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Der Inflationsthread

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reinvest
(@reinvest)
Freiheitskämpfer Silber

Zahlen von https://app.truflation.com

FU5bdtKWAAQ4aE3

Zur Erklärung: The Truflation Index, for example, is updated daily, and is measured based on the price data of millions of items across the economy. Additionally each item’s price is gathered from multiple different sources to ensure veracity. Our Data Methodology and the quality of our indexes are part of what makes truflation best in class.

Meine Nummer 1 für Inflationsdaten für USA (bald folgen andere Länder).

VG
reinvest

AntwortZitat
Veröffentlicht : 10. Juni 2022 16:31
Maschinist und Herr Vorragend mögen das
Maschinist
(@maschinist)
Maschinist

Italienische 10 jährige Staatsanleihen weiter schnell fallend (Renditen damit steigend) und bieten nun 3,85%:

110622

 

Bei Inflationsraten von ca. 8% würde natürlich trotzdem niemand bei klarem Verstand Italien für 10 Jahre bei 3,85% Geld leihen (außer Pensionsfonds und großen Versicherungen, die dazu quasi gezwungen werden).

 

EU Schuldenkrise 2011 inkl. "Whatever it takes", und start der massiven EZB Staatsanleiheaufkäufe fand bei Italienschischen Anleiherenditen von gut 6,5% statt.

Mittlerweile ist die Schuldenquote /GDP von Italien von ca. 120% auf jetzt 160% gestiegen und die wirtschaftliche Entwicklung ist fallend.

Das heißt die langfristige Schuldentragfähigkeit ist nun geringer.

Bei gut 5% gehen wahrscheinlich die Alarmglocken an.

Das sieht für mich danach aus, als wird das kommunizierte Ende der EZB Staatsschuldenaufkaufprogramme so nicht (lange) stattfinden.

Ich bin gespannt auf die Ausrede... (Putin, Krieg, China, Lieferketten, Spekulanten...).

 

Ich bin Euro vs. US Dollar short und setze auf Kurse unterhalb der Parität.

Der US-Dollar als Weltwährung dient auch in dieser Rezession zu Beginn als Fluchtort (längerfristig natürlich nicht, weil Inflation hoch bleibt und es auch dort keine Lösung für die ausufernde Staatsverschuldung gibt außer durch Inflation entwerten).

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Veröffentlicht : 11. Juni 2022 13:28
Roman, marsupilami und Nero mögen das
Maschinist
(@maschinist)
Maschinist

Westliche Aktienmärkte könnte damit in den nächsten Wochen /Monaten weiter fallen, bis FED / EZB Ihren Kurs spektakulär revidieren müssen, damit westliche Staaten nicht zahlungsunfähig werden / der US-Arbeitsmarkt nicht zu stark einbricht.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 11. Juni 2022 13:41
marsupilami und Nero mögen das
yok
 yok
(@gesperrt)
Freiheitskämpfer Gold

Was mich wahnsinnig macht, ist der Reflex der Politik aller Orten, die Bürger jetzt mit zusätzlichen Geldpaketen durch die Inflation zu bringen. Haben die keinerlei Experten für Wirtschaft? Das ist doch genau pro-inflationär - das deflationäre Moment kann nur aus der Konsumzurückhaltung aufgrund zu hoher Preise kommen. Bestes Beispiel Benzinpreise: wir wollen sowieso fürs Klima, dass weniger Sprit verbrannt wird. Genau das passiert, wenn die Preise steigen. Und dann können sich die Lager aufgrund eines geringeren Verbrauchs auch langsam wieder füllen. Aber nein, sofort werden hier die Abgaben gesenkt, und auch noch so unprofessionell, dass die Konzerne das Geld einstreichen dürfen, anstatt es an die Bürger weiter zu geben. Ein Lindner könnte solche Zusammenhänge als Liberaler eigentlich auch gut der Öffentlichkeit erklären.

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Veröffentlicht : 11. Juni 2022 16:48
marsupilami, Yakari, BananenRapper und 3 User mögen das
Herr Vorragend
(@herr-vorragend)
Freiheitskämpfer Gold
Veröffentlicht von: @yok

. Aber nein, sofort werden hier die Abgaben gesenkt, und auch noch so unprofessionell, dass die Konzerne das Geld einstreichen dürfen, anstatt es an die Bürger weiter zu geben.

Wenn wir eine Knappheit an Raffinerien haben, dann ist es doch idr. gut wenn die Wirtschaft n Anreiz hat mehr zu bauen? Also dass die Raffenerieunternehmen dementsprechndes einstreichen, dagegen hab i nix. 

Ansonsten geh ich mit. Ist alles sehr komisch umgesetzt. 

Veröffentlicht von: @yok

Ein Lindner könnte solche Zusammenhänge als Liberaler eigentlich auch gut der Öffentlichkeit erklären.

100%... 

Die Politik geht 0 das zu grunde liegende Problem an (wir haben ne Energiekriese). Deshalb glaub ich auch, dass viele dieser "Wohltaten" verpuffen wird. 
- Fraking ist immer noch in Unding in der EU obwohl es möglich ist 
https://link.springer.com/article/10.1007/s43937-021-00003-5
- Wir reden immer noch über einen Atomausstieg. Anstatt alles so schnell wie möglich wieder hochzufahren

Das ist ja grade das verrückte. Man hat den Deutschen irgendwie eingebläut das Atomkraft Rechts und Böse sei. Erneuerbare grün und links. Ich saß mal mit einem Energieprof aus Dresden war er glaub ich, in der Bahn, "Aber ich bitte Sie - doch bitte keine Atomkraft", als ich dann nach den gründen gefragt hatte, wurde man wage, mit den unfällen usw.

Dabei ist energiesicherheit egal ob rechts oder links, ein wichtiges Thema für jedes Land. Und grad hab ich das gefühl, dass die EU das auch noch net so richtig kapiert hat. Zzgl. der Inflatio, Zinsen usw. 

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Themenstarter Veröffentlicht : 11. Juni 2022 19:39
Ste Fan mag das
Ste Fan
(@ste-fan)
Verdienter Freiheitskämpfer
Veröffentlicht von: @pkay

Wenn wir eine Knappheit an Raffinerien haben, dann ist es doch idr. gut wenn die Wirtschaft n Anreiz hat mehr zu bauen? Also dass die Raffenerieunternehmen dementsprechndes einstreichen, dagegen hab i nix. 

Es ist allerdings die Frage ob die Wirtschaft Anreize hat.
Biden hat ja schon im Wahlkampf klargestellt was er von der Oelindustrie haelt. Siehe auch die Rueckabwicklung einiger Massnahmen von Trump wie u.A. die Keystone Pipeline oder Erschliessungsgenehmigungen. Eine Meinungsaenderung ist bis dato mWn nicht erfolgt.
Unter den Voraussetzungen wird wohl kein Privatunternehmen das bei Sinnen ist massive Investments anstossen welche einen Planungshorizont von 10 Jahren und mehr bedeuten (Rechtssicherheit, etc)
Ich denke mal die Energiepreise bleiben dauerhaft auf hoeherem Niveau - es sei denn die Regierungen beinflussen die Nachfrageseite noch staerker, was dann aber andere sehr unangenehme Folgen hat...

https://nypost.com/2022/05/23/biden-praises-gas-prices-as-part-of-incredible-transition/

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Veröffentlicht : 11. Juni 2022 19:52
Roman
(@roman)
Freiheitskämpfer Silber

@maschinist 

Nur ist der heutige Schuldenstand Italiens eine andere Nummer als Griechenland vor 10 Jahren und könnte in der aktuellen Lage und nach mehr als zwei Jahren Pandemie auch Deutschland überfordern. Ich befürchte wir werden vom Club-Med bald wieder über Eurobonds, EU-Rettungsschirm, EU-Steuern und allerlei anderen kreativen Ideen in Richtung Transferunion hören.

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Veröffentlicht : 11. Juni 2022 20:19
marsupilami und Maschinist mögen das
Herr Vorragend
(@herr-vorragend)
Freiheitskämpfer Gold
Veröffentlicht von: @roman

Nur ist der heutige Schuldenstand Italiens eine andere Nummer als Griechenland vor 10 Jahren

Wie viele Bonds hält die EZB eig von den Italien. Gibts da auch eine Tbl. mit der Relativen quote ohne Zentralbank

Edit: Bei den Lokalen Zentralbanken wurd wohl auch gekauft
https://www.welt.de/wirtschaft/article149390470/Die-geheimen-Milliardengeschaefte-der-Notenbanken.html

Allein via PSPP sind es 429 Mrd 
https://www.ecb.europa.eu/mopo/implement/app/html/index.en.html

Italy429,415

SMP sind 3 Mrd nach Italien geflossen 

Italy3.2

Aktuelle Staatsverschuldung laut Statista 
ca. 2780 Mrd 

 

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Themenstarter Veröffentlicht : 11. Juni 2022 20:31
Roman
(@roman)
Freiheitskämpfer Silber

@pkay 

FUkc67CXsAEmR6B
FT3MH9qWQAAXiCC
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Veröffentlicht : 11. Juni 2022 20:40
Maschinist und Herr Vorragend mögen das
Herr Vorragend
(@herr-vorragend)
Freiheitskämpfer Gold

@roman
Ohha. Mit anderen Worten über 100% reale verschuldung. 
Und in Frankreich ist einfach jeder sektor verschuldet, da ist ja nicht nur der Staat sehr hoch verschuldet. (Ohne EZB auch bei 80%)

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Themenstarter Veröffentlicht : 11. Juni 2022 20:44
Maschinist mag das
BerndDasBrot
(@bernddasbrot)
Aktiver Freiheitskämpfer

@pkay
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Hört sich für mich sehr schlüssig an. Mein erster Gedanke war, dass ein solcher Preisschock eine einmalige Sache sein sollte, außer wir geraten in eine Preis-Lohn-Spirale. Das scheinen Congdon und Stelter ähnlich zu sehen. 

Für alle, die den Podcast nicht gehört haben: als wahrscheinlichstes Szenario wird ein Inflationspeak im Herbst gesehen, gefolgt von einem deutlichen Absinken der Inflationsrate. Anschließend würde die Rückkehr zu einer restriktiveren Geldpolitik zu einer Rezession in den USA und Europa führen.

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Veröffentlicht : 11. Juni 2022 22:23
Herr Vorragend
(@herr-vorragend)
Freiheitskämpfer Gold
Veröffentlicht von: @bernddasbrot

Mein erster Gedanke war, dass ein solcher Preisschock eine einmalige Sache sein sollte, außer wir geraten in eine Preis-Lohn-Spirale. Das scheinen Congdon und Stelter ähnlich zu sehen. 

Ja ich seh auch sich evtl. eine sich anbahnende Lohn Preis spirale. 
Das ganze beispiel war, natürlich vereinfacht. Wechselkurse und Mitarbeiterwettbewerb spielten dort keine rolle.

Nur um die Auswirkungen der Geldmenge auf alles andere zu sehen ist das beispiel super. 

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Themenstarter Veröffentlicht : 12. Juni 2022 07:17
stefanb
(@stefanb)
Verdienter Freiheitskämpfer

Bei uns in Österreich werden jetzt schon recht ordentliche Maßnahmen gegen die Teuerungswelle gesetzt. Zum Beispiel die Abschaffung der kalten Progression (zumindest zu einem großen Teil). Meiner Meinung nach sehr wichtig, da wir eh schon in einem Land mit den höchsten Steuersätzen leben. Allerdings hätte das schon vor Jahren geändert gehört - zum jetzigen Zeitpunkt wird man wohl die Inflation dadurch erst recht anheizen bzw. der Verzicht (zum Beispiel Stromsparen, weniger mit dem Auto zu fahren, etc.) wird dadurch nicht gefördert.

https://orf.at/stories/3271035/

 

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Veröffentlicht : 14. Juni 2022 07:46
Mundl
(@mundl)
Verdienter Freiheitskämpfer
Veröffentlicht von: @stefanb

Bei uns in Österreich werden jetzt schon recht ordentliche Maßnahmen gegen die Teuerungswelle gesetzt. Zum Beispiel die Abschaffung der kalten Progression (zumindest zu einem großen Teil). Meiner Meinung nach sehr wichtig, da wir eh schon in einem Land mit den höchsten Steuersätzen leben. Allerdings hätte das schon vor Jahren geändert gehört - zum jetzigen Zeitpunkt wird man wohl die Inflation dadurch erst recht anheizen bzw. der Verzicht (zum Beispiel Stromsparen, weniger mit dem Auto zu fahren, etc.) wird dadurch nicht gefördert.

https://orf.at/stories/3271035/

 

Meiner Meinung nach wieder nur eine "Augenauswischerei" - nimm zB Wien ...Strompreis um knapp 100% erhöhen, um dann mit einem Gutschein wieder einmalig ein Bisschen was zurückfordern zu können (wenn die Bestimmungen erfüllt) - und das wird von den selben Leuten (den Roten) beschlossen - einfach lächerlich...

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Veröffentlicht : 14. Juni 2022 09:18
Maschinist
(@maschinist)
Maschinist

Die EZB hat gestern überraschend ein heutiges Sondertreffen einberufen um die implodierenden Staatsanleihenbewertungen (damit steigende Renditen) der Südländer zu diskutieren.

Teuer-Schock und Euro-Angst - Krisensitzung bei der EZB! - Politik Inland - Bild.de

 

Nach Reuters startete das Treffen heute ca. 11Uhr und für heute nachmittag wird eine Mitteilung erwartet.

 

Könnte das Quantitative Tightening im Euroraum schon wieder enden, bevor es startete? ;-)

Falls ja wäre das der Start einer nochmals verschärften Euro Abwertung (gegenüber USD) und auch eine nochmalige Erhöhung der Inflationsraten.

 

Spekulation:

Noch interessanter wäre eine Art "Sozialistischer Move", bei dem von der EZB ein Maximalwert für die Verzinsung aller Europäischen Staatsanleihen garantiert würde (wie in Japan aktuell schon).

Damit wäre für EZB die Bahn frei selektiv Italienische + Griechische Staatsanleihen aufzukaufen und die anderen nicht anzufassen.

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Veröffentlicht : 15. Juni 2022 13:30
marsupilami, Siduva, stefanb und 1 User mögen das
Roman
(@roman)
Freiheitskämpfer Silber

@maschinist 

Durchaus möglich, dass die EZB einen Ansatz fahren könnte indem die Zinsen erhöht werden und das Zinsniveau der Südländer durch Bondkäufe zu stützen. Das Problem der fragmentierten Wirtschaftsräume in Nord und Süd wird damit jedenfalls nicht gelöst, im Gegenteil, die EZB finanziert dann künftig noch stärker die Staatshaushalte der Südländer.

Ich glaube nicht, dass sie das japanische Modell einfach kopieren können, denn die Voraussetzungen bei Inflation ist sehr unterschiedlich (Japan 2.5% vs 8% EU) und ausserdem zeigen sich erste Cracks, dass Japan trotz massiver Wahrungsintervention an Grenzen stösst das definierte Zinsniveau zu halten. Wenn das Experiment schief geht, dann könnte der Euro genau wie der Yen weiter gen Süden gehen und das (importierte) Inflationsproblem verschärft sich weiter.

Die Diskussion die geführt werden muss ist, wer letztlich die Verluste aus Bondkäufen bzw. Währungsinterventionen tragen muss.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 15. Juni 2022 15:52
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