Der 450 Euro Job ist auch nicht Brutto gleich netto.
Nee, meistens nicht, aber so rechnen „die Leute“ erfahrungsgemäß erstmal. ? Die wenigsten berechnen im Vorfeld genau, wie sich ihre Arbeit auszahlt. Die Mitglieder dieses Forums gehören zur Ausnahme.
Und letztendlich sollte man nicht vergessen, dass wir hier in Deutschland auf hohem Niveau jammern und dieses Niveau auch finanziert werden will
Spitzenklasse Leute, gehen in Spitzenklassen Ländern. Deshalb glaube ich, dass wir diese Misstände in Deutschland um Spitzenklasse wieder zu erlangen, gnadenlos ansprechen müssen.
Der 450 Euro Job ist auch nicht Brutto gleich netto.
Nee, meistens nicht, aber so rechnen „die Leute“ erfahrungsgemäß erstmal. ? Die wenigsten berechnen im Vorfeld genau, wie sich ihre Arbeit auszahlt. Die Mitglieder dieses Forums gehören zur Ausnahme.
Ok. Dachte immer es wäre tatsächlich brutto gleich netto?
Bitte um Aufklärung. Was wird da noch abgezogen?
@rider Rentenversicherungsbeiträge, (3,9%) sofern du nicht auf die RVpflicht verzichtest.
Eventuell Steuern, wenn nicht dein einziges Einkommen, dann aber nachträglich, da bin ich nicht ganz sicher
Danke. Jo, das mit dem RV-Abzug, dem man widersprechen kann wusste ich.
Das mit der nachträglichen Versteuerung ist mir neu. Dann wäre so ein 450-Euro-Job neben dem Haupterwerbseinkommen ja tatsächlich völlig sinnfrei - natürlich wenn das Haupterwerbseinkommen für den Lebensunterhalt ausreichend ist.
@rider das weiß ich nicht sicher, aber nach meinem Rechtsgefühl werden ja alle Einkünfte versteuert, warum sollten die aus Minijob, wenn sie zu anderen hinzutreten und insgesamt die Freibeträge überschritten werden, steuerfrei bleiben, das wäre doch eine nicht gerechtfertigte Ungleichbehandlung. Beim Steuerrecht bin ich allerdings Laie, vielleicht hat ein Pro eine hilfreiche Idee. ?
Laut Google wohl tatsächlich steuerfrei - vielleicht hat aber jemand tiefere Kenntnisse als Google und kann es endgültig klären;)
@rider
Es sind mehr als man im ersten Moment denkt. Steuerfrei ist das Einkommen nicht. Es wird nur nicht auf den Grundtarif (§32a ESTG) angerechnet. Sondern ähnlich wie die Abgeltungsteuer bei Aktien pauschal mit 2% abgegolten, diese führt der Arbeitgeber ab.
Und du kannst nur deinen Anteil widersprechen bei der RV (3,6%), die des Arbeitgebers (15%) nicht.
Summa sumarum 30,99% Abgaben. 532,25€ kostet ein 450€ jobber, aus AG sicht.
Abgabearten | Höhe der Abgaben |
---|---|
Pauschalbeitrag zur Krankenversicherung (KV) | 13 % |
Beitrag zur Pflegeversicherung (PV) | keine Abgabe |
Pauschalbeitrag Arbeitgeber zur Rentenversicherung (RV) | 15 % |
Beitragsanteil des Minijobbers bei Versicherungspflicht in der Rentenversicherung (RV) | 3,6 % |
Umlage 1 (U1) | 0,9 % |
Umlage 2 (U2) | 0,29 % |
Beitrag zur gesetzlichen Unfallversicherung (UV) | individueller Beitrag an den zuständigen Unfallversicherungsträger |
Arbeitslosenversicherung | keine Abgabe |
Insolvenzgeldumlage | 0,09 % |
Steuer | 2 % Pauschsteuer |
Ja, Minijobber lohnen für den Arbeitgeber überwiegend aus psychologischer Sicht, da sie sich als Aushilfen ohne Rechte verstehen. Die gründen selten einen Betriebsrat und erheben kaum Kündigungsschutzklagen usw.
Sofern der AG nicht, wie oben beschrieben, pauschal versteuert muss der AN versteuern. Anderenfalls nicht.
Im allgemeinen wird das so gehandhabt. Der einzige AG, den ich bisher mitbekommen habe, der auf die Pauschalversteuerung verzichtet hat, war die Uni. Vielleicht, weil da für gewöhnlich Studenten arbeiten die ausreichend wenig verdienen, dass sowieso keine Einkommensteuer anfällt.
Ja, Minijobber lohnen für den Arbeitgeber überwiegend aus psychologischer Sicht, da sie sich als Aushilfen ohne Rechte verstehen. Die gründen selten einen Betriebsrat und erheben kaum Kündigungsschutzklagen usw.
Bei AN, bei denen es der Zweitjob ist, geht vermutlich auch ein merkbar niedrigerer Stundenlohn als im Hauptjob. Die Sozialabgaben sind in Summe immerhin ca. 10 Prozent niedriger und die Einkommensteuer fällt komplett weg, wo ansonsten der Grenzsteuersatz zum Tragen käme.
Die anderen Punkt treffen aber mit Sicherheit auch zu.
Und letztendlich sollte man nicht vergessen, dass wir hier in Deutschland auf hohem Niveau jammern und dieses Niveau auch finanziert werden will
Spitzenklasse Leute, gehen in Spitzenklassen Ländern. Deshalb glaube ich, dass wir diese Misstände in Deutschland um Spitzenklasse wieder zu erlangen, gnadenlos ansprechen müssen.
Ich bin ja auch der Meinung, dass Preis Leistung in Deutschland nicht sehr gut sind, zumindest für Spitzenverdiener.
Dieser %-Vergleich zwischen Ländern ist aber immer schwierig, da nicht dieselben Leistungen enthalten sind.
Ja, D hat eine nominelle Abgabenbelastung für Lohn von ca. 40%. Die Schweiz lt. kurzer Recherche von 17%.
Jedoch ist in der Schweiz eben das Thema Kranken- und Pflegeversicherung nicht enthalten. Das zahlt man privat. Taucht im Vergleich nicht auf, sind aber trotzdem Kosten, die man tragen muss. Die Schweiz hat einen relativ hohen Anteil an Vermögenssteuern im Gegensatz zu Deutschland. Die Rentenversicherung gilt m. W. n. für alle Einkunftsarten (nicht nur für Nichtselbstständige Arbeit) und ohne Beitragsbemessungsgrenze bei gedeckelter Auszahlung. Ist dafür aber nur eine Grundsicherung.
Usw usf.
Nur Prozentsätze vergleichen ist schwierig und extrem anfällig.
Die persönliche Nutzenmaximierung ist kompliziert.
Ich für meinen Teil habe aktuell auch beschlossen, dass ich ab 2024 bei Verhandlungen meine Stundenanzahl reduzieren statt mein Gehalt steigern will. Weil es eben finanziell gut reicht. Nur wird meine Arbeitsbelastung durch weniger Stunden eben nicht geringer werden. Was mich auch bisher vom Thema Teilzeit abgeschreckt hat...