Nachrichten
Nachrichten löschen

ThruHikes Paar-Finanzen

Seite 1 / 7
ThruHike
(@thruhike)
Verdienter Freiheitskämpfer

Hallo Freiheitskämpfer, 

seit einer Weile lese ich stumm mit und habe schon sehr viel von euch gelernt - danke erstmal dafür, und danke Maschinist, für diese Insel der Vernunft und Unabhängigkeit. Es ist immer wieder eine Wohltat, auf deiner Seite unterwegs zu sein. 

Ich bin leider erst seit zwei Jahren in Sachen FIRE unterwegs. Vorher war ich zwar immer sparsam, aber ich denke lieber nicht daran, was ich alles schon hätte erreichen können, wenn ich das Geld nicht den altgedienten Banken und ihren Produkten anvertraut hätte. Nun ja, nun bin ich jedenfalls auch investiert - besser spät als nie. 

Zu mir, ich bin 34, und weiblich - und eigentlich wollte ich mich schon anmelden, als vor ein paar Wochen hier die Diskussion losging, wie man Frauen für das Thema Finanzen interessieren könnte. ;-) Mich sicher nicht mit Taschen oder sonstigem "Frauengold", sondern bei uns war es so, dass ich meinen Freund mit Engelszungen bearbeiten musste, doch bitte endlich zu investieren. Entsprechend werde ich auch das "Finanzministerium" übernehmen, wenn wir nächstes Jahr nach 11 Jahren schließlich heiraten. 

Und dazu dann auch meine Frage an euch:

Wie organisiert ihr die Konten in euren Partnerschaften/Ehen/Familien?

Bisher haben wir getrennte Konten und überweisen hin und her. Das ist an sich auch okay, aber ich überlege, ob das wirklich die einzige Option ist. 

Die Ausgangslage kurz beschrieben:

- bisher keine Kinder

- Eigentum ist nicht geplant, es sei denn, wir kapitulieren vor den Mieten in unserer Stadt - als Lifestyle wollen wir es eigentlich nicht

- er verdient momentan ca 30% mehr als ich, wobei das für ihn auch deshalb möglich ist, weil ich ihm den Rücken freihalte

- ich habe dafür bereits mehr als doppelt so viel angespart (Schenkungen/ich habe kein Auto und nutze auch seines nicht/insgesamt deutlich sparsamerer Lebensstil, wobei er das Geld auch nicht "raushaut") 

- wir tragen alle Fixkosten bzgl der Wohnung je zur Hälfte

- ferner: ein Ehevertrag ist eine Option, wir haben uns schon von einem Notar beraten lassen und sind unschlüssig, ob das sinnvoll ist (Kosten/Nutzen)

Nun überlegen wir, ob ein drei-Konten-Modell sinnvoll wäre, mit folgenden Parametern: Beide Einkommen gehen auf das gemeinsame Konto, davon gehen die Fixkosten ab und wird ein gemeinsames Depot bespart, außerdem erhält jeder ein Taschengeld für persönliche Ausgaben. Wenn davon etwas übrig bleibt, kann derjenige es ja ins persönliche Depot investieren. Damit stellt er sich natürlich schlechter, weil er mehr verdient. Aber ich möchte eben auch weiter davon profitieren und einen Anreiz haben, sparsam zu leben. 

Die bereits bestehenden Depots laufen weiter je auf unsere Namen. 

Wir möchten so fair und transparent wie möglich wirtschaften, jeder soll sein persönliches Geld haben, für dessen Verwendung er vor dem anderen keine Rechenschaft ablegen muss. 

Ich hoffe, das war soweit verständlich und nicht zu lang. Wie organisiert ihr euch? Habt ihr Tipps oder Ideen, was wir bedenken sollten? Ich würde mich wirklich sehr über Kommentare, Anregungen und Kritik freuen. 

ThruHike 

Zitat
Themenstarter Veröffentlicht : 28. September 2021 12:00
BananenRapper, viper2333, Maschinist und 4 User mögen das
Natman
(@natman)
Freiheitskämpfer Gold

Wir hatten damals die Girokonten zusammengelegt und auch ein gemeinsames Depot jeder 50:50. Meine Frau und ich werden aber unterschiedlich erben und auch verdient einer immer mehr. Aus diesem Grund habe ich etwas Sorgen, dass die Freibeträge bzgl. Schenkungssteuer überschritten werden. Daher planen wir, ab Erreichen einer gewissen Depotsumme aufzusplitten in:

  • 2 Girokonten mit getrennten Geldeingängen
  • Lebenshaltungskosten / Fixkosten auf dem gemeinsamen Konto
  • jeder hat getrennte Depots (außer unser bisher gemeinsam genutztes Depot)
  • Mein Depot wird final deutlich dicker sein, daher muss ich meiner Holden wohl 1-2 Immos oder dergleichen schenken...

So in etwa planen wir das, ob es allerdings 100pro so richtig ist, kann ich nicht sagen...

AntwortZitat
Veröffentlicht : 28. September 2021 12:17
Maschinist und Judge Dredd mögen das
Judge Dredd
(@judge-dredd)
Freiheitskämpfer Gold

Herzlich Willkommen! Schön, dass du bei den aktiven Freiheitskämpfern und Freiheitskämpferinnen dabei bist. Deine/Eure Ausgangslage klingt doch super. Bin selbst erst mit 32 auf FIRE aufmerksam geworden, da braucht man/Frau sich nicht krämen. Alles ist noch drin! darf ich fragen wie hoch eure Sparquote ist? >wir organisieren uns so, dass wir Tagesgeld und Girokonto(für die laufenden Kosten)zusammen haben. Dazu noch ein erstes gemeinsames Depot. Seit einem Jahr haben wir jeder auch ein eigens Depot in das jeweils 50 Prozent unserer Überschüsse investiert werden. So ist es transparent und offen und wir teilen die Überschüsse gerecht auf (erwirtschaften wir ja auch als Team). Hinsichtlich des Eigenheims sind wir wie ihr emotionslos. Ein Ehevertrag kann eine sinnvolle präventive Investition sein. Ohne Spoilern zu wollen, werde dazu bald mal was für die Freiheitsmaschine verfassen, was vielleicht  ein bisschen Orientierung geben kann

Schönen Tag , Judge Dredd

AntwortZitat
Veröffentlicht : 28. September 2021 12:24
viper2333, Maschinist, Natman und 1 User mögen das
ThruHike
(@thruhike)
Verdienter Freiheitskämpfer

Danke dir Smile

Den Punkt Schenkungssteuer habe ich noch gar nicht im Blick, danke für den Hinweis. Inwiefern fällt die bei einem gemeinsamen Konto anders ins Gewicht als bei getrennten Konten? 

Ich vermute, dass ich erben werde, kalkuliere aber nicht damit. (in meiner Familie gilt "über Geld spricht man nicht")

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 28. September 2021 12:25
Natman mag das
Yakari
(@yakari)
Freiheitskämpfer Silber

Herzlich Willkommen im Forum! Musste ein wenig schmunzeln über deine "besser spät als nie"-Bemerkung, und das mit (nur) 34 Jahren! Freue mich mehr von dir zu lesen. Zu den Finanzen in der Partnerschaft kann ich wenig beitragen. Aber zu diesem Thema womöglich:

Veröffentlicht von: @thruhike

- ferner: ein Ehevertrag ist eine Option, wir haben uns schon von einem Notar beraten lassen und sind unschlüssig, ob das sinnvoll ist (Kosten/Nutzen)

 

Da ist die Frage, was möchtest du erreichen (also regeln)?
Ob dies dann rechtlich machbar ist, ist dann die nächste Frage.
Viele Eheverträge sind nichts wert, hauptsächlich deswegen, weil die Eheleute unbedingt einen aufsetzen wollten ohne einen Plan zu haben - nur um einen Vertrag zu haben, sozusagen eine Lifestyle-Entscheidung. ?

AntwortZitat
Veröffentlicht : 28. September 2021 12:28
Judge Dredd und Maschinist mögen das
Natman
(@natman)
Freiheitskämpfer Gold

@thruhike also es ist so. Unter Ehepartnern gilt eine Schenkungssteuer-Freibetrag von half a milllion Euronen. Nehmen wir an, mein Vater vererbt mir jetzt 1MIO Euro aufs gemeinsame Girokonto und einen Bauplatz. (doofes Bsp. aber wollte es nicht kompliziert machen). Ich verkaufe diesen für eine halbe Million. Dann sagt das Finanzamt. Herr Natman hat jetzt 1,5 Mio auf dem Girokonto und hat daher seiner Frau 750k "geschenkt", daher wollten sie was abhaben. Von den Gehaltseingängen denke ich, dass das FA nicht so genau rechnen wird, aber da kommt ja über 10 Jahre auch was zusammen. Daher werde ich zeitnah mal einen befreundeten Steuerberater ansprechen, wie man das sinnvoll (und natürlich legal) gestalten kann.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 28. September 2021 12:44
ThruHike
(@thruhike)
Verdienter Freiheitskämpfer
Veröffentlicht von: @judge-dredd

darf ich fragen wie hoch eure Sparquote ist? >wir organisieren uns so, dass wir Tagesgeld und Girokonto(für die laufenden Kosten)zusammen haben. Dazu noch ein erstes gemeinsames Depot. Seit einem Jahr haben wir jeder auch ein eigens Depot in das jeweils 50 Prozent unserer Überschüsse investiert werden.

Danke, dass ihr die lange Nachricht bis zum Ende gelesen habt!! 

Meine Sparquote liegt übers Jahr etwa bei 60%. Seine lag lange bei ca 25-30%, seit einen paar Monaten ist sie mit dem neuen Job bei ca 50%. 

Warum habt ihr euch dafür entschieden, noch zusätzlich eigene Depots zu eröffnen, wenn das gemeinsame zuerst da war - wenn du das schreiben magst? 

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 28. September 2021 12:44
Judge Dredd mag das
ThruHike
(@thruhike)
Verdienter Freiheitskämpfer
Veröffentlicht von: @yakari

Herzlich Willkommen im Forum! Musste ein wenig schmunzeln über deine "besser spät als nie"-Bemerkung, und das mit (nur) 34 Jahren! Freue mich mehr von dir zu lesen. Zu den Finanzen in der Partnerschaft kann ich wenig beitragen. Aber zu diesem Thema womöglich:

Veröffentlicht von: @thruhike

- ferner: ein Ehevertrag ist eine Option, wir haben uns schon von einem Notar beraten lassen und sind unschlüssig, ob das sinnvoll ist (Kosten/Nutzen)

 

Da ist die Frage, was möchtest du erreichen (also regeln)?
Ob dies dann rechtlich machbar ist, ist dann die nächste Frage.
Viele Eheverträge sind nichts wert, hauptsächlich deswegen, weil die Eheleute unbedingt einen aufsetzen wollten ohne einen Plan zu haben - nur um einen Vertrag zu haben, sozusagen eine Lifestyle-Entscheidung. ?

Berechtigte Frage. Zum einen steht im Raum, dass ich mich selbstständig machen möchte - dann könnte man einen Vertrag natürlich auch noch nachholen, wenn das aktuell wird. 

Zum anderen möchten wir im Fall der Fälle Streit vermeiden. Es wird sehr wahrscheinlich so bleiben, dass er mehr verdient und ich sparsamer bin. Daher kann ich mir noch nicht vorstellen, wie das funktionieren soll, wenn dann ggf. alles gemeinsam Erwirtschaftete in zwei Teile aufgeteilt wird. Kurz gesagt: Ich strenge mich mehr an, das was ich habe, zusammenzuhalten, er arbeitet in der lukrativeren Branche (und ich würde nicht tauschen wollen). Jeder bringt insofern seine Opfer, und das sollte dann auch honoriert werden... soweit das überhaupt geht. Oder nicht von den vorhandenen gesetzlichen Regelungen sowieso abgedeckt ist. 

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 28. September 2021 12:51
ThruHike
(@thruhike)
Verdienter Freiheitskämpfer
Veröffentlicht von: @natman

@thruhike also es ist so. Unter Ehepartnern gilt eine Schenkungssteuer-Freibetrag von half a milllion Euronen. Nehmen wir an, mein Vater vererbt mir jetzt 1MIO Euro aufs gemeinsame Girokonto und einen Bauplatz. (doofes Bsp. aber wollte es nicht kompliziert machen). Ich verkaufe diesen für eine halbe Million. Dann sagt das Finanzamt. Herr Natman hat jetzt 1,5 Mio auf dem Girokonto und hat daher seiner Frau 750k "geschenkt", daher wollten sie was abhaben. Von den Gehaltseingängen denke ich, dass das FA nicht so genau rechnen wird, aber da kommt ja über 10 Jahre auch was zusammen. Daher werde ich zeitnah mal einen befreundeten Steuerberater ansprechen, wie man das sinnvoll (und natürlich legal) gestalten kann.

Wow, das war mir nicht klar, dass das so gerechnet wird. Das sollten wir unbedingt im Blick behalten. Danke dir sehr für den Hinweis. 

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 28. September 2021 12:53
Judge Dredd
(@judge-dredd)
Freiheitskämpfer Gold

@thruhike 

super Sparquote. Mit der wirst du in den nächsten Jahren bald dein Millionärsinterview beim Maschinisten abgeben können!

 

klar, dass gemeinsame Depot hatten wir so ein Jahr nach dem Berufseinstieg eröffnet. Wir haben uns dann dafür entschieden, dass wir unsere gemeinsame Investmentanstrengung einfach zu je 50 Prozent aufteilen, damit es später keine Schwierigkeiten mit Schenkungssteuer etc. gibt. Alle 10 Jahre hat man zwar 500 k Freibetrag glaube ich, aber man weiß ja nie. Zudem gibt es dann nie Streit(was hoffentlich nie der Fall ist), da die Vermögenswerte immer direkt zwischen uns fair aufgeteilt sind.  

AntwortZitat
Veröffentlicht : 28. September 2021 12:53
Natman mag das
ThruHike
(@thruhike)
Verdienter Freiheitskämpfer

das wäre schön, schauen wir mal... 

Ah, hier auch wieder das Thema Schenkung. Da lohnt es sich also, dass ich mich auch mal einlese. ?

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 28. September 2021 13:00
Yakari
(@yakari)
Freiheitskämpfer Silber

@thruhike je nach Rechtsform/Business macht es total Sinn, bei Selbständigen/Unternehmern eine modifizierte Zugewinngemeinschaft zu vereinbaren (wenn denn der andere Ehegatte noch dazu bereit ist; wenn nicht sollte es einem sehr zu denken geben…!!!)

 

Vielleicht solltest du dich zu den Wirkungen der Ehe im Allgemeinen beraten lassen/belesen, und so ein Gespür dafür entwickeln, welche Abweichung vom Gesetz in eurem Einzelfall angezeigt wären (die Einzelfälle von Freunden & Bekannten sind nämlich nicht ohne Weiteres übertragbar!). Bei Eheleuten gilt hinsichtlich des Einkommens/Lebensunterhaltes der Halbteilungsgrundsatz. Sprich: ein Topf, es wird zusammengeschmissen, halbiert und das darauf angerechnet, was jeder selbst mitbringt. Selbst nach einer Trennung müsste dein Mann also in der von dir genannten Form „mit dir teilen“ was er mehr hat. Wer das ungerecht findet, sollte nicht heiraten, ganz einfach! Und das ist das, was ich oben meinte: dieses gesetzliche Prinzip vertraglich festzuhalten, ist überflüssig und Geldverschwendung. Fahrt lieber in den Urlaub und investiert in eure glückliche Beziehung. ?

P.S. Dass auch ein Ehevertrag vor Streit nicht schützt, ist eine Tatsache. Ob und wie man sich streitet, hängt vom Charakter der Beteiligten ab.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 28. September 2021 13:06
Judge Dredd und viper2333 mögen das
Roman
(@roman)
Freiheitskämpfer Silber

Hallo und willkommen hier!

Zu deiner Frage: In meiner Ehe gibt es keine getrennten Konten und keinen Ehevertrag. Alle wesentlichen finanziellen Sachen werden einvernehmlich zusammen entschieden. Mit 100% Vertrauen.

Wenn man ein grosses gemeinsames Ziel wie FIRE hat, dann braucht es einen grossen gemeinsamen Kraftakt sowie eine belastbare Beziehung. In die gegenseiten Aufrechnung von gemeinschaftlichen Einnahmen und Ausgaben würde ich keine Energie stecken wollen, die ist an anderer Stelle besser investiert.

Meine 5 cents :-)

AntwortZitat
Veröffentlicht : 28. September 2021 13:11
BananenRapper und Maschinist mögen das
Natman
(@natman)
Freiheitskämpfer Gold
Veröffentlicht von: @roman

In die gegenseiten Aufrechnung von gemeinschaftlichen Einnahmen und Ausgaben würde ich keine Energie stecken wollen, die ist an anderer Stelle besser investiert.

Zumal ist das kleinkariert und bringt nicht wirklich weiter. Es soll in jeder Partnerschaft ein WIR statt einem DU geben. Nur schenke ich dem Staat ungern "sinnlos" Pecunia. Dafür ist es zu schwer verdient.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 28. September 2021 13:29
Maschinist
(@maschinist)
Maschinist

Herzlich Willkommen ThruHike und danke für den Einblick in Dein Leben!

 

Ich habe dazu folgende Fragen / Punkte, deren Beantwortung Dich / Euch wahrscheinlich weiter bringen:

 

1.

Was ist eigentlich Dein Ziel und das Ziel Deines Partners beim Vermögensaufbau? Ist es "nur" die Sicherheit im Alter oder noch mehr?

In wie weit unterscheiden sich diese Ziele bei euch beiden und wo könntet Ihr euch dabei annähern?

--> Wer ähnliche Ziele in einem Bereich hat /entwickelt kann sehr wahrscheinlich einen gemeinsamen Weg finden.

 

2.

Heiratet Ihr, weil Ihr nun Kinder plant oder als Symbol /Statement eurer Beziehung? Wenn es letzteres ist und Ihr zusätzlich noch einen Ehevertrag plant (weil Ihr den "Standardvertrag" "Gesamtes Einkommen in der Ehezeit wird bei einer Scheidung aufgeteilt") vermeiden wollt, ändert sich eigentlich ja nichts zum aktuellen Lebensmodell.

Wenn Ihr allerdings gemeinsame Kinder plant, kann ich Dir aus eigener Erfahrung und aus meinem Freundeskreis sagen, dass sich dadurch so gut wie alles ändert (10 Ausrufezeichen).

Ich habt dadurch ein lebenslanges gemeinsames Projekt und selbst bei einer Scheidung einen nicht auflösbaren emotionalen Bezugspunkt. Das hat auch einen großen Einfluss darauf, wie Ihr das Thema Finanzen und gemeinsame Ziele behandelt. Es ist dadurch viel mehr "Finanzielle Einheit bei Einnahmen und Ausgaben" und viel weniger "Ehevertrag mit Finanzsplitting" weil das gar nicht mehr anders geht.

 

Der letzte Punkt ist mir besonders aufgefallen, da Du in eurer aktuellen Situation (schon) von "Rücken freihalten" gesprochen hast. Ich habe mich beim Lesen gefragt, welchen Einfluss das Thema "Rücken freihalten" bei einem kinderlosen jungen Paar haben kann, bei dem beide Vollzeit Arbeiten gehen und mehr oder weniger getrennte Finanzen haben. Wenn es hier keine außergewöhnlichen Umstände gibt (dann bitte ich um Entschuldigung) fällt mir in diesem Bereich nur ein vergleichsweise kleiner möglicher Umfang ein, im Vergleich dazu wie sehr sich dieses Thema bei gemeinsamen Kindern exponentiell ausweiten würde.

Man könnte dieses Thema ja auch von einer anderen Seite aus sehen, dass z.B. Dein Partner hier schreiben würde, dass seine Partnerin weniger verdient als er und Sie Ihn trotzdem dauernd nervt mehr zu sparen und Dinge dagegen aufrechnet (Rücken freihalten), die er gar nicht so sieht anstatt selbst einen Karriereschritt in Angriff zu nehmen...

Als kinderloses junges Paar seid Ihr im Normalfall ja deutlich freier und unabhängiger als in den kommenden Lebensdekaden.

Das schreibe ich nicht um Dich zu ärgern, sondern um Dir eine weitere Perspektive zu geben.

 

3. 

Meine Frau und ich hatten auch nach der Heirat zuerst noch getrennte Finanzen und das rückblickend, weil wir beide extrem freiheitsliebende Menschen sind.

Nach der Heirat wurde mir aber immer mehr bewußt, wie unsinnig das ist, wenn man eine Ehe als gemeinsames Projekt sieht, bei dem während der Ehezeit gemeinsam erwirtschaftetes Geld sowieso beiden gehört und das bei einer Scheidung geteilt würde.

Als dann Kinder dazu kamen, wären getrennte Konten nach meiner Meinung ganz unsinnig geworden, weil die Ehepartner zwangsweise ganz unterschiedliche Belastungen nach der Geburt haben, was sich auch wieder auf spätere Karriereschritte auswirkt. 

Es wird ab diesem Punkt nach meiner Meinung zu einem gemeinsamen Lebensprojekt. Deshalb ist es elementar wichtig, dass man sich auch bezüglich Finanzen im Vorfeld halbwegs einig wird und optimalerweise auch in dem Bereich auf ein gemeinsames Ziel hinarbeitet.

Schönen Tag!

AntwortZitat
Veröffentlicht : 28. September 2021 13:46
Judge Dredd, viper2333 und Natman mögen das
ThruHike
(@thruhike)
Verdienter Freiheitskämpfer

@yakari 

Ja, generelle Beratung ist sicher ein guter Gedanke. Wir hatten nie wirklich vor, zu heiraten. Wir haben das einfach nicht für nötig empfunden - eben auch weil wir beide sehr freiheitsliebend sind und genau das sehr gut für uns funktioniert. 

Das erste Mal zu denken gegeben hat mir, als ich mal gelesen hab, ab welchem Betrag Erbschaftssteuer anfällt, wenn man nicht verheiratet ist und dass dann im Todesfalle der je andere ganz schön zur Kasse gebeten wird. 

Gewisse Umstände haben uns dann gezeigt, dass es doch sehr sinnvoll ist zu heiraten, um uns auch darüber hinaus weiter abzusichern. Klar kann man vieles auch mit Einzelverträgen regeln, aber es gibt bei uns mindestens eine Sache, die wir nicht auf diese Weise regeln können. 

Was ich sagen will: Wir sind da weniger romantisch, sondern sehen es als gegenseitige Absicherung. Mein Eindruck ist, dass in unserem Freundeskreis viele heiraten, ohne sich zu fragen, welche rechtlichen Auswirkungen das hat, und ich frage mich, ob wir was übersehen, das man vorher regeln sollte. (kann aber sein, dass wir übervorsichtig sind)

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 28. September 2021 14:05
Seite 1 / 7