Mal eine (sehr persönliche) Frage an die bisher noch nicht Geimpften hier:
Wie sieht denn eure Strategie bzgl. Corona aus? Ich bin ja inzwischen auch stark für das Prinzip Eigenverantwortung solange die Krankenhäuser mit der Patientenanzahl zurecht kommen, wonach es aktuell ganz im Gegensatz zu März-Mai aussieht. Allerdings sieht man ja konstant relativ hohe Inzidenzzahlen z.B. in GB nach Öffnung. Wollt ihr dann abwarten bis ihr euch angesteckt habt oder hofft ihr aktuell noch, dass ihr um eine Ansteckung herumkommt bis euch die Langzeiterfahrungen des Impfstoffs ausreichen?
Bei vollständiger Öffnung mit vollen Fitnesstudios, Kinos, Discos oder Schwimmbädern ohne Maske, Tests etc. fände ich das ziemlich illusorisch...oder wollt ihr euch dann doch selbstständig einschränken und solche Plätze meiden?
Gerne auch als PM, falls man sich nicht öffentlich äußern möchte. Aber wenn man hier sowas nicht diskutieren kann, dann wüsste ich nicht wo sonst...daher bitte auch niemanden für seine persönliche Meinung verurteilen, falls tatsächlich öffentliche Antworten gepostet werden ?
Zur Politik: Ich habe nicht verstanden, warum mitten in die britische Mutation rein gelockert wurde, aktuell verstehe ich nicht mit welcher Begründung die Maßnahmen nicht gelockert werden. Haben die Wahlen möglicherweise etwas damit zu tun (im März Wahl in mehreren Bundesländern, man wollte viel versprechen, aktuell traut man sich nicht zu öffnen, um möglicherweise kurz vor der Bundestagswahl hohe Zahlen und schlechte Presse zu haben)? Für die Coronamaßnahmen ist es sicherlich insgesamt nicht förderlich, dass wir Wahljahr haben...die Impfung soll wahrscheinlich möglichst breit durchgesetzt werden, damit die Poliktiker sich keine schlauen anderen Konzepte überlegen müssen.
@radoslaw Warum keine AK-Tests gemacht werden vor der Impfung. Das ist bei Impfungen generell unüblich, da die Kosten höher sind als einfach zu impfen. Tetanus z.B. wird nach Verletzung einfach geimpft, außer die Impfung ist nachweislich <5-10 Jahre her. Auch bei den anderen Impfungen werden ja keine Titer bestimmt, sondern in regelmäßigen Abständen einfach erneut geimpft. Ein Kollege hat aus Interesse seinen Titer nach Coronaimpfung bestimmen lassen, dafür hat er etwa 40-50€ bezahlt, wenn ich mich richtig erinnere. Wenn die Zahlen im Internet stimmen, kosten 2 Impfungen mit BioNTech ca. 35€, also selbst bei dieser vergleichsweise teuren Impfung ist es kostengünstiger einfach zu impfen. Was hätte es den letztendlich auch für eine Konsequenz? Empfohlen wird eine Impfung 6 Monate nach Infektion aktuell sowieso (seit neuestem sogar bereits nach 4 Wochen).
@m-can Es gibt auch Politiker, die für sofortige Öffnungen eintreten. Extreme Schlagzeilen erzeugen mehr Aufmerksamkeit -> Klicks -> Profit... damit bekommen auch schwachsinnige Ideen, wie die Schließung der STIKO Aufmerksamkeit.
@maschinist Zitat: "Krass
Nach den Learnings der letzten 18 Monate vermute ich, dass ein guter Teil der Bevölkerung mitmachen würde, unter dem Motto: "wer nichts zu verbergen hat, braucht sich doch keine Gedanken zu machen / hast Du etwas etwas zu verbergen"..."
Nur weil ich den Sinn in gewissen Maßnahmen (Maske, Tests, etc.) gesehen habe, heißt das nicht, dass ich mich gerne überwachen lassen würde. Auch der seit diesem Monat für den Perso beschlossene Fingerabdruck gefällt mir nicht.
@yok Ganz unkritisch würde ich Kinder und Schwangere auch nicht impfen, jedes medizinische Produkt hat potenziell Nebenwirkungen, sind ja keine Globuli (der Seitenhieb in die Richtung musste sein ? ) und damit muss Nutzen-Risiko-Verhältnis stimmen. Ich persönlich sehe in der Impfung ein niedriges Risiko (bin ja selbst geimpft, obwohl weit außerhalb jedweder Risikogruppe), aber man sollte das trotzdem nicht vergessen. Komfortabel für uns, dass andere Länder bei der Impfung so Gas geben und die Datenlage für uns bereits deutlich besser ist, sobald bei uns die jeweiligen Gruppen geimpft werden (dürfen).
Bin 51 Jahre alt, ungeimpft und bereit für eine Corona Infektion.
Jeder, der seine Kinder impft, tut das ganz unkritisch, ne?
Bin 51 Jahre alt, ungeimpft und bereit für eine Corona Infektion.
Aus Interesse: Wie hast Du zu Deiner Entscheidung gefunden? Hast Du das eher wissenschaftlich oder "emotional" angegangen? Welche Faktoren hast Du wie bewertet?
Ich frage, da ich eher der "wissenschaftliche" Typ bin (Studien wälzen, Excel Tabelle mit Wahrscheinlichkeiten durchdekliniert, etc) und meine Herangehensweise bei deutlich geringeren Alter und voller Gesundheit ein anderes Ergebnis ergibt. Bin ernsthaft an einem Austausch interessiert, das soll keine suggestive Antwort sein.
@yok
Das würde ich niemandem unterstellen und dir nach allem, was ich hier so von dir gelesen habe, erst recht nicht. Wahrscheinlich bist du in Bezug auf Kinder deutlich besser informiert als ich. Wenn ich jedoch deine Aussage "Ich bin zwar sehr dafür, die Kinder sofort zu impfen, [...]" auf die Goldwaage lege, dann würde ich entgegnen, es gibt gute Gründe für die Impfung von Kindern (ab wieviel Jahre meinst du eigentlich?) aber auch gute Gründe dagegen und bleibt dann am Ende eine Ermessensentscheidung der Eltern mit Mitspracherecht von (reifen) Jugendlichen. Solange das Ganze als off-label-use läuft auch wegen haftungsrechtlichen Fragen. Auch wenn ich, wie gesagt, nur von einem verschwindend geringem Risiko durch die Impfung ausgehe. Eventuell kannst du mir beantworten, wer eigentlich die Impfungen für Kinder bezahlt?
Danke für deine Antwort! Ich interpretiere deine Aussage, als pro Eigenverantwortung mit rascher Öffnung und dann halt schauen, was passiert. Bitte korrigieren, falls ich damit falsch liege.
Du hast mich da vielleicht auch etwas überspitzt verstanden. Ich rede hier nicht dem off-label use für gesunde Kinder das Wort, über Schwangere hab ich schon gar nichts gesagt (weil nicht damit beschäftigt). Meine Tochter wurde mit 14 geimpft (also ganz normal mit EMA-Zulassung), sie ist grösser als so manche Erwachsene, ich sehe da keine generell andere Kategorie als eine Impfung für 16-jährige. Unser Haupt-Gedankengang ist der folgende: Die Nebenwirkungen der Impfung sind mit grosser Wahrscheinlichkeit durch das S-Protein verursacht. Daher sollten alle Impfnebenwirkungen ähnlich, aber seltener als die Covid-Wirkungen sein, was aus meiner Sicht die Datenlage gut hergibt. S-Protein wird bei der Impfung dosiert und zeitlich sehr begrenzt gegeben, bei der Infektion selbstvermehrend und potentiell völlig unkontrolliert. Da im Winter wahrscheinlich die flächendeckende Durchseuchung an den Schulen stattfinden wird, wäge ich Impfnebenwirkungen eins zu eins gegen Infektionsnebenwirkungen. Für Kinder zu vermeiden sind long Covid, Organschäden z.B. an Lunge oder Herz und vor allem PIMS nach der ungeimpften Infektion.
Für die unter 12-jährigen sollte selbstverständlich das Ende der laufenden Studien und eine Zulassung abgewartet werden. Ich mache mir da aber keine Sorgen, dass die Jüngeren die Impfung nicht vertragen würden, da sie ja ein super Immunsystem haben und auch sonst jede Menge Impfungen erfolgreich bekommen. Allenfalls die Dosierung könnte aufgrund des generell geringeren Körpergewichts vielleicht reduziert werden.
Bezahlt hat die Impfung natürlich, so wie auch die von uns Eltern, der Staat. Die Kinderärztin hat gemauert, weil sie die Haftung nicht tragen wollte. Sie hat sogar einen Spruch abgelassen, der mein Vertrauen in ihre wissenschaftliche Denkweise erschüttert hat, auch wenn er als Witz gemeint war ("Nicht, dass du nachher das Abi nicht schaffst... (als Impffolge)." Deshalb sind wir ins Impfzentrum gegangen, dort haftet der Staat für potentielle Schäden.
(...) Solange das Ganze als off-label-use läuft auch wegen haftungsrechtlichen Fragen. Auch wenn ich, wie gesagt, nur von einem verschwindend geringem Risiko durch die Impfung ausgehe. Eventuell kannst du mir beantworten, wer eigentlich die Impfungen für Kinder bezahlt? (...)
Ein Off-Label-Use liegt vor, wenn ein Mittel außerhalb des in der Zulassung beantragten und von den Genehmigungsbehörden genehmigten Gebrauchs verwendet wird. Der Biontech-Impfstoff ist ab 12 Jahren uneingeschränkt zugelassen (damit z.B. auch für Schwangere) und auch die STIKO-Empfehlungen stehen einer Verwendung ab 12 Jahren nicht allgemein entgegen.
"Wenn Ungeimpfte von Geimpften gehänselt werden, sei das "vielleicht zu akzeptieren", findet Bildungsminister Heinz Faßmann."
Leute, die sich öffentlich so artikulieren, sollten mit ihrem Privatvermögen für Impfschäden haften, die bei Personen auftreten, die nicht zur Risikogruppe gehören, sich aber aufgrund solcher Aussagen impfen lassen.
@radoslaw Warum keine AK-Tests gemacht werden vor der Impfung. Das ist bei Impfungen generell unüblich, da die Kosten höher sind als einfach zu impfen. Tetanus z.B. wird nach Verletzung einfach geimpft, außer die Impfung ist nachweislich <5-10 Jahre her. Auch bei den anderen Impfungen werden ja keine Titer bestimmt, sondern in regelmäßigen Abständen einfach erneut geimpft. Ein Kollege hat aus Interesse seinen Titer nach Coronaimpfung bestimmen lassen, dafür hat er etwa 40-50€ bezahlt, wenn ich mich richtig erinnere. Wenn die Zahlen im Internet stimmen, kosten 2 Impfungen mit BioNTech ca. 35€, also selbst bei dieser vergleichsweise teuren Impfung ist es kostengünstiger einfach zu impfen. Was hätte es den letztendlich auch für eine Konsequenz? Empfohlen wird eine Impfung 6 Monate nach Infektion aktuell sowieso (seit neuestem sogar bereits nach 4 Wochen).
Dann sind es also rein wirtschaftliche Aspekte. Der Punkt, dass die aktuellen Impfstoffe auf einer neuen, bisher langfristig unerforschten Technologie entsprechen basieren, wird also nicht berücksichtigt.
Wieso ich überhaupt auf diese Frage gekommen bin: Ich bin Studienteilnehmer der Langzeitstudie "Leben in Deutschland". In dem Zusammenhang gab es im Oktober/November 2020 eine Zusatzumfrage zum Thema Corona. Teil davon war, sich Blut aus der Fingerkuppe abzunehmen, um festzustellen, ob ich bereits Corona hatte. Das Ergebnis war negativ.
Wenn ich bereits Corona gehabt hätte, würde ich auf mein Imunsystem vertrauen. Also darauf, dass es mich auch vor Virusvarianten schützt, auch wenn im Blut keine Coronaantikörper mehr vorhanden sind. Ich denke so, auch wenn mir klar ist, dass es bei Grippe jedes Jahr andere Virusverianten gab und Empfehlung an vulnerable Gruppen ist, sich jedes Jahr impfen zu lassen.
Hierzu ist meiner Meinung nach aktuell viel zu wenig bekannt. Wenn es doch Erkenntnisse dazu gäbe, würde das die Impfkampagne stören.
Ernst gemeinte Frage: Auf welchen wissenschaftlichen Grundlagen basiert die Empfehlung, als Genesener sich 6 Monaten bzw. nun bereits 4 Wochen nach Genesung impfen zu lassen? Mangelnder Schutz der Genesenen vor den Virusvarianten? Gibt es hierzu wissenschaftliche Erkenntnisse?
@yok Danke für die ausführliche Antwort. Triffst damit absolut meine Argumentationsweise pro Impfung! Schwangere und Kinder habe ich zusammengefasst, weil in Medikamentenstudien normalerweise unterrepräsentiert bis nicht vorhanden. Hast Recht, dass du davon nicht gesprochen hast.
Meine Frage bezieht sich darauf, dass i.d.R der G-BA die Bezahlung durch die Krankenkassen entscheidet. Bisher dachte ich unabhängig von der Zulassung der EMA. Diesbezüglich habe ich beim G-BA nichts gefunden.
siehe: https://www.g-ba.de/themen/arzneimittel/schutzimpfungen/
Finde die Lösung mit den Impfzentren aber sehr elegant.
@nikolas AstraZeneca ist auch ab 18 Jahre zugelassen, empfohlen aber inzwischen erst ab 60 Jahre. V.a. als junge Frau würde ich daher trotzdem lieber einen anderen Impfstoff nehmen. Bin da rechtlich auch viel zu wenig in der Materie drin, wer wie haftet im Zweifelsfall, weil es auch nicht meine Baustelle ist.
Wie sieht denn eure Strategie bzgl. Corona aus? Ich bin ja inzwischen auch stark für das Prinzip Eigenverantwortung solange die Krankenhäuser mit der Patientenanzahl zurecht kommen, wonach es aktuell ganz im Gegensatz zu März-Mai aussieht. Allerdings sieht man ja konstant relativ hohe Inzidenzzahlen z.B. in GB nach Öffnung. Wollt ihr dann abwarten bis ihr euch angesteckt habt oder hofft ihr aktuell noch, dass ihr um eine Ansteckung herumkommt bis euch die Langzeiterfahrungen des Impfstoffs ausreichen?
Bei vollständiger Öffnung mit vollen Fitnesstudios, Kinos, Discos oder Schwimmbädern ohne Maske, Tests etc. fände ich das ziemlich illusorisch...oder wollt ihr euch dann doch selbstständig einschränken und solche Plätze meiden?
Die medizinischen Fakten sehen für meine Altersklasse mit Stand 12.08.2021 so aus: Von 3,8 Millionen dem RKI gemeldeten Coronainfektionen in Deutschland sind bis dahin 488 Männer in meiner Altersklasse gestorben. Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1104173/umfrage/todesfaelle-aufgrund-des-coronavirus-in-deutschland-nach-geschlecht/
Ich bedauere zutiefst jeden Todesfall aufgrund von Corona. Selbst in meinem Verwandtenkreis gab es einen, allerdings war diese Person in viel höherem Alter, mit langjährigen respiratorischen Vorerkrankungen und zu einem Zeitpunkt gestorben, als es noch keine Impfung gab. Daher auch meine Empfehlung, dass sich Personen, die im Risiko stehen, sich impfen lassen sollten.
In meiner Altersklasse sind es jedoch 0,01% Tote unter den 3,8 Millionen Infizierten. Das Risiko überhaupt, dass ich in meiner Altersgruppe an Corona sterbe, liegt ebenfalls per RKI bei 0,1%. Quelle von Mitte April 2021: https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/wie-viele-menschen-sterben-an-corona/
Zu diesen 488 Toten gehören jedoch mit Sicherheit Personen, die zur Risikogruppe gehören: Raucher, Diabetiker, Personen mit Atemwegs- oder sonstigen Erkrankungen, Personen, die besonders exponiert waren, sich mit Corona anzustecken. All das trifft auf mich nicht zu, deshalb schätze ich mein persönliches Sterberisiko aufgrund Corona noch geringer ein.
Weshalb sollte ich mich bei diesen Wahrscheinlichkeiten aus diesen rein medizinischen Gründen mit einem Impfstoff impfen lassen, dessen neue Technologie bisher kaum langfristig erforscht ist? Wenn ich von meiner Hoffnung ausgehe, dass mir noch einige Jahrzehnte an Lebenszeit vergönnt sind, bedeutet das eben auch, dass noch genug Zeit dafür ist, dass sich Langfristfolgen zeigen können. Das ist das Ergebnis meiner rein auf medizinischen Fakten basierenden Risikoabwägung.
Das Risiko, im Straßenverkehr aufgrund eines nicht verschuldeten Unfalls zu Schaden zu kommen, schätze ich um ein Vielfaches höher ein.
Die oben zitierten Wahrscheinlichkeiten sind Zahlen, die sich nunmehr seit über 1,5 Jahren verfestigt haben. Umso enttäuschender, dass mit den Bund-Länder-Beschlüssen vom 10.08.2021 und durch stimmungsmachende Äußerungen wie die des Herrn Faßmann, Menschen, die wie oben beschrieben nicht im Risiko stehen, in die Impfung gedrängt werden.
Meine Strategie seit Beginn der Pandemie, basierend auf rein diesen medizinischen Fakten und dessen Wahrscheinlickeiten, ist wie folgt: Ich nehme Corona ernst und halte die AHAL-Regeln ein, aus Solidarität für Andere, die im Risiko stehen, aber auch aus Selbstschutz.
Sollte ich mich mit Corona infizieren, ist das nicht erwünscht, denn wer erkrankt schon gern? Jedoch werde ich es zu 99,9% bzw. zu 99,99% überleben. Ich werde mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch keinen schweren Fall entwickeln, also auch niemandem ein Intensivbett wegnehmen. Sollte sich dennoch das Sterberisiko von 0,01% bzw. 0,1% realisieren, dann ist es eben so.
@radoslaw Zumindest ist es bei den anderen Impfstoffen so. Da die offizielle Position ist, dass die Impfstoffe relativ unbedenklich sind, wäre das zumindest meine Vermutung. Aber ich spreche ja nicht für die Entscheider dieses Landes. Auch meine Position ist aktuell, dass Impfung weniger schädlich ist als die Infektion (yok hat die Abwägung ganz gut beschrieben, ansonsten habe ich im anderen COVID-Thread mal die wichtigen Bestandteile aufgezählt). Natürlich kann auch ich mich irren. Die neue Technik schreckt mich dabei jetzt nicht so stark, selbst wenn tatsächlich RNA in den Zellkern gelangen könnte. Für Viren ist ja bereits bekannt, dass sie in die menschliche DNA eingebaut werden/sich selbst einbauen und sogar Tumore verursachen können (v.a. bei DNA-Viren z.B. HepB (Leberkrebs), EBV (Lyphome) etc.) von daher habe ich dann auch hier lieber nur einen Teil als das ganze Genom...aber ich kann natürlich Skepsis verstehen. Die Skepsis wird wahrscheinlich nie ganz verschwinden. Ich meine wie lange gibt es den Masernimpfstoff schon. Auch dort gab es Studien zu angeblichen Nebenwirkungen (Autismus) unabhängig von echten Nebenwirkungen. Wie wird wohl die Skepsis gewesen sein, als man das erste Mal mit Impfungen überhaupt angefangen hat? "Wie ihr wollt mich als Gesunden mit Kuhpocken vergiften, damit ich die echten Pocken nicht bekomme?" Da sind wir heutzutage mit kontrollierten Studien, Nachverfolgung nach Zulassung etc. bereits deutlich weiter. Und wenn ich den Vergleich ziehen darf, i.d.R. verlaufen z.B. Masern schwerer umso älter man ist (abgesehen von SSPE), trotzdem wird man mit einem Jahr geimpft.
Meiner bescheidenen Meinung nach wird das Virus uns irgendwann die Wahl abnehmen, weil irgendwann jeder mal Kontakt haben wird. Entweder vorher geimpft oder ungeimpft. Natürlich unter der Prämisse, dass die Impfung zumindest einen gewissen Schutz vor Infektion bietet. Weitere Forschung ist natürlich trotzdem gut.
Woher die Empfehlung mit 4 Wochen kommt, kann ich nicht sagen, habe es nur beim RKI gelesen.
EDIT: Der Tod ist natürlich ziemlich endgültig. Aber es reicht ja schon, dass die Organe z.B. Lunge angegriffen werden und man dann auf Dauer Luftnot beim Sport entwickelt. Vom Tod durch COVID gehe ich selber auch nicht aus, aber wenn die Impfung bei mir sowas verhindern kann, reicht mir das schon.
Die politische Diskussion hier in Deutschland finde ich auch in die falsche Richtung gehend. Zum Glück gibt es in Europa viele Länder die anders agieren und Deutschland wird auf Dauer vermutlich auch keine andere Wahl haben als sich dem zu beugen, alleine aus Touristik-Interessen. Warum sollten Ungeimpfte aus anderen Ländern nach Deutschland kommen, wenn es in anderen Ländern doch deutlich bequemer ist? Missionieren für eine Impfung möchte ich hier niemanden sondern eine sachliche Diskussion, daher oben meine ernstgemeinte Frage an die Nichtgeimpften, wie die Strategie bzgl. Corona bei Öffnungen aussieht. Daher danke für deine Antwort!
@j-d Danke für deine sachliche, reflektierte Einschätzung.
Dass was ich bisher zu "Long-Covid" gelesen habe, war mir zu unkonkret und/oder zu reißerisch und enthielt bisher immer direkt oder indirekt die Aufforderung, sich impfen zu lassen. Daher habe ich mich hierzu kaum weiter informiert. Ich erhoffe mir Forschung gleichermaßen zu "Long-Covid" als auch zu Spätfolgen von Anti-Covid-mRNA/DNA-Impfungen.
Gibt es wissenschaftlich fundierte Untersuchungen zu Long-Covid, in denen Erkrankungen, die nach Corona auftraten, eindeutig oder zumindest mit hoher Wahrscheinlichkeit als "Long-COVID"-Folge klassifiziert werden können?
@radoslaw Ist mir jetzt auf Anhieb keine bekannt, aber ich bin ja in der Akutversorgung im KH und bekomme tatsächlich auch nur wenig mit inwiefern die Patienten die wir wochen-monatelang betreut haben nach der Reha wieder auf den Beinen sind. Auf pubmed finde ich allerdings nur Reviews und Metaanalysen...Ich schätze aber richtig fundierte Forschung kann es noch gar nicht geben, da das Virus ja erst seit etwas mehr als anderthalb Jahren bekannt ist, bis dann Studien genehmigt werden, anlaufen, etc. vergeht auch nochmal Zeit, dann reicht es auch nicht mal einen Monat nach irgendwelchen Symptomen zu schauen, sondern längerfristig über Jahre Beobachtungen zu sammeln bei einem ausreichend großen Kollektiv. Am besten noch verglichen mit anderen Personen in ähnlichen Umständen z.B. Vergleich von an COVID-erkrankten Jugendlichen vs. Nicht-Erkrankten jedoch ebenfalls durch Lockdown sozial-distanzierten Jugendlichen, um diesen psychischen Faktor rauszurechnen. Long-COVID würde ich im weiteren Sinne zu Fatigue/Erschöpfungs-Syndrom zählen, davon unabhängig gibt es ja akut Lungeninfiltrate, Thrombosen, Lungenembolien, Schlagänfalle, Myokarditis etc.
Was mir persönlich am meisten Sorgen macht, sind die verschiedensten Röntgen und CT-Bilder der Lungen von den Patienten, mit teilweise massiven Infiltraten auch unabh. vom Alter und teilweise auch klinischem Zustand, sprich nur wenig O2-Bedarf im Vergleich zum Aussehen der Bilder. Gewisse Vernarbungen bleiben sicherlich zurück und eine einmal erkrankte Lunge ist dann möglicherweise viel empfänglicher für andere (bakterielle) Lungenentzündungen im weiteren Lebensverlauf (Pneumonie wiederum eine der häufigsten Todesursachen weltweit und auch noch in Deutschland, septischer Schock mit 50% Sterblichkeit inzwischen höher als kardiogener Schock dank Herzkatheter/Impella/ECMO). Umso jünger desto mehr Zeit weitere Lungenentzündungen einzusammeln. Natürlich kann da auch ein Bias hinterstecken, wer weiß schon wie die Lungen von ambulanten COVID-Erkrankten aussehen? Das im Zusammenhang mit dem direkten Kontakt zu Erkrankten ist jedoch meine Rationale für die Impfung gewesen, ob es die falsche Entscheidung war, werde ich vielleicht irgendwann erfahren.
Da es in beide Richtungen immer noch viel ein wenn und aber ist, finde ich es nicht gut, jemanden zu zwingen oder auch nur zu überreden, aber der Austausch von Beweggründen für oder gegen die Impfung schadet sicher nicht.
Bzgl Long Covid / Spätfolgen:
Zwei Bekannte zweiten Grades (ja ich weiß - aber aus sehr verlässlichen Quellen) sind mit Anfang 50 nach Corona berufsunfähig, da Lunge stark geschädigt. Sport wird schwierig, von den Folgekomplikationen mal abgesehen.
Keine Statistik (s. Diskussion oben) sondern nur Einzelfälle, aber illustrativ dafür was passieren kann auch wenn man nicht zu den 99,9% (oder wie auch immer die persönlich relevante Zahl aussieht) der Überlebenden gehört.
Für mich ist die Rechnung grob wie folgt:
Wahrscheinlichkeit an Corona zu erkranken im nächsten Jahr ohne Impfung: 95%+
Wahrscheinlichkeit von Folgeschäden: 1-30%, schwer zu sagen da wenig Daten. Möglicherweise am oberen Ende, wenn man sich überlegt was zB bekannte krebsauslösende Viren machen können.
Wahrscheinlichkeit von Impfschäden, insb. Aktuell noch unbekannter (trotz Impfung von Milliarden von Menschen weltweit seit 6+ Monaten): kleiner als 1% - meine persönliche Einschätzung, da die allermeisten Impfschäden früh auftreten (max Monate).
Zudem erscheint es mir logisch, dass eine Impfung, die mir grob vereinfacht nur "einen Teil des Virus" gibt und Organe zumindest nicht auf offensichtliche Weise angreift (keiner hatte zB bislang Lungenschädigung durch Impfung), mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit schädlich ist als die Erkrankung selbst.
In Kombination mit einer Infektionswahrscheinlichkeit von nahezu 100% bei mir ergibt das eine klare Entscheidung für mich persönlich.