Wir hatten nach dem Corona-Crash und mit den steigenden Produktknappheiten eh schon eine erhöhte Inflation. Nachdem Russland in die Ukraine einmarschiert ist, sind Inflation und hohe Rohstoffpreise ein große Thema. Viele reden von Stagflation. Die Situation scheint mit den 1970er Jahren vergleichbar. Wenn nun also die nächsten Jahre ähnlich wie die 70er werden, was ist dann die richtige Asset Allocation dafür?
Hier mal ein Auszug aus dem Buch "Global Asset Allocation" von Meb Faber, der mich zum Nachdenken gebracht hat. Ich schaue auf den Zeitraum 1973-1981. Aktien hatten negative Realrenditen, Anleihen waren noch schlechter... es gab kaum eine Anlageklasse die -nach Inflation- positiv performt hat. Nur EM-Aktien sind gut gelaufen, weil die Rohstoffpreise gestiegen sind. Und Gold ist damals sehr gut gelaufen, was aber andere Gründe hatte (ich sehe Gold als Anlageklasse eher kritisch).
Wie seht ihr das? Welche Anpassungen macht ihr an eurer Asset Allocation hinsichtlich eines 70er-Jahre-Szenarios? Meine Aufteilung ist derzeit grob gesagt 40% Aktien ETF Weltportfolio, 10% Immobilien REIT, 5% Schwellenländer Staatsanleihen, 5% Hochzinsanleihen, 5% Wandelanleihen, 15% P2P Kredite, 20% Kryptos.
Zu dem Thema passt auch eine Analyse von Chief Investment Officer Prof. Dr. Jan Viebig auf Capinside:
@vossi78 Der Link funktioniert leider nicht "Diesen Inhalt haben wir exklusiv für unsere Community reserviert". Und das Diagramm, zeigt das Nominalrenditen oder Realrenditen?
Die Situation scheint mit den 1970er Jahren vergleichbar. Wenn nun also die nächsten Jahre ähnlich wie die 70er werden, was ist dann die richtige Asset Allocation dafür?
Eher die neuen 40er
Schuldenstände, Staatsverschuldung usw.
Den vergleich zu den 70ern würd ich nicht ziehen
Für mich ist es eine Frage der Lebensphase und möglicher Alternativen. Da ich in der Vermögensaufbauphase mit entsprechend langem Anlagehorizont bin, freue ich mich über fallende Aktienkurse und investiere jeden freien Euro des risikobehafteten Vermögensanteils in Aktien. Eine alternative Anlageklasse mit ähnlichem Volatilität-Rendite-Verhältnis sehe ich momentan nicht.
Das mag völlig anders entscheiden, wer sich kurz vor oder im Ruhestand befindet oder grundsätzlich anders bzgl. Risikotragfähigkeit gestrickt ist.
Noch als Ergänzung: An der grundsätzlichen Aufteilung zwischen risikoarmem und risikobehaftetem Vermögen ändere ich auch nichts. Ich halte mindestens zwei Jahresausgaben in risikoarmen und jederzeit liquidierbaren Bankeinlagen. Dass die Inflation höher ist interessiert mich nur dann, wenn die Jahresausgaben steigen und ich die Bankeinlagen deswegen erhöhen werde. Ich habe mir die grundsätzlichen Gedanken zur Aufteilung risikoarm/risikobehaftet ja auch nicht vor dem Hintergrund von Inflation gemacht, sondern meine persönliche Situation und Risikotragfähigkeit zu Grunde gelegt.
Also ich sehe eine Stagflation im Quadrat. In den 70ern fehlte nur Öl, heute fehlt gefühlt jeder 2. Rohstoff.
Durch meinen Anlagehorizont darf sich jeder gerne die Köpfe für Value, Grund & Boden einschlagen. Ich möchte, dass mein Aktiengarten in 15 Jahren in voller Blüte steht.
Wir hatten nach dem Corona-Crash und mit den steigenden Produktknappheiten eh schon eine erhöhte Inflation. Nachdem Russland in die Ukraine einmarschiert ist, sind Inflation und hohe Rohstoffpreise ein große Thema. Viele reden von Stagflation. Die Situation scheint mit den 1970er Jahren vergleichbar. Wenn nun also die nächsten Jahre ähnlich wie die 70er werden, was ist dann die richtige Asset Allocation dafür?
Hier mal ein Auszug aus dem Buch "Global Asset Allocation" von Meb Faber, der mich zum Nachdenken gebracht hat. Ich schaue auf den Zeitraum 1973-1981. Aktien hatten negative Realrenditen, Anleihen waren noch schlechter... es gab kaum eine Anlageklasse die -nach Inflation- positiv performt hat. Nur EM-Aktien sind gut gelaufen, weil die Rohstoffpreise gestiegen sind. Und Gold ist damals sehr gut gelaufen, was aber andere Gründe hatte (ich sehe Gold als Anlageklasse eher kritisch).
Wie seht ihr das? Welche Anpassungen macht ihr an eurer Asset Allocation hinsichtlich eines 70er-Jahre-Szenarios? Meine Aufteilung ist derzeit grob gesagt 40% Aktien ETF Weltportfolio, 10% Immobilien REIT, 5% Schwellenländer Staatsanleihen, 5% Hochzinsanleihen, 5% Wandelanleihen, 15% P2P Kredite, 20% Kryptos.
Wie Pascal schon schrieb, ist die aktuelle Situation vergleichbar mit dem Zeitraum Ende 40er Jahre - Beginn 50er Jahre in den USA nach WK2 (und nicht 70er Jahre). Der Grund ist, dass die Staatsverschuldung damals wie heute auf extrem hohen Niveau ist, was eine schnelle Zinserhöhung (wie in den 70er Jahren) heute sehr schwer möglich macht.
Das heißt die Entschuldung wird massiv über Inflation stattfinden, die auf der Zinsseite nicht einmal annähernd ausgeglichen werden wird.
Ich würde darum aktuell alle Anleihen meiden.
Deine prozentuale Anleihenhöhe beträgt in Summe 30% (P2P sind Junk Bond Anleihen ohne Besicherung). Das ist besonders für einen jungen Menschen und noch einmal stärker im aktuellen Umfeld viel zu hoch. (steuerschädlich ist es sowieso, weil die gesamte Ausschüttung inkl. der Zinssteigerung durch Inflation besteuert wird).
Ich würde weiteres Geld aktuell auf keinen Fall in weitere Anleihen stecken sondern in Sachwerte.
Sachwerte sind: Aktien, Immobilien, Edelmetalle (inkl. Rohstoffe) und für viele überraschend auch Kryptowährungen mit einem klar definierten Supply und einer steigenden Nachfrage (z.B. Bitcoin).
Immobilien haben den Nachteil, dass sie Immobil sind und fast ausschließlich Mikro und Makrolage zählen.
Rohstoffe haben den Nachteil, dass sie permanent Rollverluste durch die Futures erleiden (das heißt lieber Rohstoffunternehmen anstatt die Rohstoffe selbst).
Edelmetalle haben durch Ihre laufende Förderung ihre jeweils eigene "Inflationsrate". Bei Silber beträgt diese z.B. nach meinem Kenntnisstand mehr als 4% pro Jahr (was seine dekadenlange Unterperformance gegenüber Gold erklärt). Bei Gold liegt sie bei ca. 2% pro Jahr (was langfristig einen realen Werterhalt bedeutet, solange die Weltwirtschaft mit ca. 2% im Jahr wächst und die Attraktivität von Gold nicht durch Alternativen geschmälert wird.
Keine Beratung / meine persönliche Meinung, der ich selbst mit meinem Geld folge.
heute fehlt gefühlt jeder 2. Rohstoff.
Wenn man dem Einkauf bei mir in der Firma glauben darf fehlen die Rohstoffe nicht wirklich. Es kommen ja nicht alle Rohstoffe aus Russland und Ungarn...
Das Problem sind die ganzen Versorgungsunsicherheiten. Viele unserer Zulieferer haben "Hamsterbestellungen" in ihren Auftragseingängen. Nicht weil die Artikel aktuell tatsächlich mehr gebraucht werden, sondern weil die Kunden Angst haben in eine Unterversorgung zu kommen (wenn sie nicht sofort die Lagerbestände erhöhen).
Da reden wir von Halbzeugen (Stahlcoils, Aluminiumcoils) und einfachen Bauelementen (Stecker, Schalter) usw.
Selbiges haben wir doch am Anfang von Corona und jetzt mit Klopapier und Mehl im Supermarkt gesehen.
heute fehlt gefühlt jeder 2. Rohstoff.
Wenn man dem Einkauf bei mir in der Firma glauben darf fehlen die Rohstoffe nicht wirklich. Es kommen ja nicht alle Rohstoffe aus Russland und Ungarn...
Das Problem sind die ganzen Versorgungsunsicherheiten. Viele unserer Zulieferer haben "Hamsterbestellungen" in ihren Auftragseingängen. Nicht weil die Artikel aktuell tatsächlich mehr gebraucht werden, sondern weil die Kunden Angst haben in eine Unterversorgung zu kommen (wenn sie nicht sofort die Lagerbestände erhöhen).
Da reden wir von Halbzeugen (Stahlcoils, Aluminiumcoils) und einfachen Bauelementen (Stecker, Schalter) usw.
Selbiges haben wir doch am Anfang von Corona und jetzt mit Klopapier und Mehl im Supermarkt gesehen.
Das kann ich so von unseren Einkaufsgesprächen, welche ich mitbekomme, ebenfalls sagen. Wobei wir als Firmengruppe Teil dieses Problems sind. Aus Angst vor der unsicheren Versorgungssituation haben wir sehr viele wichtige Materialien auf Lager gelegt bzw. Bestellungen über den Bedarf ausgelöst.
Das schlimme an der Situation ist halt, dass dieses Verhalten aus Sicht des einzelnen UN Sinn macht und man sich besser stellt. Dadurch, dass dies aber jeder macht, haben alle in Summe Nachteile.
Spieletheorie auf Makroebene praktisch.
bzw. Bestellungen über den Bedarf ausgelöst.
Und so kommt es dann, dass man auf ein Katalogteil (simples Steckergehäuse aus Kunststoff, Cent-Artikel) plötzlich über ein Jahr Lieferzeit hat.
bzw. Bestellungen über den Bedarf ausgelöst.
Und so kommt es dann, dass man auf ein Katalogteil (simples Steckergehäuse aus Kunststoff, Cent-Artikel) plötzlich über ein Jahr Lieferzeit hat.
Ja. Was wiederum zur Folge hat, dass jene, welche 1 Jahr warten mussten eventuell gleich eine größere Menge bestellen...
Ein katastrophaler Rattenschwanz.
Andererseits, Beispiel eine unserer größten Firmen im Verbund, hätten wir letztes Jahr nicht so große Mengen an Aluminium eingekauft, wäre aktuell Kurzarbeit wegen Materialmangel angesagt, inklusive deutlicher Preiserhöhung für das Aluminium.
Betriebswirtschaftlich sinnvoll, volkswirtschaftlich ein Problem.
Wenn man dem Einkauf bei mir in der Firma glauben darf fehlen die Rohstoffe nicht wirklich. Es kommen ja nicht alle Rohstoffe aus Russland und Ungarn...
Das kommt auch nicht von der aktuellen Kriegssituation, das sind jetzt die Folgen von Corona.
Die großen Auswirkungen des Krieges sehen wir nächstes Jahr.
Das wird noch richtig lustig werden. Die Welle der Folgen von 2020 baut sich gerade erst auf.
In Süd-Spanien sieht man aktuell viele leere Supermarktregale wegen protestierenden Truckern (Diesen selbstsüchtigen Nazis sollte man die Privatkonten sperren! Immerhin liefern die das Fressen&Saufen für die Gemeinschaft!), da die bei den Spritpreisen bald Verluste einfahren.
Ich glaube die komplexen Wechselwirkungen kann man sich heute noch kaum vorstellen, welche da auf uns zukommen.
Das kommt auch nicht von der aktuellen Kriegssituation, das sind jetzt die Folgen von Corona.
Kannst du diese Behauptung irgendwie untermauern?
Während Corona wurde ganz normal weiter produziert in praktisch allen fertigenden Betrieben.
EDIT: Ausser vielleicht bei denen die Chips gebraucht haben.
Genau, hinzu kommt bei direkten Immos immer das Klumpenrisiko. Ich persönlich möchte ja auch das Eurozonenrisiko minimieren (da Gehalt schon in Euro), daher sind ausländische Reits eine gute Alternative zu direkten Immobilieninvestments. Insbesondere wenn der Dollar gegenüber dem Euro aufwerten sollte, steigen die Dividenden natürlich entsprechend mit und verstetigen den Cashflow. Neben US-Reits gibt es ja auch gute Reits z.B. aus Singapure (quellensteuerfrei).
Anleihen meide ich auch. Bis 100K ist Cash für die allgemeine Liquidität meiner Meinung nach die bessere Variante und zudem mindestens genauso "risikolos" wie eine AAA Anleihe in Euro.
Das kommt auch nicht von der aktuellen Kriegssituation, das sind jetzt die Folgen von Corona.
Kannst du diese Behauptung irgendwie untermauern?
ProduzentenPreise waren auf Jahressicht im Februar, also vor der Ukraine bei +25,9%
Da hat Vroma schon recht. Das was wir aktuell sehen ist hauptsächlich eine Starke Nachfrage durch das Zentralbankgeld was ein Inflatiosnfeuer entfacht hatte. Weil die Nachfrage angezogen hatte, das Angebot nirgends nach kam. Ergo Preise stiegen.
Good Morning from #Germany where #inflation pressures intensify even before the war in #Ukraine, which will push prices up a lot further. German PPI jumps 25.9% YoY in Feb. This was the highest increase ever since the start of the stats in 1949. PPI ex-energy rose 12.4% YoY. pic.twitter.com/mOD9IFdBG1
— Holger Zschaepitz (@Schuldensuehner) March 21, 2022