Gerd Kommer zum Thema Finanzielle Freiheit

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PenachoGerd Kommer hat auf seiner Internetseite einen polarisierenden Beitrag zum Thema Finanzielle Unabhängigkeit veröffentlicht:

https://www.gerd-kommer-invest.de/finanzielle-freiheit-fragezeichen/

Nachfolgend einige Zitate aus seinem Artikel

„Zwei Beispiele für den Ansatz sind (…) und “Finanziell frei – Wie ich es geschafft habe mit 45 ohne Geldsorgen zu leben” von Monika Reich. Schon die Buchtitel lassen einen schmunzeln und in der Tat besteht beim Lesen der Texte stellenweise die Gefahr, die Ratgeberbücher mit Satire zu verwechseln.“

„So entpuppt sich der Begriff des passiven Einkommens bei näherer Betrachtung als Quacksalbermedizin, die im besten Fall nicht hilft und im schlechtesten Fall den Patienten vorzeitig unter die Erde bringt.“

„Entbehrung und Geiz werden zur “Unabhängigkeit” aufgehübscht“

„Wer sich über die Route Sparsamkeit “finanziell frei” machen möchte, muss akzeptieren, dass damit eine substanzielle Schrumpfung seines Lebensstandards verknüpft ist – sofort und in der Zukunft. Ein ungeplanter Nebeneffekt könnte die Verkleinerung des Freundes- und Bekanntenkreises sein.“

„…Warum existieren so viele FF-Ratgeberbücher und -blogs, wenn sie etwas propagieren, das bei der Steigerung des eigenen Vermögens selten hilft, oft sogar schadet oder mit einer drakonischen Senkung des Lebensstandards einhergeht? Die Antwort ist simpel: Diese Bücher und Blogs gibt es primär, um für ihre Autoren ein paar Krümel passiven Einkommens zu generieren.

Zitatende.

Der Artikel hat mich ob seiner Schärfe aus dem Mund eines Menschen, der wohlhabende Buerger bezüglich geeigneter Investmentprodukte berät und mehrere Dekaden Finanzmarkterfahrung besitzt, überrascht

Generell möchte ich Hr. Kommer zu bedenken geben, dass jeder einzelne Euro von Menschen, die er nun berät und von denen er Geld nimmt, ursprünglich einmal durch Konsumverzicht entstanden ist.

Ohne diesen Konsumverzicht gäbe es keinen Kapitalismus und auch keinen Aktienmarkt, da niemand Geld zum investieren hätte. Und es gäbe dadurch auch keine Einkommensmöglichkeit für Honorarberater im Bereich der Finanzanlagen, wie er es aktuell ist.

Bevor ich meine eigenen Kunden indirekt des Geizes bezichtigen würde und mutmaße, dass Sie durch Ihre Sparsamkeit Ihre Freunde verlieren, würde ich noch einmal nachdenken.

 

Auch sein Beispiel mit „Hans“, der monatlich 6.400 Euro verdient, habe ich nicht verstanden

Natürlich wird Hans nicht frei, wenn er sein gesamtes Einkommen ausgibt und damit lebenslang von seinem Arbeitgeber abhängig ist. Wenn er von seinem hohen Gehalt aber monatlich die Hälfte spart und das Geld dann investiert, aber ohne Probleme und das in ca. zwei Dekaden.

Haben alle Menschen wie Hans, die dann z.B. „nur“ von 3.200 Euro Netto im Monat „leben müssen“, keine Freunde oder sind generell geizig?

Hans könnte mit seinem so gesparten Geld dann zum Beispiel zu Hr. Kommer gehen, der Ihn gegen eine Gebühr berät, was er damit tun kann.

Wenn Hr. Kommer dann keine Rohstofffonds und Faktor ETF’s mit hohen Gebühren empfehlen würde, durch deren Empfehlungen aktuell ganze Bereiche gut verdienen (aber die Anleger wahrscheinlich nicht), sondern wie in den ersten Ausgaben seines eigentlich guten Buches, einfach passive Gesamtmarkt ETF nach Boogle, dann würde es auch etwas werden mit der finanziellen Unabhängigkeit.

 

Als nächsten Schritt könnte man sich fragen, wieso Hr. Kommer ein nach meiner Meinung solch geschäftsschädigendes Verhalten für sein eigenes Gewerbe an den Tag legt, da er damit indirekt nach meiner Meinung seine eigene Klientel, ob des Vermögensaufbaus und damit Konsumverzicht und Sparsamkeit, verlacht.

Dafür muss man vielleicht die menschliche Eigenschaft berücksichtigen, eigene Fehler zu verdrängen und Menschen die das anders gemacht haben, zu diskreditieren.

Bei meinen eigenen P2P Krediterfahrungen in den USA (z.B. mit Lendingclub) gab es z.B. unter meinen Kreditnehmern eine überraschend hohe Zahl von Menschen aus dem Finanzbereich, die von mir Geld geliehen haben wollten. Viele „Financial Advisors“ also Finanzberater, hatten dort sechsstellige Kreditkartenschulden.

Gleichzeitig berieten Sie andere Menschen, was Sie mit Ihrem Geld tun sollten und wollten von mir nun zusätzlichen Kredit.

Das bei diesem Beispiel dann Konzepte wie passives Einkommen und Unabhängigkeit von anderen Einkommensströmen durch Konsumverzicht und Investments, Fremdwörter sein könnten, ist für mich nach diesen Erfahrungen nun weniger verwunderlich.

 

Was denkt Ihr darüber? Liege ich vollkommen falsch mit meiner Meinung?
Hat Hr. Kommer Recht und das Thema Finanzielle Freiheit ist nur Bauernfängerei und funktioniert sowieso nicht?
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