Hi liebe Community, hi Machinist,
ich bin Rocky, 27 Jahre alt und komme aus dem schönen Sachsenland. Vor gut 6 Monaten (Septemper 2018) bin ich auf das Thema finanzielle Freiheit aufmerksam geworden. Wie es dazu kam möchte ich in der folgenden Geschichte erzählen.
Meine Kindheit/Jugend kann ich sehr kurz fassen: wohlbehütet aufgewachsen, für mein Geld musste ich immer selbst arbeiten, bescheidene Verhältnisse, Eltern besitzen Bauernhof. Schule, Studium (Bafög und Nebenjob finanziert) lief alles sorglos ab. Seit 2015 bin ich in Angstelltenverhältnissen als Ingenieur tätig.
Mitte 2016 habe ich ein Jobangebot in Stuttgart bekommen, doch meine Begeisterung war schnell verschwunden, sodass ich Anfang 2017 wieder in die Heimat wollte. Die bis dahin angesparten Scheine habe ich rausgehauen: ein gebrauchtes Auto gekauft (20k Kredit) und da ich keine schöne Wohnung gefunden habe, begann ich ein Haus auf dem elterlichen Hof auszubauen. Mein Gedanke damals: wenn es finanziell eng wird, kann ich ja das Auto wieder verkaufen. Der Ausbau des Hauses erfolgt soweit in Eigenleistung, also muss "nur" Baumaterial gekauft werden.
Bis Juni 2018 schrumpfe mein Auto-Kredit auf 14k und meine liquiden Mittel auf unter tausend Euro. Das verdiente Geld wurde immer direkt ins Haus gesteckt, um es bewohnbar zu machen. Ich merkte da, dass mein Plan nicht aufging und trat beim Hausausbau auf die Bremse. Schließlich waren 3 Zimmer (Küche, Bad, Wohn-/Schlafzimmer) fertig und man konnte diese Zimmer auch bewohnen. So hatte ich keinen "Druck" mehr, schnell fertig zu werden oder weiter zu bauen.
Im September 2018 hatte ich dann einen Autounfall. Selbst verschuldet, Karre gegen den Baum gesetzt. Übermut tut selten gut... doof nur, dass die Teilkasko da nicht greift und ich musste mir 8k Reparatur aus dem Allerwertesten leiern (von Totalschaden waren wir weit entfernt). Wo hab ich die 8k herbekommen? Ich habe den Autokredit um 4k aufgestockt, Teilauszahlungen aus der Lebensversicherung in Anspruch genommen und den Glasschaden an die Versicherung gegeben.
Ich war verwundert, wo ich überall Geld her bekomme und wo ich welches verfügbar habe (z.B. in der Lebensversicherung). Das Thema Geld war von da an immer präsent und meine neue Freundin fragte mich auch, wie ich mir die Zukunft vorstelle, ob wir uns ein Traumhaus kaufen wollen und wie es eigentlich mit der Rente aussieht, man will ja nicht bis 67 arbeiten...
Also beschäftigte ich mich genauer mit meinen Finanzen:
Ausgangslage September 2018:
- Konto ca. 500€
- Tagesgeld ca. 500€
- Autokredit -18.000€
- Wohnung (Haus im Elternbesitz) - bisher investiert: 20k
- BaföG Schulden -6.000€
- BafäG Reservekonto 5.000€
- Lebensversicherung Fondsgebunden ca. 3.400€
Ziel:
- finanzielle Freiheit mit 53* (2044)
- min. 750.000€ Kapital + Wert "Traumhaus"
- "Traumhaus" gekauft und abbezahlt
- Frau geheiratet und ein paar Kinder ;)
Plan:
- Cashflow analysieren (Wo kann ich sparen? Wie kann ich mein Einkommen erhöhen?)
- Sparrate für Zielerreichung berechnen
- liquide Reserve von 5 Monatsgehältern auf Tagsegeldkonto aufbauen
- Schulden loswerden
- Investment in ETF`s AllWorld/EM 80/20
- 10% des Vermögens in Gold (nicht als Investment, sondern als "Versicherung")
- in 2021-2023 Finanzierung "Traumhaus" mit min. 25% Eigenkapital
Stand 02/2019:
- Cashflow analysiert, im Jan. 2019 Sparqoute von 75% erreicht, auf besser bezahlte Position im Unternehmen beworben
- Sparrate berechnet: 650€/Monat (nur für mich alleine, aktuell wohnen wir noch nicht zusammen und in die Finanzen von Fäulein habe ich noch keinen Einblick)
- liquide Reserve 1,5/5 Monatsgehältern
- Invest in ETF Vanguard AllWorld ca. 2.500€
- Wohnung (Haus im Elternbesitz) - bisher investiert: 22k
- Auto-Kredit: -16.000€
"...aber es gibt Fragen":
- Sollte ich lieber den Autokredit schnell tilgen, ETF`s liegen lassen, um meine Sparqoute zu erhöhen, oder den Autokredit liegen lassen und das Geld lieber in ETF`s stecken?
- In naher zukunft wollen wir zusammen ziehen. Die ausgebaute Wohnung bietet sich an, für 2 Erwachsene und 2 Hunde sind 80qm ganz passabel. Allerdings ist die Verkehrsanbindung "nicht vorhanden", sodass wir uns ein zweites Auto leisten müssen. Die ausgebaute Wohnung kostet uns ca. 200€ Nebenkosten im Monat. Eine Stadtwohnung hätte den Vorteil, kein zweites Auto zu brauchen und man könnte die ausgebaute Wohnung als FeWo vermieten. Allerdings würde eine Stadtwohnung in ähnlicher Ausstattung und Größe etwa 1.000€/Monat kosten. Eine kleinere Wohnung wäre auch ok...andererseits müsste ich in die ausgebaute Wohnung noch ca. 3.000€ reinstecken, dass sie in der Größe bewohnbar ist. Ich habe auch überlegt mir meine investierten (dann) 25.000€ von den Eltern "auszahlen" zu lassen und damit dann den Autokredit zu tilgen...oder die Finanzierung für das Traumhaus zu stützen....oder oder...hier gibt es mir viel zu viele Möglichkeiten, was meint Ihr dazu?
Ich freue mich auf eure Anmerkungen, Kommentare, Fragen und Ideen. Ich bin offen für Diskussionen über jegliches Szenario
Viele Grüße
Rocky
*Wie kommt man auf 53? Meine Freundin wäre da 50, dass wäre sozusagen mein Geburtstagsgeschenk an sie ;)
Och nöö. Ich hatte den Beitrag grade editiert, weil hier irgendwie Struktur fehlte und dann klappt der Upload nicht, jetzt muss ich das nochmal schreiben :(
Edit Maschinist:
Hallo Rocky. Habe es oben nun editiert.
Und nun Feuer frei!
Hallo HMP Rocky,
schön das du zu uns gefunden hast
1. Autokredit:
Es kommt immer auf die Konditionen drauf an. Wenn du ein Kredit in höhe von 2% hast, bringt der All World schon allein dies an Dividende. Wenn er bei 12% liegt, den Kredit zuerst tilgen.
Diesen Thread solltest du dir vieleicht zur entscheidungsunterstützung durchlesen. Da ging es auch um Kredite vs. Rendite.
2. Ausgebaute Wohnung vs. Stadtwohnung
Wir müssten hierbei einige Faktoren begutachten, die meisten hast du schon gut herausgearbeitet. Die 3.000€ sind jetzt wirklich nicht viel für eine vollendung einer Wohnung.
Ausgebaute Wohnung:
- Anfartsweg (Arbeit, Einkaufen, Freizeit, Arzt)
- Zeitkosten durch den Anfahrtsweg (1h mehr Sport jeden Tag vs. 1h im Auto sitzten)
- Risiko, die meisten Unfälle passieren aufm Arbeitsweg
- Zusätzliches Auto benötigt
- Höherer Verschleiß an Autos
- Kein Vermietungseinkommen
Wobei die Zeitkosten, bekommste nie wieder, und der Verschleiß und die damit einhergehende Abschreibung auf den Wiederverkaufswert die höchsten Kostenpunkte sind. Der ADAC bietet einen Autokostenrechner für Neuwagen an. Eine Wohnung auf dem Land ist meist nur auf dem ersten Blick günstiger. Hier hilft auch ein genaues gegenüberstellen. Was würde ich für die FerienWohnung bekommen?, wie hoch wäre die Auslastung?, Steuern nicht vergessen.
Beispiel:
Anfahrtsweg 30km hin + zurück, je weg 30 Minuten. Mitzubishi Spacestar (beachte Fußnote, die Preise sind für 15.000km innerhalb von 5 Jahren berechnet, deshalb nehme ich kosten pro Km) Wohnung bringt im durchschnitt 150€ nach Steuern.
60km x 240Arbeitstage x 0,283€/km Autokilometerkosten = 4.075,20€
4.075,20/12 = 339,60€
Wobei du bei den zahlen vom ADAC nochmal gut 20% draufschlagen kannst, weil sie nach dem WLTP Zyklus den verbrauch getestet haben.
Ziehen wir 60€ davon ab, weil deine Freundin wird sich dann wahrscheinlich ein Monatsticket anstatt von einem Auto holen. Bleiben 279€.
Das Auto muss dann auch noch Finanziert werden, da ihr es für den Arbeitsweg braucht, kommt keine Schrottlaube in Frage, ihr braucht was zuverlässiges. Sagen wir 9.000€.
Jetzt gibt es die Möglichkeit es über Fremdkapital zu Finanzieren. Oder in Cash anzusparen, welches auch Opportunitätskosten birgt. Nehmen wir hier die Finanzierung per Annuitätendarlehen zu 4%, mit 4% Disagio, die Bank will schließlich auch verdienen. Laufzeit 5 Jahre.
9.400€ Kreditsumme: Negativer Cashflow von 173,12€ pro Monat.
Stand jetzt kosten Auto: 279€+173,12€ = 452,12€
Dann kommen noch die 150€ der Opportunitätskosten der Wohnungsvermietung drauf:
602,12€+ Nebenkosten = 802,12€
Bis jetzt haben wir nur die Vermietung der Wohnung und das Auto von deiner Freundin begutachtet. Wenn du bedenkst, dass du/ deine Freundin pro Monat 20h, lass es 10h sein, mehr Freizeit hat. Sind 200€ auf einmal wirklich nicht mehr viel unterschied. Zumal du dann wahrscheinlich auch einen längeren Arbeitsweg haben wirst.
Ich habe hier Dinge wie die Kilometerpauschale (Mindert zu versteuerndes Einkommen, die einfache fahrt wird gemessen: 240x0,3€x30km = 2.160€ ->/12 = 180€ max. 75,60€ p.m. weniger Steuern bei 42% Grenzsteuersatz) und Treibstoffpreisänderungsrisiko außen vor gelassen.
3. Investiertes Geld
Liegen lassen! Weil wenn du dir es auszahlen lässt, löst du wahrscheinlich die Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge aus. Der Steuerstundungseffekt wird dadurch minimiert.
Es sei denn deine Eltern haben weit mehr als 400.000€ an dich zu vererben. (Häuser und Wohnungen kann man mit Nießbraurecht sehr Steuer und Kostenneutral an direkte Verwandte verkaufen, das ist dann kein Erbe mehr ;) )
Dann vlt. das Geld lieber jetzt bei dir weiterführen, anstatt darauf später Erbschaftsteuer zu zahlen. Die 400.000€ werden alle 10 Jahre auf 0 gesetzt. Für den Kredit würde ich es nicht verwenden, sofern dieser nicht exorbitant hohe Zinsen hat. s.o.
Dir einen schönen Start in den Tag.
Gruß,
Pascal
Herzlich willkommen! Hm Stadt vs. Land ist schwierig, Jobs gibt es meist bessere in der Stadt. Ich würde erst einmal im Haus wohnen bleiben, dies fertig renovieren und teilweise vermieten und die kleineren Räume bewohnen wenn möglich.
Wie weit ist die Stadt weg vielleicht lohnt sich ein E-Bike? Ist billiger als Auto und auch gesünder.
Neben der Finanzen ist es auch fraglich, ob man so nahe bei seinen Eltern wohnen bleiben will. Würde die Entscheidung wohnen erst treffen wenn klar ist wie viele Kinder...
Danke für den freundlichen Empfang!
Autokredit:
Die Kreditzinsen betragen 2,83% und läuft noch 3 Jahre. Das ist also verkraftbar. Nur das ungute Gefühl „Schulden zu haben“ sitzt im Nacken. Ein älterer Vertrag ohne Widerrufsbelehrung und der Gleichen ist es aber leider nicht ;)
Ausgebaute Wohnung vs. Stadtwohnung
Die ausgebaute Wohnung liegt ca. 15km außerhalb des Stadtkerns. Meine Arbeitsstätte ist aber am Stadtrand, somit fahre ich täglich 8km je Strecke (10-15min, je nach Verkehr und nur 2 Ampeln). Meine Freundin muss täglich in die Uni. Sie würde gut 40km am Tag fahren und wäre für 40-50min im Auto „gefangen“. Also sagen wir mal rund 60km und 1,5h Fahrzeit für beide zusammen am Tag. Bei meinem Auto führe ich auch eine Tabelle der Ausgaben und rechne mir alles auf den km genau aus. Da bin ich (Benzinkosten, Wartung (TÜV – relevant), Versicherung, Steuer) bei 0,34€/km. Wären dann also etwas mehr als Pascal ausgerechnet hat: 4.896€/Jahr, 408€/Monat für uns beide zusammen.
Ich hätte die Möglichkeit über die Arbeit recht günstig einen Kleinwagen zu Leasen (ohne Anzahlung, ca. 100€/Monat). Wenn das mit der neuen Stelle klappt, bekomme ich einen Dienstwagen mit 1% Regelung.
Die Stadtwohnung wäre dann für meine Freundin was Beförderung angeht kostenfrei, da das Bahnticket im Semesterticket enthalten ist. Meine Strecke wäre von der Länge fast identisch, aber meine Zeit im Auto verdoppelt sich (Stadtverkehr). Je nach Lage der Wohnung ist für mich dann auch eine Fahrzeit von 45-60min pro Strecke möglich.
Auch hier wieder: Wenn ich den Dienstwagen bekomme, dann wäre mein Auto überflüssig und könnte verkauft werden.
Zu beachten ist auch, dass wir hier einen Zeitraum von 2 bis max. 3 Jahren betrachten, denn es soll möglichst schnell in das „Traumhaus“ gehen (Familie gründen). Natman`s Idee mit dem Fahrrad/E-Bike kam mir auch schon, dann könnte man sich im Sommer ein zweites Auto sparen, aber habe das schnell verworfen wegen der Wetterabhängigkeit und unangenehmen Straßen für Fahrradfahrer – das mit dem Dienstwagen wird sich bis Mitte März klären.
Neben meinen Eltern wollen wir nicht wohnen bleiben. Der Ausbau war vor 2 Jahren die zu dem Zeitpunkt beste Lösung. Das Thema Kinder haben wir schon auf 2 als Ideal festgelegt.
Aktuell ist es wohl das Beste abzuwarten, was bei meiner Bewerbung rauskommt (Gespräche sind schon gelaufen, waren ganz gut). Dann klärt sich die Autothematik recht schnell auf. Wenn wir in der ausgebauten Wohnung bleiben würden, könnte sie ja mein Auto nehmen und ich habe den Dienstwagen für schmales Geld.
Was spricht dagegen sich gleich nach dem Traumhaus umzugucken? Mir fallen 2 Punkte ein: 1. Wir haben noch nicht zusammengewohnt und sollten uns da erstmal ausprobieren. 2. Aktuell wäre keine Finanzierung mit 25% Eigenkapital drin.
Bezüglich Vermietung der ausgebauten Wohnung oder mein Investment auszahlen lassen, hängt natürlich an meinen Eltern. Ich würde sie gern überzeugen eine FeWo daraus zu machen, weil die schöne neue Wohnung dann auch langfristig genutzt wird und Geld bringt. Wie viel die Wohnung dann an Einnahmen tatsächlich bringt ist auch fraglich. Übernachtungspreise von 60€/Nacht sind realistisch. Über die Auslastung kann man nur spekulieren.
Was wir hier bei der Sache nicht betrachten können sind die Finanzen meiner Freundin. Das sollte ich vllt. auch zeitnah mit ihr besprechen. Ihre Eltern müssen das Studium für sie finanzieren, BaföG gibt’s nicht. Also denke ich mal so viel ist bei Ihr selbst nicht da.
Danke für die Denkanregungen und Tipps. Gern mehr davon!
Von meiner Seite gerne ? Wichtig ist noch meiner Meinung nach, dass man bezüglich finanzieller Freiheit / in Gelddingen allgemein ähnliche Ziele hat. Daher dies erst klären bevor man Riesenbeträge ins Depot schiebt.
Guten Morgen
Autokredit:
Der kostet nach Inflation ja fast nix.
Ein ungutes Gefühl schulden zu haben. An dieser Stelle möchte ich dich daran erinnern, ein Haus für den Eigennutz ist, in den meisten Fällen, den Konsum zuzuordnen. Das wäre mein Kritikpunkt 3 für die Traumhaus. Steuerlich hat es auch andere Wirkung ob man eine Wohnung zur Vermietung (Kreditzinsen können steuerlich geltend gemacht werden) oder für den Eigennutz (können nicht abgesetzt werden). Auch die Anpassbarkeit an die aktuelle Lebenssituation ist damit schwieriger (Bekommst einen sehr guten Job im Ausland/ anderen Stadt).
Die Opportunitätskosten sind bei einer selbstgenutzten Immobilie in Deutschland gegenüber der Kombination aus Miete und Rest in den Aktienmarkt meist hoch. Und was ist wenn der Hauptverdiener gesundheitlich für ein Jahr ausfällt? Beim Aktienmarkt gibt es trotzdem die einnahmen, bei dem Traumhaus trotzdem die Rate die an die Bank zu leisten ist. Nicht zu vergessen waren die letzten 10 Jahre im Immobilienmarkt was besonderes, die Preissteigerungen waren hauptsächlich von EZB, einer Regierung die Marktwirtschaft nicht kennt und starker Migration gepusht.
Wenn du aber sagst, ich will hier unter keinen Umständen mehr weg, dann ist das auch okay
Firmenwagen:
Klingt gut. Wenn ich mich recht entsinne macht es der Maschinist ähnlich
Steuern Steuern Steuern
Mir fällt eine Sache steuerlich immer ein, wenn ein Partner hohes, der andere fast gar kein Einkommen hat. Der splitting Tarif. Also verstehe mich nicht falsch, ich würde es dir wirklich nur raten wenn du deinen Partner wirklich gut und länger kennst bzw. nur mit einem Anwalt, der gute Verträge diesbezüglich erstellen kann. Weil bei vielen ist dann schneller das Haus, Auto und co. weg. Aber wenn ihr euch schon länger kennt und zusammen seit, lohnt sich eine Heirat aus steuerlicher Sicht, wegen den splitting Tarif. Hierbei kommst du in den Genuss des Steuerlichen Freibetrages und der geringeren Grenzsteuerbelsatung deiner Freundin. Das sind z.B. bei 45.000€ Zu versteuernden Einkommen bei dir, über 4.400€ pro Jahr/ 336€ pro Monat an Steuern gespart.
Klick für die PDF mit Grenzsteuersätzen.
FeWo
Wenn ihr nur 15km auserhalb des Stadtkernes wohnt, sollte sich eigentlich immer einer finden, sofern es eine größere Stadt ist. Ich würde, sofern es die Stadt erlaubt, es mal via Airbnb probieren. Erstmal günstiger, (aber nicht zu günstig, das zieht komische Leute an) und gute Kritiken sammeln. Dabei sollte man nach einiger Zeit sehen was für Preise und Auslastungen durchzusetzten sind
Die FeWo kann definitiv dein Booster zur Finanziellen Unabhängigkeit sein
Gruß,
Pascal
PS. Mit den 20% Aufschlag auf die Autokosten ist man dann ja verdammt nah dran.
(4075,20€ x 1,2 = 4890,24€) um fast 6€ verfehlt
Hi zusammen,
die finanziellen Ziele und Wünsche für das gemeinsame Leben stehen so grob schon fest. Nur gilt es in nächster Zeit einen gemeinsamen, konkreten Plan aufzustellen (oder meinen auf 2 Personen anzupassen :P).
Um das "Traumhaus" führt kein Weg. Das ist ein Konsumprodukt, ohne das es für unseren Lebenstraum nicht geht. Wo das dann steht, wird gemeinsam entschieden. Eine bewusste Bindung an einen Ort als "zu Hause" halte ich nicht für falsch, bin eh nicht der Weltenbummler. Wenn der Hauptverdiener für 1 Jahr ausfällt, gibts die Rücklage von X Monatsgehältern auf dem Tagesgeld. Und innerhalb von 1 Jahr findet man etwas neues.
Zum Thema Steuern hab ich mich auch wieder schön geärgert letzte Woche bei der Bescheinigung vom AG, wie viel da an Steuern weggeht ist krass. Den Vorschlag mit der Heirat finde ich prima, meine Eltern machen das auch so mit den gespiltteten Steuerklassen. Der Unterschied wäre bei uns laut dem Rechner schon sehr hoch (mit dem noch vakanten neuen Job kämen wir sogar bei gut 7.500/Jahr, also 625€ im Monat raus!). Allerdings musst du hier die Kosten der Hochzeitsfeier noch entgegensetzen. Theoretisch könnte man das ja auf dem Papier durchziehen und dann offiziell später eine Feier machen....hm...na das kann ich auch nicht alleine entscheiden :D
Für die FeWo war AirBnB auch mein erster Gedanke, genau nach dem Kredo wie du es geschrieben hast Pascal: Erstmal Preisniveau austesten und Bewertungen sammeln. Theoretisch sollte das Geschäft auch recht einfach über die Bühne gehen, wenn meine Eltern die Gäste in Empfang nehmen und "versorgen", muss ich nichtmal in der Nähe wohnen.
Wenn ich die Kosten der Wohnung aktuell ansetze müssen ja lediglich 200€ im Monat rauskommen, damit es Kostenneutral ist. AirBnB nimmt sich 3% also 206€/Monate. Das sind bei konservativ geschätzten 35€/Nacht 6 Tage im Monat. Wenn ich von einer Belegung von 23% (also gut 7 Tage/Monat) und einem Übernachtungspreis von 60€/Nacht, hätte ich die investierten 25.000€ in etwa 8 Jahren rein. Mit entsprechenden Bewertungen finde ich eine Auslastung von 23% noch recht wenig, was meint ihr? (Reparaturen und Erstausstattung für Gäste, sowie Zusatzkosten durch häufigeres Wäsche waschen etc. habe ich bei den 200€/Monat nicht mitgerechnet, das lässt sich schwer schätzen). Ein Kollege von mir hat ein Ferienhaus im Spreewald und dieses auch nur über AirBnB drin und er ist bei einer Auslastung von gut 90% bei deutlich höheren Preisen. Sicher spielt die Lage eine Rolle, aber ich denke das Umfeld von Dresden ist auch attraktiv.
Schöne Woche euch allen
Rocky
Hallo Rocky,
nur kurz zum Punkt Heirat:
Zwei Menschen sollten sich wirklich sehr gut kennen und schon länger zusammen gelebt haben, bevor Sie heiraten (und ganz besonders zusammen Kinder bekommen). In den ersten ca. drei Jahren, kann man eh nicht klar denken, wenn die Liebe zuschlägt.
Es ist zusammen mit Kindern, das allergrößte Projekt dass Du jemals mit jemand anderem haben kannst. Die Steuerersparnis ist ein Fliegendreck im Vergleich zu dem was (besonders, wenn Kinder mit im Spiel sind schief gehen kann).
Jede dritte Ehe wird wieder geschieden und einige die zusammen bleiben sind alles andere als glücklich und halten nur aus wegen Haus, Kindern und co.
Das heißt, die Chance das es emotional schief geht liegt zusammen mit den unglücklichen Ehen bei ca. 50%.
Alles was Ihr während der Ehe akkumuliert, wird im Falle einer Scheidung durch zwei geteilt inkl. der Rentenpunkte und Betriebsrente. Und "Steuern" sparst Du nur, wenn der andere Partner wenig verdient.
Meine Frau arbeitet nun wieder Vollzeit, seit die Kinder in der Schule sind und wir haben keine Steuerersparnis mehr und ich rate stark davon ab in Richtung Steueroptimierung durch Ehe zu planen, da der arbeitslose Partner sich in Abhängigkeiten begibt, die statistisch die Beziehung belasten (keine Rentenpunkte, emotional aus dem Arbeitsmarkt, im Falle einer Trennung dann eine riesige Belastung, etc.).
Das Ganze ist ein großes Kommitment und ich würde das nur tun, wenn ich mir ganz ganz sicher bin und (rein persönlich) Kinder dazu kommen.
Gerade als Mann kommst Du nun erst langsam in Dein bestes Alter bezüglich Deines "Wertes" auf dem Partnermarkt.
Männer mit Anfang dreißig stehen bei Frauen statistisch so hoch im Kurs wie Frauen bei Männern mit Anfang zwanzig.
Das kann man beklagen oder anfeinden aber es ist das natürliche Paarverhalten des Menschens (wenn keine weiteren Einflüsse wie Reichtum oder Ruhm ( besonders bei Männern) oder ein deutlicher Attraktivitätsunterschied (besonders bei Frauen) im Spiel sind).
Frauen mit dreißig haben eine ganz andere Motivation zu heiraten als ein Mann im gleichen Alter.
Denke gut darüber nach, denn Du hast nur dieses eine Leben.
Schönen Tag!
Hey Maschinist,
ich gebe dir definitv recht: man sollte sich sehr gut kennen, länger zusammen gelebt haben und sich sicher sein. Es sollte auf keinen Fall so rüber kommen, dass ich das nur machen würde, um Steuern zu optimieren. Ich wollte auf den angesprochenen Punkt von Pascal eingehen und ich kann mir das mit dieser Frau in Zukunft sehr gut vorstellen.
Eine gegenseitige Abhängigkeit ist nicht das angestrebte Ziel. Man soll ja auch nicht zusammen sein, weil man den anderen braucht/benötigt, um zu leben. Zumal die Vorteile auch nur in der aktuellen Situation so gravierend wären, da sie noch studiert und ich Vollzeit arbeite und gut verdiene. In ca. 2 Jahren nach ihrem Studium wird sie genau so gut oder besser verdienen. Aber das Thema Familie (Heirat, Kinder, Traumhaus) wäre vorher aus meiner Sicht zwar sehr wünschenswert, aber anhand der Fakten nicht realistisch.
Danke dir dennoch für die erfahrenere Sichtweise. Ich denke hier ist Fingerspitzengefühl gefragt: die gemeinsame Zukunft planen und sich gemeinsame Ziele setzen und diese auch gemeinsam erreichen wollen, aber stets im Auge behalten, dass die Beziehung noch sehr jung ist und sich Baustellen zeigen werden. Wichtig ist in meinen Augen aber auch das ganze positiv zu sehen und nicht von vornherein die Einstellung zu vertreten, dass es mit 50% Wahrscheinlichkeit nicht klappen wird. Man führt ja keine Beziehung, weil man davon ausgeht, dass es nicht funktioniert ;)
Wir hier in der Freiheitsmaschine sind grundsätzlich super optimistisch aber wir planen konservativ.
Dadurch werden wir am Ende bei unseren Projekten fast immer positiv überrascht.
Bezüglich Ehe wird Deine natürlich halten und Ihr beide werdet auf einer Welle des Glücks und Zufriedenheit durch das Leben getragen.
Um das noch besser genießen zu können, sprichst Du mit Deiner Partnerin schon im Vorfeld über eure langfristigen Ziele und Wünsche. Niemand versucht dabei den anderen zu überreden und finanziell seid Ihr Beide (!) grundsätzlich so aufgestellt, dass euch Beiden (!) im Falle einer Scheidung (die natürlich nie bei euch Auftritt) rein gar nichts passieren kann.
Ihr handelt dadurch immer aus einer Position der Stärke heraus und seid dadurch noch mehr gleichberechtigte Partner und wisst beide, dass der andere mit euch zusammen sein will und nicht zusammen sein muss.
;-)
So stelle ich mir das vor. Klingt doch gleich viel motivierender ;)