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Nachdem man die finanzielle Freiheit erreicht hat...

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Tobias
(@tobias)
Aktiver Freiheitskämpfer

Auch diese Frage hab ich mir schon öfters gestellt. Ich bin jetzt 35 Jahre alt und habe ein Kapital (besteht hauptsächlich aus Aktienvermögen, sowohl Einzelaktien, sowie ETFs) von etwas über 150.000€ aufgebaut. Das daraus resultierende passive Einkommen beläuft sich netto auf etwas über 4000€ im Jahr. Hinzu kommt von meinem Beruf ein jöhrliches Netto-Einkommen von ca. 28.000€. 12.000€ versuche ich jährlich zu sparen (bzw. in die ETFs einzuzahlen). Diese Summe wird wegen eines etwas größeren Urlaubs im nächsten Jahr wohl nicht erreicht und "nur" 7.000-8.000€ betragen. 

Somit ergibt sich für mich eine sehr vereinfachte Rechnung. Bei einem heutigen passiven Einkommen von 20.000€/Jahr hätte ich die finanzielle Unabhängigkeit erreicht. Fakt ist natürlich auch: Mit einem passiven monatlichen Netto-Einkommen von etwa 1.600€/Monat könnte ich wohl nicht die Welt bereisen. Finanzielle Freiheit würde ich wohl erst ab etwa 2.500€/Monat erreichen (nach heutigem Wert, ohne Berücksichtigung der Inflation etc.).

Die Frage, die sich mir nun stellt: Was, wenn ich das wirklich erreiche? Was mache ich dann mit der ganzen Zeit? Fakt ist: Für Geld müsste ich dann nicht mehr arbeiten. Aber den ganzen Tag nur faul auf der Couch rumliegen wird auch irgendwann langweilig, außerdem wird man dabei dick. Das ganze Jahr auf Kreuzfahrt gehen wird auch irgendwann zu viel werden, außerdem besteht das Risiko das man seekrank wird und sowas gar nicht so lange aushält.

Was würdet ihr also mit eurer ganzen Zeit dann anstellen? Sich ehrenamtlich engagieren? Trotzdem weiter für Geld arbeiten, evtl. eine Stelle suchen, die mehr zu einem passt? Oder habt ihr ganz andere Ideen? Würde mich mal interessieren...

 

Zitat
Themenstarter Veröffentlicht : 23. August 2016 21:41
Maschinist
(@maschinist)
Maschinist

Hi Tobias,

 

zu allererst einmal herzlichen Glückwunsch, was Du schon erreicht hast und das Du deutlich unter Deinen Verhältnissen leben kannst!

Ich habe mir zu dem Thema in den letzten 3 Jahren viele Gedanken gemacht, nachdem ich erkannt habe, was für mich möglich ist. Ich bin gerade im Übergang vom Angestelltendasein auf "Arbeiten ist Optional".

Obwohl ich mir vorgenommen habe, nach dem Umzug erstmal einige Zeit nur Sachen zu machen, die mir kein Geld bringen (Surfen, mehr Zeit mit Frau und Kindern verbringen, mehr Sachen mit anderen Menschen machen, Musik...) geht es irgendwie fast automatisch, das irgendwelche Nebenverdienste auftauchen, die ich auch nebenbei ein paar Stunden pro Woche machen würde.

Ich werde z.B. alle paar Wochen in den USA bei Linkedin angeschrieben, ob ich nicht einstündige Consultingsachen am Telefon machen möchte, bei der ich mein Wissen aus meinem Berufsleben in den nächsten Jahren verwende. Warum nicht einmal z.B. alle zwei Wochen, morgens nach dem Kaffee? Macht doch Spass, wenn es kein Zwang mehr ist. In diesen Blog habe ich jetzt einige Monate Arbeit hinein gestecktund schon tropfen die ersten kleinen Geldbeträge mit Google Adsense oder Amazon Buchlinks herein. Es muss nicht sein, aber es ist nett. Beispiele wie dieses gibt es bestimmt noch mehr.

Das heisst, ich werde weiterhin beschäftigt sein, weil ich es mag.

Produktiv sein, macht uns Menschen glücklich! Was uns Menschen dagegen unglücklich macht, ist jeden Tag das Gleiche zu tun und etwas tun zu müssen. Jeden Tag nur Fernsehen zu schauen macht nach einiger Zeit unglücklicher als nachts in einer Fabrik zu arbeiten. Außer das der ganze Antrieb verloren geht, wird man auch noch krank davon.

Meine Definition von finanzieller Unabhängigkeit ist einfach die Freiheit zu haben, zu machen was man möchte. Vielleicht arbeitest Du nacher mehr als zuvor, weil der monetäre Zwang aus der Sache herausgenommn wurde.

Rentner werde ich mich wahrscheinlich auch mit 80 noch nicht nennen, wenn ich das Glück habe, so lange gesund zu leben.

Schönen Tag

AntwortZitat
Veröffentlicht : 25. August 2016 03:48
Dr.Bundy
(@dr-bundy)
Verdienter Freiheitskämpfer

Es gibt so viele Ideen, was ich mit der Freiheit machen wird, das ist enorm. Reicht locker für mehrere Leben. Aber der Reihe nach:

Das allerwichtigste: Reisen wie ein Bekloppter. Ich möchte zu Fuss und per Anhalter die Welt bereisen. Dabei auch noch bei lokalen Menschen übernachten oder im wild aufgestellten Zelt oder mal im Hostel. Vielleicht werde ich mal Lust haben wieder etwas Motorrad zu fahren, also kaufe ich mir eines vor Ort und fahre mal paar Länder damit ab. Problem ist aber, dass Motorrad fahren eher individuell ist, deswegen lieber per Anhalter. Nun kann man viele Dinge in einer verrückten Reise einplanen, wie wäre es mit surfen lernen? oder eine Sprache (ich werde mein französisch irgendwo in Afrika wieder lernen) ? Vielleicht etwas arbeiten in entspannter Umgebung (Hostel, Strandbar). Wie wäre es mit Religion verstehen, indem man paar Tage in einem Kloster oder Tempel verbringt (bei mir: Christentum, Islam, Buddhismus, Hinduismus)? Beim Reisen Bücher lesen (Bibel und Co.)? Wenn man viel Geld hat, wie wäre es mit teuren Hobbys? Ich würde gerne das Fliegen lernen, das wo kann man sich ja aussuchen (Australien?). Ich mag Sport, ob MMA, Motorrad, Eishockey, American Football. Wie wäre es dann mit einer Sportreise um Veranstaltungen zu besuchen? Ich denke wir alle sind interessiert daran das andere Geschlecht zu verstehen und Erfahrung zu haben in jeder Hinsicht, auch darin kann man sich als Reicher sehr gut ausbilden, da man Zeit und Geld zum ausgehen und flirten hat. 

Ich werde so viele geniale Sachen unternehmen, aber eines ganz sicher nicht: die Arbeitswelt wieder sehen.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 12. Dezember 2016 18:43
Natman
(@natman)
Freiheitskämpfer Gold

Ich habe dazu viele Ideen, was man alles tun kann. Nur finde ich es aktuell nicht so leicht, weil ich aktuell als Angestellter sehr gerne arbeite und meine Interessen vielfältig sind. Ich habe aber eher so das Problem, mich außer bei Arbeit und Sport zu wenig zu fokussieren.

Meine grobe Ideensammlung hierzu ist die folgende, Zeitpunkt ca. ab Mitte 50 (das ist so grob Mitte der 2030er Jahre. 

Aufteilung erfolgt in Arbeit/Leidenschaft und Entspannung/Hobbies.

Arbeit/Leidenschaft:

- Angestellter bei meiner Firma ca. 15h, um die Krankenkassenbeiträge zu finanzieren
- Nebenjob 1: Vermieter und Verpächter spielen evlt. mit mehreren Objekten (aktuell sind es 2)
- Nebenjob 2: einen Sammelmünzen-Shop online eröffnen, bei denen ich als Kleinunternehmer in meinen Sammelgebieten Münzen verkaufe
- Nebenjob 3: Segeltrainings anbieten mit Fokus auf Regattatraining, Spinnakerhandling, um die Lücke von Einsteiger auf Profi zu schließen (semi professionell)
- Nebenjob 4: mit einem Tradingkonto maximal 100TEUR mich im Traden versuchen und hoffentlich Einnahmen erzielen
- Nebenjob 5: Obst- und Beeren ab Hofverkauf in unserem großen Garten oder nach Bedarf

Entspannung/Hobbies:

- mehr Sport treiben: segeln/windsurfen, die Kampfkunst mehrmals die Woche im Dojo leben, Rennrad wieder regelmäßig Hobbyrennen fahren
- wieder eine Band gründen :-)
- Großprojekte in unserem Garten vorantreiben
- entferntere Ziele als Reisen ansteuern

Insgesamt ist die Liste groß und ich bin mir bewusst, dass es evtl. nicht alles sein muss. Ich habe eher immer zu viel zu tun und mache die Dinge "etwas stressig". Da will ich aktiv entgegensteuern und mehr Ruhe und Gelassenheit im Leben haben.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 25. August 2020 08:18
Judge Dredd und Maschinist mögen das
Natman
(@natman)
Freiheitskämpfer Gold

Update zu meinen FF Gedanken: nach etwas Ärger mit der geerbten Immo und den Herausforderungen, die meine Eltern mit den Immos haben, wollen wir nur uns mit Erreichung der FF nur noch um maximal 3-4 Immos ex Gärten kümmern (1 ETW aktuell und 2, die durch Erbe sehr wahrscheinlich noch kommen werden).

Meine Frau ist absolut gegen eine Ferienimmo, man könnte auch als Kompromiss - wenn man gar nicht mehr arbeiten muss - einen Bauernhof am Neusiedler See als Traum verwirklichen (Kids sind dann selbständig). 

Zu den Nebenjobs würde ich das Trading nicht mehr als Einkommensquelle sehen, da es mich zu sehr gestresst hatte.

Wenn die Arbeit so stressig bleibt, plane ich nur mit 0-40%.

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Veröffentlicht : 23. Dezember 2020 11:34
Judge Dredd und Maschinist mögen das
Praezisionsminister
(@praezisionsminister)
Verdienter Freiheitskämpfer

Ich gebe dann auch noch meine 2 Cents dazu, da der FI-Status ja hoffentlich weniger als eine Dekade entfernt ist und ich demnach schon häufig darüber nachdenke. Klar ist auch, dass in einer Dekade eine ganze Menge passieren kann, was Pläne/Wünsche/Bedürfnisse etc. verändern kann.

Ich finde neben FI/RE auch noch die Idee von FI/RO attraktiv. Financial Independence, Retirement Optional. Und so gehe ich das ganze auch an. FU Money zu haben bedeutet für mich nicht, auf keinen Fall jemals wieder für Geld arbeiten zu gehen. Aber der Freiheitsaspekt ist aus meiner Sicht ganz entscheidend.

Hier eine Liste von Dingen, die ich mir vorstellen könnte, in der RE/RO-Phase zu tun:

- ehrenamtlich in einem Tierheim helfen oder auf andere Wege Tierschutz betreiben
- selbst einen (oder mehrere?) Hunde haben
- einfach zum Ausprobieren den Weg in die Selbstständigkeit suchen
- Reisen
- Auswandern (Andalusien/Algarve rufen mich ? )
-> in dem Zusammenhang auch neue Sprachen lernen (Spanisch, Portugiesisch)
- lange Spaziergänge unternehmen und über das Leben philosophieren
- Freunden (oder anderen Menschen insgesamt) beim Thema Finanzen (oder auch Gesundheit) helfen
- Ein Handwerk lernen: In der Lage sein, Dinge selbst zu reparieren
- Bei meinen Lieblingssportarten (Calisthenics, Basketball, Tischtennis) durchstarten und an Wettbewerben teilnehmen
- Noch mehr auf meine Gesundheit achten, ausführlichere Yoga/Stretching Einheiten, Spagat und Saltos lernen
- Anderen Menschen beim Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten (BA/MA/Diss) unterstützten
- Zeit in einem buddhistischen Kloster verbringen
- Neue (Kampf-)Sportarten wie z.B. Kickboxen, MMA oder Krav Maga lernen

Generell auch weiterhin nach meinen Werten leben, gesund und dankbar bleiben. Inaktiv auf der Couch/am Strand zu liegen, ist für mich keine Option und ich stelle mir dies auch - wie schon vom Maschinisten erläutert - wenig erfüllend vor. Wir Menschen streben nach Wachstum und danach, etwas zu erschaffen. Für mich beduetet dies neben ein paar Millionen auch noch eine Legacy in anderen Bereichen zu hinterlassen.

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Veröffentlicht : 26. Februar 2021 08:51
Specialized, viper2333, Natman und 1 User mögen das
Robi
 Robi
(@robi)
Freiheitskämpfer Gold

Ich und meine Frau habe die letzten Tage auch ein bisschen mit unseren Werten in der Tabelle aus dem anderen Thread gespielt und dabei festgestellt, dass wir nur noch etwa 5-6 Jahre zu arbeiten haben Starry Eyes  

Eine andere Überlegung wäre, schon in 2-3 Jahren in Teilzeit zu gehen und so schon früher mehr Zeit zu haben. In den Jahren könnten wir dann weniger ansparen und müssten etwas länger Arbeiten.

Da unsere Kinder in 5 Jahren erst 7 und 10 sind werden wir voraussichtlich erstmal Stunden reduzieren und paar Jahre weiterarbeiten, bis beide aus dem gröbsten raus sind.

In dieser Zeit möchte ich mich wieder mehr im Sportverein engagieren. Während meiner Schul- und Studienzeit habe ich hier viel gemacht, es mit dem Start ins Arbeitsleben aber aufgehört.

Unser Traum für die Zeit nach der Arbeit ist das Reisen. Da wir durch die Kinder erstmal noch an die Ferien gebunden sind, werden wir Anfangs noch nicht so lange wegfahren können. 

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Veröffentlicht : 26. Februar 2021 12:07
viper2333, Maschinist, Yakari und 1 User mögen das
Meex
 Meex
(@meex)
Freiheitskämpfer Silber
Veröffentlicht von: @tobias

Auch diese Frage hab ich mir schon öfters gestellt. Ich bin jetzt 35 Jahre alt und habe ein Kapital (besteht

Die Frage, die sich mir nun stellt: Was, wenn ich das wirklich erreiche? Was mache ich dann mit der ganzen Zeit? Fakt ist: Für Geld müsste ich dann nicht mehr arbeiten. Aber den ganzen Tag nur faul auf der Couch rumliegen wird auch irgendwann langweilig, außerdem wird man dabei dick. Das ganze Jahr auf Kreuzfahrt gehen wird auch irgendwann zu viel werden, außerdem besteht das Risiko das man seekrank wird und sowas gar nicht so lange aushält.

Was würdet ihr also mit eurer ganzen Zeit dann anstellen? Sich ehrenamtlich engagieren? Trotzdem weiter für Geld arbeiten, evtl. eine Stelle suchen, die mehr zu einem passt? Oder habt ihr ganz andere Ideen? Würde mich mal interessieren...

 

Ahoi Tobias,

auch wenn die FF bei mir erst Anfang Dezember begonnen hat, kann ich für mich feststellen, dass mir bisher nicht 1 Tag langweilig war. Ganz im Gegenteil! Mit einem guten Freund, der ebenfalls Ende letzten Jahres in die FF gegangen ist, ulken wir immer, wie wir es bisher überhaupt zeitlich geschafft haben Arbeiten zu gehen. Weil, sowohl er als auch ich soviel auf dem Zettel haben.

Ich finde, der Praezisionsminister und Dr. Bundy haben es für sich gut zusammengefasst. Bei mir ist es ähnlich.

- Mehr und teilweise anderer Sport

- in Summe mehr Aktivitäten - wie mittags einen kleinen Spaziergang, Freunde treffen

- kleine Beratungen nebenher

- Meditation erlernen, zur Zeit

- All die Dinge "tagsüber" erledigen, die man sonst nach oder vor der Arbeit erledigt hat

- Manchmal ein kleines Nickerchen. Ich bin ja auch schon Ü-50. Smile

- Auch schreibe ich zusammen mit dem guten Freund, der ebenfalls in der FF Phase ist - und das jetzt hier wahrscheinlich liest Smile an zwei Büchern. Eines davon, im weitesten Sinne zu dem Bereich Arbeitsrecht, und dem ich an dieser Stelle zurufe, hadere nicht weiter und gib auch Mal ein M-Interview.

Was mir besonders auffällig ist, der Zeitdruck ist weg, und das ist ein ganz besonderes und befreiendes Gefühl. Wenn es beim Arzt oder beim Einkaufen etc. länger dauert, völlig egal - ich hab ja Zeit.

Wichtig ist, dass man seinen Tag strukturiert. Ich nehme mir tagsüber bereits Dinge vor, die ich die nächsten Tage erledigen möchte und dann auch erledige.

Beste Grüße

Meex

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Veröffentlicht : 26. Februar 2021 12:55
Dividendenpirat, morrich, viper2333 und 2 User mögen das
Natman
(@natman)
Freiheitskämpfer Gold

Sehr interessant, eigentlich der beste Forumsthread überhaupt hier, weil er die Vorfreude mit Erfahrungen und Träumen vermischt. Ich habe in den Elternzeiten eigentlich immer den Eindruck gehabt, dass die Arbeit das Problem ist ;-) Jetzt klingt das härter als es ist. Mir macht die Tätigkeit unheimlich Spaß und das beste Gefühl ist es, mit Kollegen gemeinsam einen Meilenstein zu erreichen. Allerdings sprudele ich vor Ideen und habe einzelne Projekte / Themen am Laufen, die durch die Arbeit, Kinder und das ganze Tohuwabohu zu kurz kommen.

Ein kleines Projekt, war ja hier mein Edelmetallartikel und das Forum und so etwas kann ich mir weiterhin in der FF vorstellen. Wenn ich recht darüber nachdenke, kann ich mir aktuell gar nicht vorstellen, die aktuelle Firma zu verlassen, eher die Stunden dort ordentlich herunterzuschrauben.

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Veröffentlicht : 26. Februar 2021 13:08
Specialized, viper2333, Praezisionsminister und 2 User mögen das
Tobias
(@tobias)
Aktiver Freiheitskämpfer

Schön, dass dieser Thread nach all den Jahren nicht in Vergessenheit geraten ist. So einige Meilensteine hab ich in dieser Zeit hinter mich bringen können und vor allem die Corona-Krise tut sich bislang als echter Boost für meine finanzielle Situation entwickeln. Weniger Ausgaben durch weniger Freizeitaktivitäten, dass ich dafür hauptsächlich in ausschüttende ETFs investieren kann, dadurch natürlich die passiven Einnahmequellen steigen...der Schneeball entwickelt sich bei mir langsam aber sicher zur Lawine.

Mittlerweile hab ich altersmäßig die 40 Jahre erreicht, in spätestens 10 Jahren rechne ich damit, nicht mehr für Geld arbeiten zu müssen. Pläne habe ich für diese Zeit schon gemacht, zum Beispiel eine längere Auszeit vom Arbeitsleben zu machen und eine ausgiebige (Welt-)Reise zu unternehmen. Das geht natürlich leichter, wenn man ein finanzielles Polster hat, und wenn sich mein Arbeitgeber querstellen sollte, hab ich immer noch die Kündigung als Option, auch weil ich dank eines Nebenjobs arbeitsmäßig mittlerweile auch mehrere Möglichkeiten habe, von den hier noch zusätzlich finanziellen Vorteilen ganz zu schweigen.

Es freut mich hier von den Erfahrungen von anderen Menschen zu lesen. Auch das ist eine zusätzliche Motivation. Dafür ein großes Dankeschön.

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 27. Februar 2021 15:24
viper2333, Praezisionsminister, Judge Dredd und 3 User mögen das
Natman
(@natman)
Freiheitskämpfer Gold

Und was man / frau sich immer ins Gedächtnis rufen sollte: das Leben ist ein Geschenk und wer weiß wie lange man alles tun kann. Sei es durch die eigene Gesundheit / Länge des Lebens oder äußere Faktoren. Das denke ich immer, wenn jemand mit 40-50 das Zeitliche segnet. Daher nicht zu viel in die Zukunft verschieben, sondern jeden Tag genießen. 

Bei einigen Themen hat es auch schon gerächt, gezögert zu haben: 

  • 2.Motörhead Konzert nicht gebucht, Lemmy danach tot
  • Meine Frau wollte eine Syrienreise, jetzt viele Kulturgüter zerstört und noch unsicherer
  • A Direkt wollte ich erst machen, dann mit Kindern ist mir Motorradfahren zu gefährlich 

Daher versuche ich, auch körperlich anstrengende oder verrückte Ideen zeitnah zu verwirklichen, sonst wird man zu vernünftig oder kann es nicht mehr.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 27. Februar 2021 17:45
viper2333, Yakari und Judge Dredd mögen das
Robi
 Robi
(@robi)
Freiheitskämpfer Gold
Veröffentlicht von: @natman

Und was man / frau sich immer ins Gedächtnis rufen sollte: das Leben ist ein Geschenk und wer weiß wie lange man alles tun kann. ... Daher nicht zu viel in die Zukunft verschieben, sondern jeden Tag genießen. 

Das ist auch die Essenz, die ich aus einigen Gesprächen mit Langzeitreisenden mitgenommen habe (die ja auch alle in gewisser Weise finanziell frei sind). Wenn wir solche Leute in unseren Urlauben getroffen haben war es immer äußerst interessant sich mit ihnen zu unterhalten und lustigerweise haben sie alle sehr ähnliche Ansichten gehabt was das Leben angeht.

Eine kleine Geschichte von mir:

Ich habe letzten Sommer an einen Punkt von meiner Bucket-List einen Haken gemacht, der schon seit 24 Jahren darauf gewartet hat.

Als ich 16 war stand ich das erste Mal am Fuß der Watzmann Ostwand. Ein Wetterumschwung machte damals die Tour zu riskant und wir haben abgebrochen. Seit dem kam mir Leben dazwischen, Studium, Arbeit, Kinder, Haus, keine passenden "Mitgeher"...

Letztes Jahr haben wir (ich mit zwei Freunden vom Grundwehrdienst) es dann nochmal in Angriff genommen und geschafft. Das Gefühl war einfach überwältigend es geschafft zu haben nach so langer Zeit, die die Tour in meinem Hinterkopf herumgeschwirrt ist.

Ein weiterer solcher Traum ist der Styrkeproven, ein Jedermann Radrennen über ca. 540km von Trondheim nach Oslo. Das werde ich hoffentlich in den nächsten Jahren noch fahren können.

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Veröffentlicht : 28. Februar 2021 07:40
viper2333, Praezisionsminister, Specialized und 4 User mögen das
Alter Nomade
(@pmeinl)
Freiheitskämpfer Silber

Ich bin im Ruhestand bisher 1,5J am Stück nur gereist (Vietnam, Thailand, Kambodscha, Malaysia, Madagscar, Bulgarien) - immer so 1 bis max. 3 Mon an einem Ort.  Leider ist mir dann Corona dazwischen gekommen. Sobald das vorbei ist geht's wieder auf Reisen - solange es mir gefällt und die Gesundheit es erlaubt. Wollte eigentlich nebenher ein bisschen als digitaler Nomade arbeiten (z.B. IT-Artikel schreiben) aber bisher war mir nicht danach, trotz früherer Arbeitswut. Hätte vorher nicht gedacht, dass mir das Reisen allein ausreicht.

Ich bleibe in Deutschland angemeldet, versuche aber Wohnkosten in D völlig zu vermeiden (z.B. Meldeadresse in Elternhaus). Plane für die nächste lange Reise meine GKV auf Anwartschaft zu stellen um sinnlose Ausgaben zu sparen. Anwartschaft um den Anspruch aus der Pflegeversicherung nicht zu verlieren und um mögliches Gezärfe, z.B. wegen etwaiger Gesetzesänderungen, bei einem Wiedereintritt nach Kündigung zu vermeiden. Eine Langzeit Auslandsreisekrankenversicherung, die auch Heimaturlaube mit einbezieht, sollte man m.E. haben.

Für mich als Single ist dabei ein Budget von 2000 bis 2500€ komfortabel. Ansonsten braucht es nur Gesundheit, Zeit, Reiselust und dem Impuls loszugehen - der Rest ergibt sich ganz ungeplant von selbst.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 28. Februar 2021 15:15
Praezisionsminister, Judge Dredd, Natman und 3 User mögen das
Judge Dredd
(@judge-dredd)
Freiheitskämpfer Gold

@pmeinl

vielen dank für deine Einblicke. Darf ich fragen bestreitest du deine Ausgaben durch Entnahmen aus dem Depot oder rein durch Cashflow. Klingt alles sehr gut durchdacht. Was sind denn deine Reisepläne nach Corona?
VG

AntwortZitat
Veröffentlicht : 28. Februar 2021 22:23
Maschinist und Natman mögen das
Alter Nomade
(@pmeinl)
Freiheitskämpfer Silber

@Judge Dredd

Hier ein Brain Dump dazu:

Meine Einkünfte beziehe ich im Wesentlichen aus vorgezogener gesetzlicher Altersrente und bAV plus je nach Bedarf etwas Kapitalverzehr. Das hat sich eher zufällig so ergeben, weil ich 38J in Angestelltenverhältnissen arbeitete und mich in jüngeren Jahren nicht motivieren konnte was über Finanzen und Investieren zu lernen, es hat mich einfach nicht interessiert - sollte ein Schulfach sein! Habe niemanden zum vererben.

Damit verfolge ich also aus Zufall den Safety-First Ansatz statt Probability-Based, vgl. https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=2548114  

Yin and Yang of Retirement Income Philosophies. Weil ich mich aber auch bewusst für diesen Ansatz entscheiden würde habe ich einen Teil meines Kapitals freiwillig in die DRV eingezahlt, damit meine Grundbedürfnisse lebenslang durch Renten abgedeckt sind. Was nutzt der schönste Entnahmeplan aus einen Depot wenn er doch schiefgeht: Auch kleinere Failure Wahrscheinlichkeiten können bedeuten dass man am Ende auf die Solidargemeinschaft oder Angehörige angewiesen ist und mir ist es extrem wichtig selbst für mich sorgen zu können. Hier ein interessanter aktueller Artikel dazu:

https://www.finanzen-erklaert.de/entnahmestrategie-versus-gesetzliche-rente/

Aktien-ETF mit Entnahmestrategie oder gesetzliche Rente – was ist vorteilhafter?

In Aktien würde ich jetzt mit 63J nur zur Diversifikation für mehr Sicherheit investieren (mögliche Renditen wären unwichtig) weil aktuell meine ganzes Einkommen und Vermögen (Renten, Cash, Immobilie) ein Klumpenrisiko darstellen da es komplett in Deutschland/Europa/Euro steckt. Wollte eigentlich zu Beginn meines Ruhestandes von etwas Einzelaktien auf einen einzigen All-Word ETF umsteigen. Konnte mich nach dem erfolgten Verkauf aber nicht zum ETF-Kauf entschließen. Jetzt kann ich mich wegen des Höchststands auch nicht zum Kauf durchringen - obwohl das theoretisch wohl falsch ist, vgl.

https://www.gerd-kommer-invest.de/angst-vor-dem-allzeithoch/

Die Angst vor dem Allzeithoch – ein schädlicher Irrtum.

Etwas mehr Sicherheit durch Diversifikation in Aktien wäre schön, aber ansonsten finde ich: wozu nach mehr immer mehr streben, "genug ist genug".

Meine Reisepläne vor Corona waren im europäischen Winter nach Asien (vielleicht mal Da Lat in Vietnam wegen der kühleren Höhenlage) und im Sommer in günstige europäische Länder wie Bulgarien, Georgien, Portugal. Wollte auch nochmal nach Südamerika, z.B. Lake Atitlan (auch kühl hoch). Das kann sich aber durch die Entwicklung der Flugpreise nach Corona ändern - insbesondere weil ich so 1 bis 2 Heimaturlaube pro Jahr in D plane. Auch die Kanaren wären eine Alternative - obwohl mir bei einem ersten Besuch die Wohnungskosten etwas hoch erschienen, auch bzgl. der dafür gebotenen Qualität. Ich suche übrigens nicht nach dem ersten Schlupfloch um wieder reisen zu können, das halte ich für asozial, sondern werde erst wieder reisen wenn das vernünftig vertretbar ist (geimpft, selbst möglichst nicht mehr ansteckend, Reise auf für die Leute im Zielgebiet von Vorteil statt denen vielleicht mit mehr Geld ein KH-Bett wegzunehmen),

Wenn ich meinen vorherigen Post so durchlese könnte der Eindruck entstehen ich beschäftigte mich zu viel mit Gesundheitsrisiken. Dem ist nicht so. In meinem Alter ist eine Langzeit AuslandsreiseKV für so 60€/Mon zu bekommen (mit höherem Alter wird das deutlich teurer) und ich behalte ja meine Deutsche GKV für 50€ Anwartschaft. Wer meint, er könne für etwaige Krankheiten ausreichend Kapital ansparen irrt m.E. und soll sich mal angucken was z.B. eine lange Krebstherapie kostet. Krankheitskosten und Langlebigkeitsrisiko lassen sich m.E. besser mit einer Versicherung über viele Beitragszahler poolen.

Was das Dauerreisen betrifft: Das ist umso günstiger je länger man an einem Ort bleibt. Dabei liegen die Wohnkosten bei meinem 1 bis 3 Mon Aufenthalten bei so 400 bis 500€ pro Mon Miete für ein Apartment.

Ach! und folgender Entnahmeplan würde wohl zu meiner Strategie passen wenn ich in Aktien investiert wäre:
https://www.kritische-anleger.de/rente-selbst-gebaut-auszahlplaene-und-tagesgeld-verzehr/

AntwortZitat
Veröffentlicht : 28. Februar 2021 23:42
Praezisionsminister, Natman, Maschinist und 1 User mögen das
Maschinist
(@maschinist)
Maschinist

Guten Morgen und danke für Deinen Beitrag @pmeinl

Die Links wurden zu Beginn vom System herausgenommen, da Du noch wenige Forumsbeiträge hast und gleichzeitig mehr als 3 Links in einen Beitrag gesetzt hast, das ist ein Spamschutz bei neuen Usern.

Ich habe Deinen Beitrag korrigiert, hoffe das passt so.

 

Bezüglich Deines aktuellen Haltens Deines Vermögens in Cash würde ich auf jeden Fall die Inflation berücksichtigen.

Diese war in den letzten zwei Dekaden zwar gering aber durch die massivste Geldmengenausweitung 2020 & 2021 könnte diese bei nun anziehender Umlaufgeschwindigkeit deutlich ansteigen. Die Inflationserwartungen (ausgehend von den USA) sind auch schon deutlich gestiegen.

Die Eurozone (wie auch die USA und Japan) ist in Summe überschuldet, das wird sich irgendwann (nach meiner Einschätzung bald) in hohen Inflationsraten wiederspiegeln.

Davon wäre neben Deinem Vermögen besonders auch Deine bAV betroffen, falls diese nicht inflationsgeschützt ist.

Schönen Tag

AntwortZitat
Veröffentlicht : 1. März 2021 07:48
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