@pascal
viel Erfolg für die Entscheidung Pascal!
Ich habe diesen Thread erst jetzt (nach der Wahl) entdeckt. Für meinen Teil kann ich nur sagen: Ich bin maximal entspannt und mir wird nicht Angst und Bange um die Zukunft unseres Landes. Die Wahl eines CDU-Vorsitzenden hat meiner Meinung nach viel weniger Auswirkungen, als ihr hier zugeschrieben werden. Und selbst wenn nicht wird sie mich niemals um meinen persönlichen Nachtschlaf bringen.
Wir unterliegen alle dem menschlichen "früher war alles besser" Reflex und glauben zudem, dass unsere Meinung/Überzeugung die einzig richtige ist und der Untergang des Abendlandes droht, wenn es in eine andere Richtung geht. Ich bin davon nicht frei, aber das ist gefährlich und so funktioniert Demokratie auch nicht. Mehrheitsverhältnisse in Demokratien verändern sich nunmal mit der Zeit, da sie von gesellschaftlichen Entwicklungen und Veränderungen beeinflusst werden. Ich versuche wo es geht, meinen Reflexen bei mir widerstrebenden Ergebnissen zu widerstehen und positiv zu bleiben.
Weder Kohl noch Merkel waren am Anfang ihres CDU-Vorsitzes unumstritten, damals gab es die gleichen Diskussionen wie jetzt. Ich persönlich kann mit Laschet gut leben und hätte auch mit Merz gut leben können. Aber ich kenne viele Menschen, die in Merz einen Mann von gestern ohne echte Politikerfahrung sehen. Ein Alpha-Tier der 90er, das in den vergangenen 20 Jahren keinen politischen Kompromiss aushandeln und keine Verantwortung tragen musste.
Was ich grad geschrieben habe ist eine unzureichende Verkürzung und eine extrem negative Sicht, die kaum Spielraum lässt. So ähnlich exrem hört und liest man derzeit Kommentare über die anderen Kanditaten oder den neuen CDU-Vorsitzenden. Lasst uns verbal abrüsten und ergebnisoffen bleiben. Wenn Trump die USA nicht zugrunde richten konnte, wird es auch Laschet als CDU-Vorsitzender nicht mit Deutschland schaffen. Eins ist mal sicher, das haben die tiefsten Tiefen und höchsten Höhen der Vergangenheit gezeigt: Es geht immer weiter!
Und zum Abschluss schreibe ich noch ungefragt eine meiner wichtigsten Lebensweisheiten auf: "Woanders ist auch Scheiße!"
Soll heißen, dass der Mensch sich zu stark auf das konzentriert was er nicht hat (und nur bedingt oder gar nicht beeinflussen kann), statt das zu schätzen was er hat (und beeinflussen kann). Da erscheinen dann die grüneren Wiesen auf den Nachbargrundstücken oder der Job in einem anderen Unternehmen oder die Möglichkeiten in einem anderen Land als Heilsbringer. Es mag Situationen geben, wo das sogar stimmt. Aber die Gefahr ist groß, dass man in einer neuen Umgebung feststellt, dass wieder irgendwas nicht passt oder dass man seine persönlichen Probleme einfach von Punkt A nach Punkt B mitgenommen hat. Ich versuche dem zu entkommen, indem ich mich weniger auf die negativen und unbeeinflussbaren und mehr auf die positiven und beeinflussbaren Dinge konzentiere. Und indem ich mir sage, dass der Richtungsstreit in Gesellschaften und Demokratien etwas positives ist und auch positiv geführt werden sollte.
Woanders ist auch sch***, da gibt es einen lateinischen Satz von Seneca den ich mir aus der Lateinquälerei gemerkt hatte:
"Du musst deine Einstellung ändern, nicht den Himmel. Magst du auch das weite Meer überqueren, mögen auch, wie unser Vergil sagt, „Länder und Stätte zurückweichen“, deine Laster werden dir folgen, wohin auch immer du gelangst."
Der Seneca und allgemein die alten Philosophen und Schriftsteller hatten einfach oft recht und mehr Tiefgang als die Politiker ob CDU oder sonst eine Partei.
Bin jetzt aber trotzdem nicht so der Vertreter von Geisteswissenschaften, bin da eher technikgetrieben ;-)
"Du musst deine Einstellung ändern, nicht den Himmel. Magst du auch das weite Meer überqueren, mögen auch, wie unser Vergil sagt, „Länder und Stätte zurückweichen“, deine Laster werden dir folgen, wohin auch immer du gelangst."
Das klingt doch gleich viel erhabener als mein vulgärer Satz, ich gehöre halt doch nur zum Pöbel 
Danke für den historischen Kontext, kannte ich bisher nicht.
Das Zitat kennt fast niemand weil keiner freiwillig die moralischen Briefe von Seneca liest außer Freaks, masochistisch veranlagte Menschen oder Geisteswissenschaftler.
Wenn man aber ein paar Absätze liest, merkt man dass er die deutsche Politik verachtet hätte und der Meinung ist, dass man in der Welt Zuhause ist und an sich selbst arbeiten muss. Also er wäre wohl ein Freiheitskämpfer Gold oder Platin 
Bei Lanz hat letzthin jemand vermutet, die CDU könnte strategisch Laschet als Kanzlerkandidaten benennen um sicher zu sein die Wahl nicht mit Söder gewinnen zu müssen. Söder sei nämlich so jung, und kräftig, dass er vielleicht 3 Legislaturperioden durchhalten würde und damit die CSU für 12J den Kanzler stellen würde. Dann lieber mit Laschet verlieren, für hoffentlich nur eine Legislaturperiode in die Opposition gehen und danach mit einem neuen Kanzlerkandidaten der CDU gewinnen.
@Siduva Folgendes könnte Dir auch gefallen "früher war alles auch schon nicht mehr so wie früher"
Und in Reddit fand ich lustig:
Laschet und beten.
Armin!