Besonders intelligente reduzieren stark die Stundenanzahl:
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/studie-aus-schweden-mehr-teilzeit-wenn-steuern-steigen-18125361.html
"Je schlauer die einzelnen Schweden sind, umso heftiger reagieren sie auf die Steuerregeln"
Habe ich heute früh auch gelesen und gleich noch auf Instagram regepostet.
arbeite ja selbst in Teilzeit, unter anderem auch durch die progressive Einkommensteuer.
Habe das Thema auch hier verarbeitet gehabt:Klick
Den Trend zur Arbeitszeitreduktion gibt es auch in der CH, zumindest für die die es sich leisten können.
Artikel hinter Bezahlschranke, aber man kann die Kommentare lesen:
https://www.tagesanzeiger.ch/jetzt-kommt-der-teilzeitboom-bei-jungen-kinderlosen-maennern-an-817412937367
Wie das rauskommt weiss ich auch nicht, Fachkräftemangel und Babyboomer gehen in Rente, Generation Z mit anderen Wertevorstellungen, man wird Wege finden müssen.
@annabella
Hast du zufällig Zahlen zu den Einkommensabhängigen Abgaben im Zeitverlauf bei der Schweiz.
Das wäre natürlich Interessant, wie dort die Entwicklung war.
@pascal
Einkommensabhängige Zahlen habe ich leider nicht, hier mal noch ein link zu Sozialversicherungen in der CH, am Ende ist eine gute Linkliste.
https://www.svasg.ch/online-schalter/pdf/taschenstatistik-sozialversicherungen.pdf
liebe Grüsse
passt hier auch gut dazu - einige Beispiele:
https://www.derstandard.at/story/2000138036068/ich-will-nie-wieder-vollzeit-arbeiten
Ich denke die Hauptgründe dürften tatsächlich veränderte Werte der jüngeren Generationen sein. Wenn ich mich zurückerinnere, dann war mein erstes Ziel als ich zu arbeiten begann, so schnell als möglich ein eigenes Auto zu kaufen. Dann hatte ich das Auto, dann war mein nächstes Ziel eine eigene Wohnung zu besitzen.
Heute interessiert das nicht mehr. Das Auto hat als Statussymbol komplett an Wert verloren und die eigenen vier Wände sind für die meisten jungen Leute sowieso nicht leistbar. Und wenn ich aufs Eigenheim verzichte, dann kommt man mit einer dreiviertel Anstellung locker über die Runden. Viele wollen ortsunabhängig sein und viel reisen. Das geht sich mit dem reduzierten Gehalt auch locker aus.
Wahnsinnig intelligent braucht man dafür auch in Deutschland nicht zu sein. Jeder, der ganz gut verdient, bezahlt auf jeden zusätzlichen Euro 44.3% Einkommenssteuer mit Soli. Mir persönlich fiel es nicht schwer, auf 10% meines Gehalts zu verzichten, von dem sowieso fast die Hälfte ans Finanzamt gehen würden, und dafür echte 10% mehr Freizeit zu haben.
@yok
die Frage ist halt ob eine geringere Besteuerung hier überhaupt Auswirkungen hätte. Im Grunde ist es einfach eine gewisse Lebenseinstellung die hier mitspielt. Der wichtigste Teil des Gehalts ist jener der deine Fixkosten und deine wichtigsten Bedürfnisse deckt und alles was darüber hinausgeht ist nice to have, aber eben nicht um jeden Preis. Schlussendlich tauscht man eben Geld für Lebenszeit. Ich kann da die jungen Leute durchaus verstehen. Der größte Brocken ist die eigene Immobilie - wenn dieser Brocken wegfällt, dann geht sich ein gutes Leben für viele eben mit einem geringeren Beschäftigungsausmaß eben auch locker aus.
Die Frage könnte ja auch lauten, wie sehr kann das Stundenausmaß reduziert werden ohne einen produktiven Nachteil zu haben. Es gibt ja mittlerweile viele Beispiele wo Firmen die Wochenarbeitszeit (bei voller Bezahlung) reduziert haben und unterm Strich sogar die Produktivität zugelegt hat. Ich denke der Staat sollte die Basis für flexiblere Modelle schaffen und vielleicht selbst hier als Vorbild dienen.
Ich finde hier wird zu sehr auf die Steuer fokussiert (wie oftmals in Deutschland). Ja, wenn ich mehr verdiene, muss ich 42% davon als Steuern abgeben. Aber ist das ein Grund nicht mehr verdienen zu wollen? Da könnte man auch sagen, wenn ich gar nicht arbeite, dann zahle ich gar keine Steuern.
Es soll jeder seinen 5-Tage-Job auf 4 oder 3 oder sonst wieviele Tage reduzieren, wie er/sie mag, aber die Steuern sollten dafür nicht der alleinige Grund sein.
Andererseits habe ich auch einige Leute gesehen, die ihre Arbeitszeit von 100% auf 90% oder 80% reduziert haben, aber genauso viel Arbeit/Verantwortung hatten, nur dass sie dann eben einen Teil als unbezahlte Überstunden abgeleistet haben. Dann hat man ja auch irgendwie sein Ziel verfehlt.
@mrtn17
so ist es mir gegangen, ich habe als IPS-Krankenschwester ab Alter 50 bis 61 ein 90% Pensum gearbeitet, ich bekam 90% Lohn und arbeitete 100%, jeden Monat, 1x im Jahr bekam ich einen Tobsuchtsanfall und bekam im drauffolgenden Monat 1 Woche am Stück Frei. Dann kam Corona und wir sollten unser Pensum aufstocken, ich bekam 100% Lohn und arbeitete 110%,
ich bekam keinen Tobsuchtsanfall sondern säuselte dem Chef ganz freundlich zu dass ich Rückenschmerzen hätte (ich war nie krank sonst!) es klappte wunderbar, bis zur Rente mit 63 arbeitete ich ein 100% Pensum und bekam 100% Lohn, im Grunde hab ich ja Miese gemacht, ich hatte einen tieferen Lohn und zahlte demzufolge auch nur weniger Rentenbeiträge ein, aber egal, schlussendlich hat doch Alles gepasst.
An Steuern hab ich bei der ganzen Sache überhaupt nicht gedacht, mir ging es tatsächlich um Freizeit.
Ich spiele auch mit dem Gedanken, auf 75% zu gehen. Dass ich dadurch nicht 25% Netto verliere, ist ein schöner Effekt, aber entscheidend ist eigentlich, dass ich mit 75% Netto immer noch sparen könnte...
Und irgendwie mag ich Freizeit.
Ein großer Unterschied wäre, dass ich mit 75% einfach begründen kann, wieso ich nur ein Projekt mache. Das bedeutet dann, dass auch nur ein Projekt Crunch-Zeiten hat, ich also eine bessere Chance habe, wirklich weniger zu arbeiten.
Ich probiere mich mal an einen anderen Erklärungsversuch. Schweden war immer ein Vorreiter bei der Gleichberechtigung. Väter konnten dort schon früh und ausgiebig in Elternzeit gehen, das ist nicht Vergleichbar mit den Proforma „2 Monate-Mindestelternzeit“ in DE.
So kann es natürlich mit der Steuer zu tun haben in in Schweden ab 54k zu zahlen ist, aber das ist ja nur eine Option wenn man max. 65k verdient, sonst kommt man mit Arbeitszeitreduktion nicht in die Range. Also wird das nicht auf eine besonders große Gruppe zutreffen.
Ich halte es eher für wahrscheinlich, dass man in der Familie die Pflichten paritätischer verteilt und beide auf 80% gehen, als wie momentan noch in DE Mann 100% und Frau 60%.
Ich denke, dass die Entscheidung hauptsächlich von der eigenen Einstellung abhängt und nicht von Steuern. Lifestyleentscheidung im positiven Sinne!
Habs mal in einem Steuerrechner durchgespielt und wenn ich auf 80% runtergehen würde, hätte ich noch 80,5% von meinem Netto. Das stellt für mich noch keinen Anreiz dar. Bei fiktiven brutto von 30k käme man danach auch gerade mal auf 83,5% bei 80% Arbeit. Bei 30k brutto können aber vermutlich eh nur die wenigsten überhaupt gehaltliche Einbußen verkraften.
Ich finde hier wird zu sehr auf die Steuer fokussiert (wie oftmals in Deutschland). Ja, wenn ich mehr verdiene, muss ich 42% davon als Steuern abgeben. Aber ist das ein Grund nicht mehr verdienen zu wollen? Da könnte man auch sagen, wenn ich gar nicht arbeite, dann zahle ich gar keine Steuern.
Grenznnutzen beachten, in DE sind die Sozialabgaben bei der Mittelschicht eigentlich der Gamechanger. Der das Reduzieren richtig Sinnvollmacht.
So ist es leider in DE: Wenn du viel Arbeitest und Verdienst (ohne Struktur) bist du der Dumme.
@pascal Siehe oben, auch bei der Mittelschicht hast du da keine großen Abgabeneffekt, dass es sich nur deshalb lohnen würde.
@pascal Siehe oben, auch bei der Mittelschicht hast du da keine großen Abgabeneffekt, dass es sich nur deshalb lohnen würde.
Ich glaube, dass Pascal eine andere Mittelschicht, als 30k meinte.
Sobald man die Beitragsbemessungsgrenze (ca. 80k) verlässt kommen da nur noch Steuer und dann sieht die Rechnung anders aus.
Zu dem Thema selbst - ich betrachte es schon als eine Art "Lifestyle Inflation". Es ist einfach die Freizeit, die vielen Menschen wichtiger geworden ist, als ein fettes Auto vor der Tür. Die breite Masse findet halt neue Ideale und vielleicht wollen alle F.I.R.E ohne F.I.
Allerdings - aus eigenen Arbeitsumfeld kann ich nur sagen, dass es eher die höher gebildete Gruppe der Arbeitnehmer betrifft. Unter Techniker-Abschluss wird es nicht thematisiert.
gruss
ziola
@pascal Siehe oben, auch bei der Mittelschicht hast du da keine großen Abgabeneffekt, dass es sich nur deshalb lohnen würde.
Ich glaube, dass Pascal eine andere Mittelschicht, als 30k meinte.
Sobald man die Beitragsbemessungsgrenze (ca. 80k) verlässt kommen da nur noch Steuer und dann sieht die Rechnung anders aus.
….
Eben, ab 80k „lohnt“ es sich noch weniger zu reduzieren, da jeder € nur Einkommensteuer kostet.
Wo wir wieder beim Lifestyle wären. Wir sind uns einig @ziola