@m-can mein Tipp wäre, weil was FakeNews angeht, die USA uns noch mal ein paar Schritte voraus sind.
Jeder versucht sich seinen eigenen Vorteil zu verschaffen. Ist das so viel anders als Apple, Google, Amazon, VW etc.? Wollen wir Privatisierungen bzw. den Kapitalismus abschaffen? Oder nur im Gesundheitssystem? Oder welche Idee hast du?
Eigentlich zeigt das doch nur, dass wir auch letztes Jahr nicht die betreibbare Bettenanzahl hatten, die wir bräuchten bzw. die ausgewiesen wurde.
Nach meinem Verständnis sollten Zuschüsse/Zuwendungen zweckgebunden sein und mit dem Geld sollten tatsächlich entstandene Kosten gedeckt werden. Im Bereich der Kosten für Intensivplätze hast Du sicherlich den besseren Einblick, aber ich gehe davon aus, dass es sich bei einem nicht unerheblichen Anteil der Kosten um Personalkosten handelt. Im Ergebnis wurden daher Zuschüsse erteilt für Personalkosten, die gar nicht aufgewendet wurden. Das Argument, wonach Personal bei Bedarf kurzfristig organisiert werden könne, ist angesichts des grundsätzlichen Mangels an Pflegepersonal nicht schlüssig (das Personal würde dann ja anderer Stelle fehlen).
In diesem Zusammenhang könnte man natürlich auch wieder erwähnen, dass die Politik durch die Änderung des Krankenhausfinanzierungsgesetzes Ende 2020 im Ergebnis finanzielle Anreize bot, wenn Krankenhäuser die Anzahl der Intensivplätze reduzierten (Aspekt „75%ige Auslastung“).
Aus meiner Sicht ist das Alles sehr widersprüchlich, aber politisch gewünscht oder zumindest geduldet.
Ich sehe da wenig Unterschiede zu gewissen Konzernen, die Coronahilfen abgreifen und dann später Dividenden auszahlen. Oder man müsste das Thema der Bankenrettung während der Finanzkrise wahrscheinlich nochmal neu diskutieren (wobei ich da langsam auf dünnes Eis komme, habe mich nicht so viel damit beschäftigt). Vor über 20 Jahren hat man sich politisch für den Weg entschieden und das gesellschaftlich mindestens toleriert und here we are.
Ich weiß leider nicht genau, ob Intensivstationen profitabel arbeiten. Bei der Notaufnahme und Kinderklinik weiß ich, dass das nicht der Fall ist. Und ich weiß, dass unser Klinikum 2020 nach langer Zeit wieder ein Minus erwirtschaftet hat, weil OPs scheinbar auf jeden Fall mehr Geld (netto) bringen als Intensivpatienten.
Zentrale Zugänge (ZVK) kosten z.B. 50-100€, Dialysekatheter 200-250€. Medikamente sind aufsummiert wahrscheinlich auch hundert(e) € jeden Tag. Ich glaube, die Personalkosten sind relativ gesehen nicht viel höher als auf der Normalstation, da man auch teureres Zeug benutzt. Insgesamt sind die Kosten natürlich deutlich höher.
Natürlich suchen sich die KH, die angehalten sind möglichst viel Profit zu machen, die Schlupflöcher in den gesetzlichen Regeln heraus. Genauso wie praktisch jedes börsennotierte Unternehmen das auch tun würde. Wie war das mit Adidas und Miete zahlen?
Wenn man der Meinung ist, dass man mit Gesundheit anders umgehen sollte. Dann bitte nicht vor Krankenhäusern gegen Ärzte oder Corona protestieren (wie @reblaus mal gepostet hat) sondern für eine Veränderung des Gesundheitssystems. Wenn alle die aktuell so vehement gegen Corona(maßnahmen) protestieren, sich so einsetzen würden, würde man sicherlich einiges verändern können.
Mir ist auch klar, dass wirtschaftlich ausgerichtete Krankenhäuser die gesetzlichen Möglichkeiten ausschöpfen, aber das ändert nichts an meiner Einschätzung. Entweder ein Krankenhaus hat z.B. das Personal und die medizinische Ausstattung für eine bestimmte Anzahl an Intensivplätzen oder halt nicht. Plätze auszuweisen, wenn ich den Bedarf nicht jederzeit decken kann, ist genau so falsch wie Plätze zu reduzieren, wenn ich eigentlich mehr Intensivpatienten versorgen könnte.
Zu den Protesten
Der Unmut richtet sich insbesondere gegen unsere Politik und nach meiner Kenntnis geht „die Mitte unserer Gesellschaft“ in friedlicher Absicht auf die Straße, insbesondere auch vor dem Hintergrund des Themas „Impfpflicht“.
Schönen Sonntag noch.
Mir ist auch klar, dass wirtschaftlich ausgerichtete Krankenhäuser die gesetzlichen Möglichkeiten ausschöpfen, aber das ändert nichts an meiner Einschätzung. Entweder ein Krankenhaus hat z.B. das Personal und die medizinische Ausstattung für eine bestimmte Anzahl an Intensivplätzen oder halt nicht. Plätze auszuweisen, wenn ich den Bedarf nicht jederzeit decken kann, ist genau so falsch wie Plätze zu reduzieren, wenn ich eigentlich mehr Intensivpatienten versorgen könnte.
Sehe ich ähnlich, ist aber wie gesagt kein exklusiv KH-betreffendes Phänomen. Sich nur in dem Bereich zu beschweren, würde ich als zu einseitig betrachten. Habe, als das erstmals thematisiert wurde, extra für unser KH nachgeschaut, da gab es keine Änderung der Bettenzahl. Lediglich zu Ostern diesen Jahres wurden Ärzte, die für die 2. Welle geholt wurden, wieder abgezogen in andere Bereiche, wodurch 2 Betten weggefallen sind. Das ist seit Anfang dieser Woche wieder rückgängig gemacht worden. Wir haben wieder 2 Betten mehr. Darunter leidet aber die Facharztweiterbildung der Kollegen.
Zu den Protesten
Der Unmut richtet sich insbesondere gegen unsere Politik und nach meiner Kenntnis geht „die Mitte unserer Gesellschaft“ in friedlicher Absicht auf die Straße, insbesondere auch vor dem Hintergrund des Themas „Impfpflicht“.
Habe ich nichts gegen. Ob man dafür gelegentlich Fackeln braucht oder ob Krankenhäuser dafür der richtige Ort sind…
Schönen Sonntag noch.
Danke. Schönen 4. Advent!
Die ganzen Intensivbetten-Diskussion ist doch nur eine Ablenkungsstrategie, um vom eigenen Unwillen abzulenken, mit der Impfung seinen gesellschaftlichen Beitrag zum Überwinden der Pandemie zu leisten. Fakt ist, dass die Betten aktuell nicht da sind, und sie auch nicht kurzfristig hervorgezaubert werden können, weil das Pflegepersonal fehlt. Auch deshalb, weil das Intensiv-Pflegepersonal über die letzten zwei Jahre ausgebrannt ist. Und selbst wenn wir unlimited Intensivbetten hätten, so würden in mehr Intensivbetten bei höherer Inzidenz auch mehr Leute sterben. So einfach ist das, und wenn die Leute langsam kein Verständnis mehr für die gesunden Impfverweigerer aufbringen, dann sollte euch das nicht allzu sehr wundern.
Eindeutig der Klimawandel.
Eindeutig der Klimawandel.
Eindeutig die Impfung?
Ich lege meine Argumente dar. Dabei habe ich den Klimawandel noch nie erwähnt. Falls du an einem Austausch interessiert bist, kannst du auf meine Argumente eingehen und sie widerlegen oder eine andere Sichtweise auf diese Argumente einbringen. Ansonsten brauchst du dich nicht wundern, falls die Diskussion ohne dich stattfindet (Titel: Corona COVID-19 Thread). Das gleiche gilt dann im größeren Rahmen für den gesellschaftlichen Diskurs und am Ende wird deine/eure Meinung komplett übergangen und es gibt eine Impfpflicht. Es gibt meiner Meinung nach gute Gründe, warum es die nicht geben sollte, aber (praktisch) keine guten Gründe, warum ein Ü60-Jähriger nicht geimpft ist.
Zur Korruption:
Glaubst du die AfD oder wenn auch immer du gewählt hast, würde es besser machen? Oder Anarchie wäre besser? Es wird immer überall zu jeder Zeit Menschen geben, die Macht ausnutzen werden. Das wird in Mexiko auch nicht anders sein. Da sind es vielleicht andere Themen.
Vorhin geboostert worden, 3. mal Biontech. Jetzt noch der Sohnemann die Zweitimpfung zwischen den Jahren, dann kann Omikron kommen.
@m-can du siehst uberall Korruption und Beweise für deine Behauptungen, tatsächlich sind es nur suboptimale (?) Anreizstrukturen und ganz viel bewusstes Missverstehen.
Zum Thema 75% Auslastung, z. B.: https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/intensivbetten-wie-corona-leugner-krankenhaeuser-diskreditieren,SWdiZps
Danke für den Link @feivel2000
„Wie viel Pflegepersonal für die Betreuung eines Intensivpatienten vorhanden sein muss, ist in der Pflegepersonal-Untergrenzen-Verordnung (PPUGV) geregelt. Als die Verordnung 2019 in Kraft trat, galt für die Intensivstation das Verhältnis 2,5 Patienten pro Pflegekraft in der Tagschicht und 3,5 in der Nachtschicht.
Nach Beginn der Corona-Pandemie waren die Pflegepersonaluntergrenzen auf den Intensivstationen bis zum August 2020 ausgesetzt, um auf besondere Belastungen vorbereitet zu sein. Zwischenzeitlich konnten Intensivpatienten auch von weniger Personal betreut werden als eigentlich gesetzlich vorgeschrieben. Von Mitte März bis Ende April stieg die Zahl der betreibbaren Betten auf mehr als 30.000 an. Am 1. August 2020 wurden die Untergrenzen wieder in Kraft gesetzt. Seit dem 1. Februar 2021 gilt ein Schlüssel von 2 bzw. 3 Patienten pro Pflegekraft.„
V.a. dieses Aussetzen der Untergrenze hat viele, mit denen ich gesprochen habe, nachhaltig verärgert und desillusioniert. Dafür hatte man jahrelang gekämpft.
"Niemand musste bis zum 13. Dezember (Untersuchungszeitraum der Studie) aufgrund eine Infektion mit Covid-19 ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Der Berliner Virologe Christian Drosten schlussfolgerte anhand der Studien-Ergebnisse, dass Omikron auch bei Geimpften größtenteils symptomatische Fälle auslösen kann. "Sieht mir nicht nach einer milderen Erkrankung aus", twitterte er. Auf eine spätere Nachfrage präzisierte er, dass er bei "weniger Husten, weniger Fieber", von einer milden Erkrankung sprechen würde."
Ist der auf Drogen? NULL KKH-Einweisungen, Husten und Schnupfen und der schon bei der Schweinegrippe gescheiterte Spinner labert noch von Gefährlichkeit? Wer stoppt solche Impffaschisten?
Zum Glück wachen die Doitschen langsam auf: "Corona-Maßnahmen: Zehntausende bei Demonstration in Nürnberg" Alle Termine unter https://terminkalender.top/pc.php
Man könnte fast glauben, eine Omikrönchen-Ausbreitung soll verhindert werden, weil sonst der Spuk der sogenannten "Pandemie" schnell vorbei wäre! NULL KKH-Einweisungen! Was will man denn mehr?
"Allerdings zeigen alle Modelle, dass Boosterimpfungen alleine keine ausreichende Eindämmung der Omikronwelle bewirken, sondern zusätzlich Kontaktbeschränkungen notwendig sind." Tja, vielleicht hilft es, den "Experten"rat in die Wüste zu schicken? https://www.bundesregierung.de/resource/blob/997532/1992410/7d068711b8c1cc02f4664eef56d974e0/2021-12-19-expertenrat-data.pdf?download=1
COVID 2020 4. häufigste Todesursache (obwohl man nur 9 Monate daran sterben konnte). Mit COVID-Verstorbene ausdrücklich nicht eingerechnet (17%, s.u.).
EDIT: Die Erklärungen unten sind aus dem Juli diesen Jahres, daher sind die Zahlen nicht so aktuell wie die Zahlen in den Graphiken. Das ist vom November diesen Jahres: "An COVID-19 als Grundleiden verstarben 2020 in Deutschland insgesamt 39 758 Menschen. Damit war COVID-19 bei 4,0 % aller Verstorbenen die ausschlaggebende Todesursache. In dieser Zahl sind diejenigen Fälle nicht enthalten, in denen COVID-19 von der leichenschauenden Ärztin beziehungsweise dem leichenschauenden Arzt auf dem Totenschein als Begleiterkrankung dokumentiert wurde." Dient lediglich der Verdeutlichung, warum tägliche Todeszahlen vom RKI und die Todesstatistik nicht 100% zusammenpassen. 85% war in etwa auch als Grundleiden COVID die Todesursache bei autopsierten Patienten, wenn ich mich richtig erinnere.
"COVID-19-Sterbefälle werden auf zwei Meldewegen erfasst: Zum einen über die amtliche Todesursachenstatistik, zum anderen über die Meldepflichten nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG). Das Robert Koch-Institut (RKI) und die Landesgesundheitsbehörden veröffentlichen COVID-19-Sterbefallzahlen nach dem IfSG.
Die Unterschiede in den beiden Dokumentationsformen führen dazu, dass die Fallzahlen der COVID-19-Sterbefälle in beiden Statistiken nicht identisch sind.
1. Die Datenbasis differiert in beiden Statistiken. In die Todesursachenstatistik gehen alle COVID-19-Fälle ein, die auf der Todesbescheinigung einen entsprechenden Eintrag haben. Die Todesursachenstatistik unterscheidet nach nachgewiesenen (U07.1) und Verdachtsfällen (U07.2) sowie nach Grundleiden und Begleiterkrankung. In die unikausale Jahresstatistik der Todesursachenstatistik gehen nur die Fälle mit Grundleiden ein, während in den Monatsberichten der Todesursachenstatistik auch jene Sterbefälle nachrichtlich ausgewiesen werden, bei denen COVID-19 als Begleiterkrankungen auftrat. [...]
2. In der Todesursachenstatistik ist die Unterscheidung zwischen den an und den mit COVID-19 Verstorbenen wesentlich. In der Todesursachenstatistik wird das Grundleiden (verstorben an) anhand aller Angaben auf der Todesbescheinigung auf Basis des Regelwerks der WHO bestimmt. Jedoch kann es insbesondere bei fehlerhaften oder unvollständigen Todesbescheinigungen schwierig sein, beide Gruppen verlässlich voneinander abzugrenzen. Bei den Statistiken nach dem IfSG findet eine solche Unterscheidung nicht immer statt."
"WIESBADEN – Bei insgesamt 36 291 Todesbescheinigungen war im Jahr 2020 laut vorläufigen Daten der Todesursachenstatistik COVID-19 als Erkrankung vermerkt. In 30 136 Fällen war dies die Todesursache, in den anderen 6 155 Fällen war es eine Begleiterkrankung. Nach diesen ersten vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) starben somit in 83 % dieser Fälle die betroffenen Personen an COVID-19 als sogenanntem Grundleiden, das heißt die Krankheit war die für den Tod verantwortliche Todesursache. In 17 % der Fälle starben die Personen mit COVID-19 als Begleiterkrankung, jedoch an einem anderen Grundleiden."