Affenhirne im 21. Jahrhundert

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Mond und Sterne 2Wenn man nach Aussage von Warren Buffets Geschäftspartner Charlie Munger jemandem zum ersten Mal Heroin verabreichen würde, wäre sein Leben in den ersten Wochen danach temporär glücklicher als zuvor, bevor es nach Einsetzen der Sucht in einen tödlichen Abyss aus Leid, Schmerzen und körperlichem Verfall stürzen würde.

Bei einem Raucher ist es in deutlich abgeschwächter Form ähnlich. Nach dem jugendlichen, rebellischen und „aufregenden“ Start, geht es später nach Einsatz der Nikotinabhängigkeit, überwiegend darum, die einsetzenden Entzugserscheinungen mit dem nächsten Zug zu verhindern.

Das beruhigende und anregende Gefühl gibt es dann nur noch, weil man zuvor durch die Sucht im Stundentakt „beunruhigend und abgeregt“ wurde. Das Werbeversprechen der Freiheit entpuppt sich als Lüge und die freie Wahl eines Süchtigen ist nur eine Illusion.

Aber man muss gar nicht so weit gehen, als Suchtstoffe zu bemühen, die das Belohnungszentrum unseres Gehirns manipulieren.

Beispiele des kurzfristigen Glücks in Kombination mit langfristig extremem Nachteil gibt es auch ohne extern zugeführte Substanzen

Da gibt es z.B. Menschen, die sich dauernd neue Gegenstände kaufen, die Sie gar nicht brauchen und für die Sie auch gar kein Geld haben. Sportwagen werden geleast, Berge von Kleidung verstopft die Schränke und kurz vor der Pfändung stehender Schmuck glitzert wie Lametta am bankrotten Träger.

Diese Dinge scheint diesem Typ Menschen kurzfristigen Genuss und Vergnügen zu bereiten. Aber sind es auch die Gleichen die Ihn langfristig glücklich, gesund und zufrieden machen?

Mega-Nein!

Weshalb handeln diese Menschen dann trotzdem in solch selbstschädigender Weise?

Wieso kann unser Gehirn etwas wollen, obwohl der rationale Verstand oft genau weiß, wie schlecht viele dieser Exzesse langfristig für uns sind?

 

Der Grund für dieses auf ersten Blick unlogische Verhalten liegt in unserer Historie

Das Belohnungszentrum unseres Gehirns ist schon sehr alt. Das Basisgerüst stammt größtenteils noch aus unserer Zeit als Jäger und Sammler in der afrikanischen Savanne.

Und die Programmierung dieses Gehirnteils stellt für viele Menschen heute ein Problem dar.

Bezogen auf die Anforderungen des 21. Jahrhunderts hat es einen Bug:

  • Es belohnt kurzfristige Ziele und Vorteile übermäßig stark
  • Ein erst langfristig vorhandener Bennefit, ist Ihm dagegen meistens zu komplex und lässt es kalt

Es gab bis vor wenigen Jahrhunderten kaum Ziele, die einer jahrelangen Planung mit entsprechendem Durchhaltevermögen bedurften.

Entweder man erlegte zusammen mit seinem Tribe den Büffel und hatte dadurch zu essen (und erhielt ein direktes Glücksgefühl) oder eben nicht. Und wer bei dieser Büffeljagd oder dem Bekämpfen der feindlichen Gruppen besonders erfolgreich war, hatte auch ein gutes Ranking beim anderen Geschlecht und bekam dadurch direkt weitere glücklich machende Aktivitäten angeboten.

Die meisten Handlungen waren damals auf eine kurze Zeitspanne ausgelegt, weil auch alle bedeutenden Ziele kurzfristig erreichbar waren.

Nahrung, sozialer Status und potentielle Partner

 

Als wäre das nicht schon genug, waren auch die einzigen Menschen, die damals zum direkten Vergleich zur Verfügung standen, diejenigen aus der unmittelbaren Umgebung.

Wenn ein Tribefreund mehr Nahrung und sozialen Status hatte, war das ein Problem und das Gehirn unseres Jägers sorgte durch den passenden Hormoncocktail für ein Mangelgefühl und damit einer Motivation zu größerer Anstrengung. Was ein Mensch in einem anderen Jagdgebiet besaß, war dagegen unsichtbar und hatte deshalb auch keinen Einfluss auf unseren nach Status gierenden Menschen.

 

Wenn Du Dich also fragst, warum auch im Jahr 2019 viele Menschen Ihren PKW genau dann upgraden, nachdem es Ihr Nachbar getan hat, heißt die Antwort: Ostafrikanische Savanne.

Was früher der erlegte Büffel, ist heute z.B. der brandneue BMW von Hans, der den erst kürzlich erworbenen Passat vom Maier nebenan locker aus dem Wasser bläst und das eigene Belohnungszentrum zur Höchstleistung bei der Dopamin & Endorphin Ausschüttung anregt.

Da hat Hans es dem Maier ja schön gezeigt

Aber leider ist Hans mit seinem BMW jetzt auf Jahre verschuldet und damit auf Gedeih und Verderb an seinen Arbeitsplatz gefesselt. Chefs riechen so etwas. Wie wunderbar, wenn man für jede ungeliebte Sonderaufgabe einen verschuldeten Mitarbeiter hat, der unbewusst täglich um seinen Job bangt. Bei einem solchen braucht man noch nicht mal eine Gehaltserhöhung ins Spiel zu bringen.

Aber an all das denkt das Hans’sche Belohnungszentrum beim Autokauf nicht. Hauptsache mehr sozialer Status als Tribe-Konkurrent  Nachbar Maier.

Das Belohnungszentrum hat leider noch nicht gelernt, dass man im Supermarkt heutzutage auch ohne Kampf und Todesgefahr Essen bekommt und die meisten Frauen im 21. Jahrhundert souverän agierende Männer deutlich attraktiver finden als an sich selbst Zweifelnde im geleasten 300kW Luxus-Rollstuhl. Und um die Blanks dieser Welt, die das nicht tun, würde ich bei der Partnerwahl sowieso einen großen Bogen machen.

 

Außerdem hält der durch Konsum ausgelöste Hormoncocktail auch nicht lange an

Während Hans die ersten Tage nach dem Kauf noch ein Glücksgefühl spürte, läßt das nach einigen Wochen schon deutlich nach. Nach einem halben Jahr denkt er mehr an die drückenden Leasingraten, als an sein Auto. Der Konsumgegenstand ist zu dieser Zeit für Hans schon zum neuen „Normal Null“ geworden.

Und falls der andere Nachbar Schmitt die Impulse aus seinem Unterbewusstsein genauso wenig kontrollieren kann wie Hans, dann steht dort jetzt eine noch teurere Karre vor der Tür und der BMW ist betreff Sozialstatus damit gefühlt komplett entwertet.

Wie bei der Substanzabhängigkeit auch, wird aus dem kurzfristigen Genuss so oft ein langfristiger Alptraum aus dem es kein Erwachen gibt, wenn sich viele solcher Entscheidungen aneinander reihen.

 

Konsumschulden sind kein Spaß, sondern eine unglaubliche Dummheit

Mehrere solcher Käufe und man verurteilt sich damit selbst zu 40 Jahren Hamsterrad ohne Ausgang. Wenn der cholerische Chef dann schreit: „Spring!“ springt Hans auch noch mit 65 im von Neonlampen beleuchteten Büro anstatt seit mehr als einer Dekade von der Terrasse seiner Finca aufs Meer zu blicken.

Und das nur, weil sein Belohnungszentrum Jahre zuvor kurzzeitig Glückshormone ausgeschüttet hat, die Ihn zum Kauf verleitet haben.

Sind wir unserem Belohnungszentrum hilflos ausgeliefert?

Nein, das sind wir zum Glück nicht. Wir können unser Gehirn als Ganzes durch Lernen und Erfahrungen trainieren, so dass aus dem unbewussten Kaufzwang ein bewusstes Abwägen wird.

Dass das geht, bewiesen schon die vor ca. 40.000 Jahren aus Afrika nach Zentraleuropa eingewanderten Menschen. Diese mussten zwar auch nicht über Dekaden planen, aber zumindest für das eigene Überleben im nächsten Winter. Die germanisierten Immigranten haben das dann entweder gelernt oder Sie sorgten durch Ihr unbekümmertes Verhalten für das zügige Verschwinden aus dem Genpool.

Wir können uns ändern, weil wir neben unserem Belohnungszentrum und unserem Unterbewusstsein mit seinem automatisiert ablaufenden Programmen auch einen rationalen Verstand haben, den wir zur Erreichung unserer langfristigen Ziele nutzen können.

 

Und die gute Nachricht lautet: Dieses Verhalten kann jeder lernen

Menschen, die ein Projekt mit großen Willen und oft entgegen Ihrer eigenen kurzfristigen Impulse durchgezogen haben, sorgen dadurch für einen Lerneffekt im eigenen Gehirn, so dass ein vergleichbares Projekt beim nächsten Mal schon etwas leichter fällt.

Und Menschen, die zum Beispiel mehrmals die Woche über viele Jahre Sport machen, trainieren damit nicht nur Muskeln und Kreislauf sondern auch Ihr Durchhaltevermögen, das Ihnen betreff Erreichen weiterer Ziele dann immens hilft.

Wenn jemand z.B. Sommer wie Winter Joggen geht und das egal ob es regnet oder schneit, beweist damit auch eine sehr gute Impulskontrolle. Das Bier auf der Couch ruft beim Anblick des grauen Regenwetters vielleicht auch unseren Jogger. Aber sein rationaler Verstand setzt sich trotzdem durch.

 

“Hard Choices, Easy Life – Easy Choices, Hard Life”

Dieses Zitat von Jerzy Gregorek summiert die Thematik und Problematik in der heutigen Welt.

Wir werden leider auch im 21. Jahrhundert oft noch zu wenig durch den rationalen Verstand gesteuert und das auf kurzfristige Vorteile reagierende Belohnungszentrum kann dadurch Chaos anrichten.

Die Tüte Chips vor dem Fernseher erzeugt als „Easy Choice“ kurzfristig mehr Dopamin- und Endorphin Ausschüttung als die „Hard Choice“ eines regelmäßigen Sportprogramms oder dem Vorgang das Haushaltsbudget durchzugehen, dabei Sparpotential zu finden und dieses Geld dann regelmäßig am Aktienmarkt anzulegen.

Bei letzterem passiert beim untrainierten Neuling des Vermögensaufbaus auf der Belohnungsebene rein gar nichts. Und wenn das Belohnungszentrum dann noch erfährt, dass der überteuerte Sportwagen nun verkauft werden soll, die Wohnung nicht vergrößert und die Restaurantbesuche minimiert, ist es ganz vorbei und das Gehirn läuft Amok:

„Arrrghh! Mangel! Weniger als zuvor! Weniger Zurschaustellung von Ressourcen!

Schlecht für den sozialen Status im Tribe. Damit Mangel an Essen und Erfolg beim Steinzeitpartner.

Verhalten sofort ändern!“

 

Aufwachen! Es ist 2019!

Für uns Menschen ist es langfristig unglaublich positiv, wenn wir uns auf die wunderbare Reise des Vermögensaufbaus begeben. Schon bald darauf sind dadurch alle finanziellen Sorgen vergessen. Es kehrt Entspannung ein und wir können uns mehr auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben konzentrieren. Anstatt sich über Nachbar Meiers Auto und die nächste Leasingrate zu ärgern, gibt es mehr Zeit für Freunde & Familie oder um etwas Neues zu lernen. Deshalb macht Vermögen aus uns allen bessere Menschen.

Durch den Zinseszins werden sich später fast automatisch riesige Geldberge auf den Konten türmen mit denen wir neben der Absicherung als höchstes Gut auch noch eigene frei verfügbare Lebenszeit kaufen können.

 

Wie bekommt man möglichst viele Menschen auf den Weg dort hin?

In dem man Sie aufklärt, motiviert und den eigentlichen Weg als ein gemeinsames Projekt aufsetzt, bei dem jeder vom anderen lernen und alle sich gegenseitig unterstützen.

Eben das, was wir hier in der Freiheitsmaschine tun!

 

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