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Zukunft Deutschland / EU - Absicherung

Smmn
 Smmn
(@smmn)
Verdienter Freiheitskämpfer

Hallo zusammen,

Mich würde interessieren wie ihr auf die nächsten Jahre von Deutschland und der EU seht.

Ich mache mir zunehmend größere Sorgen. Bin ich zu pessimistisch? Wie seht ihr das?

Speziell geht es mir um folgende Themen:

1. Deutschland und insb. auch die Rest EU wird wirtschaftlich angehängt: Europa spielt bei praktisch keiner Zukunftstechnologie eine große Rolle. 

2. Die Politik macht es nur noch schwerer überhaupt Wettbewerbsfähigkeit aufzubauen: DSGVO, Urheberrechtsreform, ...

3. Unser Sozialstaat ist jetzt schon überlastet, und unserer Politik fällt nichts besseres ein als einer großen Zahl willkürlich ausgewählter Wohlstandsmigranten Tür und Tor zum Sozialstaat zu öffnen. Obwohl 90%+ nicht als Flüchtlinge anerkannt, nur geduldet oder oft auch abgelehnt werden, bleiben sie de facto auf absehbare Zeit im System. Aus meiner Sicht bedeutet das die Abschaffung des Sozialstaates oder eine massive Enteignung der "schon länger hier wohnenden" zur Finanzierung.

Sozialstaat und offene Grenzen passen leider nicht zusammen - warum wird es also gemacht?

4. Die angebliche Alternativlosigkeit des Euros wird immer wieder propagiert und gebersmühlenartig an das Schicksal Europas geknüpft. Dabei spaltet der Euro mehr als je zuvor. Die Währung wird zudem nur durch massive Marktverzerrung der EZB am Leben gehalten. Target Salden & Co bedeuten Risiken insb. für Deutschland. Bei einem Zusammenbruch des Euros sehe ich die große Gefahr, dass gerade die deutschen Bürger wieder enteignet werden.

5. Der Durchschnittsbürger: Wie kann es sein, dass so viele Bürger weiterhin die CDU, SPD und neuerdings noch schlimmer die Grünen wählen? Warum hat ein Friedrich Merz keine Chance gegen ein Mauerblümchen ohne Lebenserfahrung ausserhalb der Politik?

6. Die Medien: Was geht hier vor? Ich hätte nie gedacht, dass ich das sage, aber mittlerweile glaube ich nicht mehr an "neutrale" Berichterstattung der Mainstream Medien inkl. GEZ finanzierten Sendern. Im Gegenteil, ich bin davon überzeugt, dass an den zentralen Stellen dort überzeugte Linksgrüne sitzen, die "Nudging" betreiben.

Im Fazit sehe ich folgendes auf uns zukommen:

Verlust der wirtschaftlichen Relevanz. Dadurch kleiner werdender "Staatskuchen". Gleichzeitig steigende Arbeitslosigkeit durch Zuwanderung und Strukturwandel. Dadurch steigender Umverteilungsdruck, mit massiver Belastung aller Leistungsträger und derer die Kapital aufgebaut haben. Zudem wird man es diesen Gruppen immer schwerer machen dem zu entkommen (auch für Aktienbesitzer, auch für Auslandsdepots)

Kann man es also guten Gewissens noch "riskieren" hier wohnen zu bleiben oder ist es jetzt direkt Zeit ins Nicht-EU Ausland zu gehen?

Zu pessimistisch? Freue mich gerne über Gegenentwürfe!

Zitat
Themenstarter Veröffentlicht : 21. März 2019 23:04
Herr Vorragend
(@herr-vorragend)
Freiheitskämpfer Gold

zu 1. Im Maschinenbau ist Deutschland, auch was die Programmierung angeht immer noch Standartsetzter. Außer der Digitalisierung von Geschäftsprozessen, worin wir durch SAP führend sind, sehe ich auch wenig Weltmarktführer. Dies ist aber schon immer die Deutsche Wirtschaft gewesen. Wir waren/sind in extrem vielen Nischen Weltmarktführer. Stichwort goldener Mittelstand/ HiddenChampions. 
Das der Innovationsdruck von den Unternehmen fällt, ist, abgesehen von der Überregulierung, auch einer immer Stärker abgewerteten Währung geschuldet. 

zu 2. Da gab es noch viele weitere Reformen die ganze Märkte kaputt gemacht haben. Man denke nur an das lieb gemeinte ProstSchG, die ganzen Ökoreformen im Bau, Verpackungsverordnung, LEI Nummernzwang. Oder das bei uns (3 Personen Haushalt) die Nebenkosten für den Strom mittlerweile 1/3 des Strompreises ausmachen, weil einmal im Jahr die Zähler überprüft und gewartet werden müssen etc. 

 

zu 3. Ich find den Focus bezüglich Migranten falsch. Wir haben eine Riesige Lücke von Unbesetzten Arbeitsstellen, grade im Handwerk, auf dem Land, alles Stellen die man erlernen kann. Wir haben eine überalternde Bevölkerung.  

Warum kombiniert unsere Regierung da nicht und verringert für jemanden der Arbeiten möchte, die Bürokratie? Wir haben dann Leute die Arbeit machen. Welche höchstwahrscheinlich auch Sozialversicherungspflichtig ist und erhöhen so noch die Produktivität. 

Zum jetzigen Zeitpunkt, mit den jetzigen System des du bekommst zwar paar Hundert Euro im Monat darfst aber nichts machen und hast Maximale unsicherheit. Die Leute haben dann keine Perspektive und Langeweile, so züchten wir uns die Probleme selbst heran. Solange du es schaffst diese Menschen in Produktive Arbeit zu halten, ihnen eine Perspektive zum Wohlstandsaufbau gibst, sie nicht im größeren Maße gegen Regeln verstoßen, habe ich gegen niemanden was. 
Ich bezeichne es gerne als Verwaltungskriese

Unser Sozialstaat ist eher wegen den Falschen anreizen überlastet. Unsere neuen Einwohner waren nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Ich z.B. bekomme noch Kindergeld. Aber nur, wenn ich weniger als 20h in der Woche Arbeite. Und eine Studentische KV, die immer nur um die 94€ kostet. Würde ich beispielsweise 30h Arbeiten, würde die Studentische KV entfallen, (gut mal 200€ mehr) und kein Kindergeld bekommen (gut 204€ weniger). Noch stärker ist der Effekt bei Aufstockern. Deshalb ist Deutschland das Land in Europa mit den am Wenigsten durchlässigen Sozialen schichten. Der Staat will dich abhängig behalten. 
Oder bei uns im Heim. Wir mussten erst normal Abgaben Zahlen. Aber dann vom Brutto 80% an das Jugendamt abgeben. Du gehst da mit weniger raus, als du reinkamst, mit Arbeit wohlgemerkt. 

 

zu 4. Tja, sagen Ökonomen schon lange das dies so passieren wird, wie es heute Passiert. Targedsalden könnten leicht gelöst werden. Deutsche Ankaufgesellschaft, die in den Ländern mit hohen Salden, für die Salden, z.B. Grundstücke von dem Staat erwirbt. 
Aber so schlimm, dass die ganze Welt wegen den Salden untergehe ist das ja nicht. Wenn ich das richtig verstanden habe sind die Salden nur auf Zentralbankebene und nicht auf Unternehmensebene. Natürlich würden dann auf Unternehmensseite  Forderungen/Verbindlichkeiten sich aufgrund der verschiedenen Wechselkurse verändern. 
Das weitaus schlimmere wäre das unsere Währung stark aufwerten würde. Wir haben zum Glück sehr Preisunsensieble Produkte die in Deutschland hergestellt werden.

Der Euro hat aber auch seine Vorteile. Das darf man nicht verkennen, das Problem ist nicht direkt der Euro eher, dass sich die Staaten stark unterschiedlich entwickeln.  Und das die Staaten andere Haushaltsmechanismen etabliert hatten. Vereinfacht gesagt: 
West Europa -> Entschuldung durch Inflation 
Mittel Europa->Entschuldung durch Wirtschaftswachstum + Haushalten

 

zu 5. 2015 lag das Medianalter bei 46,5 Jahren. Sprich 50% waren Älter oder genau so alt wie 46,5 Jahre. Und 50% waren genau das oder Jünger. Beim Durchschnittswähler kann man nochmal 10-20 Jahre drauf rechnen. Sprich dieser Informiert sich hauptsächlich über Öffis im TV.   

 

zu 6. Ja einen Politischen drall sehe auch ich dort. Ich mein unser Regierungssprecher war vorher Intendant.          

Zu deiner Zusammenfassung: 
Migrationsdruck brauchen wir zusammen mit Technischer Innovation. Wirtschaftliche Relevanz werden wir mit dieser Regierung einbüßen, ja. Aber ich bezweifel, dass diese Regierung in der Nächsten Wahlperiode eine Mehrheit bekommt.
Arbeitslosigkeit durch Zuwanderung? Arbeitslosigkeit eher durch Überregulierung. Sieh dir Dubai, Hongkong, Shenzehn, Singapur und co. an. Alles sehr liberale Länder/Stadtstaaten. Shenzehn war vor gut 30 Jahren ein Fischerdorf, jetzt eine Millionenstadt die New York fast in den Schatten stellt. Bei Duba ähnlich. Sieh dir das Ranking der Liberalsten Länder an. Alles Liberale hat Komischerweise wenig Arbeitslosigkeit. 

Die Belastung der Leistungsträger sehe ich ähnlich kritisch. Auch die Überregulierung.  Und die Belastung auf den Kapitalaufbau. 

Du kannst dein Vermögen auf andere Länder außerhalb der EU aufteilen. (Musst du aber in der Steuererklärung angeben!). Dann bist du von Enteignungen Deutscher Seite aus abgesichert. Was du Riskieren möchtest kannst du nur dir selbst sagen. 

Abschließend möchte ich dir mitgeben:

Einen Schuldigen zu finden ist nicht Schwer. Den richtigen hingegen sehr. 

Da Politiker gerne von ihren eigenen Unvermögen ablenken wollen.

Gruß, 
Pascal 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 22. März 2019 11:48
Smmn
 Smmn
(@smmn)
Verdienter Freiheitskämpfer

Danke Pascal.

Bzgl der zitierten Einwanderungsstaaten: ja das ist richtig, nur durch Zuwanderung konnten diese erfolgreich werden.

Ein großer Unterschied ist jedoch da: diese Länder haben entweder keinen Sozialstaat oder diesen unzugänglich für Migranten gestaltet. Das ist der Knackpunkt, der dazu führt, dass Deutschland tendenziell die unproduktiven, die zitierten Länder dagegen die produktiven Leidtungsträger anziehen. 

Man kann keinen Sozialstaat mit offenen Grenzen für alle kombinieren. Warum tun wir immer so als ob das gehen würde?

Ein zweiter wichtiger Punkt: nur weil jemand Sozialabgaben bezahlt ist diese Person noch lange kein "positiver Business Case" für das Land. Damit sich jemand "netto rechnet" muss diese Person deutlich über dem Durchschnittseinkommen verdienen. So wird der deutsche Staat und das Sozialsystem schon heute nur von einem kleinen Bevölkerungsanteil getragen - die restliche Bevölkerung kostet dagegen. Die guten Einwanderungsstaaten lösen das indem sie keine/wenig Sozialauagaben haben für diese Gruppen, oder nach striktem Punktesystem die Migranten auswählen um einen möglichst großen Deckungsbeitrag zu erzielen (Kanada).

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 22. März 2019 12:45
Smmn
 Smmn
(@smmn)
Verdienter Freiheitskämpfer

Keiner? Bin ich alleine mit meiner Ansicht? Freue mich ehrlich über Gegenstimmen die mich vom Gegenteil überzeugen Smile

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 28. März 2019 00:03
Maschinist
(@maschinist)
Maschinist

Hi Smmn,

grundsätzlich ist es gut, sich Gedanken um das eigene Land und auch um den besten Lebensort zu machen.

Was viele gerade deutschsprachige Menschen aber leider tun, ist über den Status Quo jeden Tag fürchterlich zu meckern und dabei andere zu beschuldigen ohne dann etwas zu tun, was die eigene Situation oder die des eigenen Landes verbessert.

Dadurch ändert sich nichts im Land selbst und auch nicht bei der Person, die dadurch einen guten Teil Ihrer Lebensenergie mit negativen Gefühlen verschwendet. Außerdem machen sich diese Menschen durch diese Denke zum hilflosen Opfer, dass an seiner Situation dann nichts ändert.

Wenn das bei Dir anders ist, und Du z.B. wirklich produktiv etwas tun willst (bei Dir selbst oder im Land) kannst Du bezüglich Lebensort zum Beispiel eine Pro und Contra Liste erstellen, die dann aber auch das Zielland einschliessen muss.

Angenommen diese Negativliste für Deutschland stimmt so - was wären die Negativpunkte für sagen wir z.B. Australien?

Mir fällt darauf aus dem Stand ein:

  • Relativ einseitige Industrie mit viel Mining und dadurch nicht wirklich technologisch führend
  • Unglaublich teure Immobilienpreise (Sydney) in den wenigen Metropolen die es dort überhaupt gibt, bei gleichzeitig geringer Hausqualität. Die meisten Menschen dort sind dadurch über Dekaden Sklaven für ein mittelmäßiges Haus mit trotzdem langer Pendelstrecke zur Arbeit
  • Hohe Studiengebühren von 10-20.000 Dollar im Jahr
  • So gut wie keine echte Kultur und auch kulturelle Vielfalt, wenn man europäische Standarts gewohnt ist
  • Die meisten Produkte sind relativ teuer, weil Sie entweder importiert werden oder weil der Markt zu klein ist
  • Man lebt am Ende der Welt und ist von den meisten Wirtschaftszentren der Welt weit weg
  • Giftige Tiere lauern überall zu Lande und auch im Wasser

Anderen Menschen fallen sicher noch weitere Punkte ein.

Ist Australien deshalb ein schlechter Ort zum Leben? Im weltweiten Vergleich sicherlich nein und für viele ist es im Gegenteil ein Traum.

 

Wenn Du nach einem solchen Vergleich mit jeweiliger Negativ- und auch Positivliste zum Ergebnis gekommen bist, dass Dein Leben woanders wahrscheinlich deutlich besser sein wird, ist es als junger Mensch Zeit zu handeln und es auszuprobieren.

Wer zum Entschluss kommt, dass er in Summe aller Parameter doch am liebsten erst einmal in Deutschland bleiben möchte, hat auch die Möglichkeit sich produktiv an der Entscheidungsfindung zu beteiligen und die positiven Dinge in der Zwischenzeit maximal für sich zu nutzen.

 

Bezüglich Deines Unverständnis zur Situation in D:

Ich kann Deine Punkte oben zum guten Teil nachvollziehen aber wenn man sich die Historie des Landes anschaut, sind Sie fast alle erklärbar.

An der Monster-Horror-Terror Diktatur die halb Europa zerstört und Millionen Menschen getötet hat, waren Du und ich nicht beteiligt aber Sie sorgt dafür, dass dieses Land immer noch unter moralischer Beobachtung beim Rest der Welt steht.

Dieses Trauma wirkt immer noch vielfach nach. Zum Beispiel auch in der Art und Weise, dass Politiker (besonders Kanzler) bei uns immer möglichst langweilig und bewahrend sein müssen.

Im Zweifel wird immer derjenige gewählt, der möglichst wenig ändern möchte und für Kontinuität steht (Adenauer: Keine Experimente / Kohl bis zum Erbrechen / nun KKK statt Merz).

Und Menschen werden bezüglich Immigration bei uns immer noch wenig nach festgelegten Parametern ausgewählt, weil man das in diesem Horror Terror Regime bis zum äußersten getrieben hat.

Wir sind unter den Augen dieser Welt immer noch "zur Bewährung", weil diese dunkle Seite einfach zu unglaublich war.

Man kann diese Situation jetzt unfair finden aber so sind die Menschen.

Wenn Du zum Beispiel als Sinti/Roma in Deutschland wohnen würdest, musst Du fleißiger und ordentlicher sein als die Deutschen selbst, wenn Du nicht mit dem generellen Image dieser Bevölkerungsgruppe in Verbindung gebracht werden möchtest.

So war es die letzten 7 Dekaden auch bei uns. Wir mussten humaner, verläßlicher und konstanter als die anderen führenden Industrienationen sein um in den Köpfen des Rests der Welt wieder das Bild zu entkräften dass sich gebildet hatte.

Schönen Tag!

AntwortZitat
Veröffentlicht : 28. März 2019 09:46
Smmn
 Smmn
(@smmn)
Verdienter Freiheitskämpfer

Danke für Deine ausführliche Antwort Maschinist!

Ich selbst sehe mich - auch wenn das vielleicht in meinem Posting anders klingen mag - als sehr auf meinen "Circle of Influence" fokussierten Menschen. Meinen "Circle of Concern" versuche ich ständig deckungsgleich mit dem erstgenannten zu machen - das hilft mir, mich zu fokussieren.

Bzgl. des Themas hier: Ich habe die von Dir vorgeschlagene Übung schon mehrmals in den letzten Jahren gemacht - es ist nicht das erste Mal, dass ich darüber nachdenke. Ich kann zudem mit meinen "nur" 30 Jahren auf relativ breite internationale Erfahrung zurückgreifen (übrigens alles selbst erarbeitet, kein Diplomatenkind o.ä.):

1 Jahr USA, 1 Jahr UK, 1 Jahr Frankreich, 6 Monate Südkorea, 3 Monate Singapur. Das sind nur die Standorte an denen ich entweder studiert und/oder gearbeitet habe. Diverse Geschäfts- und Urlaubsreisen nicht einbezogen. 

In der Vergangenheit bin ich immer wieder zum Schluss gekommen, dass für mich als langfristiger Lebensort vor allem drei Länder in Frage kommen: Deutschland, Schweiz, USA (manche Gegenden) - mögliche Zwischenstationen Mal ignoriert.

Die Frage die ich mir in den letzen 5 Jahren zunehmend mehr stelle, aber noch zu keinem abschließenden Ergebnis für mich gekommen bin:

1) Wie wahrscheinlich ist es, dass Deutschland in den nächsten 20 Jahren aus dieser Liste herausfällt - zB aufgrund massiver Abgaben?

2) Kann ich problemlos abwarten und sehen wie es ausgeht, oder sollte ich möglichst früh, das heißt ab dem Zeitpunkt, an dem ich o.g. Szenario als eher wahrscheinlich einschätze, schon direkt mein Leben anderswo aufbauen?

3) Sind Maßnahmen jetzt empfehlenswert um möglichen Begleitrisiken von o.g. Szenario (zB Vermögensabgaben, Wegzugsbesteuerung, ...) entgegenzuwirken? Haben diese Maßnahmen eine Chance (wenn ja, dann bestärkt das den Pfad "Abwarten", wenn nein, dann sofort handeln).

Freue mich auf Beiträge und Perspektiven dazu. Das bereichert uns alle. Es soll wie gesagt kein "Geheule" werden, sondern eine Analyse.

Beste Grüße

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 30. März 2019 03:07
Maschinist mag das
Chris
(@chris)
Aktiver Freiheitskämpfer

Hallo Smmn

Ich habe mich zur Beantwortung Deiner Frage hier im Forum angemeldet, sie ist wohl eine der essentiellen.

Unsere Familie und die meines Ehepartners sind Opfer der zwei letzten linken Diktaturen geworden. 

Im Nationalsozialismus starben durch politisch bedingter Nichtbehandlung von Kinderkrankheiten zwei meiner Tanten und unsere Familie litt sehr stark, mein Großvater und damit meine Familie waren aktiv im Widerstand gegen die Sozialisten, verstärkt als der Totale Krieg ausgerufen wurde und die Deutschen in ihren totalen Untergang hineingetrieben wurden bzw. freudig liefen. Der Großonkel meines Ehepartners wurde in Buchenwald ermordet, anfangs war es ein Umerziehungslager. Sein Verbrechen, er hielt Vorträge, auf denen er zur Neutralität der deutsch-französischen Gebiete aufrief, wie Luxemburg und die Schweiz. 

In der zweiten linken Diktatur wurde mein Onkel verhaftet und nach Bautzen verschleppt. Sein Vergehen, er war sehr kreativ, intelligent und fleißig. Es störte ihn, dass ständig das Material fehlte. Da dies in Westdeutschland nicht der Fall war, erwähnte er auf der Arbeit, dass würde es so weitergehen, er einen Ausreiseantrag für sich und seine Familie stellen würde. Er wurde der Vorbereitung der Republikflucht schuldig gesprochen, seine Frau ständig von der Stasi zur Scheidung gedrängt. Ich habe ihn persönlich von der Grenze abgeholt, als er freigekauft wurde. Ich hatte mich von einem jungen Familienvater und kreativen Kunstschlossermeister verabschiedet und zurückkehrte ich mit einem gefolterten, gebrochenen Mann, dessen Hände zitterten. Mein Onkel starb wenig später als Hausmeister in einer Schule.

Mein Großvater, ein in den umliegenden Dörfern bekannter Widerstandskämpfer, trat bewusst nicht in die Kommunistische Partei ein, damals hätte er eine hohe Rente als Opfer des Faschismus erhalten. Er lehnte öffentlich ab, denn nur die Fahne der Fähnchen hätte sich geändert und musste bis er 76 wurde, schwerste Arbeiten ausführen, zum Beispiel per Hand das Eis des Fluss aufsägen. Auf seiner Beerdigung mit 83 Jahren dankten ihm hunderte Freunde und Bewohner für seine Hilfsbereitschaft, seine Fürsorge, seinen Mut.

Seit einigen Jahren beschleicht mich das Gefühl, dass wir erneut in eine linke Diktatur hineinsteuern, in einen Gobalismus, der sich der internationalen Linken und des Islams bedient, um die Massen zu steuern.

 

Sitzen nicht erneut Millionen auf gepackten Koffern, bereiten sich vor oder sind bereits gegangen? Jeder, den ich kenne, der nicht Nutznießer des Systems ist und glaubt weiterhin zu profitieren, macht sich Gedanken über Deutschland, die EU, den Westen. 

Zunächst werden die Kinder und Enkelkinder auf die Auswanderung vorbereitet, also auf ein gutes Überleben im Ausland, die Alten bleiben oder gehen erst zum Schluss.

Es gibt zahlreiche Gründungsbemühungen: Freie Städte und Siedlungsgemeinschaften, im Ausland und hier in Deutschland. 

Das Problem ist neben seiner geistigen Freiheit, seine Gesundheit oder seine materielle zu verlieren. Auch gibt es für jeden stets nur kleine Zeitfenster mit Handlungsoptionen, je älter, desto weniger. 

Die Veränderungen, die kommen, werden schwerlich planbar sein. So hat der Großvater eines Freundes, als Vollweise aufgewachsen und vorausschauend, seine hohe Kapitallebensversicherung in der Schweiz abgeschlossen in Schweizer Währung. Die Nationalsozialisten verfügten zwecks Devisenbeschaffung, dass die Franken in Mark zu konvertieren seien und die Schweizer gaben nach. Der Wert eines Einfamilienhauses, sein ganzes Lebenswerk ging so verloren. 

 

Ich habe hier mal einen Ausschnitt aus der realen Welt dargestellt, es ist hier in Deutschland passiert, vor kurzer Zeit. Ich kann mit dem Schuldkult nichts anfangen, ich habe diesbezüglich keine Brille auf. Meine Vorstellungskraft ist nicht so stark eingeschränkt, was die Anzahl möglichen Entwicklungen stark erhöht. Ich würde mir Entscheidungsbäume mit Wahrscheinlichkeiten aufzeichnen, daraus werden sich Handlungsoptionen ergeben.

Liebe Grüße

Chris 

 

 

 

 

 

 

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Veröffentlicht : 19. Mai 2019 16:28
RobiTobi mag das
Smmn
 Smmn
(@smmn)
Verdienter Freiheitskämpfer

Hallo Chris,

Wow, herzlichen Dank, dass Du Dich extra anmeldest und dann auch noch diesen sehr eindrucksvollen Kommentar schreibst!

Eine heftige Familiengeschichte, die gut geeignet ist um aufzurütteln und klarzumachen, dass so etwas immer wieder.passieren kann. Vielleicht ist sogar die Kultur hierzulande besonders anfällig dafür? 

Danke auch für den Vorschlag mit Wahrscheinlichkeitsbäumen. Hast Du so eine Übung Mal gemacht? Zu welchem Schluss kommst Du? Würde mich über einen Austausch zu Ergebnissen und Annahmen freuen.

Idealerweise könnte man die Äste dann noch mit "Impact" gewichten: wie stark postiv bzw negativ (zB auf Skala von -10 bis +10) beeinträchtigt mich jedes Szenario?

Beste Grüße

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 19. Mai 2019 17:12
Chris
(@chris)
Aktiver Freiheitskämpfer

Hallo Smmn

Ja, diesen Ereignisbaum können wir aufstellen.

Dazu müssen zunächst einmal mögliche Ereignisse gesammelt werden.

Ich lasse mir gerne von Menschen ihr Leben erzählen, schwerpunktmässig von alten Deutschen und dann in immer weiteren Kreisen geografisch und altersmäßig. Ich recherchiere die neuen Erkenntnisse und bin häufig über meine Unkenntnis erschrocken. Was uns in der Schule alles verschwiegen wurde. Ich wurde noch Ende der 60er eingeschult, damals gab es noch Meinungsfreiheit im Unterricht für Schüler und Lehrer. Zum Beispiel hatte ich nichts über den Massenmord der Amerika nach Kriegsende in den Rheinwiesen gehört. Ich bin im englischen Sektor aufgewachsen, kannte den russischen und durch meinen Ehepartner den französischen.

Nun wenn wir wissen, wo wir herkommen, können wir ahnen, wo wir hingehen.

Also wenn ich Wahrscheinlichkeiten berechnen möchte, benötige ich eine verlässliche Daten und diese muss ich immer wieder prüfen und aktualisieren.

Ereignisse die Eintreten können:

1) Die Bundesrepublik zerfällt erneut in kleinere Einheiten, Teile spalten sich ab.

Da der Zusammenschluss der deutschen Länder freiwillig war, könnte es Abspaltungstendenzen geben, hier kommen Bayern und Sachsen in Frage. Bayern könnte versuchen sich mit Österreich und Teilen der Schweiz zusammenzuschließen. Gründe und Anzeichen: Die Bayern und die Restgebietsösterreicher gehören zum selben Volksstamm. Es wird regelmäßig die offizielle Hymne des Freistaats Bayern im Öffentlichen Rundfunk gespielt. Bayern hat eine eigene Volkspartei und baut als erstes Bundesland nun eine eigene Armee auf. 

Die Sachsen, die Sachsen sind ein stolzer und freiheitsliebender Stamm, sie haben in ihrer Geschichte unglaublich gelitten. Seit Karl dem Schlächter, im Westen auch der Große genannt, der zehntausende Männer, zunächst die Adligen und später auch einfache Bauern abschlachten bzw. hinrichten ließ und den Rest des Stammes, dann aus ihrem Siedlungsgebiet nach Sachsen verbannte und die Slaven ebenfalls zwangsumsiedelte, so dass die Sorben und Wenden ebenfalls einen starkes Gemeinschaftsgefühl entwickelt haben.

Es könnten zwei deutsche Staaten entstehen, ein konservatives freiheitliches marktwirtschaftliches "Dunkeldeutschland", die ehemalige DDR plus Bayern im Osten von Deutschland und ein grenzoffenes, sozialistisches "Buntland" im Westen von Deutschland. Die Zuordnung und Eigenheiten Berlins sind seit dem ersten Weltkrieg problematisch, Berlin wäre erneut ein Fremdkörper.

Die Zweistaatenlösung kann intern und extern gefördert werden. Durch Vorteilssuche, der Vermeidung oder Beendigung eines Bürgerkrieges, eine gewünschte Schwächung Deutschlands durch äußere Kräfte. 

Für beides sehe ich zur Zeit eine geringe Eintrittswahrscheinlichkeit, aber eine mögliche. Statistisch und persönlich kann ich beobachten, dass ein verstärkter Umzug von Deutschen nach Bayern und die neuen Bundesländer stattfindet. Wenn ich nach dem Grund frage, erhalte ich folgende Antworten: bessere Schulen, höhere Sicherheit, höhere Einkommen, bessere Wirtschaftsentwicklung, günstigere Häuser und Wohnungen. 

Wir können weitere mögliche Ereignisse sammeln und die daraus resultierenden Veränderungen besprechen. Zum Beispiel, Wertverlust der Wohngebäude in Buntland, aber ein staatlich gestelltes Zimmer in einer Wohngemeinschaft, also dem Nachteil immer auch ein Vorteil gegenüberstellen.

Grüße

Chris

 

 

 

AntwortZitat
Veröffentlicht : 20. Mai 2019 15:04