Übersicht Einnahmen/Ausgaben 2023
Die Einnahmen lagen gut 21 T€ über dem Vorjahr, was im Wesentlichen auf nachhaltige Gehaltserhöhungen, und einen einmaligen Sondereffekt zurückzuführen ist, nämlich den Verkauf unseres zweiten PKW.
- Die Entscheidung zum Verkauf des zweiten PKW kam eher aus dem Wunsch zur Simplifizierung statt aus Kostengründen. Ein PKW ist in unserer Situation ausreichend und dank ÖPNV und Carsharing gäbe es auch weitere Möglichkeiten, die wir bisher nicht nutzen mussten, weil die Büro-Tage von meiner Frau und mir sich nicht überschneiden. Normalerweise ist immer eine Person zu Hause und braucht kein Auto, denn Wege im Ort legen wir als Familie zu 95% mit dem Fahrrad zurück.
- Auch bei den Dividenden gab es eine Erhöhung gegenüber 2022, da der Anteil ausschüttender Positionen gewachsen ist.
- Kleinere positive Effekte gab es bei der Vermietung durch eine Mieterhöhung, die allerdings erst im kommenden Jahr zu 100% wirken wird, sowie durch den erhöhten Kindergeldsatz.
Fazit: Die regelmäßigen beeinflussbaren bzw. durch eigenes Zutun erwirtschafteten Einnahmen liegen nachhaltig über 130 T€, das darf die nächsten Jahre so weitergehen.
Auch bei den Ausgaben gab es eine Erhöhung gegenüber Vorjahr, am Ende ist sie allerdings mit knapp 5 T€ geringer ausgefallen als wir erwartet haben.
- Wie bereits im Vorjahr fällt der Kostenanstieg in der Kategorie Freizeit mit am größten aus, da wir mehr/teurere Urlaube und Ausflüge gemacht haben und auch öfter auswärts essen waren. Gut investiertes Geld aus meiner Sicht, auch in Zukunft werden wir hier nicht gezielt sparen.
- Die Kosten für Versicherungen werden unverändert zu 75% durch die freiwillige Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung sowie den Riester-Vertrag bestimmt und haben sich nicht verändert.
- In der Kategorie Vermietung sind deutliche Mehrkosten insb. aufgrund von Instandhaltungsaufwendungen sowie Energiepreisinflation entstanden, wir mussten eine entsprechende Nachzahlung sowie höhere Vorauszahlungen leisten. Diese Kosten werden nachhaltig höher sein als in der Vergangenheit, durch die oben angesprochene Mieterhöhung werden wir den nicht umlagefähigen Anteil dieser Mehrkosten aber mit entsprechenden Einnahmen überkompensieren können. Es zeigt sich dennoch, dass die Rendite für vermietete Wohnimmobilien kein Selbstläufer ist.
- Am deutlichsten gegenüber Vorjahr angestiegen ist die Kategorie Fahrtkosten insb. aufgrund eines Sondereffekts, da gut 1.300 € Selbstbeteiligung bei der Beseitigung von Schäden am Leasing-Firmenfahrzeug fällig wurden.
- Bei den Lebensmitteln gab es eine moderate und erwartete Erhöhung, allerdings bewegen wir uns als vierköpfige Familie immer noch auf sehr niedrigem Niveau. Ob Inflation oder hungriger werdende Kinder der Grund für den Kostenanstieg sind kann ich nicht genau sagen, vermutlich eine Kombination aus beidem. Zu beachten ist bei dieser Kategorie allerdings, dass Ausgaben für auswärtiges Essen nicht enthalten sind (ca. 800 €), diese laufen unter der Kategorie Freizeit.
- Überrascht hat mich die Kategorie Wohnen, da es bei den Betriebskosten für Strom und Gas zu niedrigeren Kosten gegenüber Vorjahr gekommen ist. In Summe haben wir dafür fast 300 € weniger ausgegeben, was neben reduzierten Verbräuchen vor allem auf die staatlichen Eingriffe zurückzuführen ist. Dass am Ende dennoch eine Erhöhung der Wohnkosten gegenüber Vorjahr stattgefunden hat liegt an den Instandhaltungskosten in Form einer Heizungsreparatur.
Fazit: In Summe passen die Ausgaben für uns, wir haben keinen Grund irgendwo gegenzusteuern. Stattdessen stellen wir uns in den kommenden Jahren bzw. mit älter werdenden Kindern auf weiter ansteigende Kosten ein und werden weiterhin gern in Urlaube/Ausflüge investieren.
Absolut gesehen ergab sich aus den laufenden Einnahmen und Ausgaben im Jahr 2023 eine Sparleistung von gut 137 T€. Unsere Sparquote war mit tollen 79% unverändert zum Vorjahr, die gestiegenen Ausgaben wurden also bezogen auf die Sparquote auf der Einnahmenseite kompensiert.
Übersicht Haushaltsnettovermögen YE2023
Unser Haushaltsnettovermögen ist in 2023 um knapp 290 T€ gewachsen (Vermögen unserer Kinder nicht berücksichtigt). Davon lassen sich 137 T€ auf die Sparleistung aus den laufenden Einnahmen zurückführen, der Rest kommt aus Kursveränderungen im Bereich Aktien und Krypto.
- Das Geldvermögen wurde durch Umschichtung in Aktien wieder reduziert und liegt im Zielbereich unter 200 T€. Die Umschichtung erfolgte mit dem Ziel der Annäherung an die gewünschte Assetallokation, ich habe mich dabei nicht durch die Inflation beeinflussen lassen. Das Geldvermögen soll möglichst schwankungsarm sein und damit ein Gegengewicht zu den volatileren Assets bilden. Rendite spielt in meinen Augen dabei nur eine untergeordnete Rolle und somit auch der Kaufkraftverlust durch Inflation.
- Bei Aktien gab es in 2023 den größten absoluten Anstieg bedingt durch Zukäufe aus Umschichtungen und Sparplänen (netto ca. 180 T€) sowie die gute Kursentwicklung (ca. 125 T€). Sofern es in 2024 keine größeren Kursrücksetzer gibt, sollten wir allein mit Zukäufen erstmalig die Schwelle von 1 M€ Aktienvermögen überschreiten.
- Auch bei Krypto gab es einen ordentlichen Anstieg. 15 T€ hatte ich noch investiert bevor die Kurse wieder deutlich angezogen haben, der Rest des Anstiegs kommt aus Kursgewinnen.
- Obwohl die Immobilienbewertungen in den Jahren 2022 und 2023 zurückgegangen sind, bleibt unser Vermögenswert in dieser Kategorie unverändert. Wir führen weiterhin nur die Anschaffungskosten aus Anfang/Mitte der 10er Jahre auf, daher ist die Bewertung in meinen Augen nach wie vor konservativ: die gesamte Immobilienpreisentwicklung seit der Anschaffung bleibt unberücksichtigt, unter dem Strich steht bei dieser Entwicklung trotz der Rückgänge in den letzten beiden Jahren immer noch ein Plus, das wir nicht ausweisen.
Ausblick:
Sofern in 2024 nichts Außergewöhnliches passiert haben wir geplant, die ETF-Sparpläne im Autopilot weiterlaufen zu lassen und überschüssiges Kapital aus den laufenden Einnahmen vollständig in die Assetklasse Aktien zu investieren.
Sollte eine Rezession oder sonstige Verwerfungen am Aktienmarkt kommen, wollen wir zusätzliches Kapital aus dem Geldvermögen in Aktien umschichten.
Im Bereich Krypto sind keine weiteren Investitionen geplant.
Falls die Gold- oder Rohstoffpreise konträr zu den Erwartungen deutlich nachgeben sollten, wollen wir aus Diversifikationsgründen damit beginnen, jeweils eine kleine Position aufzubauen (Zielallokation je max. 5% des liquiden Vermögens). Eigentlich ist dieser Schritt erst im Zeitraum 2030 bis 2040 bzw. mit weitem Vorlauf auf den Ruhestand geplant – oder wenn sich Gelegenheiten ergeben.
Respekt!! Das sind wirklich traumhafte Zahlen. Gut, dass du den Punkt Versicherungen erläutert hast, ich habe mich wirklch gefragt, wofür so hohe Prämien anfallen.
Beitragserstattungen der gesetzlichen Krankenkasse
Lauft ihr da mit diesem Scheckheft zum Abstempeln los? Ich habe das vor vielen Jahren mal gemacht, und dann nie wieder. Danke für den Anstoß, eigentlich gibt es keinen rationalen Grund, dieses Programm 2024 nicht wieder durchzuziehen. 
Bin gespannt auf den nächsten "Jahresabschluss"! Kommt gut ins neue Jahr!
Lauft ihr da mit diesem Scheckheft zum Abstempeln los?
Nein, das ist eher so ein Selbstbehalt-Tarif, man bekommt etwas zurück wenn man nicht stationär behandelt wird oder auf das übermäßige Einlösen von Kassenrezepten verzichtet. Gibt es glaube ich bei den gesetzlichen Kassen gar nicht mehr groß bzw. wird glaube ich nicht mehr groß beworen.
super Aufstellung! Darf ich fragen, wie du deine Ausgaben so exakt tracken kannst? Setzt zu dich dann am monatsende hin und überführst die Zahlungen auf den Giros in eine Excel? Ich würde auch so gerne meine Ausgaben tracken aber habe bisher den damit verbundenen Aufwand gescheut.
Trackst du dann auch wirklch jede kleinste Ausgabe die getätigt wird?
Danke @heisenberg, ich führe seit über 20 Jahren ein detailliertes Haushaltsbuch, jeder Cent wird erfasst und das ist mir mit den Jahren ins Blut übergegangen, so dass ich das nicht als Aufwand empfinde.
Die Kategorisierung orientiert sich an der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe vom statistischen Bundesamt, bei der wir auch schon mitgemacht haben.
Ich habe eine eigene Excel-Tabelle, in der alle Umsätze regelmäßig eingetragen bzw. übertragen und kategorisiert werden. Da sich viele Dinge wiederholen ist das kein großes Ding aus meiner Sicht. Ich habe aber auch ein Faible für Zahlen und Auswertungen, daher macht mir die Erzeug der Transparenz auch Spaß.
Danke @heisenberg, ich führe seit über 20 Jahren ein detailliertes Haushaltsbuch, jeder Cent wird erfasst und das ist mir mit den Jahren ins Blut übergegangen, so dass ich das nicht als Aufwand empfinde.
Die Kategorisierung orientiert sich an der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe vom statistischen Bundesamt, bei der wir auch schon mitgemacht haben.
Ich habe eine eigene Excel-Tabelle, in der alle Umsätze regelmäßig eingetragen bzw. übertragen und kategorisiert werden. Da sich viele Dinge wiederholen ist das kein großes Ding aus meiner Sicht. Ich habe aber auch ein Faible für Zahlen und Auswertungen, daher macht mir die Erzeug der Transparenz auch Spaß.
Ok verstehe, aber wie machst du das wenn dein Partner geld abhebt? Fragst du dann nach was genau mit den 50€ gekauft wurde? 😄
Die Bargeld-Ausgaben halten sich zum Glück in Grenzen, aber ja, auch das wird alles erfasst, Bargeld ist quasi ein eigenes Konto. Ich mache den Eintrag in Excel, aber meine Frau hat mittlerweile auch verinnerlicht, Kassenzettel bei Barzahlung aufzuheben oder einfach in unseren digitalen Kalender zu schreiben, was ausgegeben wurde.
@siduva Wir haben das früher ähnlich gemacht. Mein Mann hat mir dann teilweise SMS mit "Wurstsemmel 1,20" o.ä. geschrieben. ;-)
Jetzt habe ich eine - mittlerweile recht komplexe - Excel-Tabelle mit meinen Einnahmen und Ausgaben am Handy und trage jede Ausgabe unmittelbar nach deren Tätigung sofort dort ein. Am Ende eines jeden Monats speichere ich die aktuelle Version der Tabelle (geht über ein Jahr mit 13 Sheets) am Computer ab.
@pan das klingt gut, so mobil bin ich noch nicht.
Das mit der Komplexität ist ein gutes Stichwort. Selbst nach 20 Jahren stoße ich manchmal noch auf Spezialfälle, bei denen ich erstmal überlegen muss wie sie am besten abzubilden sind, um die Einnahmen/Ausgaben nicht zu verzerren. Dieses Jahr wahr die Erstattung des Dezember-Gasabschlags so ein Beispiel.
Die Bargeld-Ausgaben halten sich zum Glück in Grenzen, aber ja, auch das wird alles erfasst, Bargeld ist quasi ein eigenes Konto. Ich mache den Eintrag in Excel, aber meine Frau hat mittlerweile auch verinnerlicht, Kassenzettel bei Barzahlung aufzuheben oder einfach in unseren digitalen Kalender zu schreiben, was ausgegeben wurde.
Wenn ich meiner Frau sagen würde, dass sie ab jetzt alle Kassenzettel aufheben soll und mir jede Barausgabe mitteilen soll, ich glaube dann wäre die Trennung nah 😅 Nein spaß bei Seite, aber das hätte einen kleinen „Kontroll“ Charakter und sie würde im bestenfall denken das ich abdrifte und ziemlich komisch werde
Das Thema Haushaltsbuch kann man ja in unterschiedlichen Detailstufen abbilden, es muss schon für beide Partner passen. Für den Start könnte man die aufwendigeren Sachen weglassen. Mein Faible für das Haushaltsbuch hat meine Frau damals nicht davon abgehalten, sich auf mich einzulassen 😊 . Vielmehr habe ich ihr irgendwann einfach anhand einer Jahreszusammenfassung gezeigt, welche Transparenz man dadurch für die Identifikation von Stellhebeln oder für Vergleiche mit dem Bevölkerungsdurchschnitt hat. Das hat auch bei ihr dann Interesse dafür geweckt.
Sehr schöne aussagekräftige Tabellen, @Siduva! Respekt, inhaltlich und formal! Ich bin ein großer Fan von Tracken kleinster Ausgaben und der daraus resultierenden Erkenntnisse, in welchen Löchern eigentlich das Geld versickert. Mir wäre nur der Zeitaufwand beim manuellen Übertrag in der Detailtiefe einfach zu aufwändig. Ich nutze sowieso die Finanzsoftware von Heise für die Haushalts- und Vermögensübersicht. Dort „missbrauche“ ich das Budget-Feature als Haushaltsbuch. Da wir alle fast nichts bar bezahlen, muss ich nur einmal am Tag Umsätze abrufen und kurz klassifizieren und alles sortiert sich über alle Konten hinweg von selbst in die Auswertung ein. Die ca. 30 Euro pro Jahr sind mir die Zeitersparnis wirklich wert. Dadurch entgeht mir logischerweise auch nichts 😉 Schöne Grüße und ein glückliches 2024 allerseits!