@vroma keine Ahnung warum du meinst, mir jetzt Rassismus unterstellen zu müssen. Ist schon das zweite mal, dass du zu einem persönlichen Tiefschlag greifst. Oder ich verstehe deinen Humor nicht.
Ich nehme mit, dass du keine verifizierbare Quelle hast, aber bei deiner Meinung bleibst, obwohl alle auffindbaren Quellen nur vom Goldkauf sprechen. Kann man so machen.
Weder Tiefschlag, noch Spaß. Du witzelst nur sehr über den angesprochenen Beitrag im indischen TV.
Das war meine angesprochene Quelle, welche auch einen Verkauf von 1g Gold zu 5000 Rubel angesprochen hat, mit der Frage wie lange Russland das durchhalten kann, da viele Privatpersonen sich gerade Gold zu dem Kurs beschaffen.
Ich habe keine Meinung dazu, aber der Rubelkurs wurde nachweislich gestützt. Das ist Fakt, ob ich nun ein westliches Blatt Deiner Gunst finde, welches darüber berichtet, oder eben nicht.
Was hat denn Deiner Meinung nach den Kursverfall des Rubels in der Preisregion gestoppt?
Du witzelst nur sehr über den angesprochenen Beitrag im indischen TV.
Wo witzel ich darüber? ich sage, dass es mich nicht überzeugt. Selbst wenn ich den Bericht selbst gesehen hätte.
Mit Blick auf die restliche Quellenlage würde ich eher dem TV-Beitrag seinen Wahrheitsgehalt absprechen. Auch im indischen Fernsehen werden falsche Nachrichten gesendet.
Ich habe keine Meinung dazu, aber der Rubelkurs wurde nachweislich gestützt. Das ist Fakt, ob ich nun ein westliches Blatt Deiner Gunst finde, welches darüber berichtet, oder eben nicht.
Ich nehme auch gerne ausländische Quellen. Aber weder RT noch thewire.in stützen die Behauptung, dass die Notenbank auch zu fixen Preisen Gold verkauft hätte.
Was hat denn Deiner Meinung nach den Kursverfall des Rubels in der Preisregion gestoppt?
Keine Ahnung. Aber ich glaube nicht, dass es stealth-Verkäufe von Gold im großen Stil waren, die seit ~20 Tagen nicht mehr stattfinden.
Da ja auch Wechselkurse irgendwas mit Angebot/Nachfrage zu tun haben ist die Frage nach dem "Warum" schon recht relevant, bzw sogar entscheidend.
Weil: Wenn es das Gold nicht gewesen sein sollte dann laeuft da aus Sicht der Sanktionierenden des Westens was richtig falsch...
Da ja auch Wechselkurse irgendwas mit Angebot/Nachfrage zu tun haben ist die Frage nach dem "Warum" schon recht relevant, bzw sogar entscheidend.
Dem stimme ich vollkommen zu. Ich bin auch noch auf der Suche nach einer Erklärung. Ich würde auch ein großangelegtes Gold-Verkaufsprogramm der russischen Zentralbank als Erklärung nachvollziehen können.
Ich frage nur nach einer Quelle, wenn man behauptet, dass es das gibt.
Weil: Wenn es das Gold nicht gewesen sein sollte dann laeuft da aus Sicht der Sanktionierenden des Westens was richtig falsch...
Das ist meiner Meinung nach eine unzulässige Schlussfolgerung. Denn es kann es andere Gründe für steigende Rubelkurse geben, neben einem Goldverkauf gegen Rubel. Die Tatsache, dass der Kurs gestiegen ist, ist also kein Beweis für einen Goldverkauf.
Eine andere Erklärung wäre z.B.: der anfängliche Einbruch war insbesondere angstgetrieben, alle wollten raus aus dem Rubel. Nach und nach stellte der Markt aber fest, dass die Sanktionen nicht so einschränkend sind wie befürchtet und die EU zudem fleißig daran mitarbeitet, sie selbst zu umgehen, wo sie höhere strategische Ziele beeinflussen würden (Deutschland will weiter billig Gas kaufen, Frankreich weiter Brennstäbe, ...)
--> Angstgetriebener Einbruch - Angst + Gegenmaßnahmen der russischen Zentralbank = steigender Rubelkurs
Du kannst die Lage sicherlich so interpretieren, allerdings halte ich die Erklaerung mit der Umgehung der Sanktionen durch D/FR fuer ein bisschen gewagt.
Weil EUR steht zum RUB mittlerweile an einem 2-Jahrestief...also erstmal Panik stimme ich zu...zur schnellen Erholung gaebe es allerdings auch die Moeglichkeit dass die Laender welche nicht zur NATO/Westen gehoeren weiterhin normalen Bedarf an russischen Commodities haben - also nach der ersten Panik wieder relative Entspannung einkehrte.
PS: NATO/Wertewesten repraesentiert <20% der Weltbevoelkerung
Allein der Sachverhalt, dass es nicht möglich war den Rubel zu zerreiben ist ein historisches Ereignis. Es ist der Beweis, dass die Zeit der USA als (alleinige) Weltmacht vorbei ist.
Beängstigend, wenn man diese Weltordnung ein Leben lang gewohnt war.
Auf Twitter habe ich die Theorie gelesen (nichts zitierfähiges und nichts beweisbares), dass der Rubel-Wechselkurs insbesondere deswegen steigt, weil der Markt verzerrt ist:
Für Gasexporte müssen Rubel gekauft werden (bzw. erledigt das die Gasprom-Bank)
Andere Exporteure müssen ebenfalls in Rubel arbeiten.
Aber: Es gibt wenig Möglichkeiten, Rubel zu verkaufen. Insbesondere die russische Bevölkerung kann nicht einfach in Fremdwährungen tauschen.
Unterm Strich bleibt für mich: Da Russland praktisch nur aus dem Export fossiler Energien besteht und wir gerade diesen Bereich nicht sanktionieren, bleiben die Sanktionen auf dieser Ebene eher wirkungslos.
Ich weiß jedoch nicht, wie sich die Verbraucherpreise in Russland entwickeln, hat da jemand was zu gelesen?
Russia has nearly doubled its revenues from selling fossil fuels to the EU during the two months of war in Ukraine, benefiting from soaring prices even as volumes have been reduced.
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But the higher prices Russia can now command for its oil and gas mean its revenues, which flow almost directly to the Russian government through state-dominated companies, have risen even while sanctions and export restrictions bite. Russia has effectively caught the EU in a trap where further restrictions will raise prices further, cushioning its revenues despite the best efforts of EU governments.
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Ich weiß jedoch nicht, wie sich die Verbraucherpreise in Russland entwickeln, hat da jemand was zu gelesen?
Inflation nahe der 20% iirc. Aber wohl wieder mit Tendenz der Abschwächung.
Ich denke schon, dass der Zwang, 80% der Exporteinnahmen in Rubel zu konvertieren bei gleichzeitigem Verbot für die Bevölkerung, Rubel in Doller/Euro zu tauschen die Währung stark gestützt hat.
Tatsächlich deutet sich da ja eine Änderung an (oder wurde schon umgesetzt?!), dass man wieder als Privatperson tauschen darf und die Zwangskonvertierung soll ja auch in einem möglichen nächsten Schritt abgeschwächt werden laut Frau Nabiullina (Zentralbankchefin, eine meines Wissens nach sehr fähige).
Die Frage, welche sich für mich stellt ist eher, wie verlässlich der Rubelkurs als Indikator ist. Eine wirklich normale Preisbestimmung am Markt ist aktuell kaum möglich.
Ich weiß jedoch nicht, wie sich die Verbraucherpreise in Russland entwickeln, hat da jemand was zu gelesen?
Der Youtube Kanal "Survival Russia" klappert immer wieder Tankstellen/Supermärkte ab, um die Auswirkungen zu dokumentieren.
Allein der Sachverhalt, dass es nicht möglich war den Rubel zu zerreiben ist ein historisches Ereignis. Es ist der Beweis, dass die Zeit der USA als (alleinige) Weltmacht vorbei ist.
Seh ich irgendwie gar nicht so. Der aktuelle Rubelpreis ist in meinen Augen null aussagekräftig. In Russland findet gerade ein brutaler Brain Drain statt. Deren wertvollstes Kapital (Humankapital) flüchtet, ihre Wirtschaft ist mal abgesehen von Rohstoffen ohnehin schon total unterentwickelt.
China sehe ich nicht als Wachablösung der USA, die haben durch einen demografischen Wandel insbesondere durch jahrelange 1 Kind Politik geschuldet, genug eigene Probleme.
Und deren Covid Strategie fliegt ihnen gerade gehörig um die Ohren.
https://www.sueddeutsche.de/politik/gazprom-eu-sanktionen-rubel-oelembargo-1.5574709
Hier wird das System zum Bezahlen erklärt. Russlands Dekret fordert Rubel und dass die Rechnung erst bezahlt ist, wenn das Geld in Rubel getauscht wurde.
Die EU sagt jetzt, überweist in Euro/Dollar und erklärt die Rechnung für beglichen. Russland kann den Rubeltausch dann selbst erledigen.
Nachvollziehbar für mich. Ob Putin sich damit zufrieden gibt? Abzuwarten.
Interessant war auch, dass Uniper erst Ende Mai wieder Gas bezahlen muss. Ich hätte gedacht, dass das in kürzeren Intervallen abgerechnet wird.
@feivel2000 Ich frage mich was es für einen Unterschied machen soll, ob Gazprom Euro in Rubel tauscht oder vorher die Bundesregierung? Es wird ja in beiden Fällen die gleiche Menge getauscht, wie kann sich das unterschiedlich auf den Kurs auswirken?
Ich glaube auch nicht, dass es für den Wechselkurs von Bedeutung ist. Ist vielleicht eher symbolisch, dass man sich nicht erpressen lässt.
So symbolisch wie das Dekret, denn wenn es keinen Unterschied macht, wer er umtauscht, muss man es auch nicht in Rubel fordern.
Sofern die Aussagen zutreffen sehr aufschlussreich bzw. bestätigend.
https://www.zeit.de/2022/18/russland-gewalt-florence-gaub-jens-siegert (Paywall)
Auszüge:
Wir sind mit dieser Entwicklung einzigartig auf der Welt. Ob in Amerika, dem Nahen Osten oder eben Russland, überall gibt es einen anderen Bezug zu Gewalt.
Schauen Sie, all die anderen Ex-Sowjet- oder Warschauer-Pakt-Staaten können sagen, was sie 1990 gewonnen haben: Freiheit von Russland. Russland selbst hat keine solche Nationalerzählung. Es hat nur eine Verlusterfahrung, die eine unheimliche Angst und Unsicherheit erzeugt hat: Geht der Zerfall nach dem Zerfall der Sowjetunion immer weiter? Das ist meiner Meinung nach die Quelle der Gewalt, die wir im Moment erleben.
Ich will mal eine provokante Frage stellen: Kann es sein, dass das noch größere Problem als Russlands Gewalttätigkeit der Umstand ist, dass wir so kategorisch denken, es sollte diese Gewalt nicht geben? Ich glaube nämlich, dass gerade eher der postmodern-liberale Westen in einer Identitätskrise steckt, weil sich die Welt nicht so entwickelt hat, wie Francis Fukuyama das mit dem Slogan "das Ende der Geschichte" beschrieben hat. Es werden eben nicht alle wie wir, weder Russland noch China. Eigentlich ist kaum irgendwer auf der Welt wie wir. Das ist der Schmerzpunkt. Also, warum eigentlich halten wir Gewalt per se für schlecht statt für einen Teil der Realität?
In Russland ist häusliche Gewaltseit 2017 nicht mehr strafbar. 8000 Frauen sterben dort jedes Jahr durch Gewalt in den eigenen vier Wänden, es gibt keinen Aufruhr dagegen. Wir in Europa haben das Gegenteil versucht in den vergangenen 30 Jahren, nämlich Gewalt als etwas Unnatürliches zu betrachten. Dadurch haben wir Scheuklappen entwickelt: Wir sehen nicht mehr, wie normal ein bestimmtes Level an Gewalt für andere ist. Und dann fallen wir aus allen Wolken, wenn das Ultimative passiert: Krieg!
Lassen Sie es mich mal so sagen: 2013 gab es beim Petersburger Dialog zwischen der deutschen und der russischen Regierung eine Diskussion, bei der der außenpolitische Sprecher der Duma irgendwann meinte: "Wisst ihr, Leute, die Sache ist eigentlich ganz einfach. Wir sind bereit, um ein Land wie Georgien Krieg zu führen. Ihr seid das nicht. Ende der Debatte." Es geht also eher darum, auf welche Art wir bereit sind, für unsere Werte einzustehen. Solange die russische Seite keine Entschlossenheit der anderen Seite sieht, passiert das, was wir derzeit in der Ukraine sehen.
utin setzt mit all dem, was er gerade tut, auch einen Schlusspunkt unter die Vorstellung, dass es unter ihm in Russland ein immer besseres materielles Leben geben wird. Dieses Versprechen hat ihn mal populär gemacht. Das räumt er jetzt ab und ersetzt es durch das Versprechen, ein heldenhaftes Land zu werden.
ber wir leben eben in einer superindividualisierten Gesellschaft. "Mein Leben ist mein Entwurf, ich verwirkliche mich ungestört nach meinen Vorstellungen, mit Latte macchiato und Avocado-Toast." In Russland gibt es neben dem Individuum noch den Wert des Kollektivs, das heißt, man setzt sich auch für die Gemeinschaft ein. Das haben wir komplett verloren.
Das hoffe ich auch. Russland hatte bisher zwar immer nur Affären mit der Demokratie. Aber erstens immer nach einem Krieg, und zweitens wurden diese Affären immer intensiver.