Wir hatten hier öfter schon das Thema Neid im Bereich der Finanzen. Dass man das Thema besser nicht anderen direkt ins Gesicht schmieren sollte und am besten niemanden versuchen sollte zu missionieren.
Jetzt möchte ich mal auf die Ebene der Selbstoptimierung gehen. Da ich weder Alkohol trinke, rauche, sonstige Drogen zu mir nehme, Netflix oder TV schaue und mittlerweile auch größtenteils raffinierten Zucker aus meinem Leben verbannt habe, sorgt das manchmal für schwierige Situationen.
In denen Leute eher offensiv sind, dass ich z.B. Sachen höflich ablehne. Auch hier habe ich oft das Gefühl, dass es auf der Spitze doch eher einsam ist und ich noch nicht richtig weiß, wie ich den Leuten ohne dass diese sich schlecht fühlen, nein sagen kann.
Deshalb meine Frage an euch, was sind da eure Taktiken, Sätze oder Ähnliches, die gut funktionieren.
Ich habe schon registriert, dass ein "Nein, wegen der Gesundheitsgeschichte dieses Jahr" besser funktioniert als ein "Nein, ich esse kein XY, aber danke für das Angebot".
Deshalb meine Frage an euch, was sind da eure Taktiken, Sätze oder Ähnliches, die gut funktionieren.
Du musst das dem Gegenüber halt so verkaufen, dass er nicht den Impuls verspürt sein eigenes Verhalten rechtfertigen zu wollen (weder dir noch sich selbst gegenüber).
zB:
- „Ich schaue kein Fernsehen, weil da nur Schrott kommt“ vs „Ich schaue kein Fernsehen, weil ich aufgrund meiner Arbeit schon genug vor dem Bildschirm sitze“.
- „Ich trinke keinen Alkohol, weil es ungesund ist“ vs „Ich trinke nicht, weil ich es nicht gut vertrage“.
usw…
Meistens reicht auch einfach ein „Nein danke“ ohne es irgendwie weiter auszuführen.
In denen Leute eher offensiv sind, dass ich z.B. Sachen höflich ablehne. Auch hier habe ich oft das Gefühl, dass es auf der Spitze doch eher einsam ist und ich noch nicht richtig weiß, wie ich den Leuten ohne dass diese sich schlecht fühlen, nein sagen kann.
Wenn du raushängen lassen solltest, dass dein Verhalten "an der Spitze ist" und das der anderen nicht, würde das manche Reaktionen erklären. Jeder ist frei in seiner Lebensgestaltung und kann sich nach Wunsch mit Zucker töten, und seine Schwerpunkte nach Belieben setzen. ;)
Grundsätzlich ist es wahrscheinlich menschlich, dass man erstaunt reagiert, wenn das Gegenüber nicht "Mainstream" ist. Allerdings muss sich niemand rechtfertigen für seine Wahl, und ich finde, das kann man auch bei penetranten Nachfragen mit einem Lächeln anmerken.
Aus Gründen der Höflichkeit und auch um "unter dem Radar" der Aufmerksamkeit zu fliegen, kann es manchmal durchaus sinnvoll sein eine kleine Notlüge zu bemühen. Ich würde zB nie jemanden sagen, dass ich Rotkäppchensekt verabscheue und im Zweifel lieber Leitungswasser trinke, bei Champagner jedoch keine Hemmung hätte, ein Gläschen mitzutrinken. Ich muss die Wahl meines Gastgebers respektieren - aber die muss ich nicht annehmen.
Bei Lebensmitteln und Getränken, die ich ablehne, sage ich oft nur "aus gesundheitlichen Gründen". Oder bei Alkohol, dass ich danach noch was vorhabe (Autofahren, arbeiten, Sport...) und einen klaren Kopf behalten muss.
Wenn ich bei irgendwelchen Mainstream-Themen wie TV-Programm, Prominenz etc nicht mitreden kann, dann versuche ich das auch gar nicht erst und bleibe eben still. Werde ich darauf angesprochen, erkläre ich, dass ich meine Zeit anderen Dinge widme und leider nicht mitsprechen kann. Langweilig wird's natürlich dann, wenn die Unterhaltung nur noch um solche Dinge kreist. Man kann aber immer versuchen, wieder zu interessanteren Themen überzuleiten.
Leute, die das nicht akzeptieren können, sind für mich einfach die falschen Gesprächspartner. Ist aber auch nicht schlimm, man muss nicht mit jedem kompatibel sein.
Generell kann es aber schon eine feinsinnige Abstimmung sein, sich einerseits nicht zu verbiegen und andererseits höflich und respektvoll zu sein. Hängt auch immer vom Gegenüber ab und wie wichtig einem diese Person ist.
Du musst das dem Gegenüber halt so verkaufen, dass er nicht den Impuls verspürt sein eigenes Verhalten rechtfertigen zu wollen (weder dir noch sich selbst gegenüber).
zB:
- „Ich schaue kein Fernsehen, weil da nur Schrott kommt“ vs „Ich schaue kein Fernsehen, weil ich aufgrund meiner Arbeit schon genug vor dem Bildschirm sitze“.
- „Ich trinke keinen Alkohol, weil es ungesund ist“ vs „Ich trinke nicht, weil ich es nicht gut vertrage“.usw…
Meistens reicht auch einfach ein „Nein danke“ ohne es irgendwie weiter auszuführen.
Ich glaub das ist der Springende Punkt. Danke für den Input. Grade die ergänzung mit dem Fernsehr ist gut.
Ich trinke ja wirklich nicht, weil ich weder das Gefühl von Betrunken sein noch den Geschmack mag.
Darauf kommt oftmals die frage ob ich denn Rauche. Ein "sollte ich?" löst das oftmals auch sehr effektiv. Falls nicht erkläre ich das oft mit meiner vergangenen Schoki und Porn sucht, ich extrem schnell süchtig werde und deshalb lieber abstand halte.
Wir waren die Tage, 2 Tage stuck mit einem Bus auf der Autobahn und einmal samt Landung am Militärflughaven mit dem Flugzeug für etwas über den Tag. Also für eine 22h Strecke hab ich dann fast ne Woche gebraucht.
Wenn ich Klisheehaft formulieren darf, die einfache Landbevölkerung im Lokalen Bus hatte doch etwas mehr Probleme meinen Lebensstil zu akzeptieren, abgesehen von der Glutenunverträglichkeit, als die Leute im Flugzeug.
Als ich denen das versucht habe mit Sharshja zu erklären (ist das Emirat neben Dubai wo ich hinziehen wollte, wo weder Rauchen noch Trinken erlaubt ist) war das dann auch für die Leute im Bus cool. Sind hier schließlich in einem Muslimisch geprägten land.
Ja, das ungewollt leute nicht auf die Füße springen, da lernt man jedes mal was.
PS. Ich glaub nicht das mein Verhalten spitze ist. Ich glaub nur dass es an der Leistungspitze, wie z.B. Leistungsportler und co. es eher einsamer ist weil man sich sehr fokussieren und zu vielen Nein sagen muss als der "normalo" der einfach sich mal n Wochenende wegfeiern kann. Ich würde mich nicht als Leistungsportler bezeichnen, aber als jemand der sich die nächsten Jahre 3 Jahre noch Fokussieren muss um Sachen ins Rollen zu bringen.
Falls nicht erkläre ich das oft mit meiner vergangenen Schoki und Porn sucht
… und dann gibt es halt Sachen, die behält man lieber komplett für sich!
Ganz ehrlich: Wenn mir jemand, zu dem ich keine enge Beziehung habe erzählt, dass er Probleme mit Porno-Sucht hat oder hatte, dann macht das den Gesprächspartner nicht unbedingt sympathischer. Nicht weil daran irgendetwas anrüchiges ist, sondern weil es einfach zu viel private Information impliziert.
Falls nicht erkläre ich das oft mit meiner vergangenen Schoki und Porn sucht
… und dann gibt es halt Sachen, die behält man lieber komplett für sich!
Ganz ehrlich: Wenn mir jemand, zu dem ich keine enge Beziehung habe erzählt, dass er Probleme mit Porno-Sucht hat oder hatte, dann macht das den Gesprächspartner nicht unbedingt sympathischer. Nicht weil daran irgendetwas anrüchiges ist, sondern weil es einfach zu viel private Information impliziert.
Interessante sichtweise.
Stell dir vor, so einen Reflex hatten Leute vor 80 Jahren bei Psychisch Kranken.
Wird höchste Zeit dass solche Themen auch Gesselschaftlich Diskutabel werden, allein um den Betroffenen zu helfen, auch wenn man bei solchen Dingen ggf. auf den einen oder anderen Symphatiepunkt verzichtet
Interessante sichtweise.
Stell dir vor, so einen Reflex hatten Leute vor 80 Jahren bei Psychisch Kranken
Ja, genau das habe ich nicht gemeint. Ich sagte, dass das zu viel private Information impliziert: Du erzeugst damit direkt ein Bild im Kopf des anderen. Wenn du das bewusst so machen willst, dann OK. Aber was hast du davon? Wieso auf die Art und Weise mit der Tür ins Haus fallen?
Ich relativiere meine Aussage von „komplett für sich behalten“ zu „erstmal für sich behalten“. So wie ich das verstehe reden wir ja hier über Small-Talk Situationen. Ich habe damit nicht gemeint, dass dieses Thema generell irgendein Tabu sein sollte.
@ansga-ragentor ich schließe mich Autodidakt an. Wenn du dich schon rechtfertigen möchtest, reicht doch zu sagen, „ich hatte mal ein Suchtproblem und muss ein wenig auf mich achten“.
Das reicht doch an Info…