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Lohnt sich bauen? (Neubau)

FinancialStrategy
(@financialstrategy)
Verdienter Freiheitskämpfer

Folgende Situation, ein größeres Grundstück wurde früher geerbt, mit einem älteren kleinen Haus darauf, dieses ist sehr günstig vermietet.

Es ist in einer C-Stadt im Zollernalbkreis, in guter Lage (Nähe zu: Bahnhof, Innenstadt, Schulzentrum mit Gymnasium und allen Schularten, gute Einkaufsmöglichkeiten, Gigabit Internet über Unitymedia).

Es ist ca. 700 qm groß. Früher war das Kaff billig, jetzt sind die qm Preise unglaublich, 11-12€/qm kalt bei Miete Neubau und über 4000€/qm kalt zum kaufen. Das Häuschen nimmt vielleicht die Hälfte des Grundstücks ein.

Mittlerweile hat es in der Nachbarschaft auch offensichtliche Renditeimmobilien (teilweise 6-8 Wohnungen teuer vermietet).

EK sind mehrere 100.000 vorhanden, es geht nicht um mich, sondern um Verwandtschaft.

Eine tolle Gelegenheit? Oder ist bauen heutzutage so stressig und teuer, dass es sich nicht lohnt?

Man findet viel zum Kaufen und vermieten, aber weniger über das Bauen zum vermieten.

Zitat
Themenstarter Veröffentlicht : 21. September 2020 17:58
Schlagwörter für Thema
Ste Fan
(@ste-fan)
Verdienter Freiheitskämpfer

Ich denke zu den relevanten Details wird dir hier keiner wirklich viel sagen koennen - solche Sachen sind mmn absolut von den regionalen Gegebenheiten abhaengig...

Du (oder jmd) hat irgendwo ein Grundstueck mit vermietetem kleinen Haus drauf.
Die Idee - so verstehe ich es zumindest - ist auf dem Grundstueck neues Haus bauen, neben dem alten, bzw das alte abreissen - und dann alles zu vermieten weil es in der Nachbarschaft auch jmd tut. Die Frage waere ob die das "nebenher" machen und im Immobereich erfahren sind, oder evt. doch jmd mit Kenntnis an der Hand haben..

Mein Gedanke dazu:
Was ihr wollt ist das eine...was ihr dort ueberhaupt machen koennt das andere (Bebauungsplan, etc), was am Ort ueberhaupt lukrativ (& langfristig) vermietbar ist muss zu den Vorstellungen passen - wenn diese Grundlagen mal klar sind kann man sich zu den Finanzen bzw Wirtschaftlichkeit mal Gedanken machen.

Man ist mit einer Immobilie auch finanziell langfristig gebunden...Stichwort Demographie bzw eventueller Strukturwandel in der Region...
Die weiteren Risiken im Sinne von (rechtl.) Problemen mit Mietern, evt. kommende Auflagen, oder die weitere Entwicklung des Sozialismus Berliner Praegung (siehe Urteil Volksentscheid Berlin) sind ja auch Themen welche einen in das Investment in evt. Opportunitaeten nochmal nachdenken lassen koennten..

Kurzum, kann interessant sein oder auch nicht - wenn man aber das Gesamtpaket betrachtet (Bauen+Vermieten) dann ist es nichts was man im Vorbeilaufen entscheiden kann oder was man a la ETF einfach mal nebenher laufen lassen kann...

AntwortZitat
Veröffentlicht : 22. September 2020 09:14
Natman, FinancialStrategy, Kroete und 2 User mögen das
Judge Dredd
(@judge-dredd)
Freiheitskämpfer Gold

Hi, Stefan hat ja schon betont, die Details sind immer sehr stark von der Mikrolage abhängig. Darüber hinaus gibt es ja beim Bauen ganz viele Bereiche die es zu beachten gibt. Vom Technischen über wirtschaftliche Rendite Erwägungen bis hin zu juristischen Feinheiten.

 

Ich würde in juristischer Hinsicht für den Fall eines Neubaues immer einen spezialisierten Anwalt beauftragen, der den Bauträgervertrag mit dem Bauunternehmer prüft.  Die paar Hunderter sind gut investiert, da bei einem Bauprojekt mit dem Werkunternehmer und dessen Subunternehmern einiges schief gehen kann. Ein entsprechender Bauprozess ist richtig teuer und langwidrig (war mal für ein paar Monate mit Bausachen befasst). Darüber hinaus bist du als Bauherr  in der Regel immer vom technischen Know how her dem Bauträger unterlegen. Daher würde ich, wenn ich bauen würde,  immer einen Sachverständigen beauftragen der Bauunternehmen und auch Architekten kontrolliert.

 

Wenn das Gebäude irgendwann steht und es mit hochpreisigen Wohnungen vermietet werden kann, habe ich ja schon häufiger auf das deutsche Mietrecht hingewiesen. Daher vielleicht mit einer Indexmiete arbeiten und sorgsam die Mieter auswählen :-)

 

Viel Glück und halt uns auf dem Laufenden!

AntwortZitat
Veröffentlicht : 22. September 2020 17:52
Ste Fan, Natman, FinancialStrategy und 2 User mögen das
FinancialStrategy
(@financialstrategy)
Verdienter Freiheitskämpfer

Vielen Dank für die ausführlichen Antworten!

Ja, es ist leider nicht so einfach wie ein ETF Depot aufsetzen.

Die Idee entstand, da sich die Nachbarschaft des Häuschens gewandelt hat, früher waren in der Straße lauter Einfamilienhäuser mit Garten, heute stehen links und rechts diese typischen modernen Appartementhäuser mit 6-8 Wohnungen.

Ich denke, viele davon wurden von professionellen Bauunternehmern gebaut, die mir gegenüber enorme Skalenvorteile haben und vor allem Erfahrung.

Es ist trotzdem enorm zu sehen, dass mittlerweile links und rechts diese Bunker stehen, in denen eine Wohnung so viel kalt kostet wie das Haus mit Garten. (Ja man hätte die Miete mal erhöhen sollen).

 

Immobilien sind nicht die einfachste Anlageklasse, dennoch haben auch sie Vorteile: Steuerfreie Veräußerung nach 10 Jahren, man kann notfalls selber einziehen, durch günstige Kredite kann man auf das tatsächlich eingesetzte Eigenkapital eine hohe Rendite erzielen (kaum eine Bank gibt einem 0.5 Mio für ein ETF Depot). Nachteile: Arbeit, Gefahr durch demografische Entwicklung und Politik.                          

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 22. September 2020 20:28
Judge Dredd mag das