trading, unerfahrene Optionshandel und einiges an Lehrgeld bezahlt. Das habe ich alles "bereinigt" und habe damit abgeschlossen.

Mein Plan basiert auf Cashflow und bissen Rücklagen als Sicherheit.

Die Rücklagen stellen etwa 8% dar und bestehen aus Tagesgeldkonto und einem FTSE-ETF als Sparplan - liegen bei einer deutschen Bank

Cashflow ist aufgebaut auf Basis von Hochdividendenaktien nur aus dem US-Markt. Vorwiegend aus der Gruppe BDC, CEF, Vorzugsaktien und REIT's. Zu den letzten muss ich sagen, dass ich mehrere Male an einer Immobilie als Investment gedacht habe - ich kam aber jedes Mal zu dem Punkt, dass ich keine Lust habe mich mit den Mietern zu beschäftigen - deswegen habe ich meine REIT's.

Ich habe keine Blue-Chips o.ä. Für mich macht es der o.g. ETF.

Mein Haupt-Broker ist einer der IB-Vertreter - er ist einfach gut und günstig.

Jetzt kommt der "Böse" Teil - ich nutze aktive Leverage - etwa 25% meines Depotwertes deckt es ab. Ich muss hierzu sagen, dass ich bereits im März 2020 kurz vor "Margin call" stand - seitdem bin ich sehr vorsichtig geworden. 

Mein Investment basiert an Erfahrung (Portfolio hat etwa 45 Firmen) und aktiven bewerten von Firmen (nutze gerne Seeking Alpha pro). Zu "Vorschlägen" von SA-Autoren - hier trennen sich schnell Weizen von Sprossen - etwa 80% ist Schrott, man findet aber auch wirklich gute Autoren. Die Bewertung basiert an "Geschichte", Entwicklung und Wert (P/B). Ich kaufe kontinuierlich und zusätzlich bei abfallenden Kursen. Momentan eher im Bereich "Vorzugsaktien". 

Dank des Leverages bringen meine Dividenden etwa 10% netto bezogen auf investiertes Kapital. Nach Rückzahlung des Kredites komme ich auf etwa 7-8%. Momentan ist mein Depot etwa 10% in Minus und ich habe noch einige "Leichen" aus dem Corona-Armageddon. Diese werden immer als Verlust im Oktober verkauft - damit drucke ich meine Steuer. Es ist ärgerlich, aber ich betrachte dies als eine "gute" finanzielle Schule.

Mein Ziel habe ich bereits zu etwa 85% erreicht - natürlich durch die Schwäche von Euro täuscht es bissen - deswegen werde ich mein Portfolio mind. noch 3-4 Jahre weiterentwickeln und in dieser Zeit Kredit abzahlen. Danach bin muss ich noch ein paar Details hinsichtlich Kranken- und Rentenversicherung optimieren - und bin frei.

Gruss

ziola

Zitat
Themenstarter Veröffentlicht : 30. Juli 2022 15:38
Blubbha, Maschinist, langfristinvestor und 7 User mögen das
learning
(@learning)
Aktiver Freiheitskämpfer

Moin ziola,

vielen Dank für deine Geschichte. Wie sieht dein Ergebnis zum Optionshandel aus? Hast du den Handel ganz eingestellt?

Gruß

learning

AntwortZitat
Veröffentlicht : 30. Juli 2022 19:27
Maschinist mag das
ziola
(@ziola)
Verdienter Freiheitskämpfer

@learning 

Hi,

bei steigenden Kurse auf der Börse ist Optionshandel mittels Cash-Secured-Puts einfach. Das Problem ist, wenn der Wind sich ändert - da muss man schon gewisse Charakterstärke haben. Ich bin vielleicht mit leichtem "Plus" aus meiner Optionsgeschichte rausgegangen. Jetzt nutze ich Calls um unerwünschte Aktien zu besseren Konditionen zu verkaufen, und Puts und gewünschte Aktien günstiger zu kaufen. Nur ist es echt mühselig und nicht immer optimal.  Es ist halt eine Art Versicherung - die muss sich nicht immer lohnen. 

Was ich noch ab-und-zu mache ist bissen Wette auf volatile Aktien (gute Beispiel ist Coupang) - hier kann man regelmäßig kleine Gewinne einfahren. Bin aber nur bei 1-2 Optionen pro Monat.

Die Strategie ist einfach - geht der Kurs um 5% runter verkaufe ich Puts, geht der Kurs +5% hoch verkaufe ich Calls (nur auf Bestandsaktien). Ist die Prämie bei 50% im Plus, kann ich überlegen ob ich die Option verkaufe oder warte auf die Aktien.

Gruss

ziola

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 30. Juli 2022 20:07
Blubbha und Maschinist mögen das
Roman
(@roman)
Freiheitskämpfer Silber

Glückwunsch zum erreichten Erfolg und alles Gute für den weiteren Weg!

Was heisst frei sein für dich persönlich wenn du dein Ziel erreicht hast?

Ich finde deinen Risikoappetit für die HY-Dividendenstrategie bemerkenswert. Auf bereits hoch geleveragte CEF, BDC etc. nochmal 25%-Portfolio-Leverage zu fahren ist riskant, gerade in der aktuellen Börsensituation. Zudem scheinst du auch überwiegend im USD investiert zu sein, was wie du bereits geschrieben hast, performancemässig im letzten Jahr einiges gerettet hat, aber auch wieder drehen kann.

Warum glaubst du, dass bei (weiter) steigenden Zinsen und in der aktuellen Rezession deine Strategie erfolgversprechend ist, insbesondere wegen steigenden Kreditrisiko, möglichen Liquiditätsproblemen und Dividendenkürzungen? 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 30. Juli 2022 20:22
ziola
(@ziola)
Verdienter Freiheitskämpfer

@roman 

Danke für deine Worte.

Frei zu sein - bedeutet für mich, dass ich keine abhängige Beschäftigung mehr nachkommen muss. Ich kann es machen, wenn es mir spaß macht und für meine Familie in Ordnung ist. Dass ich trotzdem Ortsgebunden bin, ist für mich in Ordnung - ich kann einfach mich anderen Prioritäten frei widmen. Da ich viele Hobbys habe, kann ich mich eigentlich nicht langeweilen und dadurch evtl. meiner Beziehung schaden. 

Zu der Risikostrategie - Covid war für mich eine Art "Arschtritt". Ich habe im März 2020 einiges an Geld mit Optionen auf Pharmaaktien verdient und dies wieder bei anderen verloren. Dann kam der 18 oder 20 März und an einem Nachmittag sind die meisten REIT's und BDC's um 30-40% gefallen - und ich müsste wg. Margin Call noch einige loswerden – es war kein schöner Moment.

Das was danach passierte zeigte mir, dass es die "guten" und "schlechten" in dem Sektor gibt. Ich hatte seitdem einiges an Geld in die "guten" investiert. Ich muss zugeben, dass ich nach 6-8 Monaten einige Aktien mit 50-80% Gewinn wiederverkauft habe - damit habe ich die Verluste im gleichen Jahr fast komplett kompensiert. Das war aber ein Fehler - ich hätte sie nicht verkaufen sollen...

Nun jetzt, nach über 2 Jahre bin auf dem "Reinigungspfard". Ich versuche einige schwächere REIT's und CEF's langsam loszuwerden - vorwiegend diese, die nicht zu den "Vor-Covid" Performance zurückgekommen sind. Ich verschiebe hierbei der Schwerpunkt auf BDC's und Vorzugsaktien. Diese scheinen mir recht sicher zu sein. Mein Cashflow-Gleichgewicht regele ich nach einem recht einfachen Prinzip - jede Firma sollte etwa 1000 Euro jährlich an Dividenden bringen. Das führt automatisch dazu, dass man mehr Geld in die schwächeren Dividendenzahler, die aber meistens als stabile Firmen dastehen, stecken muss, als in die HY-Firmen.

Bezüglich Leverage - mein Broker kassiert jetzt 2.5% für Euro, 3.5% für Dollar Zinsen per Anno. Ich kaufe in Dollar, tausche Schulden in Euro und gleiche es dann durch Einzahlungen mit der Zeit aus. Dollar-Defizit wird direkt mit Dividenden ausgeglichen. Es gab bis vor kürzen wesentlich besseren Konditionen - nun die Zeiten ändern sich. Folglich bin ich momentan bei "Rückzahlen" meines Kredits - Zeithorizont max. 2 Jahre - je nachdem, wie viele ich noch zwischenzeitlich an Aktien kaufe. Hierzu muss man berücksichtigen, dass mittelmäßige Vorzugsaktien bringen 6% an Dividenden - also sind wie die Mieter, die dem Vermieter seiner Immobilienfinanzierung bezahlen. Wenn man nicht übertreibt, ist es an sich schon "sicher".

Dass die Inflation ein Liquiditätsproblem verursacht ist mir schon klar - sieht man bereits an Änderung der Zinskonditionen meines Brokers. Ob es direkt ein Problem bei den Firmen, in die ich investiere, sein wird - bei REIT's wg. Nachfragensschwäche - ja. Sonst leben alle diese Finanzunternehmen aus der Spanne zwischen Bezug- und Verkaufszinsen - diese wird bei manchen der Firmen, mit steigenden Inflation sogar steigen - und genau diese muss man halt finden. Bei den BDC's glaube ich weniger an Problemen. Neue Firmen wird es immer geben und die werden Geld benötigen. Es ist sogar so, dass jetzige EU-Schwäche aus Sicht der US-Wirtschaft, von Vorteil sein kann. Natürlich, wenn EU jetzt mehr in die USA verkaufen konnte, wäre die Währungsschwäche ein Vorteil für uns - nun haben wir aber auch hier Energiekriese und fallende Produktivität. Das wird USA von Nutzen... Bezüglich Vorzugsaktien - diese haben aus meiner Sicht, die höchste Sicherheit. Manche können kaum zurückgerufen werden - also wenn man die richtigen unter 25$ erwischt, ist Cashflow gesichert.

Gruss

ziola

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 30. Juli 2022 23:16
Maschinist und Judge Dredd mögen das
Roman
(@roman)
Freiheitskämpfer Silber

@ziola 

Danke für die Erläuterungen zu deiner HY-Strategie. Was deine Risikotoleranz betrifft möchte ich nicht in Frage stellen dass du sie tragen kannst, aber andererseits brauchst du diese in der jetzigen Pre-FI "Aufbauphase" nicht unbedingt. Die 1.7k p.M. entsprechen ungefähr einem notwendigen Kapitalbedarf zwischen 300k-1mio, je nachdem welche Rendite man erzielen kann und wieviel Risiko man dabei eingehen will. Allein mit dem Einkommen und hoher Sparrate würde man mit viel weniger Risiko dieses Ziel realistisch erreichen können.

Wie du nach 2 Jahren "Reinigungspfad" siehst: mehr Risiko führt nicht zwangsfäufig zu einer schnelleren Erreichung des finanziellen Ziels. Ein zu hoher Leverage hat bereits während der Finanzkrise 2008 zu Vermögensverlusten geführt, von denen sich einige Investoren auch nach 10 Jahren nicht vollständig erholt haben.

Ich habe über viele Jahre einen ähnlichen HY-Ansatz gefahren und kenne die Instrumente und deren Risiken. Zeitweise funktioniert der Ansatz sehr gut, aber in Phasen von Zinserhöhungen und Rezession fährt man damit hohe Risiken, insbesondere die hohe Zinssensitivität die HY-Instrumente gemeinsam haben, was man nur bedingt durch bewusste Selektion eliminieren kann.

Preferred Shares haben hinsichtlich der Ausfallwahrscheinlichkeit eine höhere Sicherheit da sie vorrangig bedient werden, sind jedoch hochgradig zinssensitiv und hatten in der Finanzkrise höhere Drawdowns als HY-Corporate-Bonds. Ja, es gibt je nach Finanzierungsstruktur Aussnahmen wie z.B. bei einigen Mortgage-REITs wo steigende Zinsen zu Mehreinnahmen führen, sofern sie nicht von steigenden Ausfallraten aufgezerrt werden. Auf solche Aspekte gehen Sell-Side-Publizisten auf SA typischerweise selten ein.

Ich kann dir zwei Ratschläge geben: flexible Anpassung der Investmentstrategie an das makroökonomische Umfeld sowie Diversifikation in der Assetallokation, die das Risiko von unerwartet hohen Drawdowns reduziert. In der Post-FI-Phase ändert sich für viele Leute die Risikotoleranz, nutze die Zeit um bis dahin dein Investment-Know-how weiterzuentwickeln.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 31. Juli 2022 10:12
Blubbha, Maschinist, Judge Dredd und 2 User mögen das
ziola
(@ziola)
Verdienter Freiheitskämpfer

@roman 

Danke für dein Feedback.

Die Risikothematik ist mir in der Tat bewusst und bin bereits beim Optimieren. Ich habe jetzt bissen mit Google-Sheets meine Allokationen ausgewertet und kommen auf:

REIT: 13,4%

CEF: 33,5%

PREF: 14.4%

BDC: 30,5%

Cash: 4,7%

ETF: 3,3%

Mein Zeil bis Jahresende ist die CEF's auf 15% zu drücken und PREF's auf 30% aufzustocken. Mein Leverage sollte auch auf <20% fallen.

Des Weiteren möchte ich meinen ETF weitestgehend ausbauen - wahrscheinlich verdoppeln. Aus meiner Sicht ist es die bessere Lösung als rein Cash zu halten, da es ein Wachstum-Asset mit recht geringem Ausfallrisiko darstellt.

Im Grunde ist Cash+ETF meine Versicherung für nächsten Börsencrash und nach bisheriger Erfahrung muss Liquidität für ca. 1 Jahr bereitstellen.

Bezüglich anderen möglichen Assets:

- weitere Immobilie - wie am Anfang geschrieben - ist nicht mein Ding, komme hier mit REIT's besser zu recht. 

- Bitcoins usw. - dies stellt für mich reine Spekulation und kein Wert dar. Daran bin ich nicht interessiert

- Blue-Chips - zu geringe Cashflow für mich. Dies decke ich mit meinem ETF ab.

- physische Edelmetalle - wäre eine Option

- Whiskey - wäre auch eine Option - in worst case kann ich es leer trinken

- Optimierung der Ausgaben - da bin ich meistens unterwegs und siehe noch ein paar Möglichkeiten. Allerdings möchte ich mein Lebensstandard nicht zu stark strapazieren.

 

Gruß

ziola

 

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 31. Juli 2022 15:50
Maschinist und Judge Dredd mögen das
Roman
(@roman)
Freiheitskämpfer Silber

@ziola 

Für mich sieht deine Assetallokation etwas anders aus:

 

92% Alternative Investments (Pref, BDC, CEF, REIT)
3% Aktien (ETF)
5% Cash
x% Immobilien (selbstbewohnt)

 

Hohes US-Länderrisko und USD-Fremdwährungsrisiko wahrscheinlich beide >90%.

Hoher Leverage. Die 92% AI sind je nach Produkt bereits mit 10-40% geleveragt, plus nochmal 25% auf Portfolio-Level. Sehr volatil mit dem Risiko signifikante Verluste einzufahren.

Aktien, auch in Form vom ETF, sind grundsätzlich risikobehaftete Assets und keine Versicherung gegen Börsencrashs. Globale Indices sind in USD aktuell YTD ca. -15%, in EUR wegen der EUR-Schwäche etwas besser.

Risikoreduzierende Alternativen für den AI-Anteil des Portfolios könnten, auch bei gewünscht hohen Ausschüttungen, z.B. Nicht-US-Aktien, verzinste Fremdwährunganlagen und Bonds sein.

Viel Erfolg!

AntwortZitat
Veröffentlicht : 31. Juli 2022 17:21
Maschinist, Dustin, Judge Dredd und 1 User mögen das
ziola
(@ziola)
Verdienter Freiheitskämpfer

Hallo Zusammen,

kurzes Update zum Jahresende:

1. Ich habe angefangen mein Portfolio zu umstrukturieren. Momentan sieht es wie folgt aus:

REIT12,82%
CEF25,49%
Pref16,96%
BDC32,48%
ETF5,39%
Cash6,85%

Das Ziel ist Pref + ETF zu steigern und die CEF's runter zu fahren. Damit sollte lagfristig mehr Ruhe hier reinkommen.

2. Die Entwicklung auf den Börsen hat auch bei mir Spuren hinterlassen - bin etwa bei -22%.

3. Meine gewünschte Dividiendenziele habe ich (je nach Dollar-Kurs) zu knapp 90% erreicht.

4. Das Gesamtvermögen inkl. Immobilie (sehr konservativ bewertet) hat 600k erreicht.

5. Sparquotte liegt bei etwa 45%

 

Ziele:

1. Umstrukturiereung des Depots

2. Marginkreditilgung bis August 2023

3. 20.000 Euro Dividenden netto am Ende 2023

4. -5kg vs. heute.

5. Weitere PV-Anlage für "Winter-Strom"

 

Gruss

ziola

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 3. Januar 2023 08:27
Maschinist, Judge Dredd, Yakari und 2 User mögen das
ziola
(@ziola)
Verdienter Freiheitskämpfer

Gestern habe ich mich von einer recht großen Pref-Position getrennt - kam aus US-Bausektor. Wg. Finanzierungsprobleme hat man eben Ende Januar beschlossen die Divi anzuhalten und die Aussichten sind schlecht. Bei sowas bin ich recht konservativ - auch wenn 7k Verlust weh tut...
Sonst macht mir die momentane Börsenentwicklung bissen Sorgen - Portfolio ist im Januar um ca. 18% angestiegen - es scheint mir aber eine Luftnummer zu sein.. Folglich investiere ich bei der Bewertung in die Margin-Rückzahlung.

gruss

ziola

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Themenstarter Veröffentlicht : 3. Februar 2023 08:15
Maschinist und Natman mögen das
Maschinist
(@maschinist)
Maschinist

Vielen Dank Ziola für das Teilen Deines Depots und Deiner Gedanken.

Das hilft vielen anderen hier weiter!

 

Bezüglich Preferred Shares (US Ausführung) von mir noch der Hinweis, dass es sich dabei um eine Art Hybridstruktur zwischen Aktien und Anleihen handelt.

Ein großer Nachteil diese Produkte ist nach meiner Meinung, dass sie keinen Inflationsschutz besitzen, da der Anteil sich wie eine Anleihe an einem Nennwert orientiert (normalerweise $25).

Steuertechnisch ist das in Summe sehr schlecht und die Realrendite ist dadurch deutlich vermindert.

 

Beispiel: Ein US Preferred Share handelt bei Nennwert von $25 und schüttet 7% Dividende aus. Die US Inflationsrate beträgt historisch seit Ende der Golddeckung  ca. 3% (Aktuell noch deutlich höher).

Hört sich erstmal ok an aber Preferred Shares steigen halt nicht mit der Inflation also geht der Wert in Deinem Anteil über die Zeit verloren.

Die gesamte Ausschüttung muss dagegen versteuert werden.

 

Macht in Deutschland:

7% x 0,7363 = 5,154% Dividende nach Steuer 

Minus 3% Inflation (die jährlich den Wert Deines Investments reduziert).

Macht real nach Steuer nur 2,15% Realrendite im Jahr

(Anstatt langfristig ca. 4,5-5.5% bei einer normalen Aktie / Gesamtmarkt ETF, bei der/dem nur der kleinere Teil der Ausschüttung versteuert wird und die langfristig durch Kurssteigerungen die Inflation automatisch mit ausgleicht).

 

Aus diesem Grund halte ich selbst keinerlei US-Preferred shares (auch weil das oft Unternehmen mit maximal mittelmäßigen Kreditrating sind, die oft auf anderem Weg nur schlecht eine Finanzierung erhalten).

Ich gebe soliden Dividendenaktien und allgemein Regions-ETF mit aktuell günstiger Bewertung den Vorzug, da sich dort gute Dividenden mit Inflationsausgleich und langfristig steigendem Unternehmenswert verbinden. 

 

 

Mir persönlich wäre Dein Depot aus langfristiger Sicht für eine Cashflowstrategie zu riskant. Die Preferred Shares wie auch die BDC Aktien werden aus historischer Sicht genau dann die Dividendenzahlungen stark reduzieren / einstellen, wenn Du sie am stärksten brauchst --> in einer Rezession / Marktcrash.

2000-2003 und 2008-2009 gab es ein wahres Gemetzel in diesen Bereichen. (2020 war nur ein Flash Crash und die Unternehmen selbst waren nicht in Gefahr, aufgrund dem historisch zuvor nie  dagewesenen Monetary Easing von FED/EZB).

 

Ich teile deshalb Romans Bewertung oben. Innerhalb von 30 Jahren in Deiner Privatierszeit wird es statistisch einmal zu einem Crash vergleichbar mit 2000-2003 oder 2008-2009 kommen und Dein alternativer Investmentanteil würde davon deutlich stärker als der normale Aktienmarkt (und besonders stärker als konservative Dividendenwerte) betroffen sein.

 

Schönen Tag und weiterhin viel Erfolg!

AntwortZitat
Veröffentlicht : 3. Februar 2023 12:03
Blubbha, ziola und Natman mögen das
ziola
(@ziola)
Verdienter Freiheitskämpfer
Veröffentlicht von: @maschinist

 

 

Beispiel: Ein US Preferred Share handelt bei Nennwert von $25 und schüttet 7% Dividende aus. Die US Inflationsrate beträgt historisch seit Ende der Golddeckung  ca. 3% (Aktuell noch deutlich höher).

Hört sich erstmal ok an aber Preferred Shares steigen halt nicht mit der Inflation also geht der Wert in Deinem Anteil über die Zeit verloren.

Die gesamte Ausschüttung muss dagegen versteuert werden.

 

Macht in Deutschland:

7% x 0,7363 = 5,154% Dividende nach Steuer 

Minus 3% Inflation (die jährlich den Wert Deines Investments reduziert).

Macht real nach Steuer nur 2,15% Realrendite im Jahr

 

Danke für dein Kommentar. Im Grunde ist es korrekt - es gibt aber ein paar Aspekte, die es doch lukrativ machen:

  1. Ich versuche die Vorzugsaktien immer unter Par (meistens $25) zu kaufen. Das hat den Vorteil, dass die reale Rendite nicht bei 6-8% sondern wesentlich höher liegt. Dies ist meistens dann möglich, wenn es gerade auf der Börse schlecht geht oder die herausgebende Firma "Probleme" zeigt. In dem zweiten Fall wurde ich es gut überlegen. So haben alle meine Vorzugsaktien ein Einstandswert <$25.
  2. Ist der Kauf (1) gelungen, so bekommt man nicht nur die Dividenden, sondern auch den evtl. Kursgewinn oder Rückkaufbonus im Fall, dass die Vorzugsaktie seitens Herausgeber zu dem Herausgabereis von $25 wieder zurückgezogen wird. Viele dieser Aktion haben einen klar definierten Ablauftermin was, wie du schreibst, einer Anleihe sehr nah ist.
  3. Es ist kein klassisches "Buy&Hold" - diese Art von Aktien können eingezogen/ausbezahlt oder konvertiert in "normale" Aktien werden. In manchen Fällen (selten) ist die Dividende "Float" und kann mit Libor steigen - dies kann man als Inflationsschutz betrachten. In mancher Kombination gibt es aber auch Papiere, die "immer zahlen“, da beide ersten Rückzug-Optionen, aufgrund der Firmen-Erfolge quasi ausgeschlossen sind - dann steigt die Börsenpreis über $25... Solche wurde ich dann als „Buy&Hold“ betrachten – momentan haben ich davon 2.
  4. Mir persönlich gefällt hier die Rendite und relativ niedrige Vola - man muss aber, mit Risiken umgehen können (siehe mein vorheriger Post von heute).

Es ist natürlich keine Beratung sondern nur persönliche Meinung.

Gruss

ziola

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 3. Februar 2023 12:27
Natman und Maschinist mögen das
Maschinist
(@maschinist)
Maschinist
...

Es ist natürlich keine Beratung sondern nur persönliche Meinung.

 

Natürlich. Der Austausch ist ja auch prima und wir alle sind hier auch zum weiter lernen.

 

Ich sehe Deine Punkte.

Diese Möglichkeiten gibt es bei normalen Dividendenaktien aber auch und gerade langfristig sehe ich bei den Pref. Shares eher einen Renditenachteil nach Steuer bei größerem Risiko.

Eine BASF Aktie konnte man vor wenigen Monaten z.b. für unter 45 Euro kaufen. Dividendenausschüttung 3,4 Euro pro Aktie plus Aktienrückkaufprogramm in 2022 und 2023. Das waren 7,5% Bruttodividende plus Inflationsausgleich plus langfristig Wachstum. (Bei der niederländischen Lyondell Basell war es das ähnlich mit 6% Dividende im Herbst und langfristig deutlichst besserer Gesamtperformance).  

Das Restrisiko bei Einzelwerten hast Du bei beiden Produktion (Pref. Shares kommen zwar bei einer Insolvenz zuerst bei der Auszahlung aber dafür sind es meistens Werte mit schlechterer Bonität).

 

Der gesamte Asia Pacific Raum ex. Japan z.B. hat aktuell als ETF eine Dividendenrendite von 4,15% (jährlich steigend) und das bei einer Gewinnausschüttung von ca. 45% plus langfristig den Inflationsausgleich.

https://www.justetf.com/en/etf-profile.html?isin=IE00B9F5YL18#returns

Das heißt 4,15% (Dividenden) + 5% (langfristige Kursteigerungen durch Wertzuwachs der Unternehmen) + 3% durchschnittliche Inflation.

Macht in Summe 12% Brutto Gesamtrendite vor Inflationsausgleich wobei nur die Dividenden versteuert werden müssen.

Das schafft kein Preferred Share und dabei ist es zusätzlich langfristig deutlich sicherer und null Arbeitsaufwand.

Schönen Tag

AntwortZitat
Veröffentlicht : 3. Februar 2023 13:00
Blubbha, ziola und Natman mögen das
ziola
(@ziola)
Verdienter Freiheitskämpfer
Veröffentlicht von: @maschinist
...

Es ist natürlich keine Beratung sondern nur persönliche Meinung.

 

Natürlich. Der Austausch ist ja auch prima und wir alle sind hier auch zum weiter lernen.

 

 

Das heißt 4,15% (Dividenden) + 5% (langfristige Kursteigerungen durch Wertzuwachs der Unternehmen) + 3% durchschnittliche Inflation.

Macht in Summe 12% Brutto Gesamtrendite vor Inflationsausgleich wobei nur die Dividenden versteuert werden müssen.

Das schafft kein Preferred Share und dabei ist es zusätzlich langfristig deutlich sicherer und null Arbeitsaufwand.

Schönen Tag

Ich stimme dir weitestgehend zu - wenn man es als Buy&Hold betrachtet.

Ich siehe meine "Strategie" aber so, dass ich jährlich etwa 8-10% Dividienden-Cashflow generiere. Dazu kommt noch die 10-20% Gewinn bei Call durch Emitenten bzw. Verkauf / Rotation durch mich - das aber schon nicht jährlich. Mir ist klar, dass ich den Wachstum des Wertes nicht habe - dies ergänze ich aber duch BDC's und ETF's - bei den letzten habe ich auch kürzlich Focus auf Asia ex Japan verschoben.

gruss

ziola

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 3. Februar 2023 14:47
Maschinist und Natman mögen das
ziola
(@ziola)
Verdienter Freiheitskämpfer

Guten Abend,

ich habe die letzten Tage mit der Rentenversicherung die Sachlage bezüglich meiner Beiträge geklärt. 

Stand heute - bin 47, habe 30 Jahre Beitragszeiten und knapp 36 Entgeltpunkte eingesammelt.

Mein Plan sieht vor, dass ich mit etwa 50 mein Berufsleben beende und mit 63 in die Rente gehe. Mit ein bissen Excel, lineare Approximation und Google, komme ich zu folgenden Ergebnissen:

  • Wert eines Entgeltpunktes heute: 37,28 Euro
  • Wert eines Entgeltpunktes im 2039 ( da bin ich 63): 53,07 Euro  (ich habe Daten von 2018 bis 2023 weiter hochgerechnet).

Ich nehme an, dass ich ab 50 etwa konstant die 43 Entgeltpunkte "erreiche" und die 35 Beitragsjahre durch Zuzahlung der minimalen Beiträge für 1-2 Fehljahre hinbekomme. Somit liegt mein Rentenanspruch (inkl. Abzug der 14.4% Strafe wg. "Frührente") bei etwa 1950 Euro brutto - heute ist es ganz nett - in 16 Jahre wird es anders aussehen - dafür habe ich meine Dividenden.

Was mir noch unklar ist, ist das Thema "Krankenversicherung".

Momentan bin ich privatversichert. Ab 50 werde ich in die freiwillige Versicherung wechseln, da mein Einkommen unter die Beitragsbemessungsgrenze fahlen wird. Mein Anteil der Kapitalerträge (ca. 25k Euro Brutto) wird als Berechnungsgrundlage fungieren. 

Wird sich das ab Renteneintritts ändern (d.h kann ich in die Rentenkrankenversicherung wechseln) oder bleibt meine freiwillige Krankenversicherung bestehen?

Mir ist schon klar, dass meine Planung vielleicht bissen früh aussehen mag, dennoch werden ich in 3 Jahren vor einer Entscheidung bzgl. des Berufsleben stehen und da muss ich wissen womit ich rechnen kann. Und ich mag Tabellen...

Gruss

ziola

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 11. Februar 2023 20:32
Natman mag das
Yakari
(@yakari)
Freiheitskämpfer Silber
Veröffentlicht von: @ziola

Momentan bin ich privatversichert. Ab 50 werde ich in die freiwillige Versicherung wechseln, da mein Einkommen unter die Beitragsbemessungsgrenze fahlen wird. Mein Anteil der Kapitalerträge (ca. 25k Euro Brutto) wird als Berechnungsgrundlage fungieren. 

Wird sich das ab Renteneintritts ändern (d.h kann ich in die Rentenkrankenversicherung wechseln) oder bleibt meine freiwillige Krankenversicherung bestehen?

Wie lange bist du schon in der PKV? Ab heute kommen ja dann noch 3 Jahre hinzu. Du musst in der 2. Hälfte deines Erwerbslebens mindestens 90% in der GKV gewesen sein. Wenn du mit 50 von der PKV in die GKV wechselst und mit 63 Jahren in Rente gehst, hast du dann noch 13 Jahre GKV. Ich weiß nicht, wie es bis heute bei dir aussieht, schätze aber nicht, dass du diese Grenze noch schaffst, 90% ist schon echt viel.

VIelleicht kann man über Kinder (auch Stiefkinder) was retten, das klappt manchmal.

Kurzer Überblick hierzu hier: https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Rente/In-der-Rente/Kranken-und-Pflegeversicherung-der-Rentner/kranken-und-pflegeversicherung-der-rentner.html

AntwortZitat
Veröffentlicht : 11. Februar 2023 21:00
Blubbha und ziola mögen das
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