Hallo @uwe
der Vanguard Asia Pacific ex. Japan hat 0% China, 0% Japan und knapp 40% Australien.
Entweder damit leben (für mich ist Australien ein guter Investitionsort für die nächsten Jahre auch wegen des möglichen Rohstoffbooms) und ich habe diesen ETF für einen Teil des Asia Pacific ex Japan setups. Oder auf ein Einzelländer Investments ausweichen.
Einzelaktien kann man dabei zum Beispiel mit Interactive Brokers oder dessen Ablegern an den lokalen Börsen in Asien kaufen.
Auf der ETF Ebene ist das für EU Bürger durch die MIFIDII Gesetzgebung aber mittlerweile schwieriger.
Der Hong Kong ETF 2800:hk wäre zum Beispiel eine sehr gute Lösung mit einer TER von 0,09%, der den gesamten Hang Seng in Hong Kong abbildet. Leider für EU Bürger unter gewissen Depotgrenzen nicht mehr handelbar.
In Deutschland handelbare Einzelländer ETF aus dem asiatischen Raum haben nach meinem Infostand eine deutlichst höhere TER. Wäre also eher etwas für eine Spekulation als ein Halten über Dekaden.
Schönen Sonntag
Sehe ich in Bezug auf Australien auch so. Neben Rohstoffwerten sind auch gute Infrastrukturwerte wie z.B. Flughäfen aus Australien drin. Daneben finde ich den 33% Korea Anteil auch. Hong Kong und Singapur könnten höher gewichtet sein, aber mit 18,5 und 6,5% sind die immerhin fast 1/4 des ETFs. In der Gesamtschau, insbesondere bei der TER ein gutes Gesamtpaket für den Asien-Pacific Raum.
@tsaeddi
Klingt doch nach einer guten Mischung(wie immer keine Anlageberatung)Hast dann insgesamt ca. 1/3 US, ca. 30% EM und einen ordentlichen Asia Anteil. Und das Gute ist, man kann, wie ich es auch gerade mache, die Gewichtung ja auch wieder jederzeit verändern und so einen höheren Anteil in den einen oder den anderen Wirtschaftsraum leiten.
Die Emerging Markets laufen seit 14 Jahren seitwärts, dass heißt sie werden durch Gewinnsteigerungen und Inflation laufend günstiger (vergleichbar mit dem seitwärts laufenden US-Aktienmarkt im Zeitraum 1967 bis 1982)
Je nach ETF wurde jetzt hier der Ausbruch geschafft.
(Beispiel Ishares Emerging Markets USD US-Version)
Ich erwarte hier in den nächsten Jahren (wie beim Asia Pacific ex. Japan ETF) weitere deutliche Kurssteigerungen im Vergleich zum US Markt und auch zum Markt Europa.
Die 20er Jahre könnten zum asiatischen Jahrzehnt werden.
Corona ist dort kein Thema mehr, die Aktienmarktbewertungen sind vergleichsweise günstig und das Wirtschaftswachstum der Region ist neben Afrika mit das höchste der Welt.
Schönen Abend
Danke für die Übersicht lieber Maschinist. Habe letztes Jahr zu dem Thema ein schönes Buch aus 2018 gelesen. Von K. Pilny, Asia 2030, hervorragendes Buch, sehr gut geschrieben. Der Autor arbeitet seit Dekaden in Asien. Gibt da abseits von China sehr viele spannende Volkswirtschaften, mit einer super jungen Alterstruktur und viel Potential.
Besten Dank für die Grafik, Maschinist.
Habe in den letzten Monaten erstmals gemerkt, wie mein EM-ETF richtig angezogen hat und gerade auch dabei ist, den World-ETF renditetechnisch zu überholen (beide immer zu gleichen Zeitpunkten gekauft).
Ob für mich aber ein weiterer Asia Pacifix ex. Japan ETF Sinn machen würde, weiß ich nicht... ?
http://www.intelligent-investieren.net/2020/12/selbst-robert-shiller-halt-sein-shiller.html
Der Artikel ist zwar schon ein paar Monate alt, hat mir persönlich aber dennoch eine neue Perspektive auf die Shiller-KGVs gegeben. Das Zinsumfeld scheint eine wichtige Größe bei der Interpretation der CAPE-Kennziffer zu sein.
Leseempfehlung
Hallo Freiheitskämpfer,
ich möchte hier kurz meine alternative Herangehensweise an die Aktienmarktbewertung teilen und hoffe auf euer Feedback. Was mich immer etwas stört, wenn es um Aktienmarktbewertung geht ist, dass meist nur das aktuelle KGV betrachtet wird, bzw. beim CAPE ein historischer Mittelwert des KGV. Ein niedriges KVG ist allerdings relativ nutzlos, wenn die Gewinne nicht steigen. Ich habe mir deshalb überlegt die Gewinnwachstumsrate mit zu beachten. Zu finden sind das KVG und die Gewinnwachstumsrate unter anderem in den Factsheets von Vanguard.
Wenn man nun das Gewinnwachstum auf den Kehrwert des KGV anwendet, erhält man die hypothetischen Renditen der nächsten Jahre. Natürlich ist es eine sehr schwache Annahme, dass das Gewinnwachstum bleibt wie es ist, aber es erklärt doch ein Stück weit warum manche Märkte so hoch bewertet sind.
Interessant finde ich nun, dass Großbritanien zwar kurzfristig ein guter Deal für B&H ist, aber durch das geringe Gewinnwachstum in Zukunft nicht viel zu erwarten ist. Die USA ist sehr hoch bewertet, aber die Gewinne wachsen auch rasant. Sehr schlecht steht es um Deutschland mit einer mittleren Bewertung aber kaum Gewinnwachstum. Am besten sehen für mich tatsächlich die Emerging Markets aus, mit einer verhältnismäßig geringen Bewertung bei gleichzeitig gutem Gewinnwachstum.
Zu finden sind das KVG und die Gewinnwachstumsrate unter anderem in den Factsheets von Vanguard.
Hi! Danke für den Beitrag und die Mühe. Der Ansatz erscheint mir sinnvoll, da "nach vorne" gerichtet und nicht in den Rückspiegel (CAPE) schauend. Vor 10 Jahren war das CAPE für Nord Amerika auch schon super hoch - wenn man sich dran gehalten hätte, dann hätte man sehr viel Rendite liegen gelassen.
Was ich hinterfragen würde: Woher kommt die Gewinnwachstumsrate in den Factsheets? Ist das ggf. auch nur eine historischen Entwicklung, die in die Zukunft fortgeschrieben wird? Dann wäre der Erkenntnisgewinn nicht all zu hoch - vermutlich aber immer noch besser als die Betrachtung des CAPE.
Die Gewinnwachstumsrate sollte sich wie auch die anderen Werte im Factsheet auf die zurückliegenden 12 Monate beziehen. In die Zukunft schauen kann auch Vanguard nicht ?
Man könnte natürlich Gewinnerwartungen nehmen, aber bei "Erwartungen" bin ich generell skeptisch. Ich wollte einfach mal zeigen, dass sich die Gewinne sehr unterschiedlich entwickelt haben und beim Schielen auf das KGV kommt man gerne in die Versuchtung zu glauben, dass die günstiger bewerteten Märkte besser sind. Es kommt aber auch immer auf den zukünftigen Gewinn an. Auch wenn ich nicht weiß ob die Gewinne amerikanischer Aktien in den nächsten Jahren weiter so steigen und Deutschland und der Rest Europas weiter schwächeln, halte ich das doch für eine bessere Annahme, als auf eine Trendumkehr zu spekulieren.
Ich muss allerdings sagen, dass ich diesen Ansatz erst kürzlich "erdacht" habe und zur Zeit noch nicht umsetze, sondern marktkapitalisierungsgewichtet investiere.
Ich muss allerdings sagen, dass ich diesen Ansatz erst kürzlich "erdacht" habe und zur Zeit noch nicht umsetze, sondern marktkapitalisierungsgewichtet investiere.
Hi Philipp,
ich bin derzeit eher 65/35 (Developed / EM) unterwegs. Innerhalb von developed / EM dann marktkapitalisierungsgewichtet. Auch ich suche eine Sicht darauf, in welchen Regionen der Welt man sein Geld schwerpunktmäßig investieren sollte.
Da Dein Ansatz das Gewinnwachstum von "nur" 12 Monaten und das auch noch in der Sondersituation "Erholung nach Crash" beinhaltet glaube ich nicht, dass die Ergebnisse viel Aussagekraft haben. Dennoch finde ich Deinen Ansatz grundsätzlich besser als den CAPE Ansatz. Wenn man die Wachstumsraten mit etwas längeren Datenreihen füllen könnte, dann wäre es eine Alternative...
Mal schauen, was die Anderen im Forum so meinen...
Grüße
HJP
Ich hätte noch eine Frage bzgl. der Aufteilung des Depots in Hinblick auf die Emerging Markets.
Ich führe seit einigen Jahren ein Aktienportfolio mit der Aufteilung 70/30 (Developed World/ Emerging Markets)
Wie seht ihr den recht hohen China Anteil bei den EM?
Bzw wie hoch seht ihr des Risiko durch das politische System dort?
Zieht ihr daraus irgendwelche Konsequenzen bzgl Depotaufteilung?
Ist ja aktuell mit den neusten Regularien seitens des chinesichen Regimes und des folgenden Abschwungs des chinesischen Aktienmarktes wieder ein aktuelles Thema.
Liebe Grüße
Wie seht ihr den recht hohen China Anteil bei den EM?
Bzw wie hoch seht ihr des Risiko durch das politische System dort?
Ich schleiche um China herum. Das hat mehrere Aspekte:
- Das politische System natuerlich, das ja auch viel weiter gehen koennte als gelegentlich mal Alibaba an den Zuegel zu nehmen. Das Land kann z.B. auch einmal grundlegend an der Waehrung drehen. Bis hin zu Deckungsfragen und voller eigener Kontrolle darueber. Von Aktien nicht zu reden.
- Schwieriger fuer mich: Einfluss auf die gesamte Region. Was passiert mit den ganzen Satelliten? Vietnam, Malaysia, selbst Korea und Japan. Wie stark haengen die letztlich an den Entwicklungen in China? Sind sie Alternativen oder letztlich eher Schlepptau?
China arbeitet kontinuierlich an fortlaufender Einbindung, juengst mit RCEP (2020 unterzeichnet), dem auch Laender wie Australien und Neuseeland angehoeren. Der auch mir grosse Klumpen in z.B. vielen ETFs drueckt eben auch diese Art Bedeutung als Treiber solcher Entwicklungen aus.
Mir persoenlich ist zusaetzlich der grosse Techgehalt (gemeint v.a.D. die Verengung auf internetlastige Bereiche) mit der Starkwichtung auf die 4 oder 5 ueblichen Verdaechtigen in China, Korea und Taiwan und auch der der Finanzwirtschaft auf Dauer zu hoch, signifikante Indexaenderungen und verbundene Replikationen sind schwer vorherzusehen (der zugegeben in dieser Hinsicht im Vergleich zu einem MSCI oder FTSE EM anders gelagerte Hang-Seng will das jetzt nach ueber 50 Jahren einmal tun). Ich persoenlich halte etwas an REITs im Raum, haette dahingehend noch gern etwas weg von Geschaefts- zu Wohnimmobilien.
Aber wenn ich staerker auf anderen Gebieten in die Einzellaender gehe, muss ich mir erst ueber 2) von oben schluessiger sein.
Zieht ihr daraus irgendwelche Konsequenzen bzgl Depotaufteilung
Ich nicht. Hab ich etwas mehr China drin,OK. Langfristig steigen oder fallen die EMs, ich bleibe bei meiner Asset Allokation.
Also ich habe da gemischte Eindrücke. Es ging ja mit der Gesetzesverschärfung Ende letzten Jahres und dem abgesagten Börsengang von Ant Finance los. Dann DiDi sowie die krasse Nummer mit den Bildungsaktien (New Oriental Education z.B.) wo quasi über Nacht das Geschäftsmodell kaputt geht. Da ist glaube ich vielen (auch mir) noch mal das besondere politische Risiko bewusst geworden. Ich glaube aber auf der anderen Seite, dass die Regierung dennoch langfristig erfolgreiche Unternehmen möchte. Es wird weniger Listings von China Titeln in den USA geben und mehr in China, wovon z.B. die Börse Hong Kong profitieren wird (gab einen super Artikel dazu auf der Homepage des DLF). Jetzt aber auf China zu verzichten wäre angesichts der zu erwartenden weiter zunehmenden Bedeutung Chinas für mich auch nichts. Allein die Millionen Chinesen die in den 2020ern in die Mittelschicht aufsteigen werden, sorgen halt für immense wirtschaftliche Chancen. Daher ist die GEwichtung z.B. im Vanguard EM aus meiner Sicht schon gerechtfertigt. Ansonsten ist für mich die Konsequenz, dass ich meine chinesischen Einzeltitel sehr stark reduzieren werde und für China hauptsächlich auf den Vanguard EM setzen werde.
Schönen Abend!
Da ist glaube ich vielen (auch mir) noch mal das besondere politische Risiko bewusst geworden.
Es gibt neben den Faktoren Value, Small Caps und Momentum, etc auch den Faktor „politisches Risiko“ (Schwellenländer). Deshalb sind Unternehmen aus diesen Ländern oft deutlich niedriger bewertet als ein vergleichbarer Wert aus dem Developed Country Universum. China ist ein sehr prominentes Beispiel für staatliche Eingriffe. Ähnliches passiert aber auch in anderen Ländern. Russland gibt z.B. auf einmal Ausschüttungsquoten für Unternehmen mit staatlicher Beteiligung vor. Das bleibt nur oft unter dem Radar, weil der Markt kaum Gewichtung in einem 70/30 Portfolio hat.
Ich glaube aber auf der anderen Seite, dass die Regierung dennoch langfristig erfolgreiche Unternehmen möchte
So sehe ich das auch! Gleichzeitig wird der Staat auch in Zukunft Einfluss nehmen und es gibt hierdurch durchaus auch Unternehmen, die davon profitieren.
Daher ist die GEwichtung z.B. im Vanguard EM aus meiner Sicht schon gerechtfertigt. Ansonsten ist für mich die Konsequenz, dass ich meine chinesischen Einzeltitel sehr stark reduzieren werde und für China hauptsächlich auf den Vanguard EM setzen werde.
Das war auch mein Fazit. Man weiß eben nicht, wen es als nächstes trifft (positiv wie negativ).
Zudem: Was wäre die Alternative für die 8-15% Investitionssumme im Weltportfolio, die nicht mehr nach China fließen? Ich werde prognosenfrei weiter einen Teil in China investieren.