Manchmal geht es schneller als man denkt, aber seit Dezember kann meine Mutter nicht mehr alleine Leben und ist durch eine glückliche Fügung seit Ende Januar bereits in einer Pflegeeinrichtung vor Ort.
Aber die Lösung des einen Problems, zieht neue nach sich:
Für die Unterbringung braucht sie so ca. 800-1000 Euro mehr im Monat als Ihre (durchaus üppige) Rente hergibt. (Plus Aktuell noch die Nebenkosten des Hauses)
Neben knapp 40K ETFs sind auch noch 30K "Bares" vorhanden - also durchaus eine gewisse Zeit abgedeckt, so dass sich der Handlungszwang nicht ganz so drängend gestaltet.
Trotzdem ist die Frage, was jetzt mit dem Haus passieren soll, da wir uns bislang unter den 3 Kindern eigentlich auf einen Verkauf im Erbfall geeinigt hatten (sie wollte ursprünglich nicht raus) und jetzt schon vorher handeln müssen.
Aktuell spielen uns höhere Zinsen und fallende Preise natürlich nicht in die Karten, so dass bei mir wieder die Überlegung aufkommt, dass Haus selbst als Vermietobjekt zu kaufen.
Mein Problem bei der Sache, bei ca. 1000 Eur Kaltmiete (und ca. 500 Eur Nebenkosten für den Mieter) für ein relativ abgewohntes Haus, bin ich mir nicht sicher, ob das nicht ein Verlustgeschäft wird.
Und es stellt sich die Frage, ob man so ein paar kleinere Sachen mal repariert, und die größeren Geschichten (Dach, Heizung) auf auf die Zukunft verschiebt oder direkt noch 100K für Dach, Heizung, Putz o.ä. in die Hand nimmt.
Für ne 1000 Eur Rate würde ich auch aktuellen Rechnern nach nur so 200K bekommen, bei einem (externen) Verkauf würden wir uns etwas zwischen 200-250K erhoffen.
Also folgende Möglichkeiten schweben mir vor:
- das Haus für 220K+ extern zu verkaufen, das Kapital entweder so aufzehren durchs Altenheim oder mit einem High-Yield Investement noch zu strecken.
- das Haus "as is" in Ihrem Besitz zu vermieten - wie regelt man dann die trotzdem vorhandene Arbeit mit den anderen Kindern - Ich bin der Einzige direkt vor Ort und müsste wohl einen Großteil der Geschichte verwalten
- ich kaufe das Haus, renoviere etwas und vermiete auf eigene Rechnung.
Sonst noch Ideen?
Natürlich gäbe es auch noch die theoretische Möglichkeit, selbst dort einzuziehen und meine eigene Immobilie (2025 10 Jahre im Besitz) zu vermieten. Aber will ich aus einer größtenteils fertigen Bude wirklich wieder in eine Baustelle ziehen?
das Haus "as is" in Ihrem Besitz zu vermieten - wie regelt man dann die trotzdem vorhandene Arbeit mit den anderen Kindern - Ich bin der Einzige direkt vor Ort und müsste wohl einen Großteil der Geschichte verwalten
Ich kann aus Erfahrung sagen, dass diese Konstellation nicht einfach ist. Ich habe diesen Fall und obwohl ich mich mit meinen Schwestern gut verstehe, gibt es immer mal wieder unterschiedliche Vorstellungen, was zu renovieren ist oder wieviel man als Rücklage hält etc. Jeder Mensch ist verschieden und im Fall eines Streites kann es kompliziert sein.
Eine weitere Möglichkeit wäre es, eine sogenannte Rente zu kriegen, indem man das Haus an eine Versicherung abtritt. Ich habe zuhause da ein Heft von Stiftung Warentest. Ich kann heute abends nach der Arbeit mal für dich reingucken, wie die genaueren Bedingungen sind.
Zweitens könntest du mal einen Immomakler oder Gutachter durchschicken und gegen Gebühr dir Infos holen, wie viel jetzt an Miete zu holen ist, was sinnvoll zu machen ist (und auch für welches Geld in etwa) und dann immer noch überlegen.
Du kannst bei Immoscout24 dich anmelden und die Strasse eingeben, so bekommst du bei Angabe von ein paar Daten einen möglichen Verkaufspreis und Infos zur Miete. Du kannst als Ausstattung "einfach" eingeben, dann kommt man für nicht sehr renovierten Wohnraum auf realistische Ergebnisse. Bei mir in BW stimmen diese Grundwerte von Immoscout relativ gut.
da wir uns bislang unter den 3 Kindern eigentlich auf einen Verkauf im Erbfall geeinigt hatten
Das ist glaub ich der wichtige Satz.
Du hast da noch 2 andere mit drin.
Deshalb keine Riski investments, sofern die anderen beiden nicht auch Riskieren.
Ich würd dass sehr sehr konservativ anlegen, wenn überhaupt und mich an den eigentlichen Plan halten.
Weil wegen Family frieden.
Natürlich gäbe es auch noch die theoretische Möglichkeit, selbst dort einzuziehen und meine eigene Immobilie (2025 10 Jahre im Besitz) zu vermieten. Aber will ich aus einer größtenteils fertigen Bude wirklich wieder in eine Baustelle ziehen?
Wie erklärst du das den anderen? Was ist für alle da eine "Gerechte" zahlung von deiner anderen Miete usw.
Und auch wenn du das Renovierst und die ganze Arbeit aufnimmst, wird das von den anderen richtig Wargenommen?
Ich würde probieren das Haus abzuwickeln, ggf. noch kleine Wertstifftende Reperaturen zu machen. Selbst bei 220k wären das Theoretisch 18 Jahre altenheim. Was für mich ein wenig, so hard es klingt, unrealistisch Wirkt, dass diese erreicht werden.
Ich würde mit einen Analgezeitraum von vlt. 5 Jahren planen. Durchschnittsdauer in einem Altenheim ist 5,5 Jahre.
Ich würde mit einen Analgezeitraum von vlt. 5 Jahren planen. Durchschnittsdauer in einem Altenheim ist 5,5 Jahre.
Ich würde nicht zu knapp kalkulieren. Meine Oma war über 10 Jahre im Heim und ist 99 Jahre alt geworden.
Vermieten:
Die Frage ist, ob du dir die Verwaltung antun willst. Das Meiste wird vermutlich an dir hängen bleiben, weil du am nächsten bist und dich ja "schnell um die Kleinigkeiten" kümmern kannst.
selber Kaufen:
Wie du schon schreibst, willst du dir eine neue Baustelle ans Bein binden?
Verkaufen:
Macht am wenigsten Arbeit, ihr zieht einen Schlussstrich. Ob das Geld dann investiert wird oder bei 3% Tagesgeld auf der Bank liegt hängt von der Risikotoleranz deiner Geschwister ab. Ich würde es auch investieren.
Ein ganz klares JEIN also ;)
Eine weitere Möglichkeit wäre es, eine sogenannte Rente zu kriegen, indem man das Haus an eine Versicherung abtritt. Ich habe zuhause da ein Heft von Stiftung Warentest. Ich kann heute abends nach der Arbeit mal für dich reingucken, wie die genaueren Bedingungen sind.
Moin @john-smith ich habe dir den gesamten Artikel als PN geschickt von meinem gekauften Heft. Vielleicht hilft es dir weiter.
Natürlich gäbe es auch noch die theoretische Möglichkeit, selbst dort einzuziehen und meine eigene Immobilie (2025 10 Jahre im Besitz) zu vermieten. Aber will ich aus einer größtenteils fertigen Bude wirklich wieder in eine Baustelle ziehen?
Wie erklärst du das den anderen? Was ist für alle da eine "Gerechte" zahlung von deiner anderen Miete usw.
Und auch wenn du das Renovierst und die ganze Arbeit aufnimmst, wird das von den anderen richtig Wargenommen?
Ich würde probieren das Haus abzuwickeln, ggf. noch kleine Wertstifftende Reperaturen zu machen. Selbst bei 220k wären das Theoretisch 18 Jahre altenheim. Was für mich ein wenig, so hard es klingt, unrealistisch Wirkt, dass diese erreicht werden.
Ich würde mit einen Analgezeitraum von vlt. 5 Jahren planen. Durchschnittsdauer in einem Altenheim ist 5,5 Jahre.
Nein, einziehen würde ich, wenn ich das Haus selbst kaufe und dann mit und mit fertig mache. Das hat dann nichts mehr mit den "Miterben" zu tun.
Aber das ist eigentlich keine Option, weil ich mein Haus schon fertig gemacht habe und dort zufrieden bin.
Das Elternhaus würde ich nur kaufen, rudimentär vermiet-tauglich machen und dann auf eigene Rechnung vermieten. Es geht ja eigentlich genau darum, dass eben möglichst wenig Kapital aufgezehrt wird, sondern die fehlende Summe für die Pflegeunterbringung entweder über direkte Mieteinnahmen oder Verkauf und Zinserträge/Ausschüttungen gedeckt wird.
Und natürlich möchte ich monatlich ungern draufzahlen, bzw. in der Jahresrechnung mit Steuerabschreibung etc. Nur der Sweetspot zwischen lohnenswert und sinnlose Anlage ist für mich schwer zu ermitteln, weil ich keine Erfahrung mit Vermietobjekten habe.
@john-smith kannst du Details zu Baujahr nennen und auch etwas den Renovierungsstand teilen? Du bist ja eher handwerklich aber ich denke es ist ein Geldgrab...
@john-smith kannst du Details zu Baujahr nennen und auch etwas den Renovierungsstand teilen? Du bist ja eher handwerklich aber ich denke es ist ein Geldgrab...
1966 gebaut, um 1980 Anbau und Modernisierung. Dach ist nicht mehr schön, aber dicht. Putz und Farbe könnte man mal machen, vorallem auf der Wetterseite. Garten ist theoretisch angelegt aber in den letzten Jahren wenig gepflegt. Heizung ist Gas, das genaue Alter kenn ich nicht, aber ist schon bald an der Grenze denke ich. Renovierungstand innen ist in den Wohnräumen so 97/98 - da wurden neue Möbel fürs Wohnzimmer angeschafft. Ein paar kleinere Räume sind später gemacht worden.
Ich sag mal die Kosmetik für die Vermiettauglichkeit würde ich bei Eigenarbeit auf 5-10K schätzen. Unsicherheitsfaktor ist halt Heizung und was man mit dem Dach auch bez. Energiesparen macht. Zuletzt hab ich meine Eltern bei ca 30.000 kwh Gasleistung (ca. 160pM == 2K pro Jahr) berechnet, aber die waren natürlich auch ganztägig zu Hause.
Wenn ich da mit nem ganz einfachen Mietspiegel dran gehe https://www.immoportal.com/mietspiegel/wiehl komme ich auf so 7,50€/m² ~= 1050 Miete + 50 Garage als faire Miete.
Dazu kommen dann vermutlich 200-250 Nebenkosten + Heizen und Strom für den Mieter...
@john-smith ich würde folgendes überlegen:
- Überprüfen lassen ob Asbest in den Wänden / Mauern verbaut ist. Das war bei uns im 1977er Haus der Fall und das war teuer. Mein Dad hat dafür ca. 70k bezahlt.
- Klären ob die Heizung gesetzlich drin bleiben darf nach dem Heizungsgesetz von 1.1.2024. Bei mir war was drinnen von 1970, das musste man ersetzen. War aber billig da nur Gasetagenheizung.
Insgesamt klingt es nach einem mittleren Fass und ich bin mir nicht sicher ob sich die Vermietbarkeit wirklich lohnt.
Du könntest ja einen Makler durchspazieren lassen und diesen schätzen lassen, wie er/sie es zum Verkauf anbringen würde und dann nochmal überlegen.
Ja, das wäre der nächste Schritt. Hab einen Makler in der Nachbarschaft, den würde ich eh mal bez. Preisschätzung durchschicken - auch um einen realisitischen Kaufpreis zu haben, den ich gegenüber den Miterben vertreten kann.
Davon hängt natürlich einiges ab, ist der geschätzte Preis zu hoch, kann ich mir das ganze eh nicht sinnvoll leisten - 200 Eur jeden Monat draufzahlen möchte ich nicht.
Wenn der Preis allerdings so niedrig geschätzt wird, dass sich der Verkauf kaum lohnt für die Streckung des Erbes, dann würde ich vermutlich wieder drüber nachdenken.
Dabei geht es nicht mal prinzipiell um die Nostalgie, sondern um Grund und Boden aus der Familie, den ich eigentlich nicht wieder abgeben will - Stichwort Dynastiegründung
geht es nicht mal prinzipiell um die Nostalgie, sondern um Grund und Boden aus der Familie, den ich eigentlich nicht wieder abgeben will - Stichwort Dynastiegründung
Ich sehe es völlig anders. Bringt die Vermietung etwas bzw. macht es Spaß, macht es Sinn. Produziert es nur Ärger / Streit oder Mühe, dann kann die Immo weg. Selbst wenn es sich nur steuerlich lohnen würde, produziert es weiterhin Ärger.