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ThruHikes Paar-Finanzen

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ThruHike
(@thruhike)
Verdienter Freiheitskämpfer
Veröffentlicht von: @maschinist

 

Der letzte Punkt für mich besonders hervorgetreten, weil Du in eurer aktuellen Situation (schon) von "Rücken freihalten" gesprochen hast. Ich habe mich beim Lesen gefragt, welchen Einfluss das Thema "Rücken freihalten" bei einem kinderlosen jungen Paar haben kann, bei dem beide Vollzeit Arbeiten gehen und mehr oder weniger getrennte Finanzen haben. Wenn es hier keine außergewöhnlichen Umstände gibt (dann bitte ich um Entschuldigung) fällt mir in diesem Bereich nur ein vergleichsweise kleiner möglicher Umfang ein, im Vergleich dazu wie sehr sich dieses Thema bei gemeinsamen Kindern exponentiell ausweiten würde.

 

Danke für deine Fragen, da ist viel Gedankenfutter dabei. 

Zum Punkt Rücken freihalten nur eine diffuse Antwort: Er könnte seinen aktuellen Job nicht machen, wenn ich nicht unterstützen und selbst zurückstecken würde (jedenfalls nicht, wenn die Beziehung halten soll), im Detail möchte ich hier nicht drauf eingehen - das war aber eine sehr bewusste gemeinsame Entscheidung. 

Trotzdem ist natürlich dein Einwand nicht von der Hand zu weisen, dass er die Situation auch so sehen kann wie von dir beschrieben, da werde ich auch mal nachhaken. Insgesamt ist er froh, dass ich die "Verwaltung" übernehme - jedenfalls sagt er das. ? 

Dieses Rücken freihalten ist aber natürlich absolut nicht vergleichbar mit der Situation inkl. Kinder, da stimme ich dir vollkommen zu.

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 28. September 2021 14:13
Maschinist mag das
Yakari
(@yakari)
Freiheitskämpfer Silber
Veröffentlicht von: @thruhike

Mein Eindruck ist, dass in unserem Freundeskreis viele heiraten, ohne sich zu fragen, welche rechtlichen Auswirkungen das hat, und ich frage mich, ob wir was übersehen, das man vorher regeln sollte. (kann aber sein, dass wir übervorsichtig sind

Deinen Eindruck kann ich bestätigen. Bin da aber natürlich auch durch meinen Beruf „versaut“.

Wenn Kinder im Spiel sind, ändert sich übrigens auch rechtlich vieles, im übrigen hat der @maschinist es auf den Punkt gebracht.

 Ich würde dir empfehlen, in dich zu gehen, was ist dir wichtig als Regelung? Dann informiere dich über die gesetzlichen Wirkungen der Ehe (Erstberatung beim Rechtsanwalt ist erschwinglich) - und dann verhandle mit deinem Partner, der eventuell ja weitere Ideen hat. Ggf. lass dich dann nochmals beraten (du alleine! Nicht gemeinsam mit dem Mann) und dann geht erst zum Notar. 
Bei anderen Wegen ist Katzenjammer vorprogrammiert.

 

Zu den von @Natman aufgeworfenen Schenkungssteuer-Fragen lass dich ggf. steuerrechtlich beraten. M.E. (Ohne Gewähr!) sind normale Gehaltseingänge auf dem Girokonto (für Depots mag/wird es anders sein) bei Nachweis, dass davon die Lebensführung bestritten wird, keine Schenkung. Bei höheren Einmalzahlungen mag es anders aussehen, aber die kommen nicht spontan über einen, man wird wohl vorher noch ein eigenes Konto (allein) eröffnen können.

Euer 3-Konten-Modell scheint mir vorzugswürdig, man möchte doch nicht, dass der andere Partner die Abbuchungen für dessen Geschenke usw sieht. Ein bisschen Privatsphäre kann nie schaden.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 28. September 2021 14:26
ThruHike und viper2333 mögen das
Zwoelfelf
(@zwoelfelf)
Aktiver Freiheitskämpfer
Veröffentlicht von: @thruhike

er verdient momentan ca 30% mehr als ich, wobei das für ihn auch deshalb möglich ist, weil ich ihm den Rücken freihalte

Hallo @thruhike,

Danke für die Einblicke in Eure Lebens- und Finanzwelt! Ich habe gestutzt bei Deiner Aufrechnung oben, dass Deine Unterstützung seinen Verdienstvorsprung erst ermöglicht. Lese ich das richtig? Möchtest Du vielleicht noch näher erklären, was Du meinst, vor allem, weil es Dir ja um eine gerechte Behandlung der Finanzen in der Ehe geht? Das wär noch mal wichtig zu verstehen, weil es schon jetzt nach einer Schieflage klingt, in der Du bei komplett autonomen Finanzen Miese machst. Dann hättest Du doch gerade einen Ausgeich verdient, oder? Sehe ich das falsch? Danke schon mal.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 28. September 2021 14:39
viper2333
(@viper2333)
Verdienter Freiheitskämpfer

Hallo ThruHike, 

 

ein herzliches Willkommen im Forum. :-)

Ich selbst bin seit bald 2 Jahren verheiratet und meine Frau und ich haben die getrennte Finanzen weitgehend beibehalten. Aktuell sieht es bei uns so aus, dass jeder von uns sein Gehalt auf ein eigenes Girokonto überweist, jeder hat sein eigenes Tagesgeldkonto und Depot für den "Notgroschen" und die Geldanlage. Zusätzlich gibt es ein Gemeinschaftskonto, wo jeder monatlich Geld hin überweist für gemeinsame Ausgaben und auch ein gemeinsames Tagesgeldkonto für einen weiteren Notgroschen, was vor allem meiner Frau sehr wichtig ist.

Unsere aktuellen Lebensumstände sorgen aber für kaum gemeinsame Ausgaben. Eigentlich nur Versicherungen und Abos. Weswegen der "Schmerz" für eine Änderung auch nicht allzu groß ist.

Meiner Frau ist auch die finanzielle Unabhängigkeit von mir sehr wichtig.

Tatsächlich handhaben wir auch Dinge wie Einkäufe oder Kosten fürs Ausgehen so, dass einer zahlt und dies dann über Splitwise getrackt wird. Dabei gilt die Aufteilung 1:1, obwohl ich ca. 30% mehr verdiene. Viele mögen das Tracking kleinlich finden (kann ich auch verstehen), aber wir haben uns gemeinsam darauf geeinigt und setzen das jetzt seit der Hochzeit so um, davor handhabten wir den Ausgleich nach Augenmaß. Das hat uns beide nicht glücklich gemacht.

Da wir junge DINKs sind, wird das denke ich auch eine Weile so weiter gehen. Für den Nachwuchsfall mit Elternzeit, Verdienstausfall, etc. pp. haben wir aber bereits Absprachen getroffen, die ein klassisches 3 Konten Modell wie von dir vorgetragen vorsehen.

Das Thema gemeinsamer Vermögensaufbau steht eigentlich auch im Raum, aber dümpelt so vor sich hin.  Uns hat da bisher auch das Thema Schenkungssteuer abgeschreckt. Andererseits sind die hier von anderen vorgetragenen Argumente, dass wir dank Zugewinngemeinschaft eh ein gemeinsames Vermögen aktuell aufbauen absolut stichhaltig. Die Trennung kommt mir selbst auch sinnlos vor.

 

Na ja, das Thema Ehevertrag war bei uns auch da, bisher nicht umgesetzt, trotz der gemeinsamen Absicht.

Hm. Danke für die Reflexion, da fällt dann auf, dass wir echt noch eine ganze Reihe unerledigter Baustellen haben, welche verdrängt statt angegangen werden.

 

 

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Veröffentlicht : 28. September 2021 14:47
BananenRapper, Yakari und ThruHike mögen das
ThruHike
(@thruhike)
Verdienter Freiheitskämpfer

@zwoelfelf 

Hm, das kann man so sehen, ja. Hab ich tatsächlich noch nicht. Für mich war es eher ein "ich möchte dir ermöglichen, dass du diese Chance ergreifst, finde es selbst auch spannend, und dann ist mein eigener Stillstand in dem Zeitraum okay und ich unterstütze dich gern". 

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Themenstarter Veröffentlicht : 28. September 2021 15:29
ThruHike
(@thruhike)
Verdienter Freiheitskämpfer
Veröffentlicht von: @viper2333

Ich selbst bin seit bald 2 Jahren verheiratet und meine Frau und ich haben die getrennte Finanzen weitgehend beibehalten. Aktuell sieht es bei uns so aus, dass jeder von uns sein Gehalt auf ein eigenes Girokonto überweist, jeder hat sein eigenes Tagesgeldkonto und Depot für den "Notgroschen" und die Geldanlage. Zusätzlich gibt es ein Gemeinschaftskonto, wo jeder monatlich Geld hin überweist für gemeinsame Ausgaben und auch ein gemeinsames Tagesgeldkonto für einen weiteren Notgroschen, was vor allem meiner Frau sehr wichtig ist.

Unsere aktuellen Lebensumstände sorgen aber für kaum gemeinsame Ausgaben. Eigentlich nur Versicherungen und Abos. Weswegen der "Schmerz" für eine Änderung auch nicht allzu groß ist.

Meiner Frau ist auch die finanzielle Unabhängigkeit von mir sehr wichtig.

Tatsächlich handhaben wir auch Dinge wie Einkäufe oder Kosten fürs Ausgehen so, dass einer zahlt und dies dann über Splitwise getrackt wird. Dabei gilt die Aufteilung 1:1, obwohl ich ca. 30% mehr verdiene. Viele mögen das Tracking kleinlich finden (kann ich auch verstehen), aber wir haben uns gemeinsam darauf geeinigt und setzen das jetzt seit der Hochzeit so um, davor handhabten wir den Ausgleich nach Augenmaß. Das hat uns beide nicht glücklich gemacht. 

Ja genau, diese finanzielle Unabhängigkeit ist mir eben auch wichtig. Momentan sind wir uns einig und alles ist sehr rosig, aber das Leben kann halt passieren. Unsere aktuellen Überlegungen sehe ich wie einen Regenschirm - man brauchts hoffentlich am Ende nicht, hat es aber dabei oder kann sich mindestens sagen "wir haben es durchdacht und nach bestem Wissen entschieden". 

Dass ihr genau trackt, kann ich (wenig überraschend) sehr gut nachvollziehen. 

Mir gehts wie dir, dieser Thread hat mir jetzt auch schon sehr gut gezeigt, wo ich noch Denklücken habe und was wir noch als Paar diskutieren sollten. 

 

Daher an alle schonmal herzlichen Dank, dass ihr einem Newbie hier so viel Input gebt!

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Themenstarter Veröffentlicht : 28. September 2021 15:34
viper2333, Yakari, Maschinist und 1 User mögen das
Siduva
(@siduva)
Freiheitskämpfer Silber

Willkommen im Forum auch von mir. Es wurde ja schon viel besprochen und nachgefragt. Auch aus meiner Sicht müssen Fragen wie Kontenmodell und Ehevertrag anhand der individuellen Lebenssituation entschieden werden und sollten diese nicht unnötig verkomplizieren.

Wir sind seit 10 Jahren verheiratet und haben keinen Ehevertrag. Wir kommen aus Elternhäusern mit unterschiedlichem finanziellen Background (Stichwort Schenkung / erwartete Erbschaft) und haben unterschiedliche Vermögen in die Ehe eingebracht (Stichwort Anfangsvermögen). Wenn man sich mit der Materie auseinandersetzt ist das allein aber eher unwichtig, solange eine eindeutige Dokumentation dafür vorliegt. Entscheidend ist die Zeit ab Eheschließung und damit eher die Frage, ob man ohne Ehevertrag auch gut mit den gesetzlichen Regelungen zu Zugewinn- und Versorgungsausgleich leben kann, wenn es doch zu einer Scheidung kommt.

Beim Kontenmodell wurde die Schenkungs-Problematik bei gemeinsamem Konto/Depot schon angesprochen - das ist aber nur relevant, wenn da entsprechende Summen bewegt werden, eine Prognose dazu kannst nur Du selbst anstellen. Auf der anderen Seite ist das Handling bei Gemeinschaftsanlagen tendenziell einfacher. Wir haben ein gemeinsames Konto wo sämtliche regulären Einnahmen und Ausgaben gebucht werden. Einzelkonten haben wir auch noch, i.d.R. sind das Verrechnungskonten zu den individuellen Depots. Ein gemeinsames Depot haben wir nicht, da ich an der Stelle die Diversifikation über Menschen/Banken/Anlageprodukte für sinnvoll halte.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 28. September 2021 15:47
ThruHike und Maschinist mögen das
ThruHike
(@thruhike)
Verdienter Freiheitskämpfer
 
Veröffentlicht von: @zwoelfelf
Veröffentlicht von: @thruhike

er verdient momentan ca 30% mehr als ich, wobei das für ihn auch deshalb möglich ist, weil ich ihm den Rücken freihalte

Hallo @thruhike,

Danke für die Einblicke in Eure Lebens- und Finanzwelt! Ich habe gestutzt bei Deiner Aufrechnung oben, dass Deine Unterstützung seinen Verdienstvorsprung erst ermöglicht. Lese ich das richtig? Möchtest Du vielleicht noch näher erklären, was Du meinst, vor allem, weil es Dir ja um eine gerechte Behandlung der Finanzen in der Ehe geht? Das wär noch mal wichtig zu verstehen, weil es schon jetzt nach einer Schieflage klingt, in der Du bei komplett autonomen Finanzen Miese machst. Dann hättest Du doch gerade einen Ausgleich verdient, oder? Sehe ich das falsch? Danke schon mal.

Update:
Wir waren gerade im Urlaub und haben da nochmal ganz gezielt und bewusst einige Fragen, die ihr hier gestellt habt, diskutiert. Danke daher zunächst nochmal für die Anregungen, es haben sich sehr gute und wichtige Gespräche daraus entwickelt. Er liest hier übrigens mit Smile

Mir ist beim Lesen des Threads auch aufgefallen, dass ich durchaus meine Anonymität wahren und trotzdem etwas konkreter werden kann. Der Verdienstvorsprung meines Freundes und das Rücken-freihalten kommen daher, dass er gerade eine Auslandsentsendung hat über ein paar Jahre, was von mir (und meinem Arbeitgeber) ziemliche Zugeständnisse erfordert, zumal es im ferneren Ausland ist, also nicht EU. 

Zu deiner Frage, @zwoelfelf, die haben wir nun auch diskutiert und beschlossen, dass er seine Ausgaben nochmal genauer ausrechnet, welche Mehrkosten er durch die Entsendung hat (doppelter Haushalt - ja, tatsächlich) - und dass wir dann nochmal die Fixkosten in Deutschland durchrechnen. Die Wohnung nutze ich zwar überwiegend allein, aber das liegt ja nur daran, dass er nicht da ist - und wäre er in D, würden wir sie bei dem Gehaltsgefälle wohl nicht 50:50 bezahlen. Da habe ich mich nämlich auch verrechnet, er verdient sogar 50% mehr als ich.

Somit ist die Aufteilung momentan tatsächlich zu meinen Ungunsten, ich finde es aber auch sehr schwierig, es fair zu gestalten und muss zugeben, dass es mich Überwindung kosten wird, wenn wir uns wirklich gegen 50:50 und für gehaltsanteilige Zahlung entscheiden. Bei mir sitzt es einfach tief, dass ich als Frau finanziell unabhängig sein will von meinem Mann, auch wenn wir ein Team sind. Alle Frauen in meiner Familie sind abhängig von ihren Männern, das sind einfach zu viele mahnende Beispiele. 

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 2. November 2021 19:11
viper2333, Dustin und Maschinist mögen das
ThruHike
(@thruhike)
Verdienter Freiheitskämpfer
Veröffentlicht von: @maschinist

Was ist eigentlich Dein Ziel und das Ziel Deines Partners beim Vermögensaufbau? Ist es "nur" die Sicherheit im Alter oder noch mehr?

In wie weit unterscheiden sich diese Ziele bei euch beiden und wo könntet Ihr euch dabei annähern?

--> Wer ähnliche Ziele in einem Bereich hat /entwickelt kann sehr wahrscheinlich einen gemeinsamen Weg finden.

Auch darüber haben wir nochmal diskutiert und festgestellt, dass wir hier unterschiedliche Vorstellungen haben. Die lassen sich insofern kombinieren, als wir jeweils das Ziel des anderen verstehen, machen es aber erstmal nicht leichter. 

Momentan sieht er es so, dass er gern angestellt ist und mit Anfang-Mitte 60 in Rente gehen möchte bei guter Absicherung im Alter. (Vermögensaufbau als Sicherheit vor der Rente mit 69 und Altersarmut, sozusagen)

Ich wiederum möchte raus aus dem Angestelltendasein und mit Mitte 50 erreicht haben, dass Arbeiten zumindest optional ist. Meine Arbeit mag ich sehr, und sie wird sich in den nächsten Jahren ziemlich sicher drastisch ändern, was ich spannend finde. Kann also sein, dass ich irgendwo lande, wo ich auch mit 70 noch glücklich bin - aber ehrlich gesagt habe ich so viele Ideen und Interessen, dass ich einfach "keine Zeit" habe, nur einen Job zu machen oder zumindest den dann nicht in Vollzeit. Daher der Gedanke an Selbstständigkeit. Klingt naiv, ich weiß, aber so ist es nun einmal. 

Er sieht kein Problem darin, dass wir verschiedene Vorstellungen haben, denn die Richtung sei ja gleich - wir wollen beide Vermögen aufbauen - aber ich kann mir noch nicht vorstellen wie es gehen sollte, würde ich dann wirklich mit 55 von der Substanz leben und er noch weiter arbeiten gehen. Aber vielleicht ist das auch zu weit in die Zukunft gedacht. 

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Themenstarter Veröffentlicht : 2. November 2021 19:20
BananenRapper, Judge Dredd, Dustin und 1 User mögen das
John Smith
(@john-smith)
Verdienter Freiheitskämpfer

Ich kann dazu beitragen, als bereits geschieden und erneut verheiratet:

Die eigenen Konten sind immer eine gute Idee, gemeinsame Ausgaben laufen über gemeinsame Konten / Tagesgeld-Rücklagen oder Barausgleich - solange beide Vollzeit arbeiten. Jeder sollte motiviert sein, vernünftig mit _seinem_ Geld umzugehen.

Ehevertrag würde ich in Betracht ziehen, wenn (wie geschildert) beide etwas unterschiedlich beim Sparverhalten sind. In meiner ersten Ehe wurde gerne von meiner Ex alles rausgehauen....Klamotten, Ausgehen, Urlaub. Nur eine Minirücklage. Im Zweifelsfall würde dann "der Sparer" schön noch die Hälfte abdrücken. Bin ich nur drum herum gekommen, weil die Ehezeit selbst "so kurz" war, dass der Ausgleich noch im "Bagatellbereich" lag und die Begründung meiner Ex bescheinigte auch wegen Alters noch selbst genug Zeit für Vermögensaufbau zu haben.

Bez. Gehaltsunterschiede ist im Normalfall jeder seines Glückes Schmied, wobei wir bsp. aktuell in den verkehrten Steuerklassen (5/3) sind um das Netto meiner Frau zu pushen im Hinblick auf mögliches Elterngeld. Die Mindereinnahmen beim Haushaltsnetto haben wir halbiert und machen eine Ausgleichszahlung, so das jeder gleich Weniger hat. Die zu erwartende Steuerrückzahlung wird dann einmal nach (monatlicher Mindereinnahme)* Monate aufgeteilt und der Rest zu einem Teil auf ein gemeinsames Urlaubskonto bzw. nach ungefährer Steuerlast aufgeteilt.

Man darf bei unterschiedlichen Verdiensten auch nicht einen Altersunterschied vergessen, da der jüngere, ggf. weniger Verdienende ja noch mehr Zeit hat, das Niveau zu erreichen.

Wichtig ist über die Dinge finanzieller Art zu reden und sich über die Konsequenzen bewusst zu werden, wenn einer wie geschildert Selbstständigkeit plant und der andere fast bis zur Regelrente arbeiten gehen will/muss.

Was passiert im Szenario, die Selbstständigkeit läuft nicht gut und man liegt dem anderen auf der Tasche bzw. der Laden läuft so gut, dass man den Anderen locker mitfinanziert.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 3. November 2021 01:23
Dustin, Judge Dredd und Maschinist mögen das
Yakari
(@yakari)
Freiheitskämpfer Silber
Veröffentlicht von: @john-smith

Bin ich nur drum herum gekommen, weil die Ehezeit selbst "so kurz" war, dass der Ausgleich noch im "Bagatellbereich" lag und die Begründung meiner Ex bescheinigte auch wegen Alters noch selbst genug Zeit für Vermögensaufbau zu haben.

Kleine Anmerkung in rechtlicher Hinsicht, was mit der zitierten Passage gemeint ist, ist der Ausschluss des Versorgungsausgleichs bei kurzer Ehezeit (unter 3 Jahre inklusive Trennungsjahr/-zeit). Davon ist nur „organisierte“ Altersvorsorge betroffen, sprich Einzahlungen in gesetzliche und private Rentenversicherung, Pensionsansprüche, betriebliche Altersvorsorge, Riester/Rürup; ausnahmsweise auch mal eine BU.

Die meisten Freiheitskämpfer sorgen (auch) außerhalb dieser Systeme fürs Alter vor, ich nenne das mal „unorganisiert“, Sparkonto, Kapitallebensversicherung, „Aktiensparen“, Immobilien und Co. Das sind keine Altersvorsorgeanwartschaften im Sinne des Par. 2 Versorgungausgleichsgesetz, daher unterfallen sie auch nicht dem Versorgungsausgleich, der bei der Scheidung automatisch durchgeführt wird (es sei denn, es Handelt sich wie oben beschrieben um eine Kurzzeitehe, dann ist ein Antrag erforderlich).

Die typische Freiheitskämpfer-Anlage würde bei Scheidung güterrechtlich aufgeteilt. Wer keine Gütertrennung o.a. Vereinbart hat, lebt im gesetzlichen Güterstand der zugewinngemeinschaft und schuldet ggf. auch bei Kurzzeitehe einen Ausgleich, zum Beispiel dann, wenn die Aktien, Bitcoins usw. (in kurzer Zeit) durch die Decke gegangen sind.

Eine kurze Ehedauer ist also kein absoluter Schutz vor Forderungen des/der zukünftigen Ex. ?

 

@thruhike

Danke für dein Update.

Aus meiner Perspektive kann ich dir nur sagen, dass du nicht abhängig von (d)einem Mann bist, solange du auch alleine dein Leben wuppen könntest (gilt nicht nur in finanzieller Hinsicht). Dass du die 50:50-Aufteilung eurer Wohnkosten nicht zu deinen Gunsten anpassen möchtest, ist falscher Stolz m. E. Nimm das Geld (ein Mann würde es auch tun). Solange du deine Koffer packen, ausziehen, Kaution und Möbel für eine neue Wohnung aufbringen, die du dir alleine leisten kannst, bist du nicht finanziell abhängig. Dass diese ggf. kleiner wäre/günstiger sein muss, ist normal und vernünftig. Als Single braucht man weniger Platz. Und zusammen wirtschaften ist immer günstiger als alleine, da beißt die Maus kein Faden ab! ? 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 3. November 2021 09:19
Vossi78, Judge Dredd, viper2333 und 3 User mögen das
John Smith
(@john-smith)
Verdienter Freiheitskämpfer

@yakari

tatsächlich war es nur die Aufteilung der diversen Renten, ganz verdrängt. Lag aber auch daran, dass wir das wenige Geld bis dato ins Haus gesteckt haben und das übrige tatsächlich einfach aufgeteilt. Vom heutigen Standpunkt  (4 Jahre später) aus hätte ich noch die Hälfte meiner Rücklagen und Aktien abgeben müssen.

@thruhike

Wohnkosten ist schwierig, im Normalfall nutzt man die Wohnung ja zu gleichen Teilen, warum sollte also einer weniger bezahlen, nur weil er weniger verdient...

Da bei uns das Haus mir alleine gehört (und ich das auch nicht mehr ändern werde) zahlt meine Frau nur 50% der Finanzierungszinsen als "Miete", dazu 50% Nebenkosten und auf eigenen Wunsch 33% Instanthaltungsrücklage - gut, das sind warm alles zusammen für Sie keine 450 Euro für ein Haus mit Garten. Ich habe da zwar die höhere Belastung aber dafür gehört es mir dann auch irgendwann.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 3. November 2021 09:37
Yakari mag das
Yakari
(@yakari)
Freiheitskämpfer Silber

@johnsmith so ähnlich wie ihr machen wir das auch, es ist das Haus meines Partners und soll auch so bleiben. Dafür dass ich schön und günstig wohne, pendle ich eben…

Ich möchte dir nicht den Lebensmut rauben, unter Umständen kann deine Exfrau den Zugewinnausgleichsanspruch noch geltend machen, denn der verjährt erst nach drei Jahren ab 31.12. des Jahres, in dem die Ehescheidung rechtskräftig wurde. Weil du was vom vierten Jahr schreibst, kann es sein, dass das noch nicht durch ist. Will das hier auch nicht weiter thematisieren, nur noch 1 Tipp: bewahre die Unterlagen zu deiner finanziellen Situation zum Zeitpunkt der 1. Eheschließung bis zum Ende des Kapitels lieber noch etwas auf…

AntwortZitat
Veröffentlicht : 3. November 2021 10:07
ThruHike
(@thruhike)
Verdienter Freiheitskämpfer
Veröffentlicht von: @yakari

Dass du die 50:50-Aufteilung eurer Wohnkosten nicht zu deinen Gunsten anpassen möchtest, ist falscher Stolz m. E. Nimm das Geld (ein Mann würde es auch tun). Solange du deine Koffer packen, ausziehen, Kaution und Möbel für eine neue Wohnung aufbringen, die du dir alleine leisten kannst, bist du nicht finanziell abhängig. Dass diese ggf. kleiner wäre/günstiger sein muss, ist normal und vernünftig. Als Single braucht man weniger Platz. Und zusammen wirtschaften ist immer günstiger als alleine, da beißt die Maus kein Faden ab! ? 

Zum ersten Teil - oha, da muss ich mich wirklich mal ausführlich beraten und mir erklären lassen, sobald ich das nächste Mal in Deutschland bin. Dazu hattest du ja schon einmal geraten und diese Erklärung, die ich zweimal lesen musste, bestätigt es mir wieder. 

Was den anderen Teil betrifft, klingt es sehr logisch wie du es schreibst. Vielleicht bin ich da auch ein wenig verbohrt. Ich lasse es mal sacken... Auf eigene Beine stellen könnte ich mich nämlich jederzeit problemlos. 

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 3. November 2021 10:25
ThruHike
(@thruhike)
Verdienter Freiheitskämpfer
Veröffentlicht von: @john-smith

@thruhike

Wohnkosten ist schwierig, im Normalfall nutzt man die Wohnung ja zu gleichen Teilen, warum sollte also einer weniger bezahlen, nur weil er weniger verdient...

 

Ja und nein. Ich wäre auch mit einer kleineren Wohnung zufrieden gewesen. Jetzt gerade ist die Homebase in Deutschland sehr klein, aber vor der Entsendung haben wir in einer größeren Wohnung gelebt, wo ich definitiv mit weniger zufrieden gewesen wäre. Er sagt selbst, dass ich die bei weitem genügsamere von uns beiden bin ;) Zu der Zeit habe ich auch schon die Hälfte aller Kosten gezahlt. Ist das dann unfair? Oder bin ich selbst schuld, weil ich mich nicht durchgesetzt habe mit einer günstigeren Wohnung? ... daher Ja und Nein. 

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 3. November 2021 10:30
Yakari mag das
John Smith
(@john-smith)
Verdienter Freiheitskämpfer
Veröffentlicht von: @yakari

@johnsmith so ähnlich wie ihr machen wir das auch, es ist das Haus meines Partners und soll auch so bleiben. Dafür dass ich schön und günstig wohne, pendle ich eben…

Ich möchte dir nicht den Lebensmut rauben, unter Umständen kann deine Exfrau den Zugewinnausgleichsanspruch noch geltend machen, denn der verjährt erst nach drei Jahren ab 31.12. des Jahres, in dem die Ehescheidung rechtskräftig wurde. Weil du was vom vierten Jahr schreibst, kann es sein, dass das noch nicht durch ist. Will das hier auch nicht weiter thematisieren, nur noch 1 Tipp: bewahre die Unterlagen zu deiner finanziellen Situation zum Zeitpunkt der 1. Eheschließung bis zum Ende des Kapitels lieber noch etwas auf…

Die Scheidung sogar erst seit 10/2019 durch, aber wir haben gar keinen Kontakt mehr und das letzte Mal verhandelt bezüglich der Hausumschreibung. Die finanziellen Verhältnisse (so gut wie nix) waren ihr bis dahin bekannt. Das Vermögen ist ja mehr oder weniger erst seit 2019 aufgebaut. Ich denke da kommt nichts mehr...

AntwortZitat
Veröffentlicht : 3. November 2021 11:48
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