Ich schiebe eine weitere Frage an die Experten hier hinterher: Ist ein Virenscanner o.ä. notwendig oder sinnvoll?
Wir haben nichts dergleichen auf unseren Geräten, machen allerdings auch kein online Banking damit, aber mittlerweile gibt’s doch so einige Authenticator-Apps von Banken & Co.
Ist ein Virenscanner o.ä. notwendig oder sinnvoll?
Also bei den Apple Geräten mit iOS Betriebssystem muss man ganz klar sagen, dass sogenannte Virenscanner dort nichts anderes als Betrugsmaschen sind, um den Leuten Geld aus der Tasche zu ziehen. Der Grund ist, dass ein Virenscanner - um funktionsfähig zu sein - ein ziemlich hohes Maß an Berechtigungen braucht (er muss ja schließlich das gesamte System überwachen können, also muss er auch überall "hinschauen" dürfen). Bei Apples iOS sind die Restriktionen aber dermaßen hoch, dass ein Virenscanner tatsächlich nur sich selbst überwachen könnte. Apple hat daher dieser Software-Kategorie schon vor langer Zeit einen Riegel vorgeschoben. Die großen Namen im Antiviren Business bieten immer noch ihre Apps im AppStore an. Die werden dort nicht mehr als Virenscanner beworben - deren Nutzten ist mMn dennoch eher zweifelhaft.
Bei Android sind Virenscanner prinzipiell funktionsfähig. Wichtiger sind aber regelmäßige Updates und das unterlassen (oftmals) dummer Handlungen wie z.B. den Prozessen im Gerät unnötige Berechtigungen geben oder Software außerhalb vom PlayStore installieren.
Virenscanner kenne ich nur aus der Vergangenheit, als ich Win XP genutzt habe. Da wollte man mediaplayer.exe runterladen und der Virenscanner hat dann versucht zu sagen, ob die exe bösen Code enthält. Heute gibt es doch hauptsächlich ganz andere Angriffsvektoren. Der Besuch einer Website oder der Empfang einer SMS kann zur Infizierung reichen, außerdem gibt es viele soziale Vektoren. Jedenfalls, die Restriktionen bei Apple haben auch Vorteile z.B. dass man nur Apps aus dem Appstore installieren kann mit geprüften Code und wo klar gesagt wird auf welche Daten die Apps zugreifen wollen.
P.S. Aktuelles Beispiel: https://www.heise.de/news/BaFin-warnt-vor-Godfather-Banking-Trojaner-7453238.html
Ich habe ein Moto G5S mindestens 4 Jahre alt. Es geht das Nötigste und ich vermisse nichts. Ich habe eher nach dem Preis ausgesucht und das meiste mache ich am echten Rechner.
@all: Die Update-Problematik wurde ja öfter angesprochen, daher nochmal eine Nachfrage: hattet ihr selbst oder jemand den ihr kennt schonmal ein ernsthaftes Problem mit Schadsoftware oder Fremdzugriff oder ähnliches?
Direkt Schadsoftware auf Handys nicht. Aber wie schon geschrieben wurde, eine solche zu entdecken und zu identifizieren ist meist schwer, unter Umständen kann es auch erst Jahre später raus kommen, dass z.B. Daten oder Passwörter abgeflossen sind und jetzt verwendet werden. Ich habe schon häufig mitbekommen, dass Freunde und Bekannte den Zugriff auf ihre Mailkonten oder Social Media Kanäle verloren haben. Wo und wann die Daten dazu abgegriffen wurden findet man häufig nie raus.
Und natürlich gibt es dann auch noch das bereits erwähnte große Feld der Botnetze die dann für entsprechende Attacken verwendet werden. Kurz und knapp, aus meiner Sicht sollte jegliches Gerät, dass mit dem Internet verbunden ist, im Idealfall regelmäßige Sicherheitsupdates und Patches bekommen.
Ich nutze seit Jahren Apple-Geräte. Sowohl geschäftlich wie auch privat. Meistens bin ich 2-3 Generationen hinter dem aktuellen "Marktstand". Die Geräte werden in der Familie auch "vererbt" nach dem Upgrade bei mir - Kind bekommt den "letzten Stand" - momentan Iphone 5S. Frau - Iphone 8, ich Iphone 11. Ca. alle 3 Jahre gibt es ein Upgrade.
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich die Geräte "neu" sehr teuer finde, gebraucht habe ich bisher aber nie mehr als 250 Euro ausgegeben. In guter Verpackung sind die recht robust - bisher ist uns keiner kaputt gegangen.
Sicherheit, Softwarestabilität, Family-Cloud, Tracking, Kinder-Kontrolle und brauchbare Kamera (hat meine Spiegelreflex vor 6 Jahren ersetzt) finde ich toll.
gruss
ziola
@all: Die Update-Problematik wurde ja öfter angesprochen, daher nochmal eine Nachfrage: hattet ihr selbst oder jemand den ihr kennt schonmal ein ernsthaftes Problem mit Schadsoftware oder Fremdzugriff oder ähnliches?
Ja kenne mindestens eine Person. Ich vermute in dem Fall war es einfach die Super Duber Whatsapp Plus APK die das Handy übernommen hat. Sofern man ein Handy hat das Regelmäßig geupdatet wird, liegt der Fehler zu 99% meist vor dem PC
Im schlimmsten Fall sind dann deine Persönlichsten und Intimisten Daten einfach weg. Oder schlimmer in den Händen einer Person die alles damit machen kann.
In anderen Threads, wurde es meinerseits öftes erwähnt, dass (Schnelle) Sicherheitsupdates das Kaufargument schlechthin ist. Alter ist an sich egal.
Also bei den Apple Geräten mit iOS Betriebssystem muss man ganz klar sagen, dass sogenannte Virenscanner dort nichts anderes als Betrugsmaschen sind, um den Leuten Geld aus der Tasche zu ziehen. Der Grund ist, dass ein Virenscanner - um funktionsfähig zu sein - ein ziemlich hohes Maß an Berechtigungen braucht (er muss ja schließlich das gesamte System überwachen können, also muss er auch überall "hinschauen" dürfen).
Bei Windows ist der Windows Defender auch immer noch das Beste Antivieren Programm. Gefühlt sind Avast und co auch nur Bloatware die ein großen Port offen machen. Das ist ja das Verrückte. Ohne Antivirus ist man meist sicherer.
Ich schütze mich. Ich nutze einen Antivirus ist so das HTML ist eine Programmiersprache in der IT^^
Lieber Dateien via Virustotal checken und Windows Defender benutzen.
Ja, danke, das ist das, was ich meinte. Bei Android bekommt man die Updates von Herstellers Gnaden im Bündel, von daher geht es sowieso nicht schnell.
Die Virenscanner-Debatte hier stellt mich vor die Frage: bin ich bisher im Leben blind gewandelt oder bin ich hier mal wieder in einer Anti-Vaxxer-Community gelandet, elektronisch gesehen natürlich ;-) Wir benutzen seit Jahrzehnten glücklich Avast auf Handys und Computern und können uns nicht beklagen. Ich will nicht anzweifeln, dass es für Nerds/Hacker/Profis bessere Lösungen gibt, aber für den Normalverbraucher bietet das guten Schutz. Und ich lebe mein Netzleben durchaus spontan, gehe auf üble Streaminganbieter-Seiten, spare dadurch die Netflix-etc.-Abos, und fühle immer ein gewisses Gruseln, wenn es "bing, bing, bing, eine Bedrohung wurde festgestellt" macht...
Und ich lebe mein Netzleben durchaus spontan, gehe auf üble Streaminganbieter-Seiten, spare dadurch die Netflix-etc.-Abos, und fühle immer ein gewisses Gruseln, wenn es "bing, bing, bing, eine Bedrohung wurde festgestellt" macht...
Das ist ja grad das Perfide bei diesen Antivir Anbietern. Die geben ein Gefühl von Gefahrenabwehr, durch diese Popups. Obwohl du dir dadurch eigentlich die größte Sicherheitslücke überhaupt reinholst. Der Win Defender tut es in 99% der Fälle auch.
Zumal du einer Fremden Firma dann tiefe rechte gibtst in deinen PC. Damit der Antivirus gut funktionieren kann muss er die Verschlüsselung brechen, alles mitlesen, tiefe rechte in deinem PC haben.
Im Grunde sind die Free Antivir Softwaren meist Bloatware.
Unter 95, XP und co. vielleicht noch sinnig gewesen. Aber selbst die letzten Jahre:
Golem Titelte letztes Jahr mit die Schlangelöl Branche.
https://www.golem.de/news/antivirensoftware-die-schlangenoel-branche-1612-125148.html
https://www.golem.de/news/antivirus-das-jahr-der-unsicheren-sicherheitssoftware-2101-153432.html
Vielleicht hat die Anti-Antivir Community nur die richtigen Informationsquellen^^
Gekauft wird immer ein günstiges Einstieger bis Mittelklassehandy. Genutzt wird es bis es technisch aufgibt (wobei ich auch repariere: Akku/Display/Ladebuchse/...) oder es keine Sicherheitsaktualisierungen mehr gibt. Gerne nutze ich auch LineageOS.
Ein Google-Konto wird nicht eingerichtet. Ich nutze F-Droid und Aurora als Stores. Ich bezahle meine Emailadresse mit eigenem Telefonbuch und Kalender. Wird entsprechend mit jedem neuen Handy verbunden.
Auf dem Handy gibt es keine Bankapp, keine App vom Broker. Mit dem Handy wird nicht bezahlt. Ich trenne das strikt.
Meinen ersten Versuch beim Desktop auf Linux umzusteigen war 1998 mit SuSE. Mit einem 56K Modem, Surfkosten von 11,80DM/h und meinem monatlichen Kontingent von 4h war das aber zum Scheitern verurteilt :D
Umstieg dann zu XP Zeiten, als Windoof 7 am Horizont erschien. Betreute IT im Freundes- und Verwandtenkreis umgestellt. Seither IT-technisch arbeitslos.
Die Virenscanner-Debatte hier stellt mich vor die Frage: bin ich bisher im Leben blind gewandelt oder bin ich hier mal wieder in einer Anti-Vaxxer-Community gelandet, elektronisch gesehen natürlich ;)
Nein, mit der Anti-Vaxxer-Community ist das nicht zu vergleichen. Strikte Impfgegner argumentieren dort gegen Experten aus Wissenschaft und die Pharmaindustrie im allgemeinen. Bei Antivirus-Produkten ist es genau umgekehrt. Es sind hier die Experten, die gegen die Antiviren-Branche argumentieren.
Und bevor das in eine "Wahrheits- und Wer-hat-recht-dabatte" ausartet, hier direkt ein Disclaimer: Mit Experten meine ich Leute die profundes Wissen in ihrem jeweiligen Bereich haben und deren tägliches Schaffen sich damit befasst. Auch diese Leute können falsch liegen.
Ich bin selbst definitiv kein Experte im Security-Bereich, dennoch hier meine ganze persönliche Meinung zu Antiviren-Produkten: In der Zeit von Windows XP war eine Antiviren-Software Pflicht! Microsoft hat mit XP einen absolut miesen Job in Punkto Sicherheit gemacht: Jeder Benutzer war per Default dort mit vollen Administrator-Rechten unterwegs - absoluter Wahnsinn. Und die Möglichkeiten, die die Rechteverwaltung in XP geboten hat, waren dermaßen miserabel, dass man selbst als versierter Anwender eigentlich keine andere Wahl hatte. Das hat Schadsoftware Tür und Tor geöffnet. Seit Windows 7 hat Microsoft hier eine 180 Wende geschafft. Mittlerweile gibt es ein einigermaßen vernünftiges Rechtssystem, Benutzer haben keine Administrator-Rechte mehr und man hat mit Windows-Defender eine integrierte Lösung gegen Schadsoftware aller Art an Board. Von daher halte ich Drittanbieter Antiviren-Software auf modernen Windows-Systemen nicht mehr für erforderlich.
und fühle immer ein gewisses Gruseln, wenn es "bing, bing, bing, eine Bedrohung wurde festgestellt" macht...
Ja, das ist aus meiner Sicht die gleiche Masche wie "Klingelingeling, hier ist Ihr Bankberater, es geht alles vor die Hunde, wir sollten Ihre Fonds schnellstmöglich umschichten"... Hier wird mMn mit der Angst der Leute Geld verdient.
Danke. Dann habe ich also bzgl. unserer Windows-PCs in den letzten Jahren auf die richtigen Experten gehört (keine Avira-Software mehr installiert)…
Das ganze Thema ist für Laien sehr verwirrend. Mit der Angst der Leute spielt an dieser Stelle übrigens auch die Versicherungsbranche. Vor einigen Wochen wurde meiner Mutter eine Cyber-Versicherung angetragen…😳 Was es nicht alles gibt!