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Wenn nun die neuen 70er kommen, was ist die richtige Asset Allocation?

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Siduva
(@siduva)
Freiheitskämpfer Silber
Veröffentlicht von: @pkay

Das was wir aktuell sehen ist hauptsächlich eine Starke Nachfrage durch das Zentralbankgeld was ein Inflatiosnfeuer entfacht hatte. Weil die Nachfrage angezogen hatte, das Angebot nirgends nach kam. Ergo Preise stiegen.

Ob die Nachfrage wirklich angezogen hat bin ich nicht sicher, aber es gibt durch Corona und die Blockade des Suezkanals aufgestaute Probleme, die Nachfrage zu bedienen, weil Lieferketten entsprechend gestört wurden und dieser Effekt nachwirkt. Das treibt die Preise in Summe nach oben. Die Ukraine Krise verstärkt diesen Effekt kurzfristig und ich gehe auch mittel- bis langfristig davon aus, dass Erzeugerpreise in einigen Industrien nicht wieder auf das frühere Niveau sinken. Die Unternehmen werden ihre Lieferketten robuster gestalten wollen und das führt tendenziell zu höheren Kosten und damit höheren Preisen, da man nicht mehr "je billiger je besser" um jeden Preis umsetzen sondern die No-Limits-Globalisierung ein Stück weit zurück drehen wird.

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Veröffentlicht : 24. März 2022 20:50
Yakari, Robi und Herr Vorragend mögen das
Herr Vorragend
(@herr-vorragend)
Freiheitskämpfer Gold

Was auch zu den 40ern vs. 70ern passt: 
Einführung des E Euros, Zentralregister usw. 
Es gab ja auch zeiten in denen der Goldhandel plötzlich verboten worden ist

https://www.faz.net/aktuell/finanzen/lagarde-kritisiert-umgehung-von-russland-sanktionen-mit-stablecoins-17900617.html

AntwortZitat
Veröffentlicht : 24. März 2022 21:06
Herr Vorragend
(@herr-vorragend)
Freiheitskämpfer Gold
Veröffentlicht von: @siduva

Die Unternehmen werden ihre Lieferketten robuster gestalten wollen und das führt tendenziell zu höheren Kosten und damit höheren Preisen, da man nicht mehr "je billiger je besser"

Sag das nicht zu früh. Die USA haben grade erst die Strafzölle ggü. China fallen gelassen und China hat grade gleiches vor. Die Globalisierung ist in erster Linie für die Russen vorbei. 

Ich vermute viele werden Just in Time wie Toyota einführen. Die ja Paradoxer weise das Just In Time regime erfunden haben, in dem Sie klargestellt haben "Für Kritische Teile brauchen wir auch Lager", dass haben die anderen alle irgendwie vergessen. 

Spätestens wenn es wieder um Wettbewerb und über das Überleben von Unternehmen geht wird es in vielen bereichen weiter gehen. Natürlich wird es mehr Redundanzen geben. Da wird es vermutlich auch Politische Anreize geben und für ein zwei Jahre die Preise treiben. Aber ich geh jetzt nicht davon aus, dass jetzt viel Produktion zb in die EU fliegt, wie manche auf Twitter vermuten. Dafür ist die Globalisierung zu viel Win Win. 

Und wenn die Redundanzen erstmal stehen, ist das jetzt nicht mehr extrem Preistreiberrisch. Die zu errichten, in Kurzer Zeit, wenn deine eigene Produktionsstädte vlt. noch selbst betroffen ist und ein großteil der Stahlwerke in den zwei Ländern liegen die grade miteinander spaßhaben, macht es sehr teuer. 

Gibt grade viele verschiende Strömungen. Den Globalen Handel als Solches würde ich nicht abschrieben

Edit: Ich habe mal für dieses Thema ein eigenen Thread aufgemacht 
https://freiheitsmaschine.com/freiheitsforum/passive-index-fonds-etfs/welche-laender-welche-rendundanzen/

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Veröffentlicht : 24. März 2022 21:14
Siduva und Natman mögen das
Siduva
(@siduva)
Freiheitskämpfer Silber
Veröffentlicht von: @pkay

Gibt grade viele verschiende Strömungen. Den Globalen Handel als Solches würde ich nicht abschrieben

Wir sind da glaube ich einig, ich spreche auch nicht vom globalen Handel in Summe sondern von robustere Lieferketten für ausgewählte kritische Komponenten.

Hochtechnologie wird auch nach wie vor in Hochlohnländern bleiben, siehe neue Intel Chipfabrik. Hier und da versucht auch der Staat einzugreifen, siehe Pharmazie. Und z.B. in der Automobilindustrie wird der Stellhebel der OEMs gegenüber einigen (nicht allen) Lieferanten für permanente Preisreduzierungen schon seit einiger Zeit geringer.

Ich denke nicht, dass wir so schnell wieder in die no-limits-Globalisierung kommen. Auch den Konflikt zwischen USA und China sehe ich nicht am Ende sondern eher am Anfang.

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Veröffentlicht : 24. März 2022 22:01
Robi
 Robi
(@robi)
Freiheitskämpfer Gold
Veröffentlicht von: @pkay

Ich vermute viele werden Just in Time wie Toyota einführen. Die ja Paradoxer weise das Just In Time regime erfunden haben, in dem Sie klargestellt haben "Für eKritische Teile brauchen wir auch Lager", dass haben die anderen alle irgendwie vergessen.

Just in time ist doch schon seit Jahren der Standard in der Industrie. Die Lagerhaltung genauso. Es ist praktisch unmöglich in Betrieben, die mehrere Millionen Produkte pro Jahr in den Handel bringen, mehr als vielleicht den Bedarf von 1-2 Fertigungswochen vorzuhalten. 

Wenn ich mir überlege wie groß die Lager bei uns in der Firma sein müssten... No chance!

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Veröffentlicht : 24. März 2022 23:17
Vroma
(@vroma)
Freiheitskämpfer Silber

@robi

Veröffentlicht von: @robi

Kannst du diese Behauptung irgendwie untermauern?

Während Corona wurde ganz normal weiter produziert in praktisch allen fertigenden Betrieben.

EDIT: Ausser vielleicht bei denen die Chips gebraucht haben.

Der @pkay ist mir zuvor gekommen. Vielen Dank.

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Veröffentlicht : 25. März 2022 07:11
Robi
 Robi
(@robi)
Freiheitskämpfer Gold

@vroma Welche Aussage von @pkay begründet denn deine Behauptung?

Der steigende Produzentenpreis Index in meinen Augen jedenfalls nicht. Hier wird aktuell nur nachgeholt, was in den letzten JahrZEHNTEN an Preissteigerungen ausgeblieben ist.

Jetzt verdienen die Zulieferer auch wieder bisschen mehr Geld.

Warst du schonmal bei Preisverhandlungen in der Industrie dabei? Da wird alles bis auf den letzten Cent ausgequetscht...

 

Gestern erst wieder mit einem Freund aus dem Baugewerbe geredet:

Letztes Jahr waren alle möglichen Werkstoffe kaum zu bekommen, weil angeblich die Fertigungen still standen. Jetzt wird wieder geliefert zu deutlich höheren Preisen. Und siehe da, auf den Werkstoffen sind Stempel vom Fertigungsdatum genau aus der Zeit, als die Fertigung still gestanden haben soll.

Das nennt man künstliche Verknappung.

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Veröffentlicht : 25. März 2022 07:24
Herr Vorragend
(@herr-vorragend)
Freiheitskämpfer Gold
Veröffentlicht von: @robi

Der steigende Produzentenpreis Index in meinen Augen jedenfalls nicht. Hier wird aktuell nur nachgeholt, was in den letzten JahrZEHNTEN an Preissteigerungen ausgeblieben ist.

Das ist eine gewagte Aussage. 
Dann erklär mal bitte diese behauptung, in Wirtschaftlichen zusammenhängen wie das gehen kann? Wie das sein kann dass da Jahre nicht in die Richtung gegangen ist. Und warum die Margen sich insgesamt bei den Zulieferern nicht ins unermessiliche Gesteigert haben?
(Angebot, Nachfrage usw)

Ich bin sehr gespannt auf deine Erklärung. 

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Veröffentlicht : 25. März 2022 07:36
Robi
 Robi
(@robi)
Freiheitskämpfer Gold

Die Hand die einen füttert beißt man nicht... Die Zulieferer hätten natürlich die Preise erhöhen können, dann wären die Kunden zu einem anderen, günstigeren gegangen. Bei uns in der Firma gibt es praktisch für alles 2. und manchmal 3. Lieferanten. So werden die Preise tief gehalten.

Wenn jetzt aber durch (angebliche) Knappheit bei den Lieferanten erstmal auf Lager produziert wird, gehen bei allen die Preise hoch. Dank Corona, Suezkanal usw. hatte man einen guten Vorwand das durchzuziehen.

Es gibt mit Sicherheit einige Firmen, bei denen es wirklich Produktionsausfälle gab, aber das ist nicht die breite Masse.

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Veröffentlicht : 25. März 2022 07:47
Mrtn17
(@mrtn17)
Verdienter Freiheitskämpfer

Danke für eure zahlreichen Beiträge, viele davon sehr spannend, aber nur wenige zur Frage nach der Asset Allocation.

Siduva steckt sein Geld in Aktien, Vroma pflegt seinen Aktiengarten, auch der Maschinist empfiehlt Aktien, rät von Anleihen ab und ordnet weitere Anlageklassen ein. Judge Dredd nennt Vorteile von internationalen REITs und rät ebenfalls von Anleihen ab.

Dass ein ordentlicher Teil der Asset Allocation in Aktien stecken sollte, da sind wir uns wohl einig... aber ich tue mich schwer damit, wenn dieser Teil sehr groß ist oder gar 100% wegen dem Schwankungsrisiko. Ich verstehe, dass es rational Sinn geben mag 100% in einen Vanguard All World zu stecken, aber da hat man über 60% US-Aktien und was ist, wenn die mal abschmieren? Nicht alle Eier in einen Korb legen. Also muss neben Aktien noch was anderes her und da wird es dann schwierig.

Klassisch haben diese Rolle eben Anleihen ausgeübt. Ich verstehe aber auch, dass Anleihen aktuell sehr problematisch sind. Ich meide auch Industrieländer-Staatsanleihen und Unternehmensanleihen. Andererseits sehe ich Schwellenländer-Staatsanleihen, Hochzinsanleihen und Wandelanleihen nicht so negativ - die rentieren zurzeit noch um die 4-5%. Wobei das natürlich die nominelle Rendite ist und wenn wir nun eine Inflation in gleicher Höhe haben, dann ist die Realrendite eben null. Daher, um nochmal auf den Beitrag vom Maschinisten zurückzukommen, verstehe ich die Empfehlung weg von Buchwerten hin zu Realwerten.

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Themenstarter Veröffentlicht : 25. März 2022 07:51
Vroma
(@vroma)
Freiheitskämpfer Silber

@robi Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Ein vermindertes Angebot durch gestörte Lieferketten, treffen auf eine ungestörte Nachfrage und erhöht entsprechend die Preise. Die Angst vor Mangel führt zu verstärkter Nachfrage, was den Effekt noch weiter verstärkt. Soweit die Theorie, oder kennst Du andere Marktmechanismen?

Einige haben Dir aus der Praxis diese Probleme bestätigt. Ich selber kenne durch meine Arbeit Handel und Industrie. Daher kann auch ich diese Effekte bestätigen.

@pkay hat den Effekt mit realen Zahlen in einem Preischart visualisiert.

Ich weiß nicht was Du noch möchtest. Ich finde den Sachverhalt mit einem Grundverständnis für Finanzen/VWL eigentlich recht offensichtlich. Spätestens dann, wenn man die letzten 2 Jahre noch mal durchdenkt.

Ein PDF mit der Unterschrift vom Papst, auf dem der Sachverhalt bestätigt wird, gibt es einfach nicht.

Veröffentlicht von: @robi

Letztes Jahr waren alle möglichen Werkstoffe kaum zu bekommen, weil angeblich die Fertigungen still standen. Jetzt wird wieder geliefert zu deutlich höheren Preisen. Und siehe da, auf den Werkstoffen sind Stempel vom Fertigungsdatum genau aus der Zeit, als die Fertigung still gestanden haben soll.

Ich kenne einen Holzhändler, welcher durch unglückliche Einkaufspolitik in dieser verrückten Phase sein Holz teuerer verkaufen muss als der lokale Baumarkt.

Und ein zweites Mal: Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Wenn Kunden weiter bereit sind den hohen Preis zu bezahlen weil sie Angst vor Mangel haben, dann ist das so. Unter Umständen ist es ein Zeichen von zu wenig Wettbewerb. Siehe Spritpreise.

Veröffentlicht von: @robi

Warst du schonmal bei Preisverhandlungen in der Industrie dabei? Da wird alles bis auf den letzten Cent ausgequetscht...

Auch Bruchteile von Cents, ja. Aber die Welt besteht nicht nur aus Autoindustrie.

 

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Veröffentlicht : 25. März 2022 07:51
Robi und Herr Vorragend mögen das
Herr Vorragend
(@herr-vorragend)
Freiheitskämpfer Gold
Veröffentlicht von: @robi

Letztes Jahr waren alle möglichen Werkstoffe kaum zu bekommen, weil angeblich die Fertigungen still standen.

Okay Robi. 
Also erst einmal hoffe ich, dass du mitbekommen hattest was die Letzten zwei Jahre los war. Auch die Frachtraten sind gestiegen, was auf knappheit und damit einer hohen nachfrage hinweißt. Auch die Logistikzeiten sind immer noch gestiegen und hoch. Auch dass viele Schiffe verschrottet worden sind, verstärkt diese Sache noch. 

Steigen preise wenn die Nachfrage niedrig sind oder wenn die Nachfrage hoch ist? 

image
Veröffentlicht von: @robi

Wenn jetzt aber durch (angebliche) Knappheit bei den Lieferanten erstmal auf Lager produziert wird, gehen bei allen die Preise hoch.

Und auch hier. Mehr nachfrage als Angebot = Knappheit = Steigende Preise. 
Robi was du da siehst ist keine Verschwörung von irgenwelchen Produzenten. Es ist einfach ein sehr Komplexes Weltweites System welches man Abgeschaltet hatte, gehofft hatte wieder so einfach einzuschalten und jetzt steht es überall immer mal wieder still, grade bei Komplexen Bauteilen. 

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Veröffentlicht : 25. März 2022 07:54
Robi mag das
Herr Vorragend
(@herr-vorragend)
Freiheitskämpfer Gold

@vroma diesmal warst du schneller^^

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Veröffentlicht : 25. März 2022 07:57
Vroma mag das
Robi
 Robi
(@robi)
Freiheitskämpfer Gold

@pkay und @vroma

jetzt kommen wir zusammen.

Ich fand nur die Aussage "wir sehen jetzt die Auswirkungen von Corona" etwas zu dünn als Begründung für die Preissteigerungen.

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Veröffentlicht : 25. März 2022 07:59
Herr Vorragend und Vroma mögen das
Vroma
(@vroma)
Freiheitskämpfer Silber
Veröffentlicht von: @mrtn17

Danke für eure zahlreichen Beiträge, viele davon sehr spannend, aber nur wenige zur Frage nach der Asset Allocation.

Fassen wir doch noch mal zusammen:

Wir befinden uns in einer Entschuldungsphase mit wenig Wachstum und hoher Inflation.

1. Alles was in Geld notiert ist Schrott: Cash, Anleihen, Rente, Lebensversicherung,....

2. Sachwerte wie Glitzermetall / Boden bieten einen einen langfristigen Inflationsschutz. Zu teuer Einkaufen macht die Rechnung negativ.

3. Produktive Sachwerte wie Immobilien bieten auch einen langfristigen Inflationsschutz und Cashflow. Auch hier zählen Einkauspreis, Zustand & Kreditmodalitäten.

4. Produktive Sachwerte wie Aktien bieten eine Gewinnmöglichkeit. Firmen die über die Inflationsrate wachsen, bzw. welche die Macht haben ihre Preise mit der Inflation steigen zu lassen. Auch hier zählt wieder nicht zu teuer einkaufen.

 

Insgesamt wird es ziemlich schwer nicht in irgendeiner Art Federn zu lassen.

 

Meine Allokation:

Selbstgenutzte Immobilie. Aktivvermögen in Einzelaktien. Notgroschen in Cash, zu viel Cash in Metall.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 25. März 2022 08:27
Mrtn17 und Herr Vorragend mögen das
Herr Vorragend
(@herr-vorragend)
Freiheitskämpfer Gold
Veröffentlicht von: @vroma

Insgesamt wird es ziemlich schwer nicht in irgendeiner Art Federn zu lassen.

 

Genau in der Entschuldungsphase geht es darum, langsamer zu verlieren als alle anderen. Und auf dekadensicht lässt diese Entschuldung wieder super einstiegskurse für alle Schichten zu. So dass wieder mehr Menschen an sachen wie Immobilien sich beteiligen können. 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 25. März 2022 08:33
Vroma mag das
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