Ich weiß, ich weiß. Ich habe leicht reden. Zwar wird auch der Maschinist von manchen seiner Blogger-Kollegen kritisch beäugt, aber auch das kann seine gute Laune nicht trüben. Meine Familie ist gesund. Die Kinder wachsen und gedeihen und auch sonst kann ich mein Leben jeden Tag wieder ein Stück weit mehr so leben wie ich möchte.
Seit über 15 Jahren spare ich nun einen großen Teil meines Einkommens und ich trage seitdem auch fast jeden Cent davon an die Börse. Mittlerweile kann mich dadurch selbst die größte Marktbewegung nicht mehr groß schocken und der Zinseszins ist zu einem sehr guten Freund geworden. Goldeier legende Goldhühner werden eben nicht weniger golden, nur weil die Marktschreier gerade mal wieder Panik schieben und die Kurse schwanken. Über lange Sicht wird es natürlich weiterhin mehr als 6% Rendite pro Jahr plus Inflationsausgleich an den weltweiten Börsen geben und Aktien werden auch wie in den letzten zweihundert Jahren zuvor die beste Anlageklasse bleiben, die es je gegeben hat. Der einfache Grund ist, dass die besten und strebsamsten Menschen der Welt den ganzen Tag in den Unternehmen im Endeffekt nur für die Firmenbesitzer arbeiten. Und diese Unternehmensbesitzer sind die Aktionäre; dass heißt ich und hoffentlich Du auch! Adam Smith hat diesen Prozess in seinem Buch „Wohlstand der Nationen“ schon vor über 200 Jahren so wunderbar und zeitlos beschrieben.
Das Leben der Maschinistenfamilie, so wie wir es in zuvor in Deutschland gelebt haben, könnten wir mittlerweile alleine mit unseren Dividendeneinahnen bestreiten. Das beruhigt einerseits und der Zustand selbst ist darüber hinaus mittlerweile völlig anstrengsungslos geworden. Der Grund dafür ist, das ich mich bezüglich meines Spar- und Investitionsverhaltens schon lange an diesen, langfristig extrem lohnenswerten, Zustand gewöhnt habe. Sparraten von mindestens 50% und dem Investieren dieses Geldes an der Börse sind der absolute Normalzustand für mich (Was das langfristig bedeutet, haben wir hier gesehen). Nervös macht mich im Gegenteil ein Zeitraum mit unnötig erhöhten Ausgaben.
Verschwendetes Geld ohne entsprechende Steigerung der Lebensqualität bringt mich in Wallung. Meine Gefühle sind dabei eine Mischung aus Ärger, Unwohlsein und ein Gefühl der Verlustes. Das Geld ist nicht mehr da und kann mir und meiner Familie nun nicht mehr lebenslang als permanentes, sicheres Einkommen dienen. Ich habe das starke Bedürfnis, dass dieser Zustand der Geldverschwendung endet. Sofort! Als Beruhigungshandlung rechne ich mir dann meistens die Ein- und Ausgaben der kommenden Monate durch. Ahhh; alles bald wieder ok. Endlich wieder „der normale Cashflow“ zum Investieren.
Wenn ich jetzt die Transferleistung erbringe und mir einen Menschen mit in Gelddingen umgekehrtem Lebensmodell vorstelle; also jemanden der nicht eher ruhig ist, bis jeden Monat der letzte Euro vom Girokonto verkonsumiert wurde; dann kann ich mir vorstellen, was ich dieser Bevölkerungsgruppe beim ersten Kontakt mit dem Konzept der Freiheitsmaschine abverlange.
Ärger! Unwohlsein! Verlust! – genau wie bei mir, nur aus anderen Gründen. Jemand, der gewohnt ist, sein ganzes Geld oder sogar noch mehr auszugeben, wird sich nach einer initialen Konsumbeschneidung wahrscheinlich fühlen wie ein untrainierter Mensch, der zu einem Marathon gezwungen wird. Falls er „das Rennen“ durchhält, wird er sich ohne ausreichende Eigenmotivation wahrscheinlich schwören, es nie wieder zu tun und den Maschinisten verfluchen, der Ihn auf diese „entbehrungsreiche Reise“ geschickt hat.
Falls unser Mitbürger an dieser Stelle aufgibt, bringt er sich leider um eine große Selbsterkenntnis. Die Erkenntnis lautet, dass sich Menschen an so ziemlich jede Lebenssituation anpassen können. Und noch viel mehr als das! Sie finden in dieser zuerst so neuen und vielleicht auch negativ wahrgenommenen Lebensumgebung bald danach wieder zum alten Glückslevel zurück und dieser Zustand wird überhaupt nicht mehr als Belastung empfunden. Das Wunder geschieht, indem sich Geist und Körper zwar mit zeitlicher Verzögerung aber dafür mit großer Flexibilität an den neuen Zustand gewöhnen können und diesen nach einiger Zeit als neues „Normal-Null“ wahrnehmen.
Kraftsportler kennen dieses Adaptionsverhalten als Superkompensation. Der Maschinist hebt nach einigen Jahren Training z.B. nun Gewichte, bei denen er zu Beginn alleine beim Anblick garantiert zusammen gebrochen wäre. Kleine Schritte, regelmäßig über einen langen Zeitraum in die gleiche Richtung vollbracht, ergeben eine unglaubliche Änderung!
Einige Leser haben hier selbst von Ihrem Weg und Ihren eigenen Erfolgen berichtet und auch Du hast auf Deiner Reise durch Dein Leben bestimmt schon einiges erlebt. Für die meisten dieser Erfolge war, besonders zu Beginn eine ordentliche Portion „Durchhaltevermögen“ notwendig. Was hast Du dabei am Anfang gefühlt und wie haben sich diese Gefühle danach im Laufe des Prozesses geändert?
Dazwischen lagen, wie beim Beispiel mit dem Krafttraining wahrscheinlich viele Monate oder sogar Jahre, bei denen ein einzelner Tag betrachtet nicht wie eine große Änderung aussah. Für Ausstehende war wahrscheinlich oft gar nicht sichtbar wohin Deine Reise ging. In Dir sah es allerdings ganz anders aus. Ein Ziel – lange genug fokussiert und stark genug gewollt – produziert einen Weg! Deinen Weg! Egal wie viele Hindernisse dazwischen lagen und liegen werden!
Und so ist es auch bei unserem Beispiel mit dem in Finanzdingen so verschwenderischen Lebemenschen. Es wird dann, und nur dann, bei Ihm Klick machen, wenn er selbst die langfristig extrem positiven Auswirkungen des angesparten Vermögens geistig vor sich sehen und auch fühlen kann. Er wird sich dann auf diesen Weg zu mehr Wohlstand und vielleicht später sogar zur finanziellen Unabhängigkeit machen, wenn er schon durch andere kleinere Erfolge erlebt hat, wie der Hase läuft.
Geld ist dann hoffentlich irgendwann nicht mehr nur ein schnell verglühendes Konsumglück für Ihn. Es ist dann, als lebenslang vorhandenes und Cashflow produzierendes Vermögen, viel mehr! Es ist seine selbstgeschaffene persönliche Freiheit!
Wenn Du Dich also gerade in einer Anpassungsphase befindest; egal ob aufgrund einer erst vor kurzem erhöhten Sparquote oder etwas anderem in Deinem Leben; wie bei der Superkompensation musst Du erst durch Deine persönliche Erschöpfungsphase hindurch, bevor Du Dich schrittweise anpassen und daran gewöhnen wirst. Nach einigen Monaten wird es Dir weniger und weniger Mühe machen, den neuen Zustand aufrecht zu halten. Und nach einigen Jahren wird dieser vormals neue Zustand dann zu etwas noch grösserem gewachsen sein. Zu einem Teil Deiner Identität!
Wie beim Beispiel Krafttraining wird Dein Spar- und Investitionsmuskel stark angewachsen sein. Mit Ruhe und guter Laune wirst Du auf Deinem persönlichen Weg der finanziellen Freiheit sein. Und wenn Du dann Deine finanzielle Unabhängigkeit erreicht hast, wird es Dir vorkommen wie ein kleiner Spaziergang. Nur wenn Du Dich an Deine Anfänge und die Dich begleitenden Gefühle erinnerst, wird Dir plötzlich klar werden, was Du eigentlich geleistet hast. Du hast Dich selbst befreit!
Die Freiheitsmaschine