@pkay
Ich bin gespannt wann und ob die Immobilienpreise wieder zurück kommen oder ob sie weiterhin hoch bleiben. Viele Aktienscheue Menschen werden ihr erspartes Geld eher in Immobilien stecken als ein Depot zu eröffnen, gerade die älteren Generationen...
Unsere Assetallokation sieht aktuell etwa so aus:
- Selbstgenutzte Immo (mit vermieteter Einliegerwohnung) 60%
- Aktien (mit bisschen Krypto) 34%
- Festgeld 5%
- Notgroschen 1%
Verteilung berechnet auf Basis des Kaufpreises des Hauses vor 9 Jahren. Mit aktueller Bewertung wäre die Gewichtung noch deutlich mehr auf der Immobilie. Deswegen sparen wir aktuell alles was übrig bleibt in Aktien/ETFs.
Siduva steckt sein Geld in Aktien, Vroma pflegt seinen Aktiengarten, auch der Maschinist empfiehlt Aktien, rät von Anleihen ab und ordnet weitere Anlageklassen ein. Judge Dredd nennt Vorteile von internationalen REITs und rät ebenfalls von Anleihen ab.
Dass ein ordentlicher Teil der Asset Allocation in Aktien stecken sollte, da sind wir uns wohl einig... aber ich tue mich schwer damit, wenn dieser Teil sehr groß ist oder gar 100% wegen dem Schwankungsrisiko. Ich verstehe, dass es rational Sinn geben mag 100% in einen Vanguard All World zu stecken, aber da hat man über 60% US-Aktien und was ist, wenn die mal abschmieren? Nicht alle Eier in einen Korb legen. Also muss neben Aktien noch was anderes her und da wird es dann schwierig.
Klassisch haben diese Rolle eben Anleihen ausgeübt. Ich verstehe aber auch, dass Anleihen aktuell sehr problematisch sind. Ich meide auch Industrieländer-Staatsanleihen und Unternehmensanleihen. Andererseits sehe ich Schwellenländer-Staatsanleihen, Hochzinsanleihen und Wandelanleihen nicht so negativ - die rentieren zurzeit noch um die 4-5%.
Da möchte ich nochmal detaillierter antworten.
Zunächst verabschieden wir uns von den einzelnen Assets wie Aktien und Anleihen und gehen ganz nach oben in die Grundaufteilung des Vermögens. Dort sollte die Aufteilung in den risikoarmen und risikobehafteten Vermögensteil relativ robust festgelegt sein. Diese Aufteilung sollte nicht in erster Linie durch Konjunkturzyklen oder Boom-/Crash-Phasen definiert sein sondern durch Deine persönliche Risikotragfähigkeit. Dort spielt Dein gesamter persönlicher Mikrokosmos mit rein (familiärer Background, Job, Wohnsituation, Zielsetzung der ganzen Vermögensplanung usw.) und letztlich ist es der Gradmesser, bei dem Du im Crash-Fall ruhig schlafen kannst. Wähle also den risikoarmen Anteil so, dass Du bei einem 50%igen Crash der risikobehafteten Assets mutmaßlich nicht in den Panikmodus wechselst und irrational wirst (oder werden musst, weil Du deinen Liquiditätsbedarf falsch kalkuliert hast).
Beeinflusst wird diese oberste Entscheidung durch die Frage, wie die Aufteilung in Geld- und Sachvermögen aussehen soll und welche Anforderungen Du an die Liquidierbarkeit stellst. Darüber kommt man dann erst zu den Assets.
Wenn Du also für Dich persönlich fundiert festgelegt hast, dass der risikoarme und kurzfristig liquidierbare Geldvermögensanteil 30% nicht unterschreiten soll, dann ist das gut so - egal was der Rest hier Dir je nach Marktlage empfiehlt.
Dann also zu den Assets. Risikoarmes kurzfristig liquidierbares Geldvermögen hat nicht die Aufgabe, eine Rendite zu erwirtschaften und hat in der Vergangenheit auch fast immer reale Negativrenditen erzielt. Das ist der Preis für "ruhig schlafen".
Wenn wir uns nun bei den Assets für risikoarmes kurzfristig liquidierbares Geldvermögen mal auf Staatsanleihen der höchsten Bonität und deutsche Bankeinlagen (Tages-/Festgeld) beschränken, gab es definitiv schon bessere Zeiten, um in Anleihen zu investieren. Die Kurse sind oben weil die Zinsen unten sind und jede Zinsanhebung - wann auch immer sie kommt - vernichtet Vermögen durch fallende Kurse. Daher ist unser risikoarmes kurzfristig liquidierbares Geldvermögen ausschließlich in Form von Bankeinlagen bei deutschen Banken angelegt, von der marginalen Bargeldreserve mal abgesehen.
Wenn Du aber von Schwellenländer-Staatsanleihen und Hochzinsanleihen mit entsprechender nominaler Rendite sprichst, gehört das nicht in den risikoarmen sondern in den risikobehafteten Vermögensteil und konkurriert mir Aktien und Co. Wenn sie risikoarm wären, hätten sie die gleiche Rendite wie Staatsanleihen höchster Bonität oder Bankeinlagen. Dass ihre nominale Rendite höher liegt ist Ausdruck des erhöhten Ausfallrisikos.
Nochmal zusammengefasst meine Sicht der Dinge:
Inflation interessiert mich im risikoarmen kurzfristig liquidierbaren Geldvermögensteil nur dann, wenn ich entweder gerade mehr Geldvermögen horte als ich als Minimum für mich festgelegt habe (dann schichte ich diesen Mehr-Anteil in Sachwerte um) oder wenn die Inflation so nachhaltig wirkt, dass mein Minimum nicht mehr ausreicht und angehoben werden muss (dann schichte ich trotz Inflation in Geldvernmögen um). Dabei ziehe ich deutsche Bankeinlagen derzeit zu 100% den Staatsanleihen mit höchster Bonität vor.
Niemals niemals niemals würde ich Mittel, die ich dem risikoarmen Vermögensteil zurechne, in Hochzinsanleihen oder ähnliches stecken, denn die sind risikobehaftet und nicht risikoarm.
Daher also meine Schlussfolgerung, dass ich derzeit jeden Euro, der über unser Minimum des risikoarmen kurzfristig liquidierbaren Geldvermögensteils hinausgeht, in Sachwerte investiere. Und da unsere Immobilien-Exposure (die zum risikoarmen Vermögensteil gehört) bereits groß genug ist und auch unser Invest in Kryptowährungen das definierte Maximum erreicht hat, wandern halt alles in Aktien.
Ich bin gespannt wann und ob die Immobilienpreise wieder zurück kommen oder ob sie weiterhin hoch bleiben.
Wenn man den zahlreichen Ausführungen von Gerd Kommer zu dem Thema glaubt, dann sind die Immobilienpreise ja gar nicht hoch. Sondern Bestandsimmobilien haben in wenigen Jahren nachgeholt, was sie in Dekaden vorher an Wertverlust oder Stagnation angesammelt haben. Und Neubauten hingegen sind, wenn man Inflation und Kreditzinsen berücksichtigt, nicht wesentlich teurer als früher.
Ich habe dazu keine abschließende Meinung, finde die Logik aber nicht unbedingt verkehrt. Natürlich wird man auf der Einzelfallebene immer Beispiele finden, die genau das Gegenteil beweisen. Wie seht ihr das denn?
Meine Aufteilung ist derzeit grob gesagt 40% Aktien ETF Weltportfolio, 10% Immobilien REIT, 5% Schwellenländer Staatsanleihen, 5% Hochzinsanleihen, 5% Wandelanleihen, 15% P2P Kredite, 20% Kryptos.
(...) Ich würde darum aktuell alle Anleihen meiden.
Deine prozentuale Anleihenhöhe beträgt in Summe 30% (P2P sind Junk Bond Anleihen ohne Besicherung). Das ist besonders für einen jungen Menschen und noch einmal stärker im aktuellen Umfeld viel zu hoch. (steuerschädlich ist es sowieso, weil die gesamte Ausschüttung inkl. der Zinssteigerung durch Inflation besteuert wird).
Ich würde weiteres Geld aktuell auf keinen Fall in weitere Anleihen stecken sondern in Sachwerte (...)
Guter Punkt mit dem relativ hohen Anleihenanteil. Die 15% P2P haben sich so ergeben, der Anteil sollte eigentlich kleiner sein. Aber zumindest die Asset Allocation der Wertpapiere (40% Aktien, 10% Reits, 15% Anleihen) sehe ich als fest, unabhängig vom Alter. Mein Plan ist dieses Verhältnis dauerhaft beizubehalten und den Risikoappetit dann über den Hebel zu steuern. Denn, sorry dass ich es nicht früher erwähnt hatte, ich nutze auch Fremdkapitaleinsatz. Die oben beschriebene Aufteilung von 100% bezieht sich auf dem Bruttoanlagebetrag. Ausgedrückt auf den Nettovermögenswert sieht es tatsächlich so aus: 64% Aktien-ETF, 16% REIT-ETF, 24% Anleihen-ETF, 24% P2P, 32% Krypto, -60% Cash. Ich denke dieses "short on Cash" ist zurzeit nicht das Schlechteste. Zurzeit schichte ich auch von P2P nach Aktien um und falls demnächst die Kryptowerte anziehen sollten, werde ich auch von dort nach Aktien umschichten.
Moin, eine kurze Frage zu deiner Asset Allocation: Anleihen sollen ja auch wenig dein Portfolio "absichern", vermute ich. Wenn von den 15% Anleihen aber 5% Hochzinsanleihen sind ist es doch so, dass gerade Hochzinsanleihen ziemlich stark mit Aktien korrelieren, oder? Würde es da im Sinne von Sachwerteinvestionen nicht mehr Sinn machen einen gewissen Prozentanteil stattdessen in Gold zu halten? Bringt zwar keine Zinsen. Aber Gold korreliert ja nicht ganz so stark mit Aktien wie Hochzinsanleihen (meine ich mal so gelesen zu haben, bin da aber auch kein Experte) und hätte auch eine Stabilisierungsfunktion mit eingebauten Inflationsschutz. Denn bei der hohen Inflation ist der Realzins bei Hochzinsanleihen wahrscheinlich im Vergleich zum Risiko nicht attraktiv.
Unsere aktuelle Asset Allocation:
Ca 10% Reits
ca. 12% Cash
ca. 4% Gold
ca.8 % Kryptos
ca. 66% Aktien
schönen Tag
@judge-dredd sehe ich genauso bzw. sogar weitergehen (siehe Post oben):
Wenn Du aber von Schwellenländer-Staatsanleihen und Hochzinsanleihen mit entsprechender nominaler Rendite sprichst, gehört das nicht in den risikoarmen sondern in den risikobehafteten Vermögensteil und konkurriert mir Aktien und Co. Wenn sie risikoarm wären, hätten sie die gleiche Rendite wie Staatsanleihen höchster Bonität oder Bankeinlagen. Dass ihre nominale Rendite höher liegt ist Ausdruck des erhöhten Ausfallrisikos.
Hochzinsanleihen sichern also das Vermögen nicht ab.
@siduva ... aber bieten Hochzins zu Risiko
Moin, eine kurze Frage zu deiner Asset Allocation: Anleihen sollen ja auch wenig dein Portfolio "absichern", vermute ich. Wenn von den 15% Anleihen aber 5% Hochzinsanleihen sind ist es doch so, dass gerade Hochzinsanleihen ziemlich stark mit Aktien korrelieren, oder? Würde es da im Sinne von Sachwerteinvestionen nicht mehr Sinn machen einen gewissen Prozentanteil stattdessen in Gold zu halten? Bringt zwar keine Zinsen. Aber Gold korreliert ja nicht ganz so stark mit Aktien wie Hochzinsanleihen (meine ich mal so gelesen zu haben, bin da aber auch kein Experte) und hätte auch eine Stabilisierungsfunktion mit eingebauten Inflationsschutz. Denn bei der hohen Inflation ist der Realzins bei Hochzinsanleihen wahrscheinlich im Vergleich zum Risiko nicht attraktiv.
Ne, das ist alles RK3, das ist nicht zum absichern sondern um Rendite zu erzeugen. Alle ETFs habe ich so gewählt, dass sie für sich genommen eine Rendite von langfristig min. 4-5% erzeugen. Dabei schwanken sie; aber weil es verschiedene Arten, verschiedene Anlageklassen sind, dämpfen sich die Schwankungen. Stichwort Efficient Frontier im Sinne von Markowitz. Deswegen sind es neben Aktien-ETFs eben noch REIT-ETFs, Hochzins-ETF, Schwellenländer-Staatsanleihen-ETF und Wandelanleihen-ETF. Bei all diesen Klassen verstehe ich auch, wie sie Rendite erzeugen. Bei Gold verstehe ich das nicht; es erzeugt nichts. Es schwankt nur im Preis, also kann man damit spekulieren aber nicht investieren aus meiner Sicht.
Hier noch ein paar Links:
https://en.wikipedia.org/wiki/Efficient_frontier
https://gerd-kommer.de/schwellenlaender-staatsanleihen/
https://www.adventcap.com/insights/optimizing-an-asset-allocation-with-convertible-securities/
https://gerd-kommer.de/gold-als-investment/
Wenn ihr jetzt eine Einmalinvestition tätigen würdet (das restliche Portfolio klammere ich hier mal aus) und euch entscheiden müsstet zwischen:
- World-ETF
- EM-ETF
- Anleihe ETF (z.B. LYX0XL oder DBX0AM)
und das Ziel lautet, Volatilität aus dem Portfolio zu nehmen und gleichzeitig eine positive Rendite (größer Inflation) in den den erwarteten nächsten "Seitwärts"-Jahren (also Anlagehorizont kleiner 10 Jahre) zu erzielen. Was würdet ihr davon wählen?
Wenn ihr jetzt eine Einmalinvestition tätigen würdet (das restliche Portfolio klammere ich hier mal aus) und euch entscheiden müsstet zwischen:
- World-ETF
- EM-ETF
- Anleihe ETF (z.B. LYX0XL oder DBX0AM)
und das Ziel lautet, Volatilität aus dem Portfolio zu nehmen und gleichzeitig eine positive Rendite (größer Inflation) in den den erwarteten nächsten "Seitwärts"-Jahren (also Anlagehorizont kleiner 10 Jahre) zu erzielen. Was würdet ihr davon wählen?
Hi.
Ein EU Staatsanleihe ETF wie der LYX0KL ist nach meiner persönlichen Einschätzung aktuell eine der schlechtesten Ideen überhaupt. Die viel zu hohen EU Staatsschuldenstände vieler Länder werden primär durch die EZB Akkrobatik handelbar gehalten.
Die Realrendite eines solchen Invests zum aktuellen Zeitpunkt ist über die nächsten Jahre nach meiner Meinung fast garantiert real deutlich negativ.
Und dabei hilft auch die Bezeichnung: "Inflation linked" wenig.
https://occaminvesting.co.uk/why-you-shouldnt-own-inflation-linked-bonds/
Ich würde auf jeden Fall größtenteils in Sachwerte investieren.
Ich würde dabei möglichst wenig im EU Raum investieren, da wir bezüglich, Inflation, Kriegsauswirkungen Ukraine, weiterem Wirtschaftswachstum, Staatsschuldenständen und auch Wachstumspolitik schlechter dastehen als die anderen großen Wirtschaftsräume.
Wenn der Kryptobereich Ihm nicht das gesamte weitere Kurspotential absaugt wäre z.B. ein 10% Goldinvest (z.B. mittels Xetra Gold) eine Möglichkeit, die Inflationskarte in den nächsten Jahren (wie in den 70er Jahren) zu spielen und gleichzeitig die Depotvola zu senken.
Also z.B. 10% (Xetra) Gold, 5-10% Bitcoin, 80-85% weltweite passive Aktien ETF.
Emerging Markets Aktien ETF ist aktuell vergleichsweise günstig bewertet (China macht aktuell zu viel falsch und die anderen Emerging Markets leiden unter dem starken US-Dollar). Längerfristig haben diese Länder fast alle ein sehr gutes Wachstumspotential und im Gegensatz zu den Europäern sind die Menschen dort hungrig nach Wohlstand und wissen noch woher dieser kommt.
Schönen Tag
@renditefarm meines Erachtens bin ich mir nicht sicher, ob du mit diesen passiven Anlagen überhaupt eine Inflation von 7,x % schlagen kannst. Vielleicht ist die Frage gar nicht die richtige und du behältst deine Strategie bei. Bei mir wären das die ersten 2 ETWs Weltanteil und Emerging. Bonds hole ich erst in der FIRE Phase bei größerem Depot.
Vielen Dank euch Dreien!
An Gold hatte ich auch schonmal gedacht, es dann aber wieder verworfen. Wie bei den Cryptos auch, hätte ich wenn dann gerne physisches Gold und das muss wieder gelagert werden... Aber vielleicht überlege ich nach deiner (@maschinist) Anregung doch nochmal, ob ich nicht ein bisschen Gold mit Auslieferungsoption reinnehme.
Ein Teil des Einmalinvests geht in Einzelaktien, ein bisschen ggf. noch in BTC/ETH und der größte Schnapps sollte in etwas mit weniger Volatilität. Vielleicht stelle ich von 70/30 auf 80/20 World / EM um und nehme eine kleine Position Gold mit rein. Da das Einmalinvest ein Volumen von 50-60% des gesamten (noch kleinen) Depots ausmacht, hat das eine gewisse Durschlagskraft.
Wenn wir da mal die 1970er als Vorbild nehmen dann wirst du wohl mit dem Wunsch nach niedriger Vola bei gleichzeitiger positiver Realrendite einen Zielkonflikt, bzw eine Unvereinbarkeit deiner Ziele haben.
Was in den 70ern Realrendite (bei hoher Vola) gebracht hat waren in der Hauptsache Gold/Rohstoffe sowie Energietitel - Energie war bekanntermassen ein Treiber der Inflation.
Alles andere war negativ..T-Bills hatten geringe Vola bei 10% Wertverlust...laengerlaufende sogar bis zu 30%..
SP500 war real ebenfalls im minus...denke ein evt. Welt-ETF duerfte da kaum Contrarian gewesen sein...
Also bleibt wohl nur ein bisschen aktiv zu sein, oder Augen zu und hoffen dass ein diversifiziertes Depot zumindest halbwegs die Kaufkraft ueber die Zeit rettet....
@renditefarm meines Erachtens bin ich mir nicht sicher, ob du mit diesen passiven Anlagen überhaupt eine Inflation von 7,x % schlagen kannst. .
Wirklich langfristig gleichen die weltweiten Aktienmärkte die Inflation komplett mit aus und liefern zusätzlich eine Realrendite.
Wirklich langfristig sind aber 20 Jahre und mehr, weil dazwischen die Bewertungshöhe der Märkte deutlich schwankt. Gerade bei sehr hoher Inflation fällt die Aktienmarktbewertung meistens temporär (70er sind ein gutes Beispiel dafür.)
Beispiel US Aktienmarkt Zeitraum 1966 bis 1982:
Nominalrendite in Summe: +136% inkl. reinvestierter Dividenden
Realrendite in Summe: -20% inkl. reinvestierter Dividenen
Im Jahr 1982 war der US Aktienmarkt dann extrem günstig mit Shiller CAPE ca. 6 und alleine die Dividendenrendite des S&P500 betrug dadurch über 5%
https://www.multpl.com/s-p-500-dividend-yield/table/by-year
In den 70er Jahren war Gold die am besten performende Anlageklasse. Das lag aber auch daran, dass der Goldpreis zuvor künstlich niedrig gehalten wurde (durch Goldpreisbindung an den US-Dollar) und dann zum Start der Inflation freigegeben wurde.
(Von 1980 - 2002 performte Gold dann fürchterlich schlecht, verlor den Großteil seines Wertes und lieferte dabei 0 Dividenden).
Für die aktuell Hochinflationsphase setze ich auf eine Mischung aus passiven Aktien ETF, mit zusätzlich einigen wenigen starken Fundamentalwerten und außerdem die Anlageklasse Krypto (besonders Bitcoin) und etwas Gold (hauptsächlich in ETF Form und vielleicht bald mehr auch in Future Form, die mehrere Jahre laufen sollen).
...
An Gold hatte ich auch schonmal gedacht, es dann aber wieder verworfen. Wie bei den Cryptos auch, hätte ich wenn dann gerne physisches Gold und das muss wieder gelagert werden...
Jede Anlageart und auch Halteform hat seine eigenen Nachteile.
Gold oder Krypto selbst zu lagern ermöglicht zwar z.B. die sichersten persönlichen Zugriffrechte, hat aber das Risiko des Diebstahls und man muss sich "kümmern".
Die Lösung ist nach meiner Meinung besonders bei höherem Vermögen eine Mischform nicht nur der Assetklassen sondern auch der Halteform.
Das heißt ich stelle mich so auf, das ein Ausfall eines Depot / Lagerstätte / Produktes zwar immer noch weh tut aber auf keinen Fall stark schädigend bezüglich prozentualem Gesamtvermögen ist.
Nichts spricht dagegen etwas Gold / Krypto / Werte zu Hause zu lagern. Wenn die Russen z.B. in Warschau stehen oder ein Online Broker in einer Krise temporär ausfällt, kann man damit schnell reagieren.
Nichts spricht dagegen einen anderen Teil als Xetra Goldform oder als physischer Bitcoin ETF in den Depots zu halten. (damit kann man dann nach einem möglichen Umzug oder generell entspannt sein Laptop aufklappen und wieder handeln).